Grundlagen

21. November 2008

Descartes liest sich gut

Meditationes de prima philosophia, in qua Dei existentia et animae immortalitas demonstratur, 1641

Sturmböen

ERSTE MEDITATION

Woran man zweifeln kann

1. Schon vor einer Reihe von Jahren habe ich bemerkt, wieviel Falsches ich in meiner Jugend habe gelten lassen und wie zweifelhaft alles ist, was ich hernach darauf aufgebaut, daß ich daher einmal im Leben alles von Grund aus umstoßen und von den ersten Grundlagen an neu beginnen müsse, wenn ich jemals für etwas Unerschütterliebes und Bleibendes in den Wissenschaften festen Halt schaffen wollte. Indessen schien mir dies ein gewaltiges Unternehmen zu sein, und ich wartete daher dasjenige reifere Alter ab, dem keines mehr folgen würde, das geeigneter wäre, sich der Wissenschaften gründlich anzunehmen. Daher habe ich so lange gezögert, daß ich mich fernerhin schuldig machte, wenn ich die zur Ausführung noch übrige Zeit mit weiteren Bedenken vergeuden wollte. So habe ich denn heute zur rechten Zeit meine Gedanken aller Sorgen entledigt, mir ungestörte Muße in einsamer Zurückgezogenheit verschafft und werde endlich ernsthaft und unbeschwert zu diesem allgemeinen Umsturz meiner Meinungen schreiten.

Wintereinbruch

Stihl

19. November 2008

saegen.jpg       stihl-und-rudis-grab.jpg

Um das Holz für den neuen Komposthaufen zu sägen hatte mein Bruder mich gefragt, ob er mir eine eigene Motorsäge mitbringen soll, die kleine Stihl. – Ja!
Dann erklärte er, wie man damit umgehen muß und wie die häufigsten Unfälle passieren, daß nämlich das Ding zurücktitscht vom Holz wenn man nicht weit genug hinten ansetzt und sich dann manch einer ein Stück Gesicht rausschneidet. Da bin ich schon so sofort auf dem nassen Laub ausgerutscht vor Angst und habe die Säge zwar angeworfen gekriegt und paarmal Gas gegeben, hin und her gedreht und gemerkt, daß ich es doch lieber sein lasse. Da auch noch die Mutter kam und fragte, ob sie was festhalten soll und ich in meiner Vorstellung sofort der Mutter einen Arm abgetrennt hatte. Stattdessen den Bruder, der einen Kettensägeschein besitzt, bewundert für sein präzises Arbeiten und die zu Vierteln zersägten Stämme lasiert, damit aber auch nicht sehr weit gekommen, weil mir das Pöttchen mit der Farbe umgekippt ist.

Dann sind wir wieder auf die Müllkippe gefahren die dort wohnenden Katzen füttern. Eine heißt Georg. Ich glaube die anderen haben keine Namen, die heißen „die Mutter von ihm“ „der Sohn von ihr“ etc.

GLEICHER TAG (title variable)

18. November 2008

Herr U., der rapide altert und auch immer noch an Krücken geht, wie schon im Frühling, macht eine seiner dummen Einlassungen, er hat ein weißes Mützchen auf und auch rote Füße. Er ist relativ hart zu ihm im Abschmettern und sagt dann: entschuldige und wartet auf seine Reaktion. Und Herr U. macht ein Gesicht, als wenn es schon in Ordnung wäre.

Der Blick kann jetzt fallen auf die Notizen, sie sehen fast noch schlimmer aus, also schöner, als die von Nietzsche. Blau und rot großflächig kreuzweise durchgestrichen.
Ich weiß überhaupt nicht, worum es geht. Anteil Wissen am Werk von Weltbildern. Ich schweife ab und lese in der englischen Geschichte in meinem Notizbuch, Trafalgar Square, progressive digression, die beuys ´sche Auskunftsfreude. Ein kleiner Vogel fällt absolut eingefroren von einem bough, ohne überhaupt für sich traurig gefühlt zu haben. Minden/Westfalen. Wie schön gestochen scharf The Netherlands 1500 – 1530, Gerard David. Mitglied der Laiengesellschaft Unserer Lieben Frau zum trockenen Baum. Oil on Oak. Christ is washed, anointed and wrapped in his shroud before being carried to his tomb. Er lebt immer mit, geht immer mit, ist immer da. Unruhe, Freude, Angst. Kopfschmerzen im Bunker hier, man konzentriert sich nur auf den Bunker, das Summen der Neonröhren, the North Face Jacke.

