The Wise Man doth not hoard. The more he giveth, the more he hath

27. Juli 2011

styria-bizarre.jpg

Einer der härtesten Sätze der Welt, dachte ich beim ersten Sehen.

Unter dem Titel STYRIA BIZARRE übermittelt an den Indischen Winzer entweder von Abgeordneten des ehemaligen Waldschreibers aus Feistritzwald, Forsthaus Frauenwald, oder von einem Mitarbeiter des Systems („die Mutter“) Brueterich. (ich tippe auf jemanden von ganz oben.)

*

Die Lieskes, mit denen ich Identität teile auf facebook, haben jetzt genau 1111 Freunde. Ich habe angeregt, es dabei zu belassen, facebook zu verlassen, aufzubrechen und endlich dem Sonnenaufgang entgegen zu gehen. Das hatte bald eine Mutter der Lieskes offenbar gut gefunden und den Daumen-rauf-Button gedrückt. Und zwar, nehme ich jedenfalls an, die echte Mutter des David (und dann auch noch der Vater) und das ist doch ein bißchen komisch und löst wunderliche Gefühle aus. Man fragt sich, ob da Verarschung geschieht und mit Gefühlen gespielt wird.

Ich kann es nicht besonders raffiniert leider, |für meinen Fall| ausschließen.

(Vielleicht sind die Mütter auch viel ausgekochter, als man sich vorstellen kann, man selbst vergleichsweise naiv. Glaubte ich auch.)

True speech is not elegant; elaborate speech is not truth. Weiß ich nicht.
Oder jetzt nicht das Problem.

Mein Wohnzimmer ist zum Bilder malen eigentlich zu vollgestellt und klein. Das ist ein Problem. Obwohl ich es trotzdem irgendwie mache, will ich für die nächsten 2, 3 Monate einen Raum mieten, um für die Ausstellung in Brüssel zu arbeiten. Jetzt habe ich mir gestern einen angesehen, in Reinickendorf, und weiß überhaupt nicht, wie ich mich dazu verhalten soll, bzw. wie ich überhaupt nur erkennen könnte, was ich mir dazu denke und mir sage. Ich versuche an diesen Raum zu denken und ob ich da wohl was zustande brächte und dann: Leere. Außerdem muß ich dringend Bewertungen, zumindest Einschätzungen über  Zulassungsarbeiten für das Staatsexamen an bayerischen Gymnasien hinschreiben und kann es nicht. Und zwar kann ich es so sehr nicht bis zum Magenkrampf und brauche, um herauszufinden, warum es mir derart schwer fällt, um wenigstens das zu formulieren, im Falle der Zulassungsarbeiten jetzt schon über 6 Wochen. Nun verlangt der Chef nach Antworten, der Mann, der den Raum vermieten will, wartet auf meine Entscheidung, die Werkstatt will wissen, wie ich mir die Ständer für Skulpturen vorstelle, die Anfang Juni hätten fertig sein sollen und nichts daran ist auch nur an einer einzigen von, sagen wir sechs, sieben Stück fertig. Während die Angestellten des Ortes, an dem sie ausgestellt werden sollen, zu Mehreren sind und jeden Tag ca. 3, manchmal auch 8 Emails schreiben und sehr höflich nach Titeln, Maßen, Materialien, Fotografen, Rechnungen, Transportunternehmen, Reisewegen, Unterbringung fragen. Beantwortet man eine Frage, schießen schon drei neue hervor, wie dem Plattwurm, dem man den Schwanz abtrennt im Nu ein zweiter Kopf nachwächst, der sofort anfängt zu sprechen. Wenigstens habe ich sie dazu gebracht, Emails zu schreiben. Anfangs haben sie noch angerufen. Fast unmöglich überhaupt nur das Telefon abzuheben, wenn eine ausländische Nummer erscheint und dann englisch telefonieren müssen mit Leuten, die man gar nicht kennt. D.h. ich kann es wahrscheinlich für deren Empfinden so leidlich bis ganz okay, für mein Empfinden aber gar nicht.

September 2007

III. Leider muß nun täglich, beinahe stündlich mit dem Weggang der Mauersegler gerechnet werden. Vorgestern wurde ich ganz unruhig, da ich sie nicht mehr hörte. Gestern und heute waren sie aber noch da.
Die Mauersegler bedeuten mir so viel, daß ich hinging und tatsächlich den guten Goncourt darin korrigierte, die von ihm als kreischende Schwalben bezeichneten Vögel seien keine Schwalben, sondern in Wahrheit Mauersegler. Unangenehm, aber da es schon zum zweiten Mal passiert war, nahm ich die Peinlichkeit in Kauf, zumal sie ja ganz auf der Seite des Belehrenden bleibt.

(Besser kann ich es nicht.)

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Einmal hätte ich fast Oswald Wiener korrigiert, der gesagt hatte: Das Ich ist rettungslos, statt Das Ich ist unrettbar. Aber ich habe mich nicht getraut ihm zu sagen, daß es nicht stimmt.

Eden

24. Juli 2011
Teil III

18.7.

eden-oranienburg.jpg

Wanderung und Besichtigung von EDEN am 21.7.11

Sehr geehrte Frau Eichwald,

hiermit bestätigen wir den Eingang Ihrer Mail und freuen uns über Ihr Interesse an unserer Siedlung. Wir müssen Ihnen jedoch mitteilen, dass die Genossenschaft noch bis zum 29.07.2011 urlaubsbedingte Schließzeiten hat.
Sie können sich jedoch gerne mit Ihrem Anliegen an unser Genossenschaftsmitglied E. wenden, um abzuklären ob eine so kurzfristige Führung noch möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen
Grundstücksverwaltung

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

EDEN Gemeinnützige Obstbau-Siedlung eG
Struveweg 501, D 16515 Oranienburged
Tel: 03301/ 52 32 6 Fax: 03301 / 52 32 70
Sekretariat: D. Schulz
E-Mail: d.schulz@eden-eg.de
Internet: www.eden-eg.de

Herzlichen Dank!
Es würde uns sehr freuen, wenn Herr E. am Donnerstag nachmittag ein bißchen Zeit für uns hat.
Ich werde ihn anrufen.
Viele Grüße
Michaela Eichwald

Liebe Interessengemeinschaft,

Herr E. hat gerade zurückgerufen und sich bereit erklärt, uns zu führen. Er ist der Leiter der AG Ausstellung und klingt sehr nett.
mein Vorschlag ist: wir fahren (zusammen oder getrennt) am Donnerstag um ca. 12 Uhr mit der S1 nach Oranienburg und laufen dann die 2, 3 Kilometer nach Eden.
Wir sind mit ihm zwischen 13.30 und 14 Uhr verabredet.
Eden verfügt über 14 Kilometer Wege.
Hinterher könnten wir noch ein bißchen Richtung Heimat weiterwandern, oder irgendwo einkehren und später heim fahren.

Glück auf!
Michaela

21.7.

danke.jpg   e2.jpg

24.7.

Ich hoffe, ich kriege einst einen richtigen Bericht hin, aber wie, ohne unseren wirklich sehr netten Führer zu kompromittieren. Als wir nach ca. 4 Stunden EDEN zusammen in Oranienburg beim Essen saßen, war die Stimmung zunächst gedrückter, als nach dem Besuch des Stasi-Gefängnisses. Was man nicht unbedingt vermutet hätte. Es lag wahrscheinlich schon sehr am Wetter, aber es ging auch eine etwas beklemmende Wirkung von dem Eden-Areal selbst und den liebevoll zusammengestellten Exponaten der Ausstellung aus. (Ken sprach von dem überall spürbaren „Nachleben der Ideologie“. Ja.)

Ich weiß nicht ganz genau, was es ist, möglicherweise kommt ein Teil der Bedrückung daher, daß EDEN bei allen Vorzügen und allen richtigen Ideen für das nichtausbeuterische Zusammenleben von Menschen und unhierarchischem, oder was, Verhältnis zu Tier, Pflanze, Boden, Rohstoff, Zins, Miet, Sonne, Freiland, Freigeld, Freihandel (s. Silvio Gesell) etwas Repressives hat, was aber, meine ich, nicht so sehr damit zusammenhängt, daß man besser nicht rauchen, trinken, Fleisch essen soll, da kann man sich drüber hinwegsetzen, sondern das es von etwas rigide Völkischem durchdrungen ist und etwas ausatmet, über das man sich nicht leicht hinwegsetzen kann. Ich kann fast nicht sagen, ob ich das Völkische, das von der esoterischen, lebensreformerisch national-sozialistischen Bewegung herweht, oder den völkisch verklemmt verstunken repressiven DDR-Verwaltungsgeruch grauenhafter finden muß.

