Zeitgeschichte Köln, Cologne in the 1990s and now, Panel, Art Cologne November 2025, hosted by Hannes Loichinger with Andrea Fraser, Monika Sprüth, Isabelle Graw, Christian Nagel and Diedrich Diederichsen
______________ Zappy: Was Fraser sagt leuchtet mir ein … Nach dem etwas wirren Teil von Sprüth… Das es Fragmente sind die gar nicht mehr unbedingt etwas miteinander zu tun haben (wollen??) . Die Akademiker die Geschäftemacher die Kuratoren etc Min 55
Du hast Folgendes gesendet: ja. hat sich voneinander entfernt und unabhängig voneinander Blasen ausgebildet. die sich nicht mehr aufeinander beziehen. im Sinne eines Ganzen. Fraser clear
Zappy Am Ende ganz versöhnlich… Genau: raus ins Live Wien könnte das aber schon leisten dachte ich mir währenddessen Läuft hier auch bisschen so
Du hast Folgendes gesendet: Diedrich gegen Ende: Kölns Psychogeografie verhindert Fragmentierung. hatte das Erlebnis letztens noch. man geht in die Albertusstraße zu JUBG eine Reena Spaulings Show ankucken und dann 30 Meter schräg über die Straße zu Buchhandlung Bittner, nochmal 40 Meter schräg andere Seite ist König, um dann 500 Meter weiter zum Kunstverein zu gehen und daneben gleich Neu Cöln bei Stoff Müller. das ist schon angenehm. dicht
Leider ist die Akademie in Wien kein Ort, an dem ich mich besonders gern aufhalte. leider leider ein lässiger Treffpunkt muß her. am besten ohne Konsumzwang
Zappy Hätte die Frage gestellt ob es nicht auch eine spezifische Altersfrage ist. Alle versammelten kommen in ihren 20ern in eine neue Stadt… So verhält man sich halt in diesen Jahren, läuft rum, ist offen, hat gerade eigenes Leben, alles interessant etc … Das fällt dann zusammen auch mit einer Stimmung von „einem Erwachsen werden Deutschlands“ sozusagen Mauerfall Souveränität jenseits von kalter Krieg: what’s next!? …das trägt natürlich zur Relevanz Bildung der eigenen „Formativen Jahre“ bei
Du hast Folgendes gesendet: ja bestimmt alle waren jünger und fluider…
Zappy hat dir geantwortet Ja … Aber es muss den Leuten auch klar sein das Kunstakademie nicht per se Kool ist, sondern erstmal Schule
Du hast folgendes gesendet
… und hatten selbstverwaltete Dinger am start, die was wollten. Magazine, Ausstellungsspaces etc
ahja, Isabelle sagt das auch nochmal. Treffpunkte auf der Straße, in Cafés {Außerhäusigkeit}
no dinner invitations
Zappy: … Geh morgen in die Uni zum deleuzianer Tag
Bearbeitet mir ist noch eingefallen: zwischen 20 und 30 hat man noch nicht soviele enttäuschende Erfahrungen mit Leuten gemacht, ständig ist alles neu, das kennenlernen macht Spaß und ist nicht unbedingt verbindlich, man hat auch Wünsche, bestimmte Leute näher kennenzulernen, weil man ihr Werk toll findet usw., das ändert sich über die Jahre. Die Leute, denen man nicht über den Weg laufen will werden mehr, weil doch einige dabei sind, die man nicht toll findet und ausgerechnet die am meisten auftauchen
Zappy Ja und alle haben gefühlt auch Zeit für alles mögliche Hab gerade noch reingelesen in theweleit „Ghosts“ weil das hat mich erinnert… Da erzählt er vor 68 Sozialisierung rein ins „abstrakte Radikale“
Du hast Folgendes gesendet: es gab damals auch Leute, die sich für sehr wichtig hielten und die hatten auch nicht unbedingt Zeit, da war strenge Taktung, weil ja vielleicht immer noch irgendein anderer wichtiger war. working the room
Eigentlich nach Aachen fahren wollen, aber sehr schlecht zu lösen von meiner Aussicht hier. – Vielleicht morgen! Amy Sillman, Rochelle Feinstein, Tim Berresheim. Mittelaltersammlung im Suermondt-Museum.
