Sehnsucht nach Abstraktion, Anti-Fun und dem Beginn des endlichen Lebens
mein Vorschlag für Tel-Aviv (Hügel des Frühlings)
David ist schon da und meldet gute Konditionen bei 22 Grad.
16.2.11
Es ist schön hellsichtige Kameraden zu haben, wenn man selbst dumpf und lahm ist. Die Kollegen schreiben so ein gutes anschauliches Deutsch. Getragen von diesem Deutscherlebnis habe ich den Raum verlassen und konnte unten die Eisenmäuse aus dem Briefkasten ziehen. Dann bin ich wieder rauf gegangen.
Von LitBlogschwulst befreiendes Leibesdeutsch
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nur um sicher zu gehen, die Dropbox hat zwar 14,1 MB Runterladung, aber drin ist nur (nur ist gut) der behaarte Kerl mit dem dicken Arsch und dem bösen Blick, 34kb, oder noch mehr, was ich übersehen habe?
Ich versuche heute kleine Skulpturen hinzukriegen und mache mich jetzt auf die Suche nach Material. Passende Sockel wird man vor Ort bestimmt finden. Ankomme Freitag Punkt 15 Uhr. Auf Rückflug-Umbuchung hat sich X leider nicht eingelassen.
Sabbat ist von Freitag Abend bis Samstag abend? Was passiert, wenn man da trotzdem arbeitet?
Ich bin so euphorisch und bombensicher, daß es eine gute Zusammenarbeit und Ausstellung wird, daß es mir schon fast unheimlich ist.
Ich freue mich weiter sehr auf Euch und auf die Wärme.
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NACH LAGE HANDELN
Ich habe mir heute überlegt, warum ich mich auf die kollektive Arbeit so freue und glaube, weil ich es sonst nicht unbedingt mache und ihr es aber auch nicht macht. D.h. man braucht keine Angst zu haben einem irgendwie schon existierenden Regelwerk von gruppenerfahrenen Gruppenarbeitern und deren Erwartung genüge tun zu müssen, sei sie noch so unterschwellig und unausgesprochen (umso schlimmer), sondern jeder kommt als freie, souveräne und ungeregelte Person, weil man es will und nicht, weil man muß, weil man Autorschaft z.B. verbergen will oder soll und sonstigen blöd politischen Gründen. Sondern macht es aus gut politischen Gründen.
Ich sehe uns schon schön auf der Terrasse am Meer sitzen wie erzgebirgische Frauen, die auf der Ofenbank im Hutzelhaus zu Reitzenhain Deckchen klöppeln und Buttermilchgetzen essen. Jede mit einer Leinwand auf den Knien die sie ca. 15 Minuten bearbeitet und dann ihrer Nachbarin mit liebendem Blick zur Weiterbehandlung reicht. Sich ab und zu mit einem gütigen Eßlöffel Ritalin füttern und selig nicken. Furchtbar.
Herrlich.
Am 16. Februar 2011 um 00:38 Uhr
ja. in zukunft. bitte, wenn alle innenarchitekten tot sind und streng gut ist. und überhaupt sehnsucht ist. ich auch.
Am 16. Februar 2011 um 14:08 Uhr
(ich bin eigentlich nicht streng, mir gefällt nur leider nicht so viel.)
Am 16. Februar 2011 um 18:10 Uhr
manches aber doch und manchmal, was ich selber mache, haha,
ist das lange her
ich erinnere mich genau
http://www.uhutrust.com/index.php?paged=17
Am 16. Februar 2011 um 19:44 Uhr
Der Freiherr-zu-Guttenberg-Spiegel-Schieberegler!
http://www.spiegel.de/flash/0,,25296,00.html
Wahrscheinlich denkt der Guttenberg: abstrus, das ist doch ein ganz normaler Vorgang bei einem vielbeschäftigten, wichtigen Mann. Was bilden die sich eigentlich ein, die ihm das vorhalten.
Am 17. Februar 2011 um 08:38 Uhr
…der 22-jährige aufdecker-professor aus dem norden hat aber auch was am laufen, dacht ich, roch etwas streng…..und jetzt manama….
Am 17. Februar 2011 um 15:45 Uhr
die Sache kommt mir heute schon so dermaßen veraltet vor.
Dieses Bild ist lustig
http://jetzt.sueddeutsche.de/upl/images/user/je/jetzt-redaktion/text/regular/831132.jpg
Am 19. Februar 2011 um 18:13 Uhr
hoffentlich stimmt das! Über 61 Prozent, sauber.