Fast sind mir die frühen Nazis lieber.

puppet.jpg     gh.jpg

Auf der Rückfahrt und spätestens im Magendoktor löste sich die Bedrückung und ich dachte an ein Baselitz-Zitat aus dem einen größeren Interview von ungefähr 1998. Die Stelle, wo es um die armen bzw. normalen Leute geht. Daß Baselitz so gern in die Kneipe unter arme Leute geht und sinngemäß, oder sogar wörtlich, sagt:

Der Ton ist rauher und es lebt sich freier, aber die Säcke, die man trägt, sind leer.

Daß das paßt sehr auf den Magendokter klang für mich selbst magendoktor.jpgzustimmungswürdig, also plausibel, stimmt aber eigentlich nicht, denn der Ton und die Behandlung im Magendoktor ist – jedenfalls von Wirtsseite her – noch niemals rauh oder sonstwie blöd gewesen, sondern in Wahrheit fast zärtlich, klug und nachsichtig. Voll im Bilde über die Lage und das Wesen der Kundschaft erledigt die Wirtschaft des Magendoktors schnell und ohne Aufhebens Ausschank wie Abrechnung. Nichts von der albernen Blasiertheit und Borniertheit vieler Bedienungen der Bars, Clubs, Restaurants und ähnlichen Orten der Menschheitsdemütigung. Nur der Norbert ist leider nicht mehr da und die Wirtin konnte mir nicht sagen, wo er jetzt arbeitet. Da war ich traurig.

Krauss Maffei

11. Juli 2011

Altertümlich ein Feld mit Gladiolen
Zwei kleine Esel auf der Weide
Liebherr Bagger

Als die Klimaanlage ausgefallen ist blieb ich einfach sitzen und wechselte nicht das Abteil, wie die korpulente Schaffnerin bei 30 Grad mit nassen Haaren und rotem Gesicht, sonst aber ganz ruhig ganz nebenbei, empfohlen hatte.

mmufflon.jpg  m-b-erlangen.jpg (plötzlich Wolkenbruch bei Erlangen. Als führe der Zug durch ein grünes Meer)

Ich finde gut, wenn so alte dicke, praktisch unehrgeizige Frauen den Zug begleiten und sich auf der Arbeit ganz normal benehmen und normal reden, nicht so tönen wie die Stewardessen, weder übertrieben freundlich noch übertrieben pflichtschuldig. So daß man selbst auch normal bleiben kann und seinen Gedanken nachhängen.


beruhigende-vorstellungen.jpg

17.7.

Gatow, Kladow, Sacrow

verstehe.jpg  Im Inneren der Heilandskirche von Sacrow

Dann Potsdam, russische Siedlung Alexandrowka.

Die schönen Gärten werden vom Grünflächenamt betreut, oder, schöner noch: Von der Öffentlichen Hand.

alexandrowka.jpg

Eigentlich sollte ich einen Kreis von tiefen und zarten Menschen um mich haben, welche mich etwas vor mir selber schützten und mich auch zu erheitern wüßten

9. Juli 2011

Petermann, geh du voran. Du hast die schönsten Stiefel an.

Gruß aus Venedig

24. Juni 2011

Warten auf die Fähre nach Lido.

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Ungerechtigkeit, Gerechtigkeit, Dusche, Telefon, Waschmaschin, Hütte.

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salong-in-venedig.jpg

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26.6.

 

sans.jpg     three-blind-mice.jpg

ach ach ach ach

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1.7.

Der schlimmste bioethische Terror ist Lob und Zustimmung von Leuten, von denen man nichts hält. (Verbalisierer im Zeichen der Brosche.)

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beim facebook lesen Ärger über den Umstand, daß es wenig gibt, was besser ist als „okay“ und die Jüngeren darunter zu wählen haben, was es gibt und nicht wählen und bestimmen oder erfinden, was es geben könnte.

(Die Vermutung, daß dieser oder ein anderer Einwand so gut wie berechtigt sein kann wie er gleichzeitig vollkommen egal ist, weil, so wie es für mich aussieht, überhaupt gar keine Aussage irgendeinen Einfluß hat auf das ewige Weitergehen und Weiterbestehen dieses Zustands, den bis jetzt keiner – ich eben leider auch nicht! – richtig (adäquat) beschreiben kann und versteht.)

Wie lange dauert das denn noch?


Schlecker Hilti Conrad

21. Juni 2011

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Angehörige dienstleistender Berufe mit mittelmäßigem Ansehen morgens halb 10 in Deutschland, München, Nordendstraße.

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So ein Foto in der Mappe läßt mich z. B. auf eine fähige Bewerberin hoffen. Fähig wozu?

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Auch die Verfasserin dieser Schrift gibt Anlaß zur schönsten Hoffnung. – Aber worin besteht sie?

Wie soll es der Absolvent nach Verlassen der Ausbildungsstätte machen, wenn man wünscht, er solle es gut machen?

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Thomas Winkler hatte letztes Jahr in Athen diese schönen Bilder von leeren Plakatwänden gemacht.

schlecker-1.jpg schlecker-2.jpg schlecker-3.jpg schlecker-4.jpg

Den Schleckermarkt am Nettelbeckplatz hatten Unbekannte mit Pflastersteinen eingeworfen und mit Edding schlecht lesbar Smash Capitalism und „A“ darauf geschrieben.

Pathogen-Host-Interaktion.jpg   neu-eroeffung-essen.jpg

Nach der NEU-Eröffnung saß man auf dem schönen Gelände der Humboldtuniversität unter riesenhaften Bäumen.

hilti.jpg

Hilti


Ich kriegte nichts hin und kaufte ständig die falsche Elektronik, die ich umtauschen muß und keine Lust habe zu Conrad, Mediamarkt und Saturn zu fahren, um mit den Serviceangestellten in deren Sprache zu verhandeln. Aber auch Angst, daß das Umtauschrecht verfällt.

Kölscher Arbeitszettel

20. Juni 2011

Ming Arbeedsstell: ………………..
von wu isch bin: ………………….
Nummer für mech aanzeroofe:
hück ham me der:

An
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_________________________
_________________________

Wo et dröm jeht:
An der Zeddel han ich noch jet draanjehängk: .. Stöck

Bes esu jot un

o luur dat bloß aan, dä Driss kannsde dann behaale

o dun et studiere, wenn de et dann kapeet häs, jieste et mer widder zeröck

o scheck et wigger, wenn de et jläuvs

o roof mech ens aan, et hätt ever ken Ihl

x jiv dinge Sääje dozo

o luur ens no, ob alles stimp

o maach dr Driss selvs

o saach jet dozo, do biss jo esu intellijent

x dun endlich ens arbeede, sorch dä Driss vum Desch

o ungerstötz ming Fulheet un jiv mer no jet Zick

o erinner dech aan onsere Verzäll

x nemm minge Dank aan för dat Erennlure

o ……………………..

beaarbeet: o aanjekumme
o wegjeworfe
o et kütt nix
(wat stimp, dees de aankrüze)

Der Dach, wo ich jet wisse will: hück
Et jrößt janz leev

Richard Heikes Haus

30. Mai 2011

genslerstrasse.jpg

Nachdem ich meine Gruppe verloren hatte ging ich aus der Stasi-U-Haft-Anlage heraus und langsam die Nebenstraßen in Alt-Hohenschönhausen im ehemaligen Sperrgebiet ab, zu DDR-Zeiten auf keiner Karte verzeichnet.