Wir sind immer im Reich der Spinner, aber: nicht ganz. Das ist der Punkt.

Da liegen zwei Weckmänner auf dem Pult, von zu Hause mitgebracht offenbar, weil in so Gefrierbeuteln. Ich bin ergriffen, sie greifen nach mir.

So welche wie wir sagen natürlich: die Sache läuft auf gar nichts raus, gar nichts. Ja, okay, vielleicht wird der Sauerstoff knapp oder so, dann erledigt sich das. Der von uns so ersehnte Meteorit, der wird wohl leider nicht kommen.

Die jungen Leute formulieren hier Inhalte, fassen begrifflich etc. — das könnte ich gar nicht. Ich kann anscheinend immer alles nur noch formal sehen bzw. nur aufnehmen und einwirken lassen. Wie was wirkt, ich könnte nicht sagen, was. Es wird nichts ausgeschlossen. Nicht: ich kann nicht anders, ich will es nicht anders haben.

Die da / im Mythos leben / um Regen beten in Afrika und Amerika, denen geht es darum, daß die Ernte gut ist, daß die Kinder gesund bleiben, daß die Kälbchen gesund sind. Die können ja trotzdem hochtechnisiert sein, das macht nichts.

Bei dem Wort Kälbchen wird mir ganz wunderlich zumute.

Leev in der Daach rin

14. November 2008

= lebe in der Dachrinne

muede.jpg    schmerzensmann.jpg  richard-hawkins.jpg
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Aus dem Internet entnommen. „Befiehl du deine Wege“: Das Lied gilt in Gänze als unsingbar. Wenn im Braunschweigischen auf dem Friedhof gesungen würde, dann wäre es gut als Lied, wenn die Trauernden an das Grab hintreten, oder noch besser auf dem oft langen Weg zum Grab. Es geht aber auch im Gottesdienst, und zwar wenn man zwei verschiedene Melodien benutzt, klar. Unten ist die Melodie von Michael Haydn aus dem Reichsliederbuch (Nr. 382) abgedruckt. Ich empfehle, mit der bekannten, im Gesangbuch abgedruckten Melodie zu beginnen, dann die Strophe zwei und alle weiteren Strophen mit geraden Zahlen auf eben diese Haydnmelodie zu singen. Die ungeraden Strophen auf die bekannte Gesangbuchmelodie. Ich habe es in meiner Dorfgemeinde mehrfach ausprobiert. Einmal war sogar OLKR Becker dabei und konnte es auf Anhieb mitmachen. Die Haydnmelodie ist so schwungvoll und eingängig, daß ein „Üben“ vorher unnötig ist. Ein vorheriges Ansummen der ganzen Melodie und einmal ausnahmsweise die bekannte erste Strophe auf die neue Melodie ist vollkommen ausreichend. Natürlich singt man am besten ohne Orgel. Wo die als unbedingt erforderlich gilt, ist es natürlich noch einfacher. Meist singt dann allerdings die Gemeinde nicht mehr mit und hört auf die Orgel anstatt auf den singenden Nachbarn.

Seth Price Film Redistribution plus Fragen beantworten hat gut gefallen, er selbst auch, Themen heute: total awareness in all dimensions (dimensions variable) später vielleicht ein Quantum Trost ich schlafe ein Stündchen Ich befehle:  sms schreiben und abschicken damit ich sie nach dem Aufwachen lesen kann gute Idee

 , Kafka Org

„Ich höre Dir zu. Ach höre nicht zu“

werbung  (MINDESTGEBOT NICHT ERREICHT. ICH VERSTEH DAS NICHT)

aufgeben

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Volkstrauertag, der Bundespräsident verliest das Totengedenken. Mit besonderer Würdigung des Endes des ersten Weltkrieges. Bleiern dunkelgrau zieht sich der Himmel feige zusammen. Ich hatte mich auf den Angriff der Bestie gefreut, aber die bleibt mit der Taschenlampe in ihrer Höhle drin, funkt n bißchen matt vor sich hin und ich verstehe nicht den Sinn

Die Glückwunschtelegramme, Beileidsbekundungen von Horst Köhler zu Flutkatastrophen etc. lesen sich ganz schön, als wenn die Welt zwar manchmal grausam (Natur), aber doch im Grunde gut wäre, was sie ja auch ist. Erinnern ein bißchen an die Ansprachen von Professor Winkler, den ich leider total – seit damals in New York – aus den Augen verloren habe.

