Hertie

10. Oktober 2008

Heute ist Welteitag, wie jeden zweiten Freitag im Oktober
Eier aus Beelitz

Diter Rot
Solo Szenen

: „zeigen, was ist“ –  ist ja im Effekt nicht so wie es sich anhören könnte, nüchtern, fad, langweilig, {}, sondern im Gegenteil erregend, auch wenn gar nicht viel passiert. Das ist das Gute, das immer wieder Verblüffende auch. Fad und langweilig, genervt war ich vorher von der „Konzeptkunst“ im Hamburger Bahnhof und den schlauen Sprüchen an der Wand – die den Graben zwischen Kunst und Nicht-Kunst nur vergrößern! und fortgesetzt falschen Respekt tradieren, in Wirklichkeit – nämlich worden und erst bei Diether Roth wieder wach. Wie er im Bett liegt, oder am Tisch sitzt im Bademantel, wie er sich räuspert in Altmänner-Manier Ärrrrghhh chhhrrrnnn und da steht auch was Gutes an der Wand von wegen Imposanz, aber ich krieg es nicht zusammen und hatte keinen Fotoapparat dabei.

Beuys war ein Scharlatan, gewiß, aber das mit den 7000 Eichen hat er gut gemacht. Die ganze Nachbarschaft ist begeistert. Da rücken sie alle an mit ihren Gießkannen, die 7000 Eichen gut gelaunt zu begießen.

Das Haus, das ich mir anschaute war ausgestattet wie die Bahnhäuser in Altklef und gefiel mir wahrscheinlich deswegen so gut. Erbaut 1900, dunkelrot gestrichene Dielen, schwere weiße Türen. Speisekammer mit Regalen, in die genau Weck-Gläser hineinpassen. Darin gräuliche Pflaumen, abgezogen. Ein Wasserklosett war nachträglich angebaut worden und fror in kalten Wintern ein. Dann nahm man den Schlauch von der Badewanne, um die Fäkalien wegzuspülen.

Auch Dieter Roth sitzt nun mit seinen dicken Beinen auf dem Klo und liest. Als er fertig ist zeigt sich ein kleiner Geiz bezüglich des Toilettenpapiers. Er faltet es sorgfältig, 2, höchstens 3 Blatt, wischt sich ab, wiederholt den Vorgang. Zieht ab ohne nachzusehen, zieht sich die lange Unterhose hoch, es sieht aus, als wäre an eine kürzere Beine drangenäht worden, dicke Beine. Jetzt macht er das Fenster auf.
10-10-08.jpg 12:13 Leuchtete es alles noch einmal auf, mit letzter Kraft. Er, Kabisch, wird einen weiteren Mord verüben.

Um was für ein Leben handelt es sich? Geringschätzung, Mißtrauen.

Beim Hertie will ein Mann einen Karstadt-Gutschein einlösen. Die Dame an der Kasse ist 60 und stark geschminkt und sieht so aus, als würde sie lieber eine eigene Exklusiv-Boutique besitzen und goldene Flechtgürtel verkaufen, sie bekommt einen schlimmen Hustenanfall und antwortet krächzend, daß er den Gutschein nicht bei Hertie, nur bei Karstadt selbst einlösen kann, Hertie Gutscheine aber könnte er außerdem bei Wertheim einreichen. Ich stehe daneben und weiß nicht ob es ihr lieber ist, daß man es nicht bemerkt oder ihr signalisiert: ich seh es, aber es ist ja nicht schlimm. Ich schaue also nicht weg, sondern betrachte sie mit interesselosem Wohlgefallen, bezahle und sie duzt mich bei der Geldübergabe, „ich danke Dir“, was mir ungeheuerlich vorkommt. Ich rufe die Polizei und lasse sie einsperren.

____________________________     \
haus.jpg   rahmen.jpg

____________________________________________ *
verblüffend ist auch die Ähnlichkeit von Mark E. Smith und Johnny Cash., achte mal drauf. Heute habe ich die Ausstellung in den Kunstwerken besucht in der runtergefickten Auguststraße, in der man den Blick gar nicht heben will, da war im Dachgeschoß ganz dunkel und warm, da könnte man sich einschließen lassen und knacken, da stand ein kleiner Fernseher da spielte Johnny Cash im Loop I walk the line in St. Quentin und wer noch ein bißchen weinen möchte: bitte

Samstag, 11. Oktober 2008
11:30

heute leuchtet das Laub vor meinem Fenster noch eindringlicher, herrlich.
Der Haider hatte sich totgefahren und es soll bis 22 Grad werden, was der Haider nicht mehr erlebt. Gestern wollte ich mit Onehundred ein Lattenroß kaufen und wir waren in der Möbeloase auf dem Kottbusser Damm, kann das sein? Dort gab es viele gute Skulpturen und Komplettarrangements. Schränke, die RALF 136 heißen.

