16.11.20 verrückt-verkrampfte Birke an der Bülowstraße.
Am Morgen Beschäftigung mit dem Umstand: ich bin die Formen leid, die immer einfach so kommen — (von sich aus? Wo ist das? wenn man sie läßt?) Gleichzeitig will ich kein Gegenprogramm aufstellen. Überhaupt kein Programm, auf das man zurückgreifen kann und abarbeiten, „Thema“, und dann irgendwann der Audienz präsentieren. Seht wie fleißig ich war. Wie interessant das Thema ist! Kunstgeschichte! Eure Investition hat sich gelohnt, meine bürgerlichsten Impulse auf- und abgerufen. Ich habe eingestimmt. Hier ist die Leistung.
Jetzt Aufräumarbeiten, morgen Transport. Auch das Dumme und Halbfertige wird eingepackt. Vor Ort entscheiden, was damit geschehen soll!
so sei es
______________________________ AVISIERT kein Thema wollen und doch die Angst im Nacken, kein Thema zu haben. Die fragenden Blicke! Was bietet man denn an, stattdessen? Das aushalten müssen! Nicht umfallen! Nichts zu bieten haben aushalten! Man HAT ja was zu bieten, natürlich! nur nicht schon fertig vermittelt angeleitet eingeführt serviert im Rahmen mit Begleitprogramm und festlicher Kleidung.
(wenn man zu sehr übertreibt, wird es wieder undeutlich.)
Ich muß los.
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das neue Fahrrad CINEMA – Forever Young ist auch schon da. Gebracht von einem ca. 15jährigen Jungen namens Luka aus Glienicke/Nordbahn. Sache von 2 Minuten. Prima. Das alte war nach und nach auseinandergefallen, zuletzt die Pedale.
Klingel und Kompass abgeschraubt, das Schloß entfernt und es sich selbst überlassen, in Schöneberg, nah der U7.
1.11.12 Der Meteorit soll kommen 1.11.13 KNOTTI TIMES 1.11.14 Ziele im Leben 1.11.20 Thema zu schwer ~ ich kann nicht mehr.
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von: FRANZ JOSEF WAGNER veröffentlicht am 15.10.2020 – 22:56 Uhr
Unheil ist ein schlimmes Wort, die Kanzlerin sagt uns Unheil voraus.
Unheil bedeutet: Elend, Gefahr, Heimsuchung, Leid, Desaster, Trübsinn, Knechtschaft, Unfreiheit, Gräuel. Die Kanzlerin erinnert mich an Kassandra, die immer das Unheil voraussah, aber niemals Gehör fand.
Das Wort Unheil suggeriert Angst. Kein Mensch kann mit Angst leben. Angst ist schwitzen, Herzrasen, in die Hose machen, verzweifeln, Selbstmord.
Unheil ist Angst. Was wird? Wie geht es weiter? Geht es nicht mehr weiter?
Frau Merkel hat das härteste Wort gebraucht, das es gibt: Unheil.
Frau Merkel hat das richtige Wort gewählt.
Herzlichst Ihr F. J. Wagner ________________________________________________
19.10.20 Ursache Brain Fog unklar. (Lauterbach)
Nice Form in Schwante and High Tension (unboxing sculptur)
27.10. Zu kränkliches Gefühl für Theweleit. Leider. Reihe 12 Platz 1 ist auch so dunkel draußen. 20 Uhr erscheint wie mitten in der Nacht, wenn es um 17 Uhr bereits dunkel wird. im menschenunfreundlichen UnheilMoloch Berlin.
28.10. ich muß malen, habe aber Angst vor den Bildern und dem Ort, an dem sie sind. Und keine Kraft und keine Ideen.
Wie findste das Poster?
1.11.20
(Das Gegenteil von Auftritt, Ausstellung, Werbung, Ware, Attraktion, visueller Kommunikation. Das Gegenteil von Pop.)
Im Angesicht der Fragen: gar nichts mitzuteilen haben. Nicht zu wissen, wofür irgendwelche Antworten gut sein könnten. Auch keine Lust auf Witzchen.