„Herr Präsident,

mit großer Erschütterung habe ich die Meldungen über die hohe Zahl an Toten und Schwerverletzten erhalten, die das furchtbare Erdbeben im Südwesten Ihres Landes gefordert hat. Ich möchte Ihnen, auch im Namen meiner Landsleute, meine tief empfundene Anteilnahme aussprechen.

Bitte übermitteln Sie mein Beileid auch den Angehörigen der Opfer, denen in diesen Tagen unser Mitgefühl gilt.

Ihr
Horst Köhler
Präsident der Bundesrepublik Deutschland“

Sputnik ist diesmal so unheimlich gut, daß ich mich nicht mehr traue, es zu sagen. Es ist mir unheimlich.

Shempi

Mirando

Don´t      listen to all the fuckers hating you. This video is baller, especially the dude dancing in the back

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weiter…

Thetisches Sprechen

10. November 2008

bundeskegelbahn.jpg in-die-vollen-oder-abraeume.jpg   8.11.08.jpg   constitution.jpg philfak.jpg  

– Ich behaupte gar nichts, ich sage nur

– Du behauptest doch auch was, was die anderen sagen kann dir doch egal sein, sagt die Rothaarige.

– Ich behaupte gar nichts, ich weiß gar nichts! Es gibt aber andere, die tun so als wäre das WISSEN was sie sagen.

– Kann dir doch egal sein

– Nein! Das ist eine Entscheidung gegen gewisse Leute und ihr übersinnliches Wissen vom Menschen, das ist ein bißchen — anspruchsvoll, ne, das sei fern von uns.
Frau S. reitet immer die falschen Angriffe (lacht).

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Nietzsche: Wenn was in die Welt gekommen ist, muß es sich auch wieder auflösen lassen.

Die Sprache gibt sich zu allem her.

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(eine Entscheidung gegen das Setzen muß auch bezahlt werden

u. u. U. mit vollständiger Wirkungslosigkeit

Leider des entgalt es)
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dann las ich in der Sonne am Fenster Mike Kelley über Broodthaers 1996, anders, als ich in Erinnerung hatte, fast besser. Ich hatte in Erinnerung, er wäre sowieso Fan gewesen, aber er hat sich erst damit beschäftigt nachdem er gebeten wurde, einen Beitrag zu machen und gibt gleich zu, daß er das meiste nicht gern angesehen hätte und ansähe, weil ihm die Oberfläche nicht zusage, aber der Kampf der Oberfläche mit dem, was da noch drin sei, was immer es sei, das sei sehr gut. Den Wortlaut schon wieder komplett vergessen. Und man schäme sich eben bei dem Gedanken, dem Wunsch, die Sachen mögen doch bitte besser aussehen, dabei sähen sie für die Verwirrung die sie stiften doch eben genau richtig aus. Was solle man mehr von Kunst wollen, sinngemäß. Und daß diese Systeme so seltsam seien und daß er so innig und tief? Irgendwas anderes. Aufrichtig und unaufrichtig zur selben Zeit und so innig und tief, das sei er wahrscheinlich selbst und wolle es verbergen? – Nee, weiß ich nicht mehr.

abfärbt

4. November 2008

robert ley.JPGdie ZDF und ARD MEdiathek entdeckt, kürzlich, Hitler d.iese Deutschen, und schaue jetzt nackt im brüllend heißen Amuseraum geschmückt mit Anemonen, in dem im Moment nicht gearbeitet wird, denn die Arbeit ist bestellt, alle Arbeit ist schon vor Jahren getan worden, vollendet und in sich selber ruhig, da schaue ich jetzt gerade Denis Scheck im Gespräch mit Christian Kracht von gestern, in einem Tunnel oder Kanal. Stimmt es, daß Sie selbst — ? Mit zitternder Stimme und dennoch fest im Ausdruck sagt Kracht, er wäre ja viel zu feige, wie alle Politiker (um der Erste der Vorhut im neuen Falklandkrieg zu sein) und gleich sehe ich im livestream auf der ARD das Udo Lindenberg Konzert aus Hamburg, das wird sicher furchtbar werden.

