Ausstellung

3. April 2009

DV-dog1.jpg DV-&.jpg   wol-s.jpg  DV3.jpg  DV1.jpg Magier-Callies.jpg

Geht bis 17. Mai 2009

~

Der Katzenbetreuer hatte meinen Schlüssel zur bequemen Abholung in die Tag-und-Nacht Gastwirtschaft Magendoktor am S-Bahnhof Wedding zur Aufbewahrung gegeben. Das war eine gute Idee. Als ich reinkam lag ein Gast schlafend auf dem Tresen, die anderen seinsvergessen und knutschend auf dem Billardtisch. Dann kam ein großer Jagdhund und brachte mir einen abgekauten Fußball. Ich wartete an der Theke und hielt nach Wirt oder Wirtin Ausschau, bis sich eine ca. 60jährige Frau von ihrem Freund löste und mir mit so freundlicher Ansprache meinen Haustürschlüssel aushändigte, daß ich fast geweint hätte. Es klingt hier nicht richtig wiedergegeben, es war aber so, daß sich eine regelrechte Freude eingestellt hat, hierhin nach Hause zu kommen.

Aachen Ahha (Wasser)

27. März 2009

nak.jpg   sponge-bob-frick.jpg   tep.pich.jpg   bad-aachen.jpg   pavillon.jpg

Sponge Bob Trost bei Teppich Frick

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Michaela Eichwald


Total Awareness Of All Dimensions
(Dimensions Variable)


Meg Cranston

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29. März – 17. Mai 2009

Eröffnung: 28. März 2009, 20 Uhr

Artist Talke 19 Uhr

NAK

Neuer Aachener Kunstverein

Paßstr. 29, 52070 Aachen

Germany

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Come and visit

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admin

23:11

. . . hatte ich also haltlos auf den Journalisten eingeschwatzt daß es, – obwohl es um so ein einzelnes Dingen (wie diese Skulptur z.B.) natürlich geht, es darum gleichzeitig überhaupt nicht geht, sondern natürlich um was ganz anderes. Gleichzeitig. Diese Skulptur ist demnach sie selbst und durch sich selbst ausgefüllt und natürlich als sie selbst ernst zu nehmen und ein Platzhalter gleichzeitig. Für wieder gleich sehr viel.

wie soll man das erklären und wem? Das Allereinfachste dem Journalisten hochgradig. Ich versteh es ja selbst kaum, das Allerschwerste. Das Experimentelle muß ja nicht gelingen.

Man muß es machen – im sogenannten Freien Tun – und darin seinerseits eine Antwort des Objektes abwarten, zunächst, darauf dann wieder zu antworten suchen – und hinterher sieht mans ja. Das Hereinführen in das Labyrinth dieser Schwierigkeiten und in die Bredouille bringen, in der es um immer mehr geht. Der Journalist fragt: ob das ein ironischer Kommentar wäre? Diese Skulptur „1. Preis“ etwa.

– Nein. Auf was denn?

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[es hatte sowieso alles nichts genützt. In der Zeitung hatte dann das Übliche gestanden „Von der Müllkippe in den Musentempel“ o.ä.]

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Morgen: Einführung in die moderne Stochastik

Nachrichten aus Westdeutschland

24. März 2009

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Hindenburg ist tot. Die Kastanien ausgelichtet, die Büsche gekappt. Vor dem Abflug unbarmherziger Schneesturm. Von oben sah ich die Bescherung: Schnee bis in die Niederungen. Wir müssen durchhalten.

Nach 8 Wochen werde ich Bernd und Matumba wiedersehen. Hoffentlich sind sie nicht verwundet. Wir werden zu der Frau gehen und Fleisch essen, wie wir es früher getan. Doch bleibt wenig Zeit für Sentimentalitäten. Morgen noch weiter nach Westen. Die Stadt heißt Aachen. Berichte folgen.

Zu meiner Entlastung

21. März 2009

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Beständefrueher-war-alles-besser.jpg

gut

Statement   groundplan.jpg

23.3.