10.9.25
curated by
gestern schwimmen in der Neuen Donau. 24 Grad, schönste Laune. Einen guten, einsamen Platz gesucht, schließlich gefunden und als ich ins Wasser gehe und meine Schwimmflossen anlege, steht da wie aus dem Nichts ein grienender Mann, ruft HALLLLOOOOO! und beginnt sofort sich auszuziehen. Zuerst behält er die Unterhose an, kuckt nochmal, zieht dann die Unterhose auch noch aus und setzt sich, unter aufrecht erhaltenem Blickkontakt, mit seinem Sack und Pipimann direkt neben meine Hose.
bin gespannt, wie lange er das durchhalten kann (allein das Pensum)
Glück auf!
28.9.25 Deodora Butz durchquerte die Halle, als schräg die Nachmittagssonne durch das Glasdach auf ihren gut sitzenden Einteiler fiel. Sie würde Benskon Travert erst gegen 18 Uhr treffen und beschloß zum Café Matern zu schlendern, um dort bei einer Tasse Houbè auf ihn zu warten. – Sie verstand euch nicht. Oder doch, ein kleines bißchen?
ich lese es parallel mit deepl, weil ich nicht so gut englisch kann und überlege dann, ob deepl richtig übersetzt hat. kompliziert!
aber ich halte den – Sean Tatol – für den einzigen ernstzunehmenden Kunstkritiker der Gegenwart. {unter anderem, weil er sich für Kunst interessiert!} lese gerne seine kurzen Kritiken. (hatte mir 4 Sternchen für meine Reena-Ausstellung erhofft, es gab aber nur 3.5. Zwischen okay und good. https://fundamentuminre.wordpress.com/2025/04/22/22652/ ) °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
ich glaube, mit Picabia hat er recht. Bei Rosemarie Trockel habe ich Schwierigkeiten mitzugehen, weil mir das, ihre „Arbeit“, nicht viel bedeutet. [habe länger nichts gesehen. vielleicht müßte man sich dem länger aussetzen. – finde es oft eher witzig. einem etwas nahelegen wollen. und eben nicht: rätselhaft]
ich habe den Studenten die Passage unten geschickt, das finde ich einen guten, schwebenden Ansatz für die Praxis, bzw. meine ich, da mein eigenes Vorgehen, oder Vor-Einstellung zu erkennen, haha:
If we can accept that the enigmatic is at least in some way valuable to artistic accomplishment, then we begin attempting to address what that enigma is. The two questions here are, first, what it is that artists pursue in their resistance to interpretation, and second, by what means do they resist interpretation. The answer to the first is, unsurprisingly, enigmatic. No artist knows precisely what they’re doing because artistic decisions are imprecise and instinctual, driven by a prelinguistic impulse that’s present in all but the laziest and most cynically instrumentalized artworks. It’s possible to give that impulse a name, however, which we can call the idée fixe. This is not just obsessiveness, but a specific investment in one’s artistic practice that takes the artist beyond the idée reçue, the established, conventional idea of art that characterizes contrived or otherwise uninspired forms of art. It isn’t creativity, or inspiration, or self-expression, or individual „genius“, although it isn’t entirely unrelated to any of those concepts. A sense of personal style is a sort of analogue, as is morality. Perhaps the closest comparison would be the muse if considered as the abstract force implied by the concept, removed of any romantic or mythological connotations. More loftily, it’s a term for what drives dialectical self-criticism, an outside influence that generates the artistic subject. The fundamental quality of the idée fixe that makes other terms inadequate is that it is outside of the artist and precedes them. It functions as a precursor, an intuition of something larger than oneself that leads the artist to mold their subjectivity and way of life to accommodate the possibility of realizing works of art. Naturally, it’s impossible to disentangle the contingent assemblage of coincidental influences, inherited traits, and practical considerations that go into an artist’s development, but the drive to be devoted to art’s internal logic as something immanent to itself and beyond (but not necessarily in direct opposition to) the desire for fame, money, or posterity is fueled by this preexisting force that can’t be cogently taught or acquired but also isn’t inherent to the individual. If the idée reçue delimits the space of contrived, normative, known, and/or careerist art, the idée fixe is the force that keeps artists of talent within the sphere of the enigmatic, unreconciled to the familiar and dedicated to art’s own nature.
