Der Iden des März

Wenn der Ballsaal nicht fest in den Händen von durch und durch schlechten Menschen wäre, wäre es eigentlich ein schöner Ort. Schade um Raum und Ausstattung, von Gier und Niedrigkeit vergiftet. Der Gast ist der Dumme, der Gast wird verachtet. Von den Türstehern bis zum Klomann. Ziehen Sie sich die Jacken aus! Warum denn, nee! Weil es hier steht! Weil es hier steht! Wir haben ja auch noch andere Gäste und dann sieht das nicht — so schön aus.
Meine Begleitung ist ein lieber Mann aus Hamburg mit einem beschwichtigenden Naturell. Außerdem kann er eine selten brutale Extrem-Kampfkunst, da wird alles gleich wieder gut und er kennt auch seine Pappenheimer, die Barbetreiber, Geldeintreiber, Puffschergen und weiß sie zu nehmen. Aber es ist hier nicht wie in St. Pauli, St. Pauli Kneipenwirte wissen Bescheid und sind im Ganzen gut, diese Leute aber sind Teufel. Sie reiten kalt auf der wunden Seele herum und halten nicht eher ein, bis der letzte Tropfen herausgepreßt ist, bis sie auch noch meine selbstgeprägte Tierparkmünze an sich genommen haben für nur einmal auf Klo gehen. Mit den gelben Händen der Raffgier reißen sie sie mitleidlos aus meinem blutenden Herzen.

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An bequemen Tischen kann man sich zurücklehnen und seine Partnerwahl in angenehmer Atmosphäre treffen.

Eben nicht! Weder war die Atmosphäre angenehm, noch Partner vorhanden.

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Blödeln ist einfach, Pathos nervt auch.

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15:49

Kantkrise Kleists, Kleistkrise Kants.

Müde und steif

Julia Encke über Thomas Brasch In der fas. Hört sich gut an. Genau sein, nicht aus Trotz widersprechen, sondern aus Notwendigkeit. Notwendigkeit des Reinheitsfanatikums.

Dort auch super Hit-Interview mit Scholl-Latour, 85. Ich wünschte, er ließe noch mehr fahren, sich noch mehr gehen, da ist noch mehr.

FRAGE: Sie wurden von Jesuiten erzogen. Fühlen Sie sich unwohl in der gottfernen Moderne?

ANTWORT: Mein Glaube ist ein Akt des Willens. Wo es keine Gewissheit gibt, muss man sich eine schaffen. Soll ich mich etwa buddhistischen Spinnereien hingeben oder einen Diener vor dem Dalai Lama machen? Oder als Hindu im Darm eines Hundes wiedergeboren werden? Ich bin ein Mensch des Abendlandes.

angenehm Gerhard Richter Interview gestern in der SZ, ich weiß nicht genau warum. Richtung Unspektakuläre Wahrheit und schönes Foto von ihm.

Man erkennt eben immer leichter, wenn man etwas falsch gemacht hat, als wenn einem etwas Gutes gelungen ist. Mir ist das immer wieder passiert, dass ich gelungene Bilder für völlig missglückt hielt, weil ich sie nicht verstanden habe.

Picks Puzta-Schinken, den gibt es nur bei penny, und auch nicht bei penny köln, sondern benny perlin. Penny Berlin Reinickendorfer Straße hat Mo – Sa von 8 – 23.59 geöffnet! Da war ich gestern um halb 12 mit dem Fahrrad und kaufte Apfelmus, Butter und Bernd Picks Puztaschinken.

Wo es keine Gewißheit gibt, da muß man sich eine schaffen.
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z schrieb:

du hast ein schloss in sydfyn, das heißt

egeskov slot

und das wiederum heißt

SCHLOSS EICHWALD !!!

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19.3. Ich war heute bißchen laufen zum 1. Mal im Humboldthain, da lungerten die nichtsnutzigen braungebrannten Jugendlichen in heller Kleidung herum, oh die tun mich bestimmt verhöhnen. Und wirklich, aus dem Pulk von ca. 6 Jungen und 2 Mädchen löste sich der unvermeidliche 16jährige und lief eine ganze Weile grienend neben mir her und ich hoffte, er verhöhne mich nicht gar so stark. Aber er war ganz höflich. Er sagte erst: wo laufen wir hin? und dann: ich bin schneller als Sie. Und ich: ich bin ja auch dreimal so alt wie Du. – Wie alt sind Sie denn? – Alt. – Sind Sie verheiratet? Haben Sie einen Mann? Ich log ihn an. Dann sagte er freundlich tschüß und bog ab.

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ANH Fans, die lustige Wahrheit

14 Reaktionen zu “Der Iden des März”

  1. alleine irren

    O winter, schlimmer winter,
    wie ist die welt so klein!
    du drängst uns all in die täler,
    in die engen hütten hinein.

    ..

    O sommer, schöner sommer
    wie wird die welt so weit!
    Je höher steigt auf die berge,
    Je weiter sie sich verbreit’t.

    so wirds sein. besten gruß, Ihre ai

  2. alleine irren

    und ich verstand immer nur: wie ist die welt so müd! schlimmer, schlimmer winter. wie ist die welt so müd. dann hab ich aber nachgeschaut. blitzartig wars dann doch anders. wie so oft. wer will davon künden? dachsentatze, es gruselt mir. der schlaf solls richten. bittschön.