Als ich zum Lidl rein wollte sah ich ein eigenartig schön verbarrikadiertes Trumm Haus und fotografierte es vom Parkplatz aus. Ca. 200 Meter vom Gefängnis entfernt.

heike-haus-11.jpg

Da hielt neben mir ein Auto an mit einem ca. 60jährigen Mann drin, der sprach: Na, fotografieren Sie das Heike-Haus? Ich beugte mich runter, verharrte in der Haltung an seinem Autofenster und sagte ungefähr: ich weiß leider nicht was das ist, es sieht jedenfalls imposant aus. Da erzählte der Mann, daß das Haus dem Maschinenfabrikanten Richard Heike gehörte, der zur NS-Zeit Zwangsarbeiter beschäftigt hatte und die ganze Anlage in der Genslerstraße den Nazis, bzw. der nationalsozialistischen Volkswohlfahrt verkauft hatte, die da eine Großküche einrichtete. Und daß hier das Heike Wohnhaus (?) zu DDR Zeiten ein Geheimarchiv war, in dem Akten über Nazis, die in der BRD hohe Ämter bekleideten, gesammelt wurden. – Oh, danke, sagte ich. – Ob ich wüßte wer Eichmann ist? – Ja. – Die DDR habe das Archiv mit tonnenweise glasklaren Beweisen über die Verstrickungen von Globke und vielen weiteren Nazi-Verbrechern dem Staat Israel zur Übernahme angeboten, aber Israel wollte davon nichts wissen. – Er schaute und schwieg. Ich sagte: Ja, das kann schon sein… und er: Ja, das war so. Ich weiß das, ich bin Historiker. Dann gab er Gas und fuhr davon in seinem Opel Astra oder was das war. Ich hätte natürlich gerne länger mit ihm gesprochen, dann wären wir wohl auch bald bei seiner Vergangenheit gelandet und seiner Bewertung des GANZEN bis heute. Über das ich natürlich auch furchtbar gerne gesprochen hätte, aber das kann man ja scheinbar mit keinem. Das ist ja alles wie abgeschnitten, Sense, unmöglich.

heike-haus-2.jpg heike-haus-von-hinten.jpg

Die Leute, die mit ihrem Staat verwachsen waren und es irgendwie zumindest gut meinten und nicht alles Schweine sind oder gewesen sind, – total in der Defensive und halsstarrig. Reden nichts (aber vielleicht unter Ihresgleichen doch), existieren da in sich eingekapselt im Dunkeln vor sich hin. Wie natürlich die meisten Menschen, von denen man auch nicht erfährt, wie sie leben und was sie denken und es auch keinen interessiert, wie sie irgendwelche Sachen sehen und worunter sie leiden. – Hauptsache, ich erfahre alles über Sarah Jessica Parker, Rihanna und die Söhne vom Ochsenknecht! Egal, ich muß weiter forschen.

(Vielleicht wäre es gar nicht gut, wenn die was sagen, die sonst nichts sagen? – Gut wofür. Gut für wen? – Als der Hermann Gremliza gestern in der Sendung Zwischentöne das Wort „Klassenkampf“ nannte, klang das wie von einem anderen Stern. Und selten scheußliche Musik hatte er sich mitgebracht.)

hyundai.jpg zwischen-gensler-und-freien.jpg lack.jpg

Das ist alles schön und hoch kompliziert, für Nicht-Betroffene jedenfalls. Zu gern würde ich in das riesige  Heike-Haus einmal hineingehen. Wer ist da wohl zuständig? Gestern habe ich den ganzen Tag Zeitzeugenberichte gelesen, Stasi-Videos und solche, die den Besuch Gedenkstätte zum Inhalt haben auf YouTube gesehen. Die Fotos, die die Leute und ich da machten und die Berichte ähneln sich ziemlich stark. Ich bezweifle gar nichts, glaube jeder Verzweiflung. Aber nach den Vorträgen von Hubertus Knabe bei der FDP Osnabrück dachte ich doch, ich brauche unbedingt Gegeninformation und praktisch Täteraussagen und bestellte das Buch, gegen dessen Verbreitung die Leitung der Gedenkstätte HSH erfolgreich prozessiert hatte. „Freischützen des Rechtsstaats: wem nützen Stasiunterlagen und Gedenkstätten?“ Herbert Schramm, Gotthold Kierstein.

sperrgebiet-stand-1990.jpg

Ich verstehe eigentlich nicht ganz, warum ich das Gelände erst dieses Jahr besucht habe. Bald mehr. (Im Vernehmertrakt riecht es noch richtig stark nach DDR.)

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  1. matumba
    Kempowski! Weiter, weiter! Bitte mehr!
  2. admin
    oh!
  3. admin
    Datei:Hamburg-Ottensen Aufruf zum Klassenkampf.jpg

    WikipediaWohnhaus in Hamburg-Ottensen

    Datum 12. Dezember 2010

    Urheber TH.Korr

  4. admin
    “Insiderkomitee zur Förderung der kritischen Aneignung der Geschichte des MfS”

    http://www.mfs-insider.de/

  5. admin
    Schrammel, Schremser, Pilch, alle tot.

    _____________________
    Jetzt spielt der Stadlober den Schrammel, Weltuntergang
    http://www.filmstills.at/in_produktion/kottan/in_produktion_kottan1.htm

  6. admin

  7. admin

    http://4.bp.blogspot.com/-2CdrpiIhJvg/Tc5srozJmMI/AAAAAAAAAVk/VKIcnfXtMWU/s1600/Flyer_Jubelperser2.jpg

    Heute 19 Uhr (München)

  8. admin
  9. admin
  10. admin
    Am 02.06.2011 01:02, schrieb Theile-Ochel:
    Toll, wenn man nach Lonely Sea von Like a Team sucht, bist du an 4. Stelle. Ich musste mit der Bahn zu Valerias Geburtstag nach Nippes hin und zurück fahren. Ich weiß nicht, wie man das in nur wenigen Jahren überhaupt noch aushalten können soll.

    genau so ging es mir gerade auch, nur noch schlimmer. Völlig verängstigt in der U-Bahn, wie eine alte Frau. Ein Glück jetzt zu Hause. Ich werde nie mehr herausgehen.

  11. admin
    Ich möchte altersangemessen leben, aber ich weiß nicht, wie.

    The lonely Sea – Like a team

    ____________________________________

    Diedrich Diederichsen Radicalism as Ego Ideal: Oedipus and Narcissus http://www.e-flux.com/journal/view/228

    http://post-canvas.blogspot.com/2011/05/dead-on-narcissism.html

  12. admin
    prima

    http://www.artnet.de/magazine/interview-mit-michael-werner/

  13. admin
    http://en.wikipedia.org/wiki/Fag_hag

    Die eine lustige Frau soll unbedingt über die unlustigen Seiten der queeren Welt schreiben und uns allen nützen. Oder jedenfalls offener reden und sich nicht einschüchtern lassen. [ich würde dir Rückendeckung geben, notfalls Gewalt anwenden.]
    ______________
    Davon unabhängig habe ich versucht mir zu überlegen wie es wäre, wenn Frauen Männer, die sie sexuell unattraktiv finden, die nicht in Frage kommen (90%), genauso behandeln würden, wie ein Großteil der Männer die Frauen, von denen sie nichts wollen. Da würde in kürzester Zeit das ganze Wirtschafts- und Gemeinwesen zusammenbrechen.

    3.6.11

    Ich verstehe immer noch nicht ganz, wie es zu der gnadenlosen ABSCHÄTZIGKEIT gekommen ist, die heute fast flächendeckend regiert. Bei den Homos um nichts besser, als bei den stumpfsinnigen Heteros. [ich gebe natürlich dem Einbruch, bzw. der Tür- und Toröffnung der Regeln der Fashionwelt in die Kunst eine Hauptschuld. Und der Willfährigkeit der Künstler und Kritiker, das – wo nicht selbst aktiv herbeigeführt – wie ein Naturgesetz zu akzeptieren und sich auf die Bedingungen einzustellen. Es würde wohl auch nicht funktionieren, wenn es nicht viele auch heimlich richtig finden und sich selbst in ihrer Schlichtheit an so ein plattes, vermufftes, veraltetes, sie irgendwie faszinierendes “Starsystem” klammern würden. Von dem sie allen Ernstes gerne Teil wären.] In meiner Jugend war das noch ganz anders. Wofür man andere gemocht hat und selbst gemocht wurde. Wirklich!