deepl übersetzung: Wenn wir akzeptieren können, dass das Rätselhafte zumindest in gewisser Weise für das künstlerische Schaffen wertvoll ist, dann beginnen wir damit, uns mit der Frage zu beschäftigen, was dieses Rätsel eigentlich ist. Die beiden Fragen, die sich hier stellen, lauten erstens, was Künstler mit ihrem Widerstand gegen Interpretationen eigentlich erreichen wollen, und zweitens, mit welchen Mitteln sie sich gegen Interpretationen wehren. Die Antwort auf die erste Frage ist, wenig überraschend, rätselhaft. Kein Künstler weiß genau, was er tut, denn künstlerische Entscheidungen sind ungenau und instinktiv, getrieben von einem vorsprachlichen Impuls, der in allen Werken vorhanden ist, außer in den faulsten und zynischsten instrumentalisierten Kunstwerken. Es ist jedoch möglich, diesem Impuls einen Namen zu geben, den wir als idée fixe bezeichnen können. Dabei handelt es sich nicht nur um Obsessivität, sondern um eine spezifische Investition in die eigene künstlerische Praxis, die den Künstler über die idée reçue hinausführt, die etablierte, konventionelle Vorstellung von Kunst, die gekünstelte oder anderweitig uninspirierte Kunstformen charakterisiert. Es handelt sich dabei nicht um Kreativität, Inspiration, Selbstdarstellung oder individuelles „Genie“, obwohl es nicht völlig unabhängig von diesen Konzepten ist. Ein Sinn für persönlichen Stil ist eine Art Analogie, ebenso wie Moral. Der vielleicht treffendste Vergleich wäre die Muse, wenn man sie als die abstrakte Kraft betrachtet, die hinter dem Konzept steht, ohne jegliche romantische oder mythologische Konnotationen. Etwas hochtrabender ausgedrückt ist es ein Begriff für das, was dialektische Selbstkritik antreibt, einen äußeren Einfluss, der das künstlerische Subjekt hervorbringt. Die grundlegende Eigenschaft der idée fixe, die andere Begriffe unzureichend macht, ist, dass sie außerhalb des Künstlers liegt und ihm vorausgeht. Sie fungiert als Vorläufer, als Intuition von etwas Größerem als sich selbst, das den Künstler dazu bringt, seine Subjektivität und Lebensweise so zu formen, dass er die Möglichkeit hat, Kunstwerke zu schaffen. Natürlich ist es unmöglich, die zufällige Ansammlung von Einflüssen, vererbten Eigenschaften und praktischen Überlegungen, die zur Entwicklung eines Künstlers beitragen, zu entwirren, aber der Antrieb, sich der inneren Logik der Kunst als etwas Immanentes und über das Verlangen nach Ruhm, Geld oder Nachwelt Hinausgehendes (aber nicht unbedingt in direktem Gegensatz dazu) zu widmen, wird von dieser bereits vorhandenen Kraft angetrieben, die nicht überzeugend gelehrt oder erworben werden kann, aber auch nicht dem Individuum innewohnt. Wenn die idée reçue den Raum der gekünstelten, normativen, bekannten und/oder karriereorientierten Kunst begrenzt, ist die idée fixe die Kraft, die talentierte Künstler im Bereich des Rätselhaften hält, unversöhnlich gegenüber dem Vertrauten und der Natur der Kunst selbst verpflichtet.