Die Wohnungen im grünlichen Totenverließ hießen Häusliche Gewalt I und II und Sagst aber nix der Mutti, gell, sonst wird der Onkel ganz traurig.

Die „Arbeiten“ vom Wolfgang Breuer „gut“, aber das Hotel Marienbad selbst „finde ich nicht gut“, der Typ da drin ein Turnjackenvielschwätzer aus vielleicht Skandinavien, nett und nervend, die Einbauten an dem Haus wirkten irgendwie verschenkt, eigentlich verschluckt. Vielleicht auch wegen des Bauzauns davor. Bei Rumsitzen im Hof und Kaffee trinken, auch genervt vom schrecklichst gutgelaunten und feixenden Kellner, erinnerte ich mich an den Sommer 1996, als die Kunstwerke Artists in Residenz Ort waren, 2 Wochen auf Besuch bei Jutta. Da rannte der Biesenbach auch immer rum. Jutta und Biesenbach sind dann zur Love-Parade, ich weiß nicht mehr, ob ich auch zur Love Parade hin bin, 1996.

Allerschönstes Spazierwetter, Titel und Preise ausdenkennachthemd.jpg

12.10.08
21:37 Den ganzen Tag im Nachthemd, modus unbeholfen, gewaschen und fuer 2 Stunden notdürftig angekleidet wie eine Köcherfliege, der Körper ein Sack Müll, jetzt wieder Nachthemd. um 17:18 riß der Himmel auf, da sagte Oskar Negt im Radio: too big to fail, stündlich beinahe in den Nachrichten die Formulierung, über die ich jede Stunde erneut lache wie ein Alzheimerkranker:

Der Verlauf der Sendung sei so widerlich gewesen, daß er es nicht mehr habe ertragen können.

Leider ist hier kein Fernseher, ich kann den Fernsehpreis nicht sehen.

Heute morgen stand ich auf einmal vor Schering und überlegte, was ich hier will, bzw. wo ich eigentlich hin muß.
Heim.

7845.jpg     auto.jpg 5435.jpg     eric.jpg

13.10.08, 15:20

Daß man sich das Recht würde nehmen müssen

Wie denn? Welches Recht denn?

unbekannt ist in sich ein Zirkelschluß, so kommt man ja nie vom Schleifstein runter. Sich aber wozu in Beziehung setzen und sich nicht sofort vollkommen häßlich und schrecklich fühlen. Schwierige Frage. Oder es lassen.

16:59 Diese Wohnung war so sauber und aufgeräumt, wie ich noch keine sah. Ich habe große Angst, die ursprüngliche Ordnung nicht mehr herstellen zu können. Besonders die Sauberkeit.

Interview im Radio

6. Oktober 2008

italien-1976.jpg             (hier kann man übrigens sehen, daß meine Mundform genetisch bedingt ist)

Angenommen man kriegt Anfragen, über die man sich eigentlich freuen sollte. Man soll was vortragen im Radio z.B. oder bei einem Symposium, soll man z.B sagen, was uhutrust sei und was man damit will. Das kann ich aber nicht, weil ich es nämlich auch nicht weiß. Außer, ich mach ganz gern so vor mich hin. Das soll da sein. Mein Fall soll vorkommen.

Ich kann nicht richtig sagen, ob ich statt der 3 Leser nicht lieber 5 hätte. Eigentlich: och. Warum denn nicht? Der Radiomann kann es nicht fassen, der findet selbstverständlich, daß man immer größer werden will. Ist doch toll! An die vielen Probleme, über die man dann nicht mehr Herr wird, wie man untergeht, erstickt und ertrinkt, daran denkt er nicht. Daß es nicht Ziererei ist, warum man etwas vielleicht lieber nicht macht, sondern wirklich mit echten Darstellungsproblemen zu tun hat.

~

 – he just flo the Artists Artists Stadium: Nicht mehr nur unter totaler Not hervorgewürgt, aber mit noch genug Würgung drin. D.h., natürlich überlege ich, ob ichs nicht doch könnte.

~

Aber nur von der Prodi interviewen lassen!

Can you tell me a little bit, Mekela

~

Schöne Post des Amtes für öffentliche Ordnung, Willy-Brandt-Platz 3:

„Für die Ordnungswidrigkeit würde dem Betroffenen ein Verwarnungsgeld von 10,00 EUR angeboten werden.“

Futur II, Konjunktiv, irrealis? Ich war noch nie geblitzt worden, wohl weil ich seltener und defensiv Auto fahre, und hatte mit einem viel höheren Bußgeld gerechnet und auch nicht mit so einer Formulierung. Ich kann die Aussage zur Sache verweigern, wenn ich in Seitenlinie bis zum dritten Grad verwandt oder bis zum zweiten Grad verschwägert bin oder war, oder natürlich: mich selbst belasten würde.