Foto Christine Eichwald
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„Der Dichter Christian Filips wohnte eine Weile zur Untermiete bei Elke Erb. Er erzählt, dass manchmal aus dem Bad zu hören gewesen sei, wie sie mit dem Wasser spricht: „Fließ doch mal!“ Und aus der Küche: „Gleich bist du ordentlich fertig!“ (Zum Sauerkraut gesprochen.) Elke Erbs Verhältnis zum Gedicht gleicht dem zu Wasser und Sauerkraut. In „Es setzt auf mich“, einem Gedicht von 2004, schreibt sie: „Kommt die Fee zu ihm“, dem Gedicht, „hofft es, lebt es auf“. Kommt sie nicht, ist nicht sicher, ob es überlebt. Die Fee, also die Dichterin, „kommt wie eine Gnade“ über es. Vielleicht kann man sich Gedichte bei Elke Erb als eine Art Tamagotchi vorstellen, die gefüttert werden?
Bei anderen Autorinnen gibt es andere Vorstellungen vom Gedicht. Etwa dass es ein Gemachtes ist, ein erschaffener Text. Oder dass es aus einem Zustand der Begeisterung heraus plötzlich da ist. Elke Erbs Vorstellung ist eine grundsätzlich andere. Das Gedicht entstehe „aus einem Prozeß aus nichts als mir, in dem / nicht ich entscheide“. „Seine Substanzen, Angelegenheiten / existieren ohne mich.“ Die Fee „trottet deppdumm / hin zu ihm, dem wartenden“ Gedicht, das abhängig ist, aber selbstbestimmt. Zwischen Fee und Gedicht entsteht ein gleichberechtigtes Nebeneinander. (…)“
Pinkie hat Material im GLS Shop geholt und sich dann in Moabit eine neue Matratze gekauft. Das war lustig. Probeliegen, Verkaufsgespräch usw. Der Matratzenhändler war ein bißchen eigen. Sein erster Arbeitstag nach dem Urlaub heute. Wenn es hier etwas komisch riechen sollte: das sei nicht er, sondern ein Kunde gewesen. Die Matratze EMMA ONE hart (für die ich mich interessierte) sei zwar Testsieger, aber was soll das schon besagen? Was kann man denn groß testen? Einen guten Schlaf könne man weder testen noch garantieren. Das müssen Sie selber merken, ob es die Ihre ist, oder nicht. Lieferfrist nicht 3 Tage, wie im Internet steht, sondern 3, 4 Wochen. Leider. Da sei ich nicht die Erste, die darüber enttäuscht ist.
(für mein Modell sieht es aber gut aus. Sehr wahrscheinlich nächste Woche da, aber versprechen möchte er es nicht. Zum Abschied sagte er: Ich freue mich!)
20:36 Im Aldi lief eine kleine Maus den Gang entlang. Es hat nur ich bemerkt (?). Ich habe sie erst aus den Augenwinkeln gesehen, dann darauf gezeigt. Am Klopapier vorbei Richtung Waschmittel gerannt.
Ich überlege mir ganz gern, was eine 1:1 kranke Potenzvorstellung sein könnte
Oder eine gesunde Potenzvorstellung
um sechs aufgewacht und dann hektisch gemeint, dunkle 40 Grad Wäsche waschen zu müssen halb schlafend und dabei eine große Schüssel zerhauen, die auf der Waschmaschine stand. Zu faul aufzukehren und gedacht: wenn ich doch etwas genauer wüsste, wofür die noch (bald, jeden Moment!) zu schreibenden Texte gut sein sollen, dann käme ich ihnen, bzw. sie zu schreiben schon entscheidend näher.
Gestern Nacht noch in der SZ ein Kehlmann-Interview überflogen, der jetzt mit Frau und Sohn schön auf Long Island hockt und die Situation auch irgendwie genießt, obwohl man es nicht richtig darf, es ihn auch ängstigt, gesellschaftlich usw., und habe mich gleich geärgert, daß mir nichts offensichtlich Blödes, Falsches, Widerliches ins Auge springt und hasste diesen mobilen ausgewogenen Streber noch mehr.