Vom Ansehen der Kunstkontakter-Filme kaum mehr Lust da hinzugehen, wo die Kunstkontakterfilme höchstwahrscheinlich entstehen, denn beim Sehen der Kunstkontakterfilme fällt auf, wieviele Leute, an die man sonst nie denkt, es tatsächlich gibt, die man nicht sehen will und was das Entsetzliche zwar nicht, aber doch ein Schlimmes ist: man sieht wahrscheinlich auch nicht aus wie jemand, den man gerne sehen will, wenn durch den Kunstkontakter gefilmt. Oder auch in echt. Wer sich dagegen immer gut macht, irgendwie immer gut kommt, dachte ich beim Ansehen der Kunstkontakterfilme, egal ob in echt oder auf Video, ist der Kasper König. Geht die Tür auf, der Kasper König kommt rein, bewegt sich in seiner Art und der Betrachter freut sich.

Am Samstag dachte ich dann, wo ich schon Freitag leider nicht bei Buchholz war aus lauter Angst vor den Kunstkontaktern und der Enge, geh vielleicht doch mal zu dem Künstlergespräch zwischen Farocki, Diederichsen und Rebhandl in die Galerie Weiß und war leider 20 Minuten zu spät. Ein Mädchen saß draußen auf der Treppe und sagte, es sei sehr voll. Und richtig stand vor der Galerie innen eine dicke undurchdringliche Traube an der Tür. Ich drehte um und da dreht sich auch Kasper König um, der in der Traube steht, und als ich nach draußen ging, das Fahrrad nahm und Richtung Friedrichstraße davonfuhr, kommt mir schon der Kunstkontakter entgegen. Es ist eine gute Welt.

Der Iden des März

15. März 2009

Wenn der Ballsaal nicht fest in den Händen von durch und durch schlechten Menschen wäre, wäre es eigentlich ein schöner Ort. Schade um Raum und Ausstattung, von Gier und Niedrigkeit vergiftet. Der Gast ist der Dumme, der Gast wird verachtet. Von den Türstehern bis zum Klomann. Ziehen Sie sich die Jacken aus! Warum denn, nee! Weil es hier steht! Weil es hier steht! Wir haben ja auch noch andere Gäste und dann sieht das nicht — so schön aus.
Meine Begleitung ist ein lieber Mann aus Hamburg mit einem beschwichtigenden Naturell. Außerdem kann er eine selten brutale Extrem-Kampfkunst, da wird alles gleich wieder gut und er kennt auch seine Pappenheimer, die Barbetreiber, Geldeintreiber, Puffschergen und weiß sie zu nehmen. Aber es ist hier nicht wie in St. Pauli, St. Pauli Kneipenwirte wissen Bescheid und sind im Ganzen gut, diese Leute aber sind Teufel. Sie reiten kalt auf der wunden Seele herum und halten nicht eher ein, bis der letzte Tropfen herausgepreßt ist, bis sie auch noch meine selbstgeprägte Tierparkmünze an sich genommen haben für nur einmal auf Klo gehen. Mit den gelben Händen der Raffgier reißen sie sie mitleidlos aus meinem blutenden Herzen.

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An bequemen Tischen kann man sich zurücklehnen und seine Partnerwahl in angenehmer Atmosphäre treffen.

Eben nicht! Weder war die Atmosphäre angenehm, noch Partner vorhanden.

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Blödeln ist einfach, Pathos nervt auch.

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15:49

Kantkrise Kleists, Kleistkrise Kants.

Müde und steif

Julia Encke über Thomas Brasch In der fas. Hört sich gut an. Genau sein, nicht aus Trotz widersprechen, sondern aus Notwendigkeit. Notwendigkeit des Reinheitsfanatikums.

Dort auch super Hit-Interview mit Scholl-Latour, 85. Ich wünschte, er ließe noch mehr fahren, sich noch mehr gehen, da ist noch mehr.

FRAGE: Sie wurden von Jesuiten erzogen. Fühlen Sie sich unwohl in der gottfernen Moderne?