Lastimpedanz, niederohmige Schleife

2. Oktober 2008

ohm.jpg    Auf daß der Anfang jetzt jedenfalls nicht zuschanden würde. Als die Arbeiten abgeholt worden waren ging die Telefonanlage nicht mehr und also auch kein Internet. Die Telekom maß die Leitung an und stellte eine „niederohmige Schleife“ fest. Das klang gut. Bei mir im Haus? – cool. Mein Leben in der niederohmigen Schleife. Die freundliche Frau konnte es nicht erklären oder ich habe es nicht verstanden und sofort vergessen. Sie bat mich zu testen, ob vielleicht der Splitter kaputt ist, ich sollte das Telefon aus dem Splitter herausziehen und direkt einstecken. Direkt in was? Da, wo das Signal direkt ankommt, oder ob das kompliziert wäre? – Ja, ich weiß nicht und besah mir den Haufen Kabel und Geräte. Ja, doch, offenbar, ja. Das wäre schon – rein denkerisch jetzt für mich unmöglich zu lösen, sagte ich der Frau in exakt diesen Worten und freute mich daran. Ich wüßte jetzt gar nicht, was wo raus und dann wo rein. Was solln die Nazis raus aus Deutschland, was hätte das fürn Sinn? denn hier gehörn sie hin, oder? ist doch wahrscheinlich die beste Zitronen-Zeile, ned? Das war ihr anscheinend recht egal, denn zwischendurch hörte ich wie sie mit einem Kollegen sprach:

Sauna? Nein, ich hab bis 11 geschlafen.

Ich hatte die Lastimpedanz nicht gefunden, wurde weitergeleitet zu Eingangswiderstand. Der Eingangswiderstand Ra (auch Außenwiderstand, Lastwiderstand, Abschlusswiderstand, Bürdenwiderstand) liegt am Eingang eines elektrischen Gerätes oder eines Bauteils und belastet das Gerät, das an diesen Eingang Energie liefert. Das speisende Gerät hat demgegenüber einen Quellwiderstand (Quellimpedanz), der meist kleiner oder gleich groß wie der Eingangswiderstand des gespeisten Gerätes ist. Das gilt für Gleichspannungen, besonders aber für Wechsel- und Signalspannungen und hier insbesondere bei Hochfrequenz, wo eine Impedanzanpassung erforderlich ist, so daß Quell- und Lastwiderstand gleich sind (Leistungsanpassung). Fachsprachenerrettung der über der Teilnehmerschleife 12 abfallenden Spannungen U1, U2 wird unmittelbar aufeinanderfolgend f·ur zwei verschiedene Frequenzen f1 und f2 der Wechselspannung UAC gemessen, woraus nicht nur der Realwert der Lastimpedanz ZL bestimmbar ist, sondern auch die Kapazit·at CL und der Ohmsche Widerstand RL der Schleife 12. (…) In der Konsequenz heisst dies, dass an eine niederohmige Schleife 12 auch nur eine entsprechend kleine Rufleerlaufspannung UR0 angelegt wird. Liegt eine hochohmige Schleife 12 vor, wird die Rufleerlaufspannung UR0 entsprechend größer gewählt. (s. auch)

Ich kam damit nicht zurecht. Das war ganz schön anspruchsvoll.
Ob ich mal auflegen wolle und das in Ruhe tun? – Ja. Dann müssen Sie nochmal zurückkommen, dann stell ich das 24 Stunden zurück, die Technikeranforderung? – Ja, bitte.

Heute morgen schellt das Telefon. Ich lieg im Bett und denk: ich denk das ist kaputt? Und dann machte ich den Computer an und Internet geht auch. Hatte sich alleine über Nacht selbst repariert!

____________________

Glücklich, wer eine Bürste hat, Rollo Aller4 Trailer. Nobistor hat (oft) die besten Newsletters der Welt/und gleich alle 4 Teile Rollo Aller 2 gekuckt. Schon ziemlich gute Stellen
Die Telekom schickt eine sms: Liebe Kundin, Ihre Störung ist behoben.
Ihre Telekom, 08003301000

______________________

Ich hatte vor allem mir die Frage nach meinen Vermögen gestellt

kommt drauf an.               Rollo Aller: mir doch egal.