Udo zieht sich die Brille aus, das ist allerdings das geht allerdings sehr tief rein

Andrea Doria

sobald man denkt, das ist jetzt normales Fernsehen, kommt leider sehr abrupt: derzeit leider kein livestream verfügbar und dann: finito, Standbild

als müsse man Geld nachwerfen in die Beatmungsmaschine
ich hätte mich gerne noch ein bißchen geekelt und Udo Lindenberg bei Beckmann gesehen in der Wiederholung auf NDR

in Amerika wird gewählt am ersten Dienstag im November, weil da die Ernte eingebracht ist und kein Sonntag, haben sie gestern im Fernsehen gesagt und weil alte Leute 4 Stunden lang stehen müssen und dann ohne gewählt zu haben nach Hause gehen müssen weil sie nicht mehr können, auch.

Alte-Leute-Telefon.jpgalte Leute Telefon
einer meiner Favoriten

all time fave

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11:08

Die Strafe folgt auf den Fuß, Funkstille. Geträumt, meine alten Tagebücher lagern abschüssig und angemodert draußen in einem Steinbruch, ich wußte nicht, wohin damit, wollte sie kaum retten? Bin ratlos. Pelz Adrian ist abgebrannt, ein Hubschrauber steht in der Asche. Die Anemonen wachsen in ihrer Vase hoch hinaus. Sie haben eine so schöne Farbe, dunkelrotblau. Jetzt voll auf, kurz vor dem Verderben, voll erblüht.

Der Kaffee schmeckt wie auf dem Zeltplatz. Ohne Milch und Zucker könnte man den nicht trinken, auch mit ist schwer. Aldi-Süd Belmont Gold Premium gefriergetrocknet. Innerhalb von 4 Wochen aufbrauchen?, gut daß das der Freund nicht hört, dem ich seit Jahren davon serviere, wenn wir unsere Sitzungen abhalten. Er ist leider weit weg in Amerika und überläßt mich mir selbst. Ich vermisse die Therapie sehr.

Heute ist Markt nebenan, dienstags und freitags, neben der Kirche, da geh ich Astern kaufen, wenn sie hoffentlich welche haben. Astern waren die beliebtesten Blumen auf unserem Tierfriedhof, damals, 1938 in Tibet. Auch nicht so gut, zumeist: die Interviews auf dem blauen Sofa in der Mediathek. Dath ist sympathisch beim reden, man pennt aber auch genausogut ein. Warum ist das langweilig, ich verstehe es ja selbst nicht. Hier noch nichtmal Strunk, leider. Seine Art gut, aber Aussagen teilweise unwahr! Ich hatte beim lesen des DB Mobil Magazins aber noch niemals so gelacht, wie über die Textpassage aus der Zunge Europas über Alkohol, bzw. das Geheimnis des Bieres. Wie das Bier immer wieder so gut schmeckt wie noch nie und wie herrlich es wäre, sein ganzes Leben lang, bzw. den ganzen Tag lang so halb angesoffen zu sein, den Zustand zu halten in den man kommt beim zweiten großen Bier, und eben nicht weitersaufen zu müssen, wegen ihm gern mit Medikamenten. Tellkamp ist eigentlich in seiner Art nicht verkehrt. Denis Scheck sagt, das Buch wolle wahnsinnig Kunst sein, röch nach deutscher Schwitze, sinngemäß. Ostschweiß. Ich glaube Denis Scheck. Aus lauter Verzweiflung sah ich auch noch die Paulskirchenrede von Anselm Kiefer, bzw. die Vorreden, immer dasselbe. Die Bergwerke der Seele, steigt mal schön hinab. Sie finden da immer dasselbe in ihren langweiligen Abgründen und sind sich der Verantwortung natürlich bewußt.
Ich dachte: Die Petra Roth, die hält sich aber gut. Die ist nämlich so alt wie mein Vater, Jahrgang 44, und mein Vater hat sich längst nicht so gut gehalten, hahaha, entschuldigung.