ANTWORT: Mein Glaube ist ein Akt des Willens. Wo es keine Gewissheit gibt, muss man sich eine schaffen. Soll ich mich etwa buddhistischen Spinnereien hingeben oder einen Diener vor dem Dalai Lama machen? Oder als Hindu im Darm eines Hundes wiedergeboren werden? Ich bin ein Mensch des Abendlandes.

angenehm Gerhard Richter Interview gestern in der SZ, ich weiß nicht genau warum. Richtung Unspektakuläre Wahrheit und schönes Foto von ihm.

Man erkennt eben immer leichter, wenn man etwas falsch gemacht hat, als wenn einem etwas Gutes gelungen ist. Mir ist das immer wieder passiert, dass ich gelungene Bilder für völlig missglückt hielt, weil ich sie nicht verstanden habe.

Picks Puzta-Schinken, den gibt es nur bei penny, und auch nicht bei penny köln, sondern benny perlin. Penny Berlin Reinickendorfer Straße hat Mo – Sa von 8 – 23.59 geöffnet! Da war ich gestern um halb 12 mit dem Fahrrad und kaufte Apfelmus, Butter und Bernd Picks Puztaschinken.

Wo es keine Gewißheit gibt, da muß man sich eine schaffen.
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z schrieb:

du hast ein schloss in sydfyn, das heißt

egeskov slot

und das wiederum heißt

SCHLOSS EICHWALD !!!

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19.3. Ich war heute bißchen laufen zum 1. Mal im Humboldthain, da lungerten die nichtsnutzigen braungebrannten Jugendlichen in heller Kleidung herum, oh die tun mich bestimmt verhöhnen. Und wirklich, aus dem Pulk von ca. 6 Jungen und 2 Mädchen löste sich der unvermeidliche 16jährige und lief eine ganze Weile grienend neben mir her und ich hoffte, er verhöhne mich nicht gar so stark. Aber er war ganz höflich. Er sagte erst: wo laufen wir hin? und dann: ich bin schneller als Sie. Und ich: ich bin ja auch dreimal so alt wie Du. – Wie alt sind Sie denn? – Alt. – Sind Sie verheiratet? Haben Sie einen Mann? Ich log ihn an. Dann sagte er freundlich tschüß und bog ab.

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ANH Fans, die lustige Wahrheit

Tierpark Friedrichsfelde

13. März 2009

sehr empfehlenswert

Die Ausweichmöglichkeiten sind gut

das Gelände groß
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kuba-flamingos.jpg   stachelschweine.jpg   angsttraum.jpg   namen-vergessen.jpg

Ich geh trotzdem mal zum Till Krause

siehe auch Galerie für Landschaftskunst

Abwesenheitsnotiz

12. März 2009

Oh Moses.

Den Ausdruck der eigenen Dummheit und Weinerlichkeit halte ich nicht durch und möchte ihn lieber durch ein elegantes Zitat ersetzen.
Kann ich ja machen.

„Innere Schwierigkeiten: Faulheit — Perversität — innere Wut (z.B. einige Monate im zweiten und dritten Jahr meiner Khâgne-Zeit). Wie sind sie am schnellsten zu beseitigen? Einsamkeit — vorübergehend alle Bindungen abbrechen. Müdigkeit — Eigenart — Sich-gehen-Lassen — körperliche Arbeit — aber zunächst . . . — Anfälle wie bei Kindern . . . “

(Simone Weil, Cahiers I, S. 119)

Ich habe das überhaupt noch nicht begriffen, wie ich überhaupt arbeite.
Ich arbeite überhaupt nicht.

Ich werde manchmal von mir selbst in was reingezogen, was sich dann selbst die Regel gibt und manchmal auch zu Taten führt.

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Twitter: Das gute Gefühl, genug ansehnliche Unterhemden und Unterhosen zu haben, falls man plötzlich ins Krankenhaus muß.

Oder auch: Irgendjemand hat meinem Computer den Namen „Hasch“ gegeben, und ich weiß nicht mehr, ob ich das selber war. Schlimm.