  3. admin

    Ich habe nicht gewußt, daß ein Mensch so müde werden kann in seiner neuen Umgebung, die ihn doch eigentlich geistig erfrischen und zu neuen Leistungen antreiben sollte. Je mehr er aber schläft, wünscht, einmal AUSGESCHLAFEN zu haben, umso schlimmer wird es; auch träumt er dann von Prüfungen, die die Feldenkraislehrerin abnimmt, die ihm freundlichst entgegenkommt und er weiß trotzdem nichts und schämt sich so. Immerhin betrachtete ich heute Ateliers, danach das planierte Feld auf dem der beliebte Palast der Republik einmal stand, ganz kleine Planierraupen und Rüttelplatten auf dem riesigen Feld, die Simon Starling Ausstellung eigentlich gefallen hat. Dann in kritischen Fragmenten gelesen und mir selber laut Märchen vor, ich habe auch gerne, wenn ein Teppich FRAGMENT geheißen wird, Teppichfragment, und schlief von halb sechse bis siebene, hörte dazu Deutschlandfunk, Winnenden, die Männer und ihre neue Rolle und politische Literatur, Gabor Steingart, Hubertus Knabe.

    Was man gewöhnlich Vernunft nennt, ist nur eine Gattung derselben; nämlich die dünne und wäßrige. Es gibt auch eine dicke feurige Vernunft, welche den Witz eigentlich zum Witz macht, und dem gediegenen Stil das Elastische gibt und das Elektrische.

    1797

  4. zwanzig

    ibid.:
    -nicht die kunst und die werke machen den künstler, sondern der sinn und die begeisterung und der trieb.-
    schöne sonne heute auf dem knie.

  5. admin

    hallo zwanzig

    Ja! hier auch Sonne und auch

    [106]

    Nichts ist in seinem Ursprung jämmerlicher und in seinen Folgen gräßlicher, als die Furcht, lächerlich zu sein. Daher z.B. die Knechtschaft der Weiber und mancher andere Krebsschaden der Menschheit.

  6. admin

    heute morgen, Mausi schlief noch, klingelt es 2 mal. ich geh schlafend im Nachthemd zur tür und sage: Ja?
    Hier ist die Kriminalpolizei!
    Ich: Nein!!

    da steht ein Mann in einer Art moderner Jägerkleidung mit einer Art Schlüsselband um oder Schärpe und ein Straßeninterviewer-Klemmbrett in der Hand, daneben eine junge Frau die ausieht wie Drogi oder Knacki. Er zeigt eine Medaille vor, wo Kriminalpolizei draufsteht.

    Guten Morgen Frau Eichwald. Wir kommen um Sie zu fragen ob eine Annemarie R. bei Ihnen wohnt.
    Es ist gesagt worden, sie wohne in diesem Haus bei einer Ela. Und sie sind die einzige, deren Vornamen man so abkürzen könnte.
    Haben Sie eine junge Frau im Haus gesehen, um die 20 die schwanger war?

    Ich antworte, dann bedanken sie sich und gehen wieder. Ich habe noch nie vorher mit der Kriminalpolizei gesprochen. In Köln gab es überhaupt keine Kriminalität.

  7. zwanzig

    ella est la? medaille ist gut. erster preis. tatort is tatort is tarte, tante, tot, ort, topos, fläche, fort. und so fort. vielleicht ist sie in einer deiner kisten? schau doch mal!!! 2+0pac

  8. admin

    sage nicht das Wort

  9. zwanzig

    KISS ‚ta?
    KISS ‚ta?
    KISS ‚ta?
    KISS ‚ta?
    KISS ‚ta?

  10. admin

    ich arbeite hier mit schwerer Hand an den Grundbedingungen des Lebens und du denkst an Kisten. Es sind nicht mehr viele. Aber sobald ich einen Deckel hebe, kriege ich Nervenschmerzen, Nervenausfälle, die Füße jucken, die Socken schmirgeln an den Füßen, die Haare, wie sie aus der Haut kommen so stechen sie in sie hinein, die Schuhe werden eng, nun platzen die Füße, ich merke jede Plombe pochen und unheimliche Wut – ich weiß nicht woher! Ich weiß nicht woher! Ich will das Zeug nicht einräumen ich will es auch nicht wegwerfen. Ich möchte tot sein.

    Aber zuerst mache ich die Katzen tot mit ihren Haaren. Ich habe den Hänschen gefragt: wofür habe ich denn einen Kleiderschrank? Damit du dir die Tür aufmachst und mit deinen Haaren da reingehst und dich auf alles drauflegst? Du mit deinen Haaren!

  11. alleine irren

    ja, katzen. nie werden sie ihre strafen verstehen. nie. nie. nie. heute neben sonne auch wind. ermüdet nicht auch der wind? wie er so fegte, hatte ich mich längst schon ergeben. ich werde nun etwas ruhn und so tun als könnte ich lesen.

  12. admin

    Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden (1805)

    Wenn du etwas wissen willst und es durch Meditation nicht finden kannst, so rate ich dir, mein lieber, sinnreicher Freund, mit dem nächsten Bekannten, der dir aufstößt, darüber zu sprechen. Es braucht nicht eben ein scharfdenkender Kopf zu sein, es kann auch ein ehrlicher Ritter sein.

    Heute waren wir auf dem Trimmpfad im Tegeler Wäldchen, Turnübungen wie aus den 50er Jahren, Rumpfbeugen, Hockwenden, Armreißen. Das war gut, das machen wir nochmal.

  13. admin

    Ein Konvolut soll kommen.

  14. admin

    ah

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