Viele Menschen gehen am Kunstverein vorbei mit Blumen im Arm. Unten wird gebaut für die neue Eröffnung, Seth Price, ein Hot-Artist, wird vielleicht Positionen in Räumen bespielen und unsere Wahrnehmung diesbezüglich befragen. Wie so oft es die Künstler tun. Uns über intensive Begegungen mit ihrem Werk die Welt ein bißchen ver/rückter zu machen, im besten Sinne, uns zu verunsichern, letztlich aber bereichern ihre Sichtweisen. Durch ihre Eingriffe scheint Vertrautes scheinbar unvertraut auf. Wir sind uns dann gar nicht mehr ganz so sicher, ob das alles so stimmt, — hast du das gesehen?

Da hat ein Mann ein Bündel Gladiolen so schwer, daß er es mit beiden Armen wie ein langes steifes Kind mit vielen abgeschnittenen grünen Beinen vor der Brust wegträgt.

Manche kleinen alten Frauen können erstaunlich gut auf den höchsten Schuhen gehen. Manche Leute werden unheimlich gerne angesehen, bzw. sehen so aus, sehen fordernd aus sich raus, bewegen sich so, machen den Eindruck was von sich zu halten etc., ja? und andere wieder gar nicht. Völlig unabhängig von Alter und Attraktivitätsgrad.

Da wüßte man gern mehr.

mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm

16 Jahre eingefrorene Maus geklont
23:57 daß ich es nicht vermocht habe, enttäuschend
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Swing-States

livestream (der sehr detailreich, in jeder Hinsicht, multipel ekelhafte Henkel Donnersmarck, fantastisch)

Tränen

Maischberger hat Diät gemacht

Ruge besoffen oder alt? entgeisterter Schily

too close to call

ja, ich lebe jetzt hier

Buhrow: nein

Lierhaus: nein

2007, vorher nicht

entstanden

völlig überraschend

blumen.jpg

nicht uninteressant

un dnoch

Morgen: Sehnsucht und Angst, erkannt zu werden.

Hello, we are DEVO

1. November 2008

1.11. Sputnik an Allerheiligen besonders gut und wahr

jetzt – aneinandergekettet ersaufen? Da liegt wohl ein Übersetzungsfehler vor. Wie auch der kleine Text für das amerikanische Magazin, der, je genauer ich mich zu erklären versuchte, durch die über 10 Tage währende Editionstechnik immer weiter vom Ursprung und Gemeintem sich entfernte, und die bearbeitende Dame meine Erklärungen sicher in guter Absicht in ihrem Sinne deutete und die Ich-Form einführte, schrieb also lustig in der Ich-Form praktisch IRGENDEINEN Text, mit gravierenden inhaltlichen Verdrehungen plus Psychologie, den ich bitte als den meinen ausgeben sollte. Ich wollte wiederum keine schwierige Person sein und auch noch deutsch, es ging ja aber um mehr. (Ich begreife aber gar nicht, warum das so derart schief laufen konnte, es ist grotesk und ich habe gelacht darüber, daß man sich so mißverstehen kann, obwohl man dachte: jetzt dürfte doch langsam mal was klar sein.)

Das kann ich leider so nicht mitmachen, [Frau Ypsilanti!] schrieb ich letzten Endes der wirklich sehr netten und extremst bemühten und in der Sache interessierten Frau, die mich darauf hin wahrscheinlich bis ins 19. Glied verfluchte, sich dann wegen dringender Familienangelegenheiten abmeldete, ein zusätzlicher Lacher, – bitte mich nicht verraten – und an den Kollegen weitergab. Der wieder sehr nett war. Dem schrieb ich, und meinte es auch, egal, es wäre alles meine Schuld, wäre aber auch nicht so wichtig und man muß wirklich nicht alles zur Veröffentlichung bringen, im Gegenteil. Da war sowieso die Todeslinie schon mehrfach überschritten. Der Mann schrieb, er möchte jetzt doch noch mal gern die deadline verlängern und ich solle nur weiter rumtanzen auf der sheer endlos verlängerten deadline.

Solange mir immer was Unterhaltsames oder sonstwie Liebenswürdiges einfiele, würde dem kleinen Schweinehund nicht so schnell langweilig werden.