Wir Kinder vom Bahnhofsklo.
Habe dann ein Eichhörnchen getroffen, das nicht richtig fliehen konnte, weil es eine schöne Nuß in Händen hielt. So saß es auf dem Baum und schaute mich an. Als ich es fotografieren wollte ließ es die Nuß fallen und rannte weg. Da fotografierte ich die Knallerbsen, die 2008 eine reiche Ernte versprechen. Dann kam ein mächtiger Greifvogel, vielleicht ein Adler-Bussard. Von Ferne erscholl Chorgesang. Ich dachte, es wären vielleicht Fortuna-Fans, es waren aber die Gäste vom 1. Kölner Oktoberfest aus dem Zelt neben Südstadion und Konrad-Adenauer-Tierheim. Sie sangen: ich glaub, es geht schon wieder los, das darf doch wohl nicht wahr sein und das rote Pferd, Markus Becker (das rote Pferd) absolvierte einen seiner 8000 Auftritte im Jahr. Und auch Bruce Kapusta, der Teufelstrompeter, hatte sich hierhin verkrochen.

dem-alten-sing-dierheem.jpg

knallerbsen-2008.jpg    simma-dabei.jpg  da seid ihr natürlich dabei

Schleifstein? Senkblei? Großmutter? Karwendel? Kaum je etwas Niedrigeres gesehen, als den Kölner Mittelstand, der sich mit Hilfe der Galeria Kaufhof als Bayern verkleidet. Sie trinken Gaffel-Kölsch aus 0,3 Liter Krügerln!

Und dann hatte der Mickinger so lustig berichtet von der ART FAIR Cologne, ich wußte nicht, was das war, gehen da die armen Galerien hin? Nein, ned die armen, aber die, die nicht zugelassen wären zur normalen Art Cologne, am Geld fehle es durchaus nicht, und da sähe man Sachen, meine Herren, unaussprechlich! Extreme Härte! Und dann die Vip Lounges! Ein Traum, die Leute die sie da zusammengepfercht hätten, bzw. freiwillig sich zusammenpferchen, der Anblick dieser wunderbaren und herzlichen Menschen im hellen Licht – ein absoluter Traum. Er hätte eine Sitzkarte gehabt. Wir brauchen unbedingt noch mehr Kunstmessen. Ich buchte gleich den Flug zur Frieze Art Fair.

3.10.08 15:43 Es hagelt!

Auch tierisch geil, Papa: Willi Herren im Drogensumpf

Es ist ein bißchen langweilig, YouTube Videos zu empfehlen, aber trotzdem

CSU Wahlkampfspot 1980 (diese Frau soll erst 61 sein, Wahnsinn) Herr Ministerpräsident, kriegen wir jetzt wieder einen Krieg? – Selbstverständlich!

more Strauß 1980
Heit homs den Willi derschlogn

(Der Willi!)

2:10 und das ist ja sehr bekannt,  Leasingvertrag, im Original auch sehr gut

recent Melvins Civilized Worm Übersteuerung, bessere Version
ich wäre jetzt gerne auf einem Melvins Konzert

king-buzzo-bistro.jpg

wer das lesen könnt:

We move more than I would like to gamble

I came with my poor poor eyes crawling weakling warning

my favorite come and lie here

Under my bed or deep under my fingers

 

Well on my hands and knees in times of winding

We night it’s only when we civilize that worm

for vagrant time we need it

What secret of your knowing is their begining

 

For chance to be old believe it believe it

His widow’s nest is growing cold, cold, cold

Set sail and hurt your hand he work a lot, you’re going home

Vom Schleifstein runter
paar Wände eintreten

Bewegung!

Die erste Thermals kommt jetzt auch gut.  Schade, daß sie sich nicht groß entwickelt haben, möchte ich mal sagen.

It´s been so long I forgot I was waiting

4th, 17:12 Lieber gar nichts abgeben, als was Schlechtes. Mal hören, was sie sagen. – Zwischendrin wird immer wieder das Badewasser kalt. Dann laß ich neues nachlaufen. Worauf ich mich beziehe. Es bleibt dabei, ich weiß zu wenig.

5:30 Unbekannt grüßt Unbekannt

blumen

für die damen

Unbekannt

27. September 2008

forever.jpg   beautifully.jpg   beautiful.jpg   za.jpg   juwelier-krings.jpg

Beauty inside my head   —   forever

Objekt klein a Provinz Guerilla

21. September 2008

bild-des-mediums.jpg Agatha Wojceichowsk   oje.jpg   Michel Nedjar

sz.jpg     tanz.jpg       abbiegen-zum-kaufland.jpg

Micki Bauer hatte bei Maxim eine Ausstellung kuratiert. Diese war schön. Oben war Galerie, unten Clúb, dort wurde Slinky gespielt, Brunft und No Face Band und dort hing auch das Hochzeitsfoto von Slavoj Zizek und dem Unterwäschemodell. Am nächsten Tag kamen die Nazis, die hier in Köln nichts zu lachen haben. Der Kölner bildet sich mächtig viel ein darauf, gegen die Nazis zu sein, die Nazis ganz schlimm zu finden. Stell dir vor, die Nazis. Oh diese verdammten Nazis, ich faß es nicht.