    Hier ein Interview. Daß ein Typ, der so aussieht solche guten Sachen sagt. (straight edge ist mir allerdings egal.)

    http://jungle-world.com/artikel/2011/22/43299.html

  14. admin
    gute Laune:

    “Der Eintritt des Begriffes ‚Narzissmus‘ in die psychiatrische Terminologie (…) beginnt wohl im Jahr 1887 mit einem Text von Alfred Binet (…). Binet beschreibt den Fall eines Mannes, der einen Fetischismus in Bezug auf weiße Schürzen entwickelt hat (S. 264): „Das, was er liebt, sind die Schürzen an und für sich. Er kann sie nicht in der Sonne trocknen oder in einem Geschäft gestapelt sehen, ohne Lust zu haben, sie zu ergattern. Man hat bei ihm Stöße von gestohlenen weißen Schürzen entdeckt. In diesem letzten Fall hat der Fetischismus seine vollkommenste Entwicklung erreicht; es scheint unmöglich, noch darüber hinaus zu gehen; die Bewunderung erstreckt sich allein auf ein materielles Objekt. In keinem Moment ist die Frau dazwischengetreten.

    Dazu in einer Fußnote: „Bei diesem Kranken ist die Verknüpfung der Empfindungen durch ein persönliches, egoistisches Vergnügen bedingt. Es gibt ohne Zweifel Subjekte, bei denen der Fetischismus ihre eigene Person zum Gegenstand hat. Die Fabel des schönen Narziss ist ein poetisches Bild solch trister Perversionen.”

    (…)

    Bedeutsam für die weitere (reichlich verwirrende) Begriffsgeschichte des ‚Narzissmus‘ ist zunächst Havelock Ellis (1898), der in einem Aufsatz über „Auto-Erotismus“ diesen umschreibt als „das Phänomen der spontanen ge­schlecht­lichen Erregung ohne irgend welche Anregung direkter oder indirekter Art seitens einer anderen Person“ (S. 260 ). Und (S. 280 f.): „Im weitesten Sinne gehören zum Auto-Erotismus nicht nur diejenigen Formen von umge­wan­del­ter niedergehaltener sexueller Energie, die einen Faktor so vieler krankhafter Zustände ausmachen, sondern es gehören hierher auch die normalen Äusserungen von Kunst und Poesie, die dem Leben erst mehr oder weniger Reiz verleihen“. Und dann: „Um diese Zusammenfassung des Hauptphänomens des Auto-Erotismus zu vervollständigen, darf ich kurz die Tendenz erwähnen, die manchmal, vielleicht besonders vermehrt bei Frauen, gefunden wird, daß nämlich sexuelle Gefühle in der Selbstbewunderung absorbiert werden und dabei oft gänzlich verloren gehen. Diese Narziss-artige Tendenz, deren normaler Keim bei den Frauen durch den Spiegel symbolisiert wird, wird in geringerem Grad bei manchen weiblich gesonnenen Männern gefunden, aber sie scheint sehr selten bei Männern gefunden zu werden, abgesehen davon, wenn es um sexuelle Anziehungskraft geht, dieser Anziehungskraft ist sie natürlich in normaler Weise dienlich. Aber gelegentlich scheint sie bei Frauen für sich selbst zu bestehen, unter Ausschluß irgendeiner Anziehungskraft für andere Personen. Ein typischer Fall ist der einer Dame von 28, von sehr großen und feinen Proportionen, aktiv und intelligent, jedoch ohne deutliche sexuelle Hinneigung zum anderen Geschlecht; gleichzeitig ist sie nicht invertiert, obwohl sie gerne ein Mann wäre, und sie weist einen gehörigen Grad von Verachtung gegenüber Frauen auf. Sie zeigt eine intensive Bewunderung für ihre eigene Person, besonders für ihre Schenkel; niemals ist sie glücklicher, als wenn sie sich alleine und nackt in ihrem Schlafzimmer befindet, und, soweit es möglich ist, kultiviert sie Nacktheit. … Sie ist frei und sicher in ihrem Benehmen, ohne sexuelle Scheu, und während sie bereitwillig die Aufmerksamkeit und Bewunderung anderer empfängt, unternimmt sie doch keinerlei Bemühungen, sie zu erhalten, und hat niemals zu irgendeiner Zeit irgendwelche Gefühle erfahren, die stärker sind als ihr eigenes Vergnügen an sich selbst.“

    (…)

    Näcke schreibt im Jahr 1906 (S. 125) – etwas im Widerspruch zu seiner ursprünglichen Sichtweise: „So berichtete ich einmal von einer periodisch erregten Frau, die, wenn sie im Sturme war, sich Arm und Hand küßte und dabei ganz verliebt aussah. Diesen Fall rechnete ich zu den so überaus seltenen echten Fällen von Narzißmus. Es ist überhaupt der einzige Fall, der mir bisher aus einer Irrenanstalt bekannt wurde. Sexuell bedingt ist die Sache wahrscheinlich.“

    http://www.oedipus-online.de/narziss_fehldeutung.html

  15. zwanzig
    hast du mich mit der narziss-flagge vom gesundbrunnen her winkend (wankend) bemerkt? (ich war gut getarnt).
  16. admin
    oh, leider nicht. Wie hätte ich dich erkennen können?
  17. zwanzig
    am blick in den hain, am dauerhissen, am wankelmut, am tarnjanker….aber es war ja nur ganz kurz, dann verschwand ich wieder richtung westmeer…..
  18. admin
    meine Internetverbindung geht nicht mehr. Im Flugzeug das Notizbuch vergessen, schon überall angerufen. Nichts. Ruf du doch auch an, wenn du das nächste Mal kommst.
  19. admin
    Das Internetcafe mit den wahrscheinlich besten O-Tönen der Welt ist in der Schönwalderstraße 30. “Schlampennuttensau, du fickst deinen eigenen Vater?” “Es ist die Kanzlerin, sie verflucht den Mudschaheddin.”
    “Warte ganz kurz, ich habe noch 28 Raketen.” – “Ach du Fettsack, ist doch egal.” “Head Messer Stich immer noch.” “Es ist die Kanzlerin.” “Viele Heroin spritzen so sich.” “Ich komm mit Messer, ich knie mich hin, ich schwöre ich hab Messer.” “Ah Junge.” “Schutzweste.” “ah Headshot! Ohne zu zielen!” “Es ist die Kanzlerin.”
  20. mrkor
    hey, you’ve removed the CV for 1989-2007…too bad, I miss it…
  21. admin
    oh, that was a mistake, I unfortunately deleted it and lost it. it is full of links and complicated to reconstruct, but I am planning to do that … very soon.

    Internet geht immer noch nicht, habe meinen Router kaputtgemacht.
    Titel, Thesen, Terracozza.

  22. admin
    http://wp.me/s1goMM-hello
  23. admin
    Monochronismus 12 und Karneval der Kulturen.
    Heavy.
  24. admin
    http://www.bild.de/news/inland/mondfinsternis/morgen-nacht-leuchtet-der-blutmond-18349016.bild.html

    0:45 (ich dachte heute und war schon ganz enttäuscht, es ist aber am 15. So glatt sieht der Mond aber doch gar nicht aus. – Überall Betrug?)

  25. Leberwurst
    Bild-Astrologin Freya Kennedy-Onassis (-Barschel) sagt, die Mondfinsternis weckt die Blutwurst-Anteile in uns. Ich freu mich schon.
  26. admin
    Heute : Manfred hysterisieren. Schon wieder zu spät dran!
  27. Leberwurst
    übrigens: »Durch ihre schulischen Leistungen gewann Freya in der 9. Klasse einen Buchpreis.«
  28. admin
    Heute : Zur Freischaltung der Website

    http://www.automotor.cc/

    kleine Party im heartbreaker, Sanderstr. 6, 12047 Berlin, U-Bahn Schönleinstrasse am Donnerstag 16.6. ab 20 Uhr

  29. admin

    M      ißempfindungen im linken Fuß und im rechten Ohr. Dazu Rocko Schamoni, Tag der geschlossenen Tür.

  30. admin
    Jetzt Tommy (1975). Aus Angst noch nie richtig gesehen, weil ich mir THE WHO nicht zerstören wollte. Roger Daltrey, der peinliche Hauptschüler mit seinem “Mikrophon-Trick”, so dachte die dünkelhafte Gatze Minka. See me feel me touch me heal me. Who am I, mother? Die Orgel, so eine Barclay James Harvest Orgel setzt ein. Roger Daltrey reißt seiner Filmmutter am Meer die Fingernägel aus. Und jetzt kommen die Rocker mit ihren doppelläufigen Flinten und möchten jemanden erschießen, aber am Himmel fliegt Tommy Walker mit einem Kite und singt “a new vibration, I m a sensation, I am the light”, das hält sie zunächst ab.
  31. admin
    super: durch diese Google-Suche bei uhutrust landen.