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14.3. hier eine „interessante“ „Diskussion“ zu Twitter etc. Lobo und Martenstein.

Dillemuth soll nochmal sagen, wie er facebook gesprengt hat,

des ewigen Abmelkens müde.     .animalspirits1_082-dillemut.jpg

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hallo uhutrust

seltsam, deine aufforderung meine „facebooksprengung“ in die stille deines blogs hinaus zu pusten, als wärs etwas mit dem man vor der müden cybercrowd angeben könnt. aber du hast es ohnehin nicht recht gehört (weil du mir nur mit halbem ohr geneigt bist?) oder nicht recht verstanden, oder du hasts falsch verstanden, denn ich erzählte dir die geschichte eines angeblichen herrn von delmont der mich ungefragt im diesem f-book zu seinem freund gemacht hat, denn er sammelte und „pokte“ so manchen. ja und von dem bekam ich neulich ne mail – und von der erzählte ich dir – in der er seinen facebook suicide ankündigte und den wohl auch vollzog, denn gesehen ward in der f-community nicht mehr. ich schick dir anbei den bildschirmschuss seines briefs wie ich ihn erhielt – und wenn du dass dann für dein publikum wert findest, dann servier es ihnen halt, jedoch mit der notiz ich sei nicht der autor – der delmont mag mir meine indiskretion verzeihn.

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Matumbas Anrufbeantworter

9. März 2009

magic spook click here

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Matumba kann zum Sprecher keine Angaben machen. „Eines Tages war er auf dem AB.“

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14 Meter stürzte der Bäckerlehrling schlafend in den Tod.

°

Am Vormittag ging er nach Hause in seine Wohnung in der Südstadt. Kurz vor dem Unglück verabschiedete sich ein Freund aus der Dachgeschosswohnung, weil der 17-Jährige müde war und sich schlafen legen wollte.

Im Oktober 2008 hatte die Rundschau über den damals 16-Jährigen in einer Geschichte über den Bäckerei-Nachwuchs berichtet. Darin sagte er, dass er am liebsten Schwarzbrot möge und es liebte, viel zu arbeiten. „Mein Arbeitstag dauert so lange, wie es noch etwas zu erledigen gibt“, sagte der 16-Jährige der Rundschau.

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10. Ärz 2009

das Wetter soll immer wieder schlechter werden, Mausi hat Halsschmerzen.
Was sagten die Bienen?

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Die bienen wurden von irgendeinem wilden tier ausgeraubt und sind nich mehr, hast du lust heute spazieren zu gehn? 

Lust schon, kann leider nicht.
Holst du jetzt ein neues Volk?

Ein ganzes Volk.

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Swantje Lichtenstein dichtet gerade am Meer in Dänemark und sendet auch schöne Fotos

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      admin Am 10. März 2009 um 12:07 Uhr

 Gestern hat jemand von www.newfilmkritik.de offenbar wegen des letzten Satzes dieses Beitrages dieses Blog verlinkt, danke, und seitdem kommen die newfilmkritik-Freunde auf diese Seite in der Hoffnung, hier die intelligenten, unterhaltsamen, profunden und uneitlen Beiträge zur Lage zu finden, die man überall vermißt und gerne läse. Eben was Richtiges von einem, der Ahnung hat. Möglichst unprätentiös aber nicht zu spaßig. Was Gutes, was Eigenes. Bitte keine Ironie. Keine Riesenmaschine et al., aber auch kein ANH. Das Internet vergißt schnell und das Internet vergißt nie etwas.

Die Rache des Internets, hoffentlich sehr intim: ein neuer Blog von Gunnar Reski und ein neues DIARY von Isabelle Graw.

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Leider nicht so intim, klingt eher wie immer, kann ja noch kommen.

sehr gute Laune jetzt hiervon, über die Niggemeier Seite Hit-Text von Minkmar:

Unlängst wurde im Frankfurter Zoo ein Menschenaffenhaus eingeweiht. Die Szenen, die sich dort abspielen, sind in einer Familienzeitung kaum zu beschreiben. Die Bonobos scheinen mit dem gesammelten und projizierten Anthropomorphismus der Besucher derart überlastet zu sein, dass sie schlicht den Verstand verloren haben.