(Den Salber und seine Gestaltpsychologie, von dem so viel die Rede ist, fanden zu meiner Studienzeit die Leute eher lächerlich. – mir ist das immer gut [rheinisch] reingelaufen. auch nicht schwierig zu verstehen.)
Hier scheint die Sonne. ich will im Garten was malen für Josef Strau auf dem neuen Tisch. Der „kuratiert“ was in Wien im September.
schönen Tag!
Der neue Tisch
________________________
13:58 Wiehl ist in einer Zeitkapsel gefangen. I like it! I could stay here forever
Beflügelt von der Fahrradfahrt und von der Kunstkritik: nur das offene Gespräch bringt einen weiter. Das offene Gespräch führe ich aber eigentlich nur/hauptsächlich mit mir selbst. Es müßte auch mit anderen möglich sein, und das war es ja auch schon, in der Vergangenheit. Vertrauensvorschuß
Das öffentlich gemachte Gespräch ist nochmal was anderes. Aus dem hoffentlich interessanten offenen Gespräch ein hoffentlich interessantes öffentliches machen – mit welchem Ziel? Man kann nicht offen und strategisch gleichzeitig sprechen. Also ich nicht.
kolibriartig fliegende Zaunkönige in den Augenwinkeln, unten am Holunder.
Die Mehlschwalben sind auch noch da, wenn auch der größte Anteil nicht bei uns wohnt, sondern vielleicht in Hengstenberg. Von den zwei künstlichen (Gips-Sägemehl?)-Nestern am Haus, wurde nur eins zögerlich von Schwalben bezogen und Nachwuchs erzeugt. Im Nachbarnest hatte sich zuvor schon eine schwach gezeichnete Wespen- oder Wildbienenart einquartiert. – Konnte mir nicht vorstellen, daß das lange gut geht. Scheint aber irgendwie gut gegangen zu sein! Keine Angriffe verzeichnet.
14.6.25 Ende Juni: Klassenfahrt nach Tallinn. Wer bin ich (als Künstlerfigur)? Wer will ich sein? Konzentriert euch vorläufig auf die Anreise. ° hast du mittlerweile einen Überblick, wer alles mitkommt? würde mir die Gruppe gerne imaginieren.
Ist Kunst der Versuch, sich unsterblich zu machen? Nein. Kunst ist der Versuch, zu leben
15.6.25 Können wir meinen Katalog bitte endlich einfach drucken lassen? ° ° Es ist so /white|weiß. Spüren Sie die Echtheit. Toffifee, Raffaello, Puffreis
We did bortolozzi Installation today. Very nervous. Helpful Boys. Looks better than i expected. Worked crazy hard with no ideas, no spirit. Strange experience. Maybe i should stop painting. paint more often Greetz from Berlin
Auguste
° °°°° ° °°
° °°
[1.5., 01:12] Damn you break through for bortoloozi .
Amazing . Now I see
We need that too
Basel
I’m so jealous it’s not funny
[1.5., 11:54] Haha! Gallerist!
I m nearly dead!
Have mercy on your artist.
peace
____________________________
2.5.25
Titelfindung zäh jetzt froh damit ja!