    “mutter sohn ond tochter sowie tante ficken und blasen”

    (google.ch)

  32. admin
    Kleiner Dissens mit dem Chef.

    _____________________________

    (Interview mit Geert Lovink)

    Welche Maßnahmen muss die Kulturpolitik in Zeiten der Digitalisierung ergreifen? (1)

    “Ich plädiere für Faulheit und Nichtstun. Die Idee, wir müssten etwas damit anfangen, darauf reagieren, sich dazu verhalten, sich damit auseinandersetzen… lass es sein! Entweder man macht da mit oder eben nicht. Die Zeit ist wirklich vorbei, dass wir uns noch gegenseitig erklären müssten, wie das Internet funktioniert. Das war mal, vor 15 Jahren. Auch die Moralpolitik können wir sein lassen. Die Leute benutzen es eh, egal was die Kulturpolitik dazu sagt. Was die Kulturpolitik aber tun kann, ist die Softwareentwicklung und die damit verbundene Kunstpraxis zu fördern. Die ist in Deutschland besonders avanciert. Was Europa braucht, ist mehr Sichtbarkeit solcher Projekte. Aber die Leute brauchen keine Netzkultur mehr von oben. Stattdessen brauchen wir Netzkulturexport von unten. Weltweit.”

    _________________________________

    A :

    (1) PS: ich habe die frage aus dem interview (diese zeile) nachgetragen, weil sonst weiterhin dem ärmlichen argument vorschub geleistet werden würde dem kapitalismus könne mit faulheit/nichtstun begegnet werden, oder faulheit/nichtstun sei per se eine anti-kapitalistische eigenschaft. dieses argument letztendlich auf bildung, d.h. selbstbildung übertragen wäre m.e. grundsätzlich fatal. (gez. SD)

    B:

    Faulheit und Nichtstun scheint tatsächlich zu den letzten Tabus und Bürgerschreckgespensten zu zählen, allein deswegen interessant. Der GAMMLER-Vorwurf pressiert praktisch unverändert seit 50 Jahren. Alles ist erlaubt, nur nicht, sich zu entziehen, die Spielchen nicht mitzumachen, die Täschchen, Schühchen und die Pöstchen nicht zu wollen. Dafür gibt es kein Verständnis, das löst Aggressionen aus.) Denken, lernen und sich “bilden” tut man doch als empfindlicher Mensch automatisch, freiwillig, ständig, lieber sd. Aber lieber ungetrimmt und selbstbestimmt nach eigenen Regeln.

    Meines Erachtens ist es viel fataler, sich im Reiz-Reaktions-Schema an den Gegner zu binden, indem man ihn die Vorgaben machen läßt, die man dann pawlowsch seibernd “kritisiert” und ihm damit zu noch größerer Macht verhilft, weil Kritik Motor und Wertbildung ist. Mal abgesehen davon, daß es auch keine Freude macht.

    Frank (kratzt sich am Hintern und ist schon wieder eingeschlafen.)

    [Ihm träumte davon, die Empfindlichkeit zu erhöhen und nicht die Pression.]

  33. admin
    http://www.polizei-poeten.de/texte_pdf/Halbe_und_ganze_Taeter.pdf
  34. admin
    “Das war nicht auszuhalten”
    Hannelore Kohl starb 2001, durch Selbstmord. In den letzten Jahren vertraute sie sich dem Journalisten Heribert Schwan an, der jetzt ihre Geschichte erzählt – die Geschichte einer sehr einsamen Frau.

    FRAGE: Herr Schwan, wenn Sie sich an Hannelore Kohl erinnern: Wie sehen Sie sie vor sich?

    ANTWORT: Gepflegt. Glatte Haut, die Haare immer gleich. Etwas altmodische und dennoch teure Kleidung von besten internationalen Designern. Oft habe ich sie allerdings auch traurig erlebt.

    FRAGE: Ich verbinde mit ihr vor allem dieses maskenhafte Gesicht und ein aufgesetztes Lächeln.

    ANTWORT: Das ist auch richtig. Die Perücke, die sie seit 1993 trug, und ihr immergleiches Lächeln legte sie morgens wie einen Panzer an, der sie auch innerlich schützte. So ging sie in den Kampf des Tages. Journalisten und Fotografen waren für sie Feinde. Aber sie wusste, in der Öffentlichkeit musste sie lächeln, für ihren Mann, für das Land. Das Maskenhafte legte sie ab, sobald sie die Tür hinter sich zumachte.

    FRAGE: Und dann?

    Dann konnte sie offen und schlagfertig sein und auch mal auf Sächsisch Witze erzählen. Viele Menschen schwärmen bis heute von ihrer mütterlichen Fürsorge und ihrem Sachverstand. Und von den vielen Politikergattinnen, die ich kennen gelernt habe, war niemand so eloquent wie sie. Niemand konnte auf Französisch Interviews geben und sich so für Musik und Filme begeistern. Sie war alles andere als eine “Barbie aus der Pfalz”.

    FRAGE: Man kann sich das heute kaum noch vorstellen: Hannelore Kohl hat 41 Jahre lang an der Seite ihres Mannes ihre eigenen Bedürfnisse komplett untergeordnet. War das typisch für diese Generation?

    ANTWORT: Das war eine Frage der Erziehung. Hannelores Vater war Direktor eines NS-Musterbetriebes in Leipzig, und seine Frau gab Partys, sorgte für Gemütlichkeit und war immer schick und schön. Sie hat ihr diese Rolle vorgelebt.

    FRAGE: Und der Tochter eiserne Disziplin und Pflichtbewusstsein eingeimpft?

    ANTWORT: Hannelores Mutter war eine distanzierte, kühle Frau, die im Gegensatz zu ihrem Mann niemals richtig Liebe zu ihrem Kind zeigen konnte. Die hatte die Erziehungsmaximen der Nationalsozialisten 1:1 übernommen. Als Hannelore am Blinddarm operiert wurde, notierte die Mutter, das Mädchen habe nicht geweint. Tapferkeit. Sauberkeit. Pünktlichkeit. Leistungsfähigkeit. Und bloß keine Gefühle zeigen. Diese Prinzipien hat Hannelore unbewusst auch an ihre Söhne weitergegeben.

    FRAGE: Hat Frau Kohl sich mit der Nazi-Gesinnung ihrer Eltern je auseinandergesetzt?

    ANTWORT: Sie hat mir nie erzählt, was ihr Vater im Dritten Reich gemacht hat. Vielleicht wusste sie es gar nicht, was ich zu ihren Gunsten annehmen will. Sie war durch die vorbelasteten Eltern dazu erzogen worden, unpolitisch zu sein. Politik war für sie ein schmutziges Geschäft, sie litt unter den Intrigen, Kämpfen und Diffamierungen. Deshalb hat sie alles Politische von ihren Kindern ferngehalten. Wenn ihr Sohn Walter heute schreibt, dass er den Beruf seines Vater nicht kannte, aber wusste, dass der Nachbar Sohn eines Fernfahrers war, dann ist das das Werk der Hannelore Kohl.

    FRAGE: Warum sucht sich eine Frau, die sich für Politik nicht interessiert, so einen Mann?

    ANTWORT: Als Hannelore sich Helmut Kohl mit 15 Jahren anschloss und ihn zwölf Jahre später heiratete, wusste man doch nicht, dass er der große Kanzler der Einheit sein würde. Sie ist die Ehe mit einem Mann eingegangen, der ihr ein Fels in der Brandung war nach dem viel zu frühen Tod ihres Vaters. Dann erst ging das los mit der Karriere ihres Mannes, und dann konnte sie sich nicht mehr befreien.

    FRAGE: Hannelore Kohl gehört zur Generation der Kriegskinder, deren Schicksal erst in jüngerer Zeit in den Blick der Öffentlichkeit gerückt ist. Wie hat sie das geprägt?

    ANTWORT: Zunächst muss man sagen: Als andere längst darbten, genoss Hannelore noch eine wunderbare Zeit in einem Haus, das man sich gar nicht großbürgerlich genug vorstellen kann. Sportwagen, Opernbesuche, ein eigener Bunker für die Familie und ein Puppenhaus, in dem das Kind stehen kann. 1945 kam dann der Bruch, der totale Absturz. Die Familie flieht in die Pfalz, der Vater bekommt keinen Job, die Tochter muss betteln gehen, damit sie nicht verhungert. Und in den letzten Kriegstagen ist auf der Flucht vor den Russen dieses schreckliche Trauma passiert, das sie bis zum Tod nicht überwunden hat. Hannelore ist vergewaltigt worden, mehrfach, mit zwölf Jahren.