Ein schmales Männchen schmeißt Holzwolle auf einen großen gelben Gummiball. Dann besteigt er ihn mit irrem Blick. Kinder schauen umso besorgter, je verständnisvoller die Erklärungen der sie begleitenden Erwachsenen ausfallen: „Siehst du: der Affe macht jetzt Sex mit dem Ball.“ Es ist alles zu viel. Man möchte bitte aus dem Gattungszweig der Primaten austreten, sucht den Notausgang und wird erlöst: Völlig abseits rostet ein kleines Gehege mit einem einzelnen Lemuren vor sich hin.

Das ist ganz offenkundig nicht mehr der VIP-Bereich der Primaten, sondern eine Art Wartesaal zweiter Klasse der Evolution. Und wie leise und lustig geht es hier zu! Es gibt kaum anmutigere Tiere als Lemuren, diese Mischwesen mit ihren Hundeköpfen, Eulenaugen und schlanken Affenkörpern. Vom Totengeistdarsteller bis zum Comedystar neben John Cleese haben sie in der menschlichen Imagination kaum eine Rolle ausgelassen. Neugierig tauschen der einsame Katta und der von zu viel Affentheater genervte Zoobesucher freundliche Blicke.

Leider hat Charles Darwin nie einen lebend gesehen, dennoch hat er ihnen einen Platz eingeräumt, und zwar keinen Klappstuhl: In der „Abstammung des Menschen“ schreibt er 1871, es sei wahrscheinlich, „dass die Simiaden sich ursprünglich aus den Vorfahren der jetzt noch lebenden Lemuriden entwickelt haben“. Obwohl er ihren Charme nicht kennen konnte, hielt er diesen paar Halbaffen einen so wichtigen Platz frei. Das ist der Charme Darwins.

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Ihr seid aber lieb. Ich ziehe mit 10jähriger Verspätung weg, plötzlich endet eine Epoche und das Stadtarchiv stürzt ein. Das habe ich nicht gewollt.

Es erscheint besonders wichtig und dringlich, die künstlerische Position von Michaela Eichwald mit einer Einzelausstellung in Nordrhein-Westfalen zu würdigen. Der vor kurzem erfolgte Umzug der Künstlerin von Köln nach Berlin markiert nicht nur eine Zäsur in der Biografie von Michaela Eichwald, sondern beschreibt ebenso das Ende einer Epoche, in der Kunstschaffen und –denken eng mit dem Rheinland verknüpft war. 

danke, zuviel der Ehre  (die Armen Daheimgebliebenen!)

Der Titel Total Awareness Of All Dimensions (Dimensions Variable) klingt ein bißchen wie ein Witztitel, ist aber ernst gemeint.

Jene Leute, die vor meinen Bildern weinen, machen dieselbe religiöse Erfahrung, die ich machte, als ich die Bilder malte.

(Markus Rothko)

1235599569447l.jpg      1235599569397l.jpg   echt, diese Idioten

Archiv Gunar Wardenbach

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Morgen: Die Frau, die nie etwas wollte.

Mausis Sheepworld

8. März 2009

Während der kulturellen Darbietung im Montgomery mußte ich austreten gehen und ging neben die Panke an einen dunklen Stein. Auf dem Stein lagen zwei dicke Geldbörsen, die ich an mich nahm, zurückging und dann eigentlich gleich heim. Eigentlich zum After The Butcher, aber dann hieß es, der Stefan Müller fiele aus und damit wahrscheinlich das Konzert der Fendercats mit, weil die ja nur zu dritt sind, reine Mutmaßung, außerdem so unheimlich weit weg, fast Lichtenberg, ja? und eigentlich war ich nicht gesellig, ich verstell mich nur, sowieso, ich verstell mich ja vor mir selbst auch. Wir sind viele. Ich bin ein Medium meiner selbst.
Die Frage ist ja nicht, ob, sondern wie.