16:45 63%
Und die Regierung würde einfach immer weiter sagen: jeder macht doch mal einen Fehler und kann mal eine Fußnote vertauschen. Er hat sich doch schon entschuldigt! Der junge rechtschaffene Familienvater in 7jähriger, mühevollster Kleinarbeit. Selbst ICH hätte nicht gedacht, daß der Guttenberg so ein verlogener Hund ist.
„Die stellenweise Umformulierung ist zugegebenermaßen brilliant. Aus „nur“ wird z.B. „lediglich“, hier und da wird noch ein „indes“ eingeschoben (…).“
Jetzt hilft ihm wahrscheinlich nur noch ein Militärputsch (nicht von mir).
Am 19. Februar 2011 um 20:24 Uhr
„WER WENN NICHT WIR.“.
Entttäuschender Film.aber was hatte man erwartet….?
blätterte gleich noch mal in DIE REISE von Bernward Vesper:
„Dieses Buch ist in einer den Vorschriften über die Anfertigung von Dissertationen entsprechenden Ausfertigung der philosophischen Fakultät der Freien Universität zwecks Erlangung eines Doktorgrades vorgelegt wurden.“
Zugewidmet unter anderen …Originalzitat:
„für stokeley carmichael:
go home,kill your father and mother,hang up yourself“
Selbstmord des Autors B.V. durch Tabletten
während/nach Abschluss der Arbeit Mai 1971.
Am 20. Februar 2011 um 10:40 Uhr
Endlich Sonne
Am 21. Februar 2011 um 18:27 Uhr
Es klagen immer nur Leute Freundschaft ein, die nicht wissen, was das ist. Eine Freiwilligkeit aus Zuneigung und Wertschätzung.
Am 21. Februar 2011 um 21:45 Uhr
Hallo forsthoff, der Beitrag lag ganz unten drin begraben unter Tonnen Pornospam, die ich erst wegsprengen mußte.
Weil ich keine Ahnung habe und höchstens 10% der besprochenen Filme kenne, glaube ich meistens einfach Ekkehard Knörer, der hatte den Film ja auch „nicht gut gefunden.“ (Ich glaube ihm offenbar so sehr, daß ich seine Aussagen gar nicht überprüfen will.) Alle schwärmen von der neuen Schauspielerhoffnung Lena Lauzemis, ist sie denn nicht wenigstens – gut? Und wie war die Berlinale insgesamt? – „The Ballad of Genesis and Lady Jaye“ war praktisch der einzige Film, den ich mir gerne angesehen hätte, aber ich habe auch ziemliche Angst davor. Muß man gar nicht haben?
Knörer: Einäugige und Halbblinde
Am 22. Februar 2011 um 09:15 Uhr
herr knörer ist mir auch schon aufgefallen in seiner reszension zu „mein glück“ von losnitza.als wenigstens jemand, der tatsächlich den anfang des filmes zum beispiel exakt beschrieben hatte…//und Genesis Breyer P.Orrigde:she is very charming….und es geht gerade darum keine angst zu haben!
Am 22. Februar 2011 um 12:44 Uhr
„sondern jeder kommt als freie, souveräne und ungeregelte Person“, das wäre mal ein guter anfang.
Am 22. Februar 2011 um 15:05 Uhr
Keine Angst zu haben wird man nicht schaffen und halte ich auch nicht für ein gutes Ziel.
In dem Fall meine ich mit Angst, daß es einem womöglich zu nah geht. In dieser harten Lebens-/Partnerschafts-/Verschmelzungs-(oder was) konstruktion der plötzliche Tod von Lady Jaye Breyer, die nichtmal 40 wurde – was das für ein Horror ist wenn man nur drüber nachdenkt, wie wird es erst sein, wenn man es auch noch vorgeführt kriegt, die Trauer des übrigbleibenden Teils zu sehen kriegt. So ähnlich denke ich.
Und jetzt denke ich auch an die Schmerzen von den ganzen Operationen und an das bestimmt schon todesspiralartig gewordene Schmerzgedächtnis der sich längst verselbständigt habenden Schmerzens-Schmerzen.
Am 22. Februar 2011 um 17:08 Uhr
man wird es verschmerzen.
Am 22. Februar 2011 um 18:20 Uhr
Wahrscheinlich, aber man möchte trotzdem Schmerzen eher aus dem Weg gehen.
UBU Twitter. Experimental jazz from Thailand, 1965-75. Trancey & spaced out http://is.gd/N8SpjO
Am 22. Februar 2011 um 20:36 Uhr
quaidongdaidudidudi mongsuankong huatai, hammer, danke!
Am 22. Februar 2011 um 20:39 Uhr
rairantuantai kanfleitukontukontukon, wo hast du die aufgelesen, irre!
