now playing: gate | guylum bardot, Constantinople
22. Januar 2010Mantel Karstadt by Loden-Frey
Schuhe Ricosta
Hose Levis 521
Strümpfe Sensitive Berlin by Falk e
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24.1.10
Da stehen 4 Männer über 50 den in der Hauptsache 70 oder 80% 20jährigen nervösen Mädchen mit fleckigen Hälsen und zarten Stimmen gegenüber, die da um Einlaß bitten und mehr oder weniger schamhaft ihre doch intimen Sachen aufblättern, vorzeigen, in denen dann rumgemust wird und dann ein Urteil gesprochen – das ist ja an sich als Situation schon schrecklich genug.
Da soll man sein Verhalten gut beobachten.
Sehr interessante Probleme auf jeden Fall. Ich bin ganz sicher, daß ich da nicht mit irgendwelchen Frauenbeauftragten drüber sprechen will, sondern gleich mit Männern, direkt.
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26.
Das Problem im Umgang mit Leuten, die um die 20 Jahre jünger sind, ist, daß diese 20 Jahre plötzlich spürbar und zum Thema werden, wie sonst nicht, wie vorher nicht. Daß sich aufdrängt, daß man eine Geschichte hat, wie auch immer, und die ist praktisch unbegriffen und scheint sich irgendwie kläglich auszunehmen, wenn man versucht, sich da in Ansätzen klar zu werden. Was vielleicht gar nicht stimmt. Ich will mir aber lieber trotzdem darüber nicht klar werden müssen, jetzt
[ich „lehre“ ja nicht und es ist schon schwierig genug, denen, die meine ausgeprägten Skrupel etwas albern finden, darzustellen, daß jedes bloße Nennen bzw. Nicht-Nennen und jede Einordnung Willkür ist und eine Herrschaftsausübung dessen, der da spricht. Daß, wenn ich das eine sage ich nicht nur das Gegenteil gleich mitsagen muß, und aus welcher Perspektive es gesagt wird, sondern eigentlich auch die Dinge, die ich nicht weiß. Das begreifen sie nicht, bzw. begreifen sie in seiner Gefährlichkeit nicht. Für so gefährlich hatten sie es nicht gehalten! Habe ich damals ja auch nicht!]
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Heute kommen Claire Fontaine in die Klasse, da wäre ich gerne dabei.
Ich bin aber hier.
X hat was Lustiges gesagt zu Claire Fontaine, daß die jetzt hoffentlich nicht anfangen selbst zu glauben, das sei gute Kunst, was sie da machen. Denn gedacht war bildende Kunst ja nur als historisch günstig zu Ergreifende, als Vehikel, verlängerter und verdickter Arm für | was anderes. Für das man so leichter an Geld (und Wirkung) kommt und die künstlerischen Gegenstände quasi fake. (Also: was heißt nur. Was heißt fake.)
Capitalism Kills (Love)!
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I live solely from here to there inside a little word in whose inflexion I lose my useless head
1911
LIBRARY (14 paintings)
20 August 1911: “I live only here and there in a small word in whose vowel I lose my useless head for a moment. The first and last letters are the beginning and end of my fishlike emotion.”
in deutsch steht für inflexion, bzw. vowel Umlaut plus „(oben ’stößt‘)“
„Ich lebe nur hie und da in einem kleinen Wort, in dessen Umlaut (oben „stößt“) ich zum Beispiel auf einen Augenblick meinen unnützen Kopf verliere. Meine Haare leuchten und schwerer Sonnenschein fällt auf meine schweren Brüste.“