P.S. 23:57 Es brummt im Hintern durch Stuhl und Decke. Heute ist die lange Nacht der Museen und ständig halten hier Shuttle-Linien-Busse an; gerade gab es von Mark von Schlegell (Comrade) vorgeführte Filme/Videos aus meistenteils LA, jetzt ist Minimal Techno vom Institut für Feinmechanik, motorik – ich geh mal runter, sehen was da los ist. – Obwohl ich es hier SO GUT habe im A-RAUM. ehrlich. Die beste Praxis der Welt, ganz ehrlich.

Aber unten klingt eben auch gut.

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Morgen: Die Schande des Alters als Entscheidung zum Schwachsinn

Super Ebayer, netter Kontakt, gerne wieder

27. Oktober 2008

* In your view, it appeared that she felt so much pressure in the past, she was unable to produce anything – as though there was an internal „stranglehold“ on her ability to act. *What caused this?

– I don’t know what caused this. Psychological reasons inside her I think. Moral problems. Problems one has (should have) when she or he says: I am an artist. The Stranglehold is that you want to make it VERY GOOD otherwise you don’t have the right at all. And now, I suppose, the pressure remains but seems to have lightened.

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Das klingt jetzt auf mich old, öde, selbstverständlichst.

Ich schreibe noch was Stuß.

Da kommt das Schienenreinigungsgerät, 2:21, mit mehreren Tiefladewaggons mit Pinnen, ungewöhnlich. Stadtauswärts. Sonst nur noch Taxis und ein Audi quattro.

Die Guido Knopp Sendung Die Deutschen im 20. Jahrhundert gestern gern gesehen, erst für eine Ratesendung gehalten und immer auf die FRage gewartet und was die Frage sein könnte, die gleich käme. Viele Bilder, die man noch nicht kannte. Der sieht auch bald aus wie seine eigene Oma. Wie er da so im Nebel steht und man überlegt, wie sie das wohl entscheiden mit dem albernen Nebel und dem ondulierten Guido Knopp im Dreiteiler. Daß da vielleicht ein Fernsehfritze sagt: Guido, willst du wieder Nebel haben? Und der Guido Knopp sage: fänd ich schon gut mit Nebel. Sieht schon besser aus, mit. Dann geh ich da so langsam hin und her und dann bleib ich stehen und dann sag ich: 1923, das war ein besonderes Jahr für die Deutschen – und dann drückst da nochmal auf den Nebelspender, ok?

LLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLL

was für ein toller titel

hammer                           (weil man denkt, das könnte ALLES sein)

kann man die weiße Schrift überhaupt sehen?

Genetische Phänomenologie des Sozialen

Vorlesung Donnerstag 10:00 bis 11:30 Detailinfos

Indem Menschen als Kultur-Naturwesen in Kollektiveinheiten leben, gehört zu dieser Geeintheit auch, dass sie auf der Basis ihrer sprachlichen Verständigungsfähigkeit Einheiten konzipieren, die als Lebens- und Weltordnungsmächte von ihnen über sich aufgerichtet werden; und zwar so, dass sie die vollzugsganzheitlich lebenden Kultur- und Naturwesen zu binden vermögen. Innerhalb dieses weiten kulturgeschichtlichen Spektrums sind in Europa auch Philosophien wirkmächtig geworden. Welche Voraussetzungen mussten dafür gegeben sein? Wie steht es heute mit ihrem Einfluss auf die soziale Realität?

Ich werde Genese, Bestandssicherung und Wandlungmöglichkeit politisch organisierter Einheiten unter dem Einfluss von Triebkräften, die im sozialen Leben wirksam sind, und von Ideen, die mit jenen Triebkräften eine Verbindung eingehen (z. B. in der Gestalt von Religionen, Ideologien, Philosophien) untersuchen; und zwar an ausgewählten Beispielen der Geschichte und der Gegenwart.

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gerne lese ich Karriere im Takt Leider schreiben die Damen zu selten, wahrscheinlich weil sie an den Formulierungen lange schleifen und alles gut abwägen. Mit dem Chef auf Reisen liest sich sehr gut. Diese guten Themen. Wie lange fahren Sie ihn schon? Fährt er sich gut? In diesem Museum bin ich einmal mit meinen Nichten gewesen, wie nett. Wie grunddankbar man sein muß, Stunde um Stunde, dieser Welt zu entkommen. Was mache ich wenn ich feststelle, daß die anderen am Tisch klüger sind als ich, die Situation angemessener beurteilen, jünger, dünner, besser angezogen und frisiert sind und ich meinen Ärger darüber kaum, praktisch gar nicht, unter Kontrolle bringen kann?