Partner, (meuble) 2025 Lacquer, shellac-ink, spray-paint, graphit on pleather 211cm x 131 x 3 cm
Rantner, wir offerieren täglich bis zu 40.000 hate-impressions mit unseren Rantnern im Forum, 2024 Shellac-ink and laquer on pleather 144 x 99 approximate (without frame)
Dialektik, 2025 Acrylic, lacquer on pleather 195 x 141 x 3
Spasmatik, 2025 Lacquer, acrylic, spray-paint on pleather 130 x 210 x 3
Max Ernst Grillwochen, (Hollywood) 2025 Acrylic, shellac-ink, lacquer, graphit, collaged paper frottage, on window blind 87 x 215 (approximate, without frame)
Der Künstler muß ein gottverdammter Held sein, 2025 Lacquer, acrylic, graphite on pleather 135 x 230 x 3
nicht-diskursiver Wahrheitsgehalt bei gleichzeitigem Rätselcharakter des utopischen Kerns, 2025 Acrylic, shellac-ink, lacquer, spray-paint on pleather 175.5 x 130.5 x 3
Das war der Tag (Triggerwarnung im Museum), 2025 Acrylic, shellac-ink, lacquer, pencil on canvas 135 x 281 x 3
23.1.25 Was ist das Feld [worauf beziehe ich mich] Ist das Feld überhaupt noch da?
15.3.25 Im Billa gab es frisches Sauerkraut aus einem großen Fass, freistehend im Verkaufsraum, wo man sich selbst bedienen sollte. Mit einem großen löffelartigen Gegenstand in eine dünne Plastiktüte tun. Da mußte ich lachen, weil ich mich so dumm anstellte. Lieber eine Greifzange o.ä. gehabt. Oder wie ein Tier drin rumwühlen und die Hälfte auf den Boden schmeißen, wie Katzensand.
ich les jetzt noch das hier und dann endlich zur Albertina!!
vielen Dank für den Dummy, entschuldige die späte Rückmeldung, war in private Sorgen verwickelt und dann nach Wien und Amerika-Transport, alles gleichzeitig.
Ich liebe meine Arbeiten! aber bin erschrocken über den Rot-Ton, weiß nicht, wie verbindlich der ist, ist absolut nicht das, was ich mir vorgestellt hatte.
Statt warmem, tiefen Metallic-Rot, dieses bläuliche pink/kirsch- i don t know what Rot.
Entweder, man kann den Ton beim Andruck genau bestimmen, oder ich würde auf den Ton verzichten.
würde außerdem bei den Texten, auch im Uhutrust und bei den Bildern alles so groß wie möglich auf die Seite ziehen, und nicht soviel Space lassen.
Die Pionierrepublik am Werbellinsee hat ihren Namen nochmal geändert und heißt jetzt SEEZEIT RESORT. Schon im letzten Jahr. Dieses Jahr haben sie die alten Hinweisschilder ausgewechselt, die Grafik vereinfacht und an alles, wo es irgendwie ging, ein –zeit angehängt, damit die Umbenennung besser einleuchtet. Rechtfertigungszwang. Von niemand verlangt.
Speisesaal 1 heißt jetzt TISCHZEIT, Speisesaal 2 TAFELZEIT. Die Diskothek TANZZEIT. Wir haben KEGELZEIT, AUSZEIT, TAUCHZEIT, FAHRZEIT. Gerade war eine Jugendgruppe angekommen und strömte ins Haus DENKZEIT, wo vorher eine Sprachschule gewesen war.
Die Besucherin hätte gern gewußt, was die Jugendlichen in DENKZEIT machen. Auch, wie man als Lehrender oder Betreuer da herangeht. Damit sie es gerne und freiwillig machen und nicht dazu angehalten werden müssen. Der tägliche Kampf beim Handy einsammeln und Handy einbehalten. Organisieren und gestalten Sie eine Woche Programm im Haus DENKZEIT. Zur Stärkung von intrinsischer Motivation der Einzelnen mit unterschiedlich schnell wachsenden Schläfenlappen. Wenden Sie an, was Sie in den Modulen gelernt haben. Achten Sie bitte darauf, daß bereits verbale Entmutigung als Diskriminierung gelten und geahndet werden kann.
Ich habe die Jugendgruppe im Haus DENKZEIT nicht ausreichend lange observieren können. Sie haben ihre Taschen und Rucksäcke im Flur auf dem polierten Steinboden abgestellt und sind gleich wieder raus.