Am 22. Februar 2011 um 23:13 Uhr
God bless Dr. Dan
dr. dan
Am 12. November 2006 um 23:26 Uhr
Einmal ging der Uhu wie so oft durch den Wald, um nach dem Rechten zu sehen. Da sah er vor seinem Kobel den Eichhorn sitzen, einen ebenso wortkargen wie geizigen Insassen einer Schonung, der mit einem Maßband harte Würste ausmaß, die er sich wohl lagern wollte. Fünf grobe polnische Schmierwürste waren es, aber auch eine feine Teewurst in Goldhaut aus Rügen. Die wollte der Uhu haben. Der Eichhorn in seinem Geize aber wollte sie nicht hergeben. Da erdolchte ihn der Uhu mit einer seiner scharfen Zehen und flog in die Waldgästestätte „Zum Buchwald“, wo er die Wirtin gut kannte, eine Meise. Stolz erzählte er von seiner Tat. Ein Fuchs sah zu und dachte sich seinen Teil. („Süße Trauben… usw.“) Doch die Rechnung des Nachtvogels ging auf! Denn die gut gelaunten Gäste der Wirtschaft freuten sich über den Streich und gaben ihm ein Bier nach dem anderen aus, die er sich gern hinter die Fittiche goss. Allmählich aber wurden die Gäste grau im Lichte, ihre Bäuche waren prall vom Bier und die Meise machte zu. Alle sollten nach Hause! Da bemerkte der Uhu, dass er seine Haustürschlüssel verloren hatte! Ein Irrflug in den dämmernden Tag begann.
Ächzend glitt der große Vogel über Land, aber er erbrach sich nicht… Da waren Bäume, ein Häuschen, Sträucher… ein Friedhof! Der Denklinger Friedhof. Das Herz wurde ihm warm; bekanntes Terrain. Er schwebte nieder und ließ sich benommen auf einem verwitterten Kreuz unterhalb des Häuschens nieder. Das war die Leichenhalle. Sie war leer. Im Tale aber strebten schon die Arbeiter, Schlosser und Maler, ihren segensreichen Tätigkeiten entgegen, eine Maus floh in ihr Loch. Der Uhu wandte den Kopf nach unten und ein wohliger Schauer ergriff ihn. Unter ihm, in seinem Grabe, lag kein geringerer als Pastor Claus… Er war schon lange tot, doch an seinem Gewande konnte ihn erkennen, wer Augen hatte zu sehen. Ja, so war es.
Damals hatte der Gottesmann versucht, die Eule auf den rechten Weg zu bringen, hatte getobt und gezetert, doch alles war vergeblich gewesen! Lieber am Brunnen zu Wiehl verhungern, als mit Friedel Robach in der Kirche zu singen!
Jetzt aber schossen die Nerven des Gehirns des Uhus Salven von Blitzen, Strichen und auch Farbflächen in sein Bewusstsein! Eine Kartoffel der frühen Jahre flammte kurz auf, ausgehackt in einem blauen ärmlichen Kittel in einer anderen Zeit; ein schwach behaartes Geschlechtsorgan, welches nicht wissen konnte, ob es der Welt Aus- oder Eingang war, dazu Zähne und Fische, Eingeweide und das Bein des Todes. Der Vogel erschrak. Wie durch einen Schleier sah er mit seinen Augen, dass unten an der ev. Kirche der Tod stand und plötzlich auf ihn zu ging. Er wollte wegfliegen, aber seine Flügel waren gelähmt, er kannte das aus Träumen. Schon war der Tod da. Das soll es also gewesen sein, dachte der Uhu. Dafür die ganze Qual und Angst und Mühe.
Der Tod aber stand vor ihm fixierte ihn mit seinem Blick, Schweiß brach dem Vogel aus.
Dann sprach der Tod zu ihm.
Das aber sprach der Tod, mit einer überraschend hohen und sanften Stimme:
„Ich wende mich an dich, Uhu, der Menschheit zu künden. Denn von alters her gelten Du und die Deinen als weise, klug und überlegt. Wem sage ich das? Lange weiltest du am Weisenhort, ich sage es dir. Übergroß ist die Zahl der Menschen, die ein billiges Vergnügen suchen. Ich will es ihnen nicht verdenken, denn glaube mir: Ich kenne das Leben.