    FRAGE: Sie brechen ein Tabu.

    ANTWORT: Ich habe mich oft gefragt: Warum hat sie mir davon erzählt? Nur zwei ihrer vielen Freundinnen wussten Bescheid. Und anders als ihnen hat sie sich mir nicht einmal unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut. Sie wusste, ich war in dem Team, um Kohls Memoiren zu schreiben. Es gibt nur eine Interpretation. Sie wollte, dass ich es irgendwann publizieren würde. Sie wollte damit etwas erklären, ihre Traurigkeit, ihr maskenhaftes Dasein. Schließlich hatte sie zeitlebens Schmerzen durch eine Rückenverletzung, die ihr damals zugefügt wurde und die sie immer an das Ereignis erinnerte.

    FRAGE: Sie meinen, die Verdrängung funktionierte nicht richtig, weil die körperlichen Schmerzen sie ständig auf das Trauma zurückwarfen?

    ANTWORT: So ist es. Ich habe namhaften Psychotherapeuten meine Rechercheergebnisse vorgelegt. Auch der erste Selbstmordversuch 1993 stützt diese These.

    FRAGE: Warum vermuten Sie einen Selbstmordversuch? Hannelore Kohl hat bis zuletzt ihren Hausarzt beschuldigt, ihr das Penicillin verabreicht zu haben, gegen das sie allergisch war, das sie beinahe umgebracht hätte und das später als Ursache ihrer Lichtallergie galt.

    ANTWORT: Das ist eine Legende. Dieser Hausarzt, der mit 93 Jahren noch immer leidet, dass er aus dem Umfeld der Familie hinausgedrängt wurde, hatte selbst die Listen angefertigt, auf denen stand, welche Medikamente Hannelore Kohl auf keinen Fall nehmen darf. Diese Listen lagen in den Dienstwagen, in der Wohnung, bei den Krankenhäusern in Ludwigshafen. Dieser Arzt kann das nicht gewesen sein.

    FRAGE: Der ältere Sohn Walter Kohl hat diesen Frühling in einem Buch offenbart, dass ihn die Rolle als Sohn von Helmut Kohl beinahe in den Selbstmord getrieben hat. Was bedeutete es für Hannelore, mit diesem Machtmenschen verheiratet zu sein?

    ANTWORT: Natürlich war das eine große Last.

    FRAGE: Und sie hat einfach akzeptiert, dass sie ein ums andere Mal aus den Medien von seiner Entscheidung für die Kanzlerkandidatur erfuhr? Dass sie die Kinder komplett alleine großzog? Dass nicht einmal im Urlaub ihre Wünsche zählten?

    ANTWORT: Die Kinder allein erziehen – das machen Millionen anderer Frauen auch, das finde ich nicht so tragisch. Aber natürlich war es eine Last, mit einem Mann verheiratet zu sein, der keine Zeit hatte. Erst recht nicht für die schönen Dinge des Lebens. Aber es ist ja nicht so, dass es keine Glücksmomente in ihrem Leben gegeben hätte. Mit ihren Freundinnen war sie in Monaco und Paris. Ein Highlight war auch, wenn sie mit dem amerikanischen Präsidenten ohne Dolmetscher parlierte und ihr Mann unbeholfen danebenstand.

    FRAGE: Was hat die Spendenaffäre mit ihr gemacht?

    ANTWORT: Dass sich Hannelore im Juli 2001 umgebracht hat, hängt damit unmittelbar zusammen. Händeringend bat sie ihren Mann, die Namen der Spender zu nennen, um Schaden von der Familie abzuwenden. Die drohende Hausdurchsuchung, dass die Hannelore-Kohl-Stiftung in zum Teil unverschämter Weise in den Skandal hineingezogen werden sollte, dass sie auf der Straße angespuckt und als Spendenhure bezeichnet wurde – das war für sie nicht mehr auszuhalten.

    FRAGE: Warum?

    ANTWORT: Für Hannelore war das eine Parallele zu dem Bruch von 1945. Sie hatte den Absturz nicht verschuldet und sah keine Chance, da herauszukommen. Außerdem war sie sehr einsam. Es gab zwar Freundinnen, die sie besuchten und in der Dunkelheit mit ihr spazieren gingen. Aber von ihrem Mann und ihren Söhnen fühlte sie sich oft alleingelassen. Dazu kamen die Gerüchte von Kohls Affäre mit einer jüngeren Frau.

    FRAGE: Welche Rolle spielt die Lichtallergie, die immer als Ursache für den Tod genannt wird?

    ANTWORT: Diese Lichtallergie hat sie objektiv nicht gehabt. Lichtallergie bekommt man in jungen Jahren, kann man eindeutig diagnostizieren und gut behandeln. Die Dermatologen haben ihr das sogar gesagt. Allerdings muss Hannelore Kohl tatsächlich das Empfinden gehabt haben, dass sie sich vor Licht schützen müsse und von innen verbrenne. Hier hätte nur eine psychotherapeutische Beratung helfen können. Aber das hat sie abgelehnt.

    FRAGE: Was bedeutet es eigentlich, wenn pünktlich zum Erscheinen Ihres Buches publik wird, dass die von Peter Kohl verfasste Hannelore-Kohl-Biographie verfilmt wird?

    ANTWORT: Ich habe die Söhne mehrfach befragt und hätte sie als Zeitzeugen gerne eingeschlossen. Aber sie wollten lieber einen gemeinsamen Fotoband machen. Als ich abgelehnt habe, ist der Kontakt abgebrochen. Durch meine Eigenständigkeit ist ihnen die Kontrolle über die Deutungshoheit entglitten.

    FRAGE: Ihre Schilderungen von Hannelore Kohl haben passagenweise fast hagiographische Züge. Ist sie für Sie eine Art Heldin?

    ANTWORT: Wer diese Brüche erlebt, 41 Jahre an der Seite dieses Mannes durchsteht und so viel leistet für Menschen mit Hirnverletzungen – das ist heldenhaft. Ich habe Hannelore Kohl schätzen gelernt, sie hat sich mir offenbart, und es war für mich ein Stück Vermächtnis, ihre Geschichte weiterzutragen.

    FRAGE: Gibt es etwas, das man von einer Frau wie ihr heute noch lernen kann?

    ANTWORT: Dass man nicht gleich das Handtuch wirft, aber auch nicht alles ertragen muss. Man kann bei Hannelore Kohl studieren, dass es nach einer gewissen Zeit lebensnotwendig gewesen wäre, die Trennung und ein anderes Leben zu wagen.

    Die Fragen stellte Julia Schaaf.

    Heribert Schwan: “Die Frau an seiner Seite. Leben und Leiden der Hannelore Kohl”. Heyne Verlag, 320 Seiten, 19,99 Euro.

    FAS 19.6.11

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    so schaurig wie  erstaunlich unüberraschend das zu lesen, weil man denkt, das alles schon gewußt zu haben. (Weil man es ihr immer schon angesehen zu haben glaubt. Vergewaltigung mit 12: ja, genau. Das paßt.)

    Dieses gespenstische Ehepaar, die Repräsentanten eines grotesk zu Tode disziplinierten, lieblosen, technokratisch-provinziell-pervers-hochverlogenen Familienmodells wurden die blinden, empfindungslosen Deutschen nicht müde wieder, wieder und wieder zu ihren obersten Herrschern auszuwählen. (schreib das auf, Frank. Das schicken wir dem Guido Knopp für seine Moderation “Unsere Deutschen. Wie sie wurden, was sie sind.”)

  35. admin
    Die fehlende Nahwelt fällt mir alleine zu Hause nicht oft auf, dafür plötzlich und stark, wenn unter Bekannten und Freunden.