Es waren diesmal keine Teilnehmer der Erlebnisfreizeit des Berlin-Brandenburger Behindertenverbands da, sondern unübersichtlich viele, zum Teil höllisch laute Schulkindergruppen. Nicht ganz so aggressiv wie die Kinder von Gladbeck, aber tierisch aufgekratzt, besonders abends. In der Stunde nach dem Abendbrot vor dem Zubettgehen. Pubertierende im zickzack durch die Dämmerung, sinnlos gepeitscht, genötigt von umfangreichen Umbaumaßnahmen der Biologie und Sonstigem. Diese beginnen bereits im Alter von etwa 9 Jahren. Man konnte nicht mehr in Ruhe das Unterholz durchkämmen, um nach überwachsenen Resten von Freilichtbühnen zu suchen. Oder anderen gut befremdlichen Hinweisen auf ein fernes, mich unendlich faszinierendes System als Forschungsgebiet, Feldforschungsgebiet der Einbildungskraft, untergegangen, unbestimmt dräuend fortlebend, ursprünglich teilerbaut aus Steinen des gesprengten Carinhall.
Überall waren sie zugange mit ihrer Brüllerei. Teambuilding und individuelle Förderung von individuell verkümmerten Sinnen. Na klar, ist wichtig. Brach liegen die Sinne. Floße und Hütten sollen sie bauen mit ihren unkundigen Händen und glanzlosen Augen. Von Erlebnispädagogen angewiesen irgendwo hochklettern, oben balancieren, dann vertrauensvoll loslassen, fallen und sicher aufgefangen werden. Ach Gott. Einmal spielten wir in Päda-Leistung ein sogenanntes Vertrauensspiel. Leider wurde mir mein Lehrer zugelost. Die Sehende, (ich), führt ihren Partner, (den Lehrer), dem die Augen verbunden sind, auf Zuruf haarscharf an Hindernissen vorbei und gibt dabei Kommandos wie Stop, weiter, geradeaus, links usw. Mein Pädalehrer vertraute mir wohl und durchschritt die Halle mit verbundenen Augen ausgesprochen zügig. Bald schon hatte er sich gefährlich weit entfernt. Ich lief hinterher und rief: HALT HERR SENGER! ACHTUNG! VORSICHT! da knallte er schon ungebremst mit der Stirn gegen einen Vorsprung. Er hatte mich nicht mehr gehört und war einfach unter die Beton-Treppe gelaufen. Er hatte wohl tatsächlich nichts gesehen und sich tatsächlich blind führen lassen! Nahm seine Augenbinde ab und sah mich verständnislos an. Betastete die Stirne. Kleine Schramme, bißchen Blut. Furchtbare Pein, entsetzliche Schuld! Ihn mit seinem roten Gesicht und hängenden Schultern zu sehen und mich Entschuldigungen stammeln hören. Er tat so, als wäre es nicht so schlimm. Es war aber doch schlimm. Er schaute nur noch an mir vorbei zu Boden.
Die Erlebnispädagogen sind mit Kleinbussen gekommen auf denen „Schattenspringer“ steht, oder „Grenzgänger“, allesamt Mutmacher. Dicke Grundschüler in engen Anoraks schälen sich aus den pinken Bussen vom Jessica Fahrdienst. Bald werden auch ihnen Geschirre angelegt, mit Karabinerhaken, an denen sie hochgezogen werden in den Kletterwald zu allgemeiner Mutmachung.
In der Bewirtungsgruppe 3 saß ich stets allein in der riesigen Halle. Manchmal hatten sie mich vergessen und schon alles abgeräumt, wenn ich abends erwartungsfroh vom See zum Speisesaal kam.
Am letzten Tag saß ich beim Frühstück mit einem zirka 12jährigen Mädchen zu Tisch. Es hatte den Anschluß an seine Gruppe verloren und fragte, ob es sich hier, mir gegenüber, hinsetzen dürfe.