Selbst Matumba war von zwei stark südländisch wirkenden Jugendlichen, die auf der Baumarkttreppe rumlungerten, in seiner Harrington-Jacke für ein Nazi gehalten worden. Das war bestimmt ein Nazi, flüsterte einer dem anderen zu.
Eißner-Schuh, Eißner-Schuh
Ich lieh mir das Auto und fuhr nach Oberberg, um mit der Mutter den Wald aufzusuchen. Als ich von der Autobahn das Aggertal herunterfuhr, erklang der alte Hit von Provinz Guerilla „Gummersbach“. Mit dem unsterblichen Refrain

Gummersbach – du liebenswerte Einkaufsstadt

Du gehst uns ganz schön auf den Sack

Ganz schön oder ganz schwer, das versteht man nicht. Die Strophen versteht man gar nicht, das ist wahrscheinlich Absicht. Das berühmteste Lied von Provinz Guerilla war das „Schweinelied“. Wenn Provinz Guerilla auftrat wurde eigentlich durchgängig im Publikum „Schweine!“ gerufen. Es war sehr beliebt. Bei Provinz Guerilla war es nicht so beliebt, denn sie hatten es bei Klischee (oder so, eine Band auf dem Korn-Live SAmpler, Hannover ca. 1981 glaube ich) geklaut, gaben es aber nicht zu, behaupteten, sie wären zumindest zeitgleich drauf gekommen. Es war auch egal, denn das Schweinelied war fantastisch gut.

Jeder hat das Schwein gesehen das dicke fette Schwein gesehen jeder hat das Schwein gesehn, das dicke fette Schwein gesehen, jeder hat das Schwein gesehn, das dicke fette Schwein gesehn und jeder hat gedacht: Ein Schwein! eins zwei drei vier. So ungefähr und dann ca. 60 mal wiederholt, bis jeder restlos zufrieden war.

::::;;;;;;;;;;;;;::::::::::::::::::::

der-ursprung-der-welt2.jpg

Die Heizperiode 08/09 beginnt

17. September 2008

ablesung.jpg

Der Heizungsableser kommt gleich, hoffentlich ist er blind oder stark sehbehindert.

Veit Stoß

16. September 2008

F schrieb:

gute nacht – schau dir mal die hirst auktion an. börse in den usa geht baden, weltweite finanzkrise sozusagen und die ser mittlerweile absichtlich gemachte kitsch (goldenes kalb!! he he) geht in die millionen und steigt. ich find das sehr gut so weil sich jetzt was beginnt abzulösen und es wird klarer dass manche kunst nur die spekulationsgelüste / geldanlagen etc von den ganz reichen befriedigt und das kann ja nicht alles gewesen sein. dh ich glaube es erwacht langsam ein gefühl dafür, dass man das gar nicht mehr richtig kunst nennen kann (auch die „sammler“ wissen das – kaufens aber trotzdem, weil es auch ein stück totes land sein könnte oder sonstwas.) – egal – dies ist der anfang vom absturz dieser scheisse und zwar interessanterweise dass sie (trotz bankencrash) doch noch weiter steigt. hirst er lebe hoch!

warum kann das nicht alles gewesen sein,
vielleicht kann es ja alles gewesen sein.
und dann

im zweifelsfall wird man doch gar nicht gefragt, das ist doch der Witz
funktioniert doch völlig unabhängig von – „uns“
___

Was macht denn der Hirst mit dem ganzen Geld?

Sonntag

14. September 2008

litfass.jpgrurtriennale.jpg     knappen.jpg   riter.jpg kettenhemd.jpg polizei-am-zoo.jpg   spongebob.jpg   sp.jpg

In meiner Straße steht eine Litfassäule. Erst fuhr ich mit der U-Bahn zum Bahnhof, weil da noch mein Fahrrad stand. Auf dem Weg zum Flohmarkt Riehler Gürtel kämpften diese gutausehenden Leute. In der Druckerei hatte ich einen netten Kollegen, der arbeitete in der Mittagspause, die Zeit vom Nachtisch bis zum Arbeitsbeginn, ca. 10 – 12 Minuten, täglich an seinem Kettenhemd, aus selbstgemachten Ösen. Er wollte sich irgendwann als Naturheiler, Schamane, Wünschelrutengänger etc. selbständig machen und nicht mehr als Mediengestalter in der Druckvorstufe arbeiten. Er hatte sich dafür schon eine Visitenkarte entworfen: Spökenkieker.