    Hallo Frank! riefen sie auf der Bühne und redeten kurz von kiloweisen Darmbakterien. Das hätten sie von mir aus stundenlang machen können. Ich hatte einen guten Platz zwischen zwei älteren Paaren in der Mitte, zwischen den Männern. Reihe 10 Platz 9.
    ______________

    Die Kritik vom Deutschlandfunk ganz gut. Ich bewundere Journalisten, daß die über etwas was sie gerade erst gesehen haben so schnell berichten und schreiben können, so sorglos sein können und soviel Vertrauen zu ihrem Können haben. Ich müßte dafür 3 Tage im Voss das kohlensäurefreie Bier trinken und schwer sinnieren.

    (mehr darüber, wie man es bewertet, als wie man es berichtet, d.h. ich müßte ewig darüber nachdenken, vor welchem Hintergrund ich es erscheinen lassen wollte oder könnte oder: man es erscheinen lassen sollte.)

    Beim Weglaufen vor dem Premierenpublikum zum Voss hin hörte man einen alten Glatzkopf rufen: Nichts Neues! Keine Philosophie! Nur Schwachsinn!
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    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/1485126/

    Überraschend Persönliches in der schützenden Hülle der Albernheit

    René Polleschs neues Stück an der Berliner Volksbühne

    Von Eberhard Spreng

     

    Die Berliner Volksbühne inszeniert René Polleschs neues Stück “Die Kunst war viel populärer, als ihr noch keine Künstler wart! Ist das lang.” Und zeigt in herrlich-altmodische Dekor, wie Steggreifkompetenz wichtiger wird als langes Arbeiten an sich selbst. Da reagiert ein junger Mann auf einen Aushang auf dem steht, dass eine Kegelbahn einen Kegelaufsteller sucht und findet sich unversehens in einem Opernhaus wieder, in dem man ihm sagt, dass man einen Opersänger sucht und dass das mit dem Kegelaufsteller nur ein Vorwand war. In diese etwas kalauerhafte Anekdote hat René Pollesch eine der Denkfiguren seines neuen Theaterabends verpackt: Lang erworbene Kompetenzen zählen in großen Teilen unserer New Economy nicht mehr, sondern eher spontane Performance in immer neuen Jobs. Steggreifkompetenz ist wichtiger als langes Arbeiten an sich selbst. Und so sind es drei in schicke lange Roben gewandete Diven, die einem Mr. Reed gegenüber beklagen, dass Attraktivität allgemein mehr zählt, als das mühsam erworbene Singen-Können.

    Ein herrlich-altmodisches Operndekor ist die optische Einfassung zu Polleschs Meditation: Ein Prospekt mit einer ziemlich kitschigen Burg hängt vom Schnürboden herab. Als hätte sich die Bühnenmaschinerie selbstständig gemacht, wechselt es immer wieder unversehens mit einem Hintergrund auf dem ein Kino mit der Aufschrift “Rocky two” zu sehen ist und einem anderen mit der in schlichten großen Lettern geschriebenen Aufforderung: “Don’t look back”. Und doch ist es genau das, was Marlen Diekhoff, Christine Groß und Catrin Striebeck immer wieder tun, wenn sie beklagen, dass sie schon andere Zeiten erlebt haben als eben die, in der ihr mühsam erworbenes Können nichts mehr wert sein soll.

    Man verheddert sich in den rauf und runter fahrenden Prospekten, man wälzt sich in Körperknäueln übereinander, man rennt wie wild um die rot gepolsterten Stühle auf der Vorderbühne herum, vor denen Notenständer aufgebaut sind. Polleschs Theater macht das Burleske, Alberne, ja Absurd-Groteske zur Begleitung für Reflexionen über Sein und Schein, Körper und Wahrnehmung. Die Schauspieler haben hier jeden Naturalismus hinter sich gelassen, jede Psychologie. Äußerlich spielt sich ihre Geschichte im amerikanischen Showbiz ab, wo geheuert und gefeuert wird und die Akteure verzweifelt gegen den Verfall ihres Marktpreises kämpfen. Dann aber reflektiert Silvia Rieger im Glitzerkostüm über die verborgene Wahrheit des Körpers, über das, was hinter allen Kulissen, Täuschungen und Verblendungen und hinter der Welt der Vorstellungen ein ungelöstes Rätsel bleiben muss: Was ist der Körper in seiner ewigen Stofflichkeit, was Empfinden, was Narkose, was Schmerz. Und Marc Hosemann, der mit fulminant sportlichem Elan auftritt und zusätzlich Texte des erkrankten Volker Spengler übernommen hat, brüllt die Botschaft von der Sterblichkeit der Zeichensysteme und der Unendlichkeit des Stofflichen in das amüsierte, staunende Publikum:

    “Denkt immer daran, dass der Schmerz der nicht chloroformiert werden kann, immer da ist, immer in den Körpern ist, immer … und nicht als Text, nicht als das Wort, nein, als dessen Ewigkeit. Ich bin die Ewigkeit.”

    Pollesch, dessen Inszenierung auch phasenweise melancholische Züge trägt, spricht vom Schmerz des Körpers angesichts der Tatsache, dass er nie im Anderen, in der Sprache, in der Verständigung oder einem Sinn Erlösung finden kann. Das Theater, der Ort an dem für Pollesch “alle Materie einem Sinn zugeführt wird” ist für ihn paradoxerweise der Ort, an dem wir auf immer von der tiefen Wahrheit unserer Körper getrennt bleiben. Bis hin zu Reflexionen über das Kind am Sterbebett der Mutter führt der neue Text des Diskurstheatermachers, der die programmatische These des Titels nicht unbedingt einlöst. Es geht um mehr als nur um die Frage des Künstlertums, seiner Professionalisierung und Popularität. Es ist ein Manifest des Schmerzes als einer Grundgröße allen Daseins. Pollesch ist überraschend persönlich aber noch ist all das in der schützenden Hülle der Albernheit verpackt.

  36. admin
  37. admin
    Es geht immer weiter, Herr Waltermann, doch diese Arbeit wurde nichts.
  38. admin
    Keiner hilft mir! Ich bohre mir mit der Bohrmaschine in den Fuß und allen ist es egal! Ich liege seit 2 Wochen tot in der Wohnung und niemandem fällt es auf!
  39. admin
    FOCUS-Magazin
  40. admin

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Wanderung zum Stasi-Gefängnis

28. Mai 2011

wanderung-zum-stasi-knast.jpg

Es ist soweit!

Wie angekündigt lädt die Interessengemeinschaft nach dem Besuch des Osterfeuers in Frohnau zur Wanderung zum ehemaligen Stasigefängnis Berlin-Hohenschönhausen ein.

Wir treffen uns am Samstag, den 28.5.2011 um ca. 11 Uhr an der Endhaltestelle der U5 in Hönow.

Ich schlage vor im Bogen über Hönow, Mehrow, Hoheneiche, Ahrensfelde, Falkenberg zu gehen. Ca. 15 Kilometer, siehe Karte.

Führungen in der Gedenkstätte Genslerstraße 66 sind samstags zu jeder vollen Stunde. Geöffnet bis 16 Uhr, Eintritt 5 Euro.

Voller Vorfreude grüßt Dich

Michaela

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Blick von den Ahrensfelder Bergen (112 Meter Bauschutt) auf Marzahn.

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„Auf dem Gelände der früheren zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit befindet sich seit 1994 eine Gedenkstätte. Seit Juli 2000 ist diese eine selbstständige Stiftung öffentlichen Rechts. Die Grundstücke und Gebäude des Gefängnisses wurden ihr vom Land Berlin zur unentgeltlichen Nutzung überlassen. Für ihre Arbeit erhält sie einen jährlichen Zuschuss des Bundes und des Landes Berlin. (…) Die Gedenkstätte wurde im Jahr 2010 von 332.000 Menschen besucht, davon über die Hälfte Schüler (Stand: 04.01.2011). In der Regel führen ehemalige Häftlinge die Besucher durch das Gefängnis und informieren sie über die Haftbedingungen und Verhörmethoden des DDR-Staatssicherheitsdienstes.“

Was ist Ihre Lieblingsstörung?

20. Mai 2011

no respekt.JPG    [Das Foto kommt von meinem Freund R und zeigt einen Ungarn in Lichtenberg, der in einem Abbruchhaus wohnt.]

mein neuer sizilianischer boyfriend hat mir schon geschrieben er faende meine neue hose ganz toll !

ich dachte, es sei dir vielleicht ein bißchen zu schlimm.

nein gar nicht .. es erfreut sich doch auch grosser beliebtheit bei unserem publikum

ja, ganz erstaunlich! Erstaunlich gut läuft der Handel mit Schizo-Waren, Psycho-Höllenfilmen und Autisten-Mode. Endlich die aktuelle Marktlücke aufgetan.