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Jana und Manu wohnen jetzt in Brüssel und meinten mich in dem Baader-Meinhof Film gesehen zu haben. Kuckischnischan, ich fand schon die Plakate so bloede; Josephine hat es allerdings auch gesagt. – Toll, ich seh aus wie Ulrike die Heulsuse, gespielt von Martina Gedeck.

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Himalaya

25. Oktober 2008

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Gemüthhaft minimiert auf einem üblen Parfait von Dauergrundgenervtheit.
Es sind die Nachwirkungen vom Todeszoo, die Trübheit des Tages, der unverbesserte kleine Text, fehlende Bewegung, das Ausbleiben von guten Nachrichten im Allgemeinen und ich selbst. Vielleicht geht es ein bißchen weg, wenn man es einmal ausspricht. Diesem Tag und auch dem letzten fehlte so ziemlich alles. Auch hat mir meine Erziehung in jeder Hinsicht sehr geschadet.

Nervice / No Service

Komplexität am liebsten nicht reduzieren.
Aber mit dem Uferlosen ist auch nicht gut umzugehen.

weiter…

Unseen (blue)

16. Oktober 2008

What a nice little day

With a blush of and a tint of

Im Internetcafe Delishi geht neben mir auf dem angerosteten Kuehlschrank Hotpoint New Edition ein langes flaches Insekt entlang, das ich nervoes aus dem Augenwinkel beobachte. Solange es nicht ueber meine Hand kriecht kann es hingehen, wo es will. Ich kann mich gar nicht konzentrieren und denke: ist das wohl eine Wanze, oder eine Schabe? Von hinten springt ploetzlich der Owner des Cafes mit einem Satz heran, klemmt das Tier zwischen Daumen und Zeigerfinger, schmeisste ihm auf den Teppich und tritt mehrmals drauf, 30 cm von mir weg.

Near by lie

The Remains of

Bug

Poet-Painter

Nach gestern der ganzen contemporary art und Dichtestress, dachte ich heute in die National Gallery zu gehen, Renaissance Faces.

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19.10.

dog.jpg

Wenn es einen einzigen geben sollte dem ich erzaehlen koennte was ich gefuehlt habe und mich (fast) ueber jeden aergern koennte und es auch tue, auch ueber Leute, die nett sind und einem bestimmt Gutes wollen, wie bis zum Tode education.jpghoeflichst, mit Todeshoeflichkeit man behandelt und dann doch nicht vorgelassen wird, laechelnd, obwohl alles 3 mal laengst zugesagt, und dann schliesslich doch, wobei so getan wird, als loege man, haette es einer Luegerei zu verdanken, was okay waere, man muss es nur beherrschen, das luegen, d a s naemlich vermitteln sie einem: man muesste nur etwas besser luegen, sich geschickter was erschleichen, das Luegen besser einfaedeln und an ihrer Luege fleissig mitschrauben und es koennen auf wichtig zu machen, jemand zu sein, – ihr spinnt so dermassen, das ist eine solche Uebelkeit, so eine hochverschraubte Doppelsprechnuttenkotze, die nur anstrengt, quaelt und einem den letzten Nerv kaputtmacht und am Ende haben sie es ja auch geschafft und es auf der ganzen Linie einem ins Kreuz gebrannt, dass man denkt, man selbst ist falsch. Alles andere richtig. Was aber eben NICHT STIMMT! Ich moechte doch gar niemand sein, in deren Sinne! und habs gar nicht noetig zu luegen, ich moechte viel lieber mit dir, L, im Raum rumliegen.

– Sorry I can t join you, I felt so wrong.

– There will be other and better times and places.

– yes

– yes

______________ Enter       PSI1.jpg

„Ich möchte eigentlich nirgendwo dazugehören. Gestern nicht und heute nicht und morgen auch nicht,“ schmunzelte Timo, der Mönchsmolch, warfte seine Nachen und blinzelte in die untergehende Sonne, wo die Hautflügler segelten. Der Himmel sah ja aus wie das Meer. Es stimmte also.

Timo roch nachdenklich an seinem Finger.