Die Besuchermassen strömten um viertel vor 6 aus dem Zoo. Aus dem Polizeiauto stieg hinten ein kleiner Junge aus. Wegen der Spongebob-Bettwäsche in Helenas Ausstellung im Montgomery kaufte ich mir einen Spongebob. „Einen Spongebob bitte.“ Und band ihn hinten ans Fahrrad, hatte Angst daß er abreißt, nahm ihn fest an die linke Seite und lenkte mit rechts. Dann brachte ich ihn auf den Balkon vom Arbeitsraum und freute mich die ganze Zeit, ihn anzusehen. Meine neuen Skulpturen waren nichts geworden. Zum Abendbrot gab es Pomm Fritt.

Erbware mit Hautresten

11. September 2008

1 Konvolut Witzkommode, leicht berieben und gebräunt

Vasen, Väschen, Vaselchen

Kotflügel

__________________

Frohen Herzens verließ ich die Werkstatt, da mir etwas gelungen war.

leben-braucht-erinnerung.jpg   1.-preis.jpg

____________________________

  1. alleine irren
    erster preis ist aber echt unheimlich toll, richtig unheimlich. und toll. in ermangelung eines besssereen andren worts, heimgekommen eben, mittem rad, und ohne kollisionen, was gut war, aber nicht wahrscheinlich, und in einen pelz, einen RIESENPELZ gehüllt, den mir die freundin gegeben hat, weil mir so kalt war, also, war ich ungefähr so groß wie ein denkmal als ich mittem rad nachhaus bin, und überall pelz, so fuhr ich doppelgesichtig mit dem immensen luftwiderstand eines denkmals, welcher sehr groß ist und kipplig, so groß eben wie obengenannter pelz, und gondelnd, aber stabil, wenn auch massiv. ich war sicher drei oder vier bären! und zwei oder drei flaschen außerdem! und all die härchen!!!! und war außerdem ein wendepelz, ich trug ab kreuzung XX den pelz nach innen! der kragen aber war innen und außen pelz wie eine riesenhütte! egal. zuhaus fiel dann der pelz einfach so runter, und die wärme, die immer noch da ist, obwohl ich ja aus dem monumentalen pelzdenkmal längst raus bin, dieses gefühl, das erinnert mich irgendwie an die evokative rückstrahlung von dem oben genannten ersten preis. wenn ich aber fehlliege, dann hätte ich gern KEINE haue. bitte.
  2. admin
    Ja, das Leben in ständiger Angst jetzt. Sie brauchen es doch. Hören Sie auf. Ich hatte überlegt ob ich Ihnen zu nahe träte wenn ich sage, daß ich mir Sie vorstellte ausgestattet wie 4 oder 5 Bären auf dem Fahrrad, die zudem einen riesigen STURZHELM tragen. Ob ich das sagen dörfte.  Ich würde gerne sagen was ich gestern gemacht habe,  ich muß es rekonstruieren. Ich habe überlegt zu Ted Milton hinzugehen, hatte aber Angst vor Nerv-SAxofon und überhaupt.  Die anderen Menschen überall, gefällt mir nicht. Besonders am Wochenende, wenn sie so verzweifelt umherrennen und telefonieren mit schlechter Laune. Ich habe den Verdacht, das geht die ganze Nacht. Bis man dann in so einer Abzieher-Ring-Disco landet wo alle aussehen wie Nutten. Alle. Und da rumstehen und warten, sich gegenseitig die Ärsche beglotzen und dann nochmal schlecht gelaunt telefonieren. Und wenn dann zwei schlecht gelaunt zusammenkommen, dan n wird alles so gemacht, wie sie es aus dem Fernsehen kennen und jeder dächte, der andere will das eben so haben, denn das ist Sex und so läuft es nunmal ab. Ist eben so, wird so absolviert. Es sieht halt aus wie das vollkommene Elend. Ich bin nochmal in den Arbeitsraum um noch kleinere Skulpturen zu machen, aber diesmal tat ich statt zuviel zu wenig Härter zusetzen und ich hockte stundenlang vor diesem Gebräu und wartete, bis es endlich reagierte. Alchemie. Aber es tat sich nichts innerhalb von 120 Minuten, sogenannte Topfzeit sonst 50 Minuten. Währendessen fuhren 4000 Bierbikes die Hahnenstraße hoch und runter und sangen: Nie im Leben, kleiner Peter, sind das 20 Zentimeter. Unten vor meinem Raum ein aufgedonnertes Pärchen, die sich die ganze Zeit laut schmatzend und hektisch küßten, so ganz blöd, es war schrecklich. Ich hätte am liebsten gerufen, sie sollten abhauen.  