…alles geht! morgen gibt es musik videos ….habe heute den ganzen tag gebruetet und einladungskarte fuer frankfurt gemacht und ueber den text auf der rueckseite fast verzweifelt weil einfach alles so praetenzioes und ehrgeizig klingt oder eben zu pseudo unhierachisch und nett wenn man irgendwie von anderen was zeigt oder einlaed ist es alles schrecklich .. also ich habe mich mit mir selbst jetzt auf dieses geeinigt .. was meinst du ?

textlich finde ich die Karte okay. films & filmings gut.

Das Motiv ist vielleicht etwas belanglos und gleichzeitig zuviel, man weiß nicht, ob es neben dem Ausdruck von Faye Dunaway und dem Oscar… lesen Swimmingpool Hollwood, dann aber auch noch das DIE WELT Feuilleton, Robbie Williams Juli 2010, Sommerloch Suhrkamp Tannenberg, das sind alles Reizwörter, die aber offenbar doch nicht gemeint sind, deswegen fällt es ein bißchen auseinander, man weiß nicht, auf was man achten soll und insgesamt als Motiv (der ganze Ausriß), wenn man den Wortsinn wegläßt, nicht besonders „überzeugend“ – (außer: man will vielleicht Ratlosigkeit produzieren.) Nur die Namen und eine einfache Grafik wäre auch schön, es sei denn, das Motiv und der Text bedeutet dir noch was anderes, was ich jetzt nicht sehe.

(ich habe auch endlich mal mit dem Trinken aufgehört. Kann mich an länger Nicht-Trinken gar nicht mehr erinnern.)

.. ich bin mir auch nicht sicher ich schlafe noch mal eine nacht darueber .. ich freue mich auf die ganzen schoenen kunstwerke und moechte am liebsten alle selbst haben .. wie fuehlt sich das nicht trinken an ? fuer mich waren die ersten drei wochen die pure hoelle .. dann gings besser.. jetzt geht es mir wirklich viel viel besser .. selbst bei der party am freitag hatte ich mehr spass an der musik als sonst ..

ich hatte gedacht, ich hätte Entzugserscheinungen, nicht schlafen können usw., aber es ist nichts Gravierendes. Ich bin aber noch nicht ganz davon weg, heute habe ich mich in so eine Wut reingesteigert, weil ich aus bestimmten Gedanken nicht rauskomme, daß ich hinterher so erschöpft war und DANN doch gerne 2, 3 Bier getrunken hätte. Aber ich habe so lange gebraucht, um zu der Entscheidung zu kommen und jetzt bin ich so glücklich und deshalb liegt sie Latte hoch. – Ich dachte ich mache es so wie beim Rauchen aufhören. Immer, wenn man eine Zigarette will innerlich denken oder auch rufen: HURRA! ich rauch ja nicht mehr! und sich nicht erst auf das Jiepern einlassen… so ähnlich.

ich habe jetzt richtig angst vor dem trinken und drogen entwickelt .. aber ich verstehe was du meinst das bier ist ja wirklich etwas um die gedanken zu regulieren das man mal ruhe hat fuer einen moment. auch von dem ganzen aufnehmen von kleinst stimmungen und was von draussen durchs fenster kommt ..es ist einfach alles bisschen viel und bei mir arbeitet die ruebe auch viel zu viel wenn sie nicht erschioepft oder betaeubt genug ist.  finde erstaunlich das du die entzugserscheinungen nicht hattes ich hatte echt drei wochen schlimmer schmerzen durchfall und totale alptraeume

oohh, wirklich? aber du trinkst doch gar nicht regelmäßig, jedenfalls sicher nicht so viel, wie ich.

ich habe eben diese ganz regelmaessigen total absturze gehabt wo ich einfach zwei tage durchtrinke und wirklich massen von drogen genommen habe das betaeubte mich dann immer fuer tage …bin glaube ich auch sehr empfindlich fuer die wirkstoffe… heute hatte ich therapie das war toll ! ich habe viel von unserer zeit in israel erzaehlt und der stift hat gerattert ! das ist immer gut !

schreibt die mit?
oje
meine wollte mich mal aufnehmen mit Kassettenrekorder unterm Bett, da hörte man das Band quietschen, da habe ich gesagt: das kann ich nicht. Da hat sie es gelassen. Mir war auch die Vorstellung unangenehm, sie nimmt das Band mit und spielt es ihrem eigenen Supervisor/in vor und sie reden dann über unser Verhältnis und wie man es mit mir machen soll. Ich wollte, daß alles zwischen ihr und mir bleibt. Jetzt bin ich schon über 3 Jahre nicht mehr in Therapie. Vielleicht sollte ich mir hier auch eine suchen. Aber ich weiß nicht, was ich als Leiden angeben soll.  „Hadert mit den Grundbedingungen des Lebens. Hatte es sich irgendwie anders vorgestellt.“

also bei meiner ist es so ..sie macht nur notizen ..also meine fantasie ist sie schreibt nur dann mit wenn etwas besonders relevantes gesagt wird und weil man mich einfach wie einen affen oder zirkus seehund trainieren und konditionieren kann glaube ich zu wissen wie ich relevanz (aus ihrer sicht) produzieren kann und nichts anderes moechte ich natuerlich (wollen wir ja alle). obs geklappt hat sehe ich ja umgehend wenn der stift dann los rattert…so einfach ist das …(ich sollte es ihr sagen aber ich habe so viel spass daran das sie sozusagen zu einem seismograph meines ringens um relevanz wird besser gehts doch nicht) ich habe ihr auch von „in treatment“ erzaehlt und warum du es nicht mochtest. und sie hat auch gesagt sie wuerde nicht verstehen warum leute sich das ansehen. sie hat auf englisch zu mir gesagt „whats the point?“ das fand ich so seltsam als wenn sie jungensprache ausprobieren wollte so klang das fuer mich. ich wuenschte meine wuerde aufnehmen ich moechte das alle alles wissen. die tapes wuerde ich gerne zu anlaessen wie geburtstagen oder hochzeiten an meine noch „gesunden“ kollegen und kolleginnen verschenken. mach unbedingt wieder therapie ! gruende um das eigene leiden zu belegen muss man ja weiss gott in unserer lage nicht lange suchen.

es wird ja erst interessant, wenn man die Therapeuten nicht mehr unterhalten will oder sonstwie eine gute oder andere Figur abgeben, sondern das vergessen kann und Sachen redet, die man nicht mehr kontrolliert, wo es dann aber bald schwierig mit der Sprache wird, weil man die nicht hat und mühselig suchen muß

ja das weiss ich schon.. das wissen alle

ja wahrscheinlich
aber willentlich schwer herzustellen, die Situation

ja es geht gar nicht … man macht es so wie man kann … sie hat mich heute aber auch ermahnt nicht so viel zu filtern und auch mal mehr quatsch zu erzaehlen

das wird schon kommen
ich kuck grade auf arte so eine harte Doku von Ulrich Seidl ich glaube von 97 über so einen widerlichen Wiener Mathematiklehrer, wie der sich über „die Frau“ ergeht, besonders über Brüste, Senta Berger verherrlicht und als Messi mit seiner alten Mutter in der Wohnung lebt, die hassen sich und der Typ ist so selbstbewußt und völlig ohne Eigenwahrnehmung, dazu der Dialekt und wie er mit nacktem Arsch in der Wohnung umherkraucht, ich schaue es voll Ekelgelüst

ich habe letzte woche diesen model film von ihm gesehen es ist wirklich ein so wahnwitziger ekel irrsinn.. die oestereicher kann man wirklich am ehesten als sowas wie eine niedere rasse ansehen. „ohh biiiiiieette …koaaam  fick miiichhh nochamal …“

ja, es sind wahrscheinlich irgendwie Untermenschen … nie entnazifiziert worden. Der Ulrich Seidl ist schon eine alte Sau. Ich möchte mich verabschieden für heute, es war schön
gute Nacht

ja danke dir fuer das schreiben es hat mich nicht misfallen … ich moechte dich gerne bald sehen wenn du zeit hast schlafe schoen !

 

 

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Liste der psychischen und Verhaltensstörungen nach ICD-10