The artist suffers. The artist has great Defizits im Bereich Repräsentation. The artist verfügt leider über gar keinen Repräsentationsmodus. Der Versuch mit einer neuen Hose ist gescheitert. Die neue Hose ist zu eng. Die neue Hose sieht ungut aus. Der Artist ist zu dick und möchte fliehen. Aber er kam nicht weit.
so sieht es leider auch aus. Verdammt. 56 Jahre. WANN bin ich denn plötzlich so alt geworden.
Gegen 20 Uhr 30 begann sich das Blatt zu wenden. Das Schicksal verhalf mir am Geburtstag zu einem erstaunlichen Bild durch eine mir unbekannte TECHNIK. Davon bestärkt gleich 2, 3 anderen zugesetzt.
Noch 2 volle Tage bis zum Transport. Wir sind nur Werkzeuge.
wie sich die youtube-Playlisten selbst ausmäandern und Vorschläge liefern, restlos zufrieden.
_____________ Das mit den Werkzeugen ist ein Witz. Aber das prozessuale vor sich hin Entstehen, aus sich (der Tätigkeit) heraus, scheint mir immer noch das einzig Wahre.
Solcherlei so festgestellt läßt dann den Wunsch nach einem Plan aufkeimen. (Home-Dialektik) Weil die Unsicherheit mitunter so übermächtig wird, daß man gar nichts mehr machen kann, in jede Richtung gleichzeitig gehen will. Aufs Rad geflochten gevierteilt. Beim Gedanken wo das alles landen könnte erst recht. Letzter Tag.
_____________ 29.4. Bilder, die nicht funktionieren. Bilder, die unzufrieden machen. warum, wozu, ich weiß es nicht.
…………………… Die Wahrheit sagen, nicht, weil man nicht lügen darf, sondern weil man die Wahrheit liebt. Die Wahrheit sucht. Die Wahrheit das Einzige ist, was einen weiter kommen läßt!
| admin Am 9. Mai 2023 um 01:39 Uhr
somewhere else
Auf diesen Notizbüchern liegt die Hoffnung für die Bilder. Es muß doch etwas drinstehen. Rest vom Schützenfest Senioren ADHS, Kombinationsbachelor mit Lehramtsoption auch möglich, Herrenschampoo, fremde Koffer, Institutskonferenz in Präsenz, Wir dürfen hier ganz still werden, das ist doch alles nichts, der Anwalt des großen Ks stochert im Nebel draußen | Fête de la Victoire | französische Mittelständler mit ihren Essensportionen, ich bin 2 Öltanks kennt auch keiner mehr, kein ZARTES LEUCHTEN, DICHTER DER ERDE, TOCHTER DER ANTIKE, PALAST DER EWIGKEIT, KOKETTE SINNLICHKEIT, ZARTE ROMANTIK, POESIE DER STILLE, vom Ehrgeiz zerfressen, Vorfreude auf den Pilzsarg, ausgelaugt, verlottert, verraten, verpeilt und vieles mehr! u.v.m. das Wort Vergrämungssprengung anläßlich der maroden Talbrücke bei Lüdenscheid, A45, Sauerlandlinie, fachmännisch in die Luft gejagt von diesem sympathischen Sachsen, gefiel mir gut, aber kein Bild will sich sich so nennen lassen, was man auch wieder versteht, und zwar: sofort.
Kein Thema, keine Krücken, keine Thema-Krücken. Wir möchten nichts vermitteln. Geh weg, laß uns in Ruhe.
ich werde es euch aufnötigen. könnt ihr gar nichts gegen machen.
Wenn ein Maler sagt, er „kann malen“ und deshalb sind die Bilder gut, wie ein Schriftsteller sagt, (oder über ihn gesagt wird), er „kann schreiben“ und deshalb sind die Bücher gut. Ist das natürlich ein Blödsinn. l e e r auf jeden Fall zu unbestimmt
Schöne Grüße vom Aufbau. Wir haben wenig Haltbares zu bieten.