Es sah auch nicht so aus, als mache es ihnen Spaß, aber sie hörten auch nicht auf. Was war da los? Unterdessen warf die zersetzte Kastanie, fest in den Fängen der Miniermotten, ihre Früchte von sich. Knall Knall, Aufplatz, Davonkoller.  – Hatten Sie auch einen Chemiekasten? Ein leicht schales Vergnügen. Nachdem das Magnesium abgebrannt war blieb eigentlich nicht mehr viel zu tun. Aktivkohle, aha, okay. Und überall einen Streifen Lackmus reinhalten. Mit Kaliumpermanganat alles violett einfärben war nicht schlecht, schnell war der ganze Kasten und Zimmer verdreckt und ein Mikroskop wurde gewünscht. Da habe ich mir restlos alle – wie heißt das, wo das Präparat draufliegt? – hatte ich mir jedenfalls schnell alle kleinen Glasscheibchen zerstört, knirsch, weil man zu dicht mit dem – Objektiv? – drangedreht, drangefahren hatte, kurz bevor es scharfgestellt war, zerbarst das Glas und heiß wurden sie durchgetrennt, die intimsten Gedanken. Wie alle Scheiben kaputt waren war eben Schluß mit Mikroskop, die Lampe war ja auch schon hin. Achtung, keine Allegorie! – Ich habe geträumt ich wohnte nun in einer Art Holzbau mit rundherum Balkon und sehr schönem Ausblick. Ich war da richtig eingezogen. Ich kenne übrigens niemanden, dem ein Sturzhelm ähnlich gut steht, wie Ihnen!
  3. alleine irren
    besten dank! ich war pferderennen in hoppegarten (die viererwette zahlte 200011 euro!!! auf zehn, leider nicht an mich…) und dann händel in potsdam. also georg friedrich. jetzt müd. ziesen sind auch alle.wir haben einmal mithilfe des chemiebaukastens von ralf d. ein feuer gemacht, glyzerin, kaliumpermanganat dazu, entzündet sich selbst, dabei fast das jugendzimmer abgefackelt… wir hatten das glyzerin auf dem deckel einer lackdose.. wobei die darunterliegende lackdose… und das dann per stichflamme.. und aber auch über die kunstlederaktentasche.. wie lava! ralf d. warf das ganze arrangement dann aus dem fenster in den vorgarten. leider ohne das fenster aufzumachen, dafür war keine zeit. einen eigenen hatten wir nie, das war wahrscheinlich ganz gut.p.s.: das zölibat macht mir nach wie vor große freude. ich kann es sehr empfehlen.
  4. alleine irren
    und natürlich trug das schlingernde bärendenkmal schutzhelm! muss ja, muss ja. helm muss uff alles druff. behelmte verben! behelmte erben!
    behelmten gruß aus herzlich behelmten herzen, ihre a.i.
  5. admin
    Ich dagegen war heute in Aachen. Da war ich zuletzt als Kind, wenn überhaupt mal. vorbei an der Malzfabrik Buir, Braunkohletagebau, Eschweiler. An der Bushaltestelle Hansemannplatz waren nur Betrunkene, Arme und Verrückte und der Bus Nr. 51, der zu den Claudius-Thermen fuhr wo der Kunstverein ist, kam und kam nicht. Ich dachte, daß die Leute hier auffällig arm und kaputt aussehen und dann dachte ich: das sind aber eben die Leute. Das ist, gehobene und Innenstadtbezirke ausgenommen, die Mehrheit, die arm und kaputt aussieht und andere Sorgen hat, als ihr Aussehen. Die auffällig von ihrer Lohnarbeit und Familiensituation Verbrauchten und Aufgerauhten sind der Normalfall, sind das Volk. Die Kunstvereinsbesucher dann natürlich wieder aus ziemlich anderem Holz, interessierte Bürger mit guten Manieren. Ein Wechselbad der Gefühle und die astreine Super-Nairy.Ich habe mich verlaufen und bestimmt 8 Leute nach dem Kunstverein gefragt, war schon auf der richtigen Straße usw. Auch in unmittelbarer Nähe, 100 Meter entfernt, konnte mir niemand sagen, wo der Kunstverein ist. Dabei ist er schön und gar nicht so klein. Ich kam zu spät zur Rede auf die Künstlerin Nairy Baghramian, die ihrerseits die 99jährige Janette Laverrière mit 2 neuen “Arbeiten” und den 106jährigen Henrik Olesen mit einer älteren präsentiert.