Es muß mit den Begrüßungs- und Verabschiedungsorgien irgendwas passieren, diese Bäckchenhinhalterei stundenlang, das ist nicht die beste Lösung, auch textlich oft nicht gut gelöst. Ich kann es ja auch nicht. Wir kennen uns von, ach ja, genau. Vielleicht von weitem winken. Hand geben, kurze Verbeugung, Kopf gleich untenlassen, seitlich wegdrehen und abhauen. Viele Leute begrüßen sich so, als hätten sie ihre seit Jahren totgeglaubten Schwestern wiedergefunden, dabei haben sie sich ca. vorgestern zuletzt gesehen und dazwischen bereits 4, 5 mal sinnlos aufeinander eintelefoniert.

Die Geldbörsen waren dick befüllt mit Millionen Fahrausweisen, Kundenkarten, Bankkarten, sonstigen Mitgliedschaften, zurechtgeschnittenen Fotos von verschiedenen Säuglingen und Männern, natürlich ohne Geld. Die beiden Mädchen waren Jahrgang 1992 und 1993 und hatten sich, besonders die eine, innerhalb eines Jahres aussehenstechnisch vom Kind zum Nüttchen entwickelt. Unwahrscheinliche Wandlung, Unterschied des Bildes Fahrausweis 2008 und Fahrausweis 2009. Ich wollte sie sofort anrufen, plötzlich dachte ich, nach 11 ist vielleicht bißchen spät die anzurufen, machst du morgen früh.

Am nächsten Morgen habe ich überlegt, was wohl mehr bringt und schöner ist: zur Polizei gehen, oder diese Mädchen kontaktieren. Das intensive Studium des Geldbörseninhalts hatte mich traurig gemacht; ich wollte die plötzlich nicht treffen, die Inhaberinnen der Sheepworld Happy Digits Orsay Mister Lady Meine suesse Mausi, ich hab dich ganz doll lieb-Karten der ausgeraubten ausrasierten Geldkatzenmuschi. Ich wollte lieber zu den Polizisten auf die Wachen, ordentliche Meldung machen.

mausi-sheepworld.jpg

Der Polizist führte mich in ein kleines Zimmer hinein. Er war sehr stramm, aber auch dumm und im Ganzen nicht so doll. Geldbörsen waren am Tag des Auffundes um 11 Uhr 40 gestohlen gemeldet worden und daher Diebesgut. Schau an. Hatte der gedacht, ich wollte sie ihm nur zeigen und dann wieder mitnehmen? Schlechte Laune auf der Wache, wie im Fernsehen, daher bißchen enttäuschend, erwartbar: notorisch unterbesetzt, notorisches Rumnölen, starres Beharren auf dem Recht auf schlechte Laune, was soll ich denn noch alles, abgenutztes Mobiliar, Drucker kaputt, typisch, usw. – Hätt ich vielleicht doch besser die Mädchen genommen? Weiß man nicht, weiß man nicht.

Na gut, Mausi, Süße, du verstehst mich. Als einzige.

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Übers Fernsehen kann man überhaupt mit keinem mehr reden, weil keiner Fernsehen sieht, weil ja alles eh nur furchtbar und verkommen ist, was da kommt. Deswegen kucken sie lieber ihre hochwertigen DVDs mit intelligenten amerikanischen Serien und finden sich speziell. Das stimmt ja auch, mit der Verkommenheit, es geht aber nicht darum, wie man es persönlich findet, sondern vor allem wie man es bezogen auf etwas, was man nicht selber ist, findet. Was es ist, bzw. zu sein scheint, wie es gemacht ist, was es für Effekte zeitigt, warum warum, (warum z.B. immer noch der gräßliche Opdenhövel?), immer nur, immer nur, Eisenhans Eisenhans.

Künstler und Dichter die nicht (ungefähr wenigstens) wissen, was im Fernsehen kommt und in der Zeitung steht, sind nicht orientiert und daher nicht für voll zu nehmen.

Natürlich kucken die meisten längst kein Fernsehen mehr, aber die meisten eben doch.