Hölle, wo ist dein Sieg

8. September 2008

lesung-heilsarmee.jpg       hoelle.jpg

Lesung bei der Heilsarmee aus Gedichtfragmenten und dem neuesten Roman. Keiner hat richtig hingehört. Sie werden alle sterben.
____________________

mark-e-bistrotreff.jpg

Morgen: Josefine die Sängerin oder Das Volk der Mäuse (1924)

_______________________

8.9.08 Unverlangt eingesandt:

Dieser Mann, der mir seit vielen Monaten früher fast täglich, jetzt etwas sporadischer und wahnsinnig lustig Viagra-Werbung, mit links die ins Leere laufen versehen mit noch lustigeren Rätseln schickt unter verschiedenen Namen und Emailadressen, Flaherty Barrie, Bynam Nisch, Bleich Siedlik, Pretti Tator, von der militaristic oder iconoclast.org, dieser unheimlich kreative Mann, der die Öffentlichkeit und das offene Wort so schätzt, soll sagen was er von mir will, aber noch lieber mich einfach bitte endlich in Ruhe lassen. Danke.

Ich verstehs auch wirklich nicht. Solange durchzuhalten damit, warum, macht der das mit anderen auch, sitzt der dann nachts zu Hause und reibt sich die Hände: schon wieder die Frau geärgert mit Viagra-Werbung. Da kann sie sich mal schön ärgern. Mach ich morgen wieder. Dann ärgert sie sich wieder, au ja so mach ichs. Und dann ruf ich die an und sag nix, dann ärgert die sich nochmal. Ist das ein Spaß. Ein erwachsener Mann über 50. Nicht peinlich hat man dich empfunden, schön wärs, immer nur eklig. Nicht peinlich, nicht gefährlich, immer nur lästig, schmierig, eklig, häßlich. Oh nee, da isser wieder. Man macht die Augen zu und hofft, daß er weg geht, aber da sitzt er noch immer und glotzt und hofft auf Ansprache.

Grabstätten

9.9.08 Schnuffis Abenteuer. Dann habe ich überlegt wen anrufen zum Kaffee trinken, paar Takte talken und mein ganzes Telefon durchgesehen und die man vielleicht anrufen möchte, wohnen meistens nicht in Köln. Herr Wie bitte, heißt so der kleine Freund vom dicken Schnuffi? der den Schnuffi immer warnt. Nein, Schnuffi, nicht! Und die kleine Maus, die in jedem Comic-Strip eine Flasche Wein austrinkt. [nochmal alle durchgesehen; sind von heute aus nicht mehr gut zu nennen, fürchte ich.]

20:58 Spammer imitieren Spam, Politiker imitieren Politik, Lyriker imitieren Lyrik. Insofern stimmt eigentlich alles. – Darüber habe ich allerdings heute sehr gelacht, wie Hubertus Heil eine Horde Orang-Utans in der SPD-Zentrale empfängt und sich über die Herausforderung freut, mit ihnen Zukunft zu gestalten. / Sonst: gehe ich Recht in der Annahme, daß man eines Tages denkt: es ist jetzt gut, ich hab genug gesehen, kann eh nichts ändern, kann jetzt auch gehen. Und daß das aber nicht erst mit 80 oder 90 soweit sein wird, sondern in 1 oder 2 Jahren bereits dieser Fall wahrscheinlich vollkommen eingetreten wird seyn. Halbes Jahr. Maximal 3 Monate.

2:19 Eben beim Fanta holen hatte unmerklich Regen eingesetzt, ganz warmer Regen in warmer Luft, ideales Pilzwetter, dachte Alraune die Meerkatze mit dem unergründlichen Blick und leckte sich die Haare ab. Dann dachte sie an Fetzer, der ihr das Bild geschickt hatte, wo sie so unglücklich schaute und dazugeschrieben hatte, er werde diesen wunderbaren Abend nie vergessen.

______________

danke für den artikel mit den heizerbienen wußte ich nicht, hab ich aber wohl auch. wusstes du das, tod wo ist dein stachel, hölle wo ist dein sieg aus einem versammlungslied ist. einen schönen tag

1.Korinther 15,55, schlag ich grade nach. Der Spruch begleitet mich schon mein Lebtag lang. Immer wenn man ans Grab ging, von unten her, vom Weiherplatz, kam doch da so ein heller Obelisk, wo das eingeritzt war, und ich weiß noch, wie ich gerätselt habe jedesmal und jahrelang, was das wohl heißt. Besonders über das Wort Stachel. Die Grabstätte eines Wiehler Pfarrers, glaube ich, rund angelegt mitten auf dem Weg Richtung Leichenhalle.

Ich dachte natürlich, das wäre eine echte Frage. Wo sitzt beim Tod der Stachel? Woran hat die Hölle ihren Sieg? Für ein Mädchen von 7, 8, 9, 10, 11, 12 Jahren schwer zu sagen.

All die unbeantworteten Fragen. Da spinnt man sich dann allerhand aus.