Feldenkrais II

4. März 2009

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Beim Feldenkraiskurs in der Volkshochschule Pankow war mir in der Tasche Mineralwasser ausgelaufen und hatte die Trainingshose benäßt. Da habe ich überlegt, was hier zu tun ist. Die Straßenhose war zu eng zum turnen. Da zog ich die feuchte Hose an, ich dachte: die Hose ist schwarz, das Licht ist schwach, sehen wird man es nicht, nur ich würde es fühlen, das wäre vielleicht nicht so schlimm, es war ja dort warm. Aber ausgerechnet zu mir kam dann die Ostlehrerin in der Samtjacke und befühlte mir ausgiebig die feuchten Oberschenkel: „Wunderbar. So, ja, wunderbar.“  Chrrrn. – Ich wollte bald sagen: das ist nur Wasser.  Aber dann hätte sie wahrscheinlich gefragt: was? – Na, diese nasse Hose hier! ist Pisse nicht, ist Wasser nur.

Der Baum, in den der Blitz eingeschlágen war, 1810. Der Baum, der meinetwegen hohl gewachsen war. Die männlichen Kätzchen der Hasel sind eine frühe Nahrungsquelle für die Bienen; Winterbienen werden ein halbes Jahr alt, Sommerbienen nur ein paar Wochen, mehr zu tun, schneller verbraucht. Die Bienen schlafen heimlich ein bißchen mit ausgehangenen Flügeln an der Kante des Blocks. Im Fernsehen bumst jetzt Christiane Hörbiger mit Michael Mendl, (angezogen soll sie ihren ersten Orgasmus spielen, mit ca. 70 Jahren), sie macht es sehr gut. Sie schämt sich und macht es gut.

Den Teppich hätte ich gerne gehabt, wollte 80 Euro bieten, er war bis 45 Sekunden vor Ende bei 20,50, ich bot dann 68, er ging dann weg für 77. Da war ich traurig.

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Donnerstag, 5. März 2009

Heute treffe ich die Gundi!


Die Gundi Aus Lauter Haut!

– Bin ich dein Rapido?

– Was?

und endlich auch die Justus Ausstellung ansehen, bevor es zu spät ist!

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Sigmar Polke
Der Baum, der meinetwegen hohl gewachsen ist
1968
22,1 x 16,2 cm, Offsetdruck
Bemerkung Polkes auf dem Inhaltsblatt:
„Beziehungswahn“
wie-gesagt.jpg   gesehen bei Justus Köhncke

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Zur Nacht bekam ich

 

 

The Statler Brothers : Flowers on the wall

I keep hearin‘ you’re concerned about my happiness

But all that thought you’re givin‘ me is conscience I guess
If I was walkin‘ in your shoes, I wouldn’t worry none
While you ’n‘ your friends are worried about me I’m havin‘ lots of fun


Countin‘ flowers on the wall
That don’t bother me at all
Playin‘ solitaire till dawn with a deck of fifty-one
Smokin‘ cigarettes and watchin‘ Captain Kangaroo
Now don’t tell me I’ve nothin‘ to do
Last night I dressed in tails, pretended I was on the town
As long as I can dream it’s hard to slow this swinger down
So please don’t give a thought to me, I’m really doin‘ fine
You can always find me here, I’m havin‘ quite a time
Countin‘ flowers on the wall
That don’t bother me at all
Playin‘ solitaire till dawn with a deck of fifty-one
Smokin‘ cigarettes and watchin‘ Captain Kangaroo
Now don’t tell me I’ve nothin‘ to do
It’s good to see you, I must go, I know I look a fright
Anyway my eyes are not accustomed to this light
And my shoes are not accustomed to this hard concrete
So I must go back to my room and make my day complete
Countin‘ flowers on the wall
That don’t bother me at all
Playin‘ solitaire till dawn with a deck of fifty-one
Smokin‘ cigarettes and watchin‘ Captain Kangaroo
Now don’t tell me I’ve nothin‘ to do
Don’t tell me I’ve nothin‘ to do