Als großes Vergnügen gilt in diesen Novembertagen der Film Borat. Alt und jung, arm und reich streben in die Tempel des Films, um Anteil zu haben an den Abenteuern des Mannes aus England/Kasachstan. Selbst der Dummheit unverdächtige Gewährsmänner versicherten, am lautesten von allen gebrüllt zu haben vor Lustigkeit! Ich aber sage dir: Der Film ist grob. Er hat ein paar helle Stellen, aber er ist grob. Er ist ungefähr doppelt so gut wie Stefan Raab. Er ist so rassistisch wie „daheim&unterwegs“ im WDR-Nachmittagsfernsehen und so antisemitisch wie…“
Der Tod stockte. Aus seiner Old-School-Lederjacke, die nach Ebay aussah, zog er ausgerechnet eine Packung Ernte 23, und setzte sich eine Zigarette in Brand. Er dachte nach, dann blies er den Rauch genüsslich aus Mund und Nase und fuhr fort:
„So antisemitisch wie Dalli Dalli damals. Und glaube mir, ich kenne die Juden gut.“
Er lächelte, und freute sich über den schönen Vergleich, den er gefunden hatte. Bekanntlich hatte er ja seine Meisterprüfung in Deutschland abgelegt. Got it?
Der Uhu wunderte sich und überlegte kurz, ob der den Tod um eine Zigarette bitten solle, aber er sagte nichts.
„Ja, die Menschen…“ sagte der Tod qualmend, „ich will es ihnen nicht verdenken und übel nehmen, leiden sie doch an ihrer und des Daseins Endlichkeit mehr, als ich es selbst ertragen könnte. Aber ihre Motive sind mir zu durchsichtig, ihr Spiel zu weit, zu eng. Aber andererseits ist es mir auch egal. Aber um zum Film zurückzukommen: Auch ich musste lachen, als ein sehr dicker nackter Mann auf dem Komiker lag und sagte: Freß mein Arschloch! und dabei seinen Hodensack in das Gesicht desselben drückte.
Kann man machen, kann man lachen! Auf dem Bild steht ja groß in unsichtbarer Geheimschrift: Jetzt lachen! Und das steht auf vielen anderen Bildern auch. Ich sage es dir, Uhu, denn du wirst mich bitte verstehen: In dem Film wird am meisten übers Furzen gelacht, obwohl kein Furz vorkommt. Und zwar über versehentliche Fürze. Nicht über die alter Weiber, sondern die schöner Frauen.“
Der Tod kniff ein Auge zu und überlegte. Leise ließ der Uhu vor Angst einen ziehen, im Kirchspiel hupte es wie auf Kommando. Genauso war es.
„I like“, lachte der Tod, der das bemerkt hatte und imitierte den Cohen. Dem Uhu grauste es erneut. Bernhard Weiss, hämmerte es zwischen seinen ausladenden Ohrfedern, Goebbels, Bering, Zwischenprüfung. Es roch ungefähr nach Heizöl. Der Tod drehte sich eine zweite Zigarette und spie einen feinen Tabakrest aus.
„Das ist mir jedenfalls zuviel Ansage. Ich will nicht von den Dummen reden, denn siehe, sie können ja nichts dafür und haben sich nicht selbst gemacht. Auch ich bin dumm. Doch man mag die Affektmodulation verfluchen wie man will, sich durch sie in eiserne Bänder gelegt fühlen und beschnitten und gar um süße Früchte betrogen, sie hat doch auch Vorteile. Nie wirst du hören und auch nicht in der Boulevardpresse lesen (der Tod machte Anführungszeichen in die Luft), dass sich der Tod vor Lachen auf die Schenkel schlug oder klopfte. Nie! Aber dieser Film ist so ein Schenkelklopf-Film. Die Menschen kommen aus den Kinos und am anderen Tag erzählen sie es in ihren Schmieden und Bureaus! Wie sie gelacht hätten! Wegen dem dicken Mann! Und der unglaublichen Dummheit der Amerikaner! Der amerikanischen Gebrauchtwagenhändler! Dann aber werden sie auch sagen: Aber hey! Manchmal ist uns das Lachen im Halse stecken geblieben und wir mussten es mit dem Finger herausziehen. Wir haben es auf den Teller vor uns gelegt, konnten es aber trotzdem nicht genau erkennen, aber irgendwie waren Haare dran. Wahrscheinlich hätten wir gar nicht lachen dürfen. Du kennst sie, diese Leute, und ich kenne sie auch. Aber naja.“
Gelinde plusterte sich der Uhu auf. So schlecht schien der Tod gar nicht zu sein.
„Aber naja“, sagte der Tod nochmals, „ ich muss jetzt gehen. Irgendwann komm ich wieder, dann wirst du unser jetziges Gespräch längst vergessen haben. Und dann reden wir über dich. Aber mach dir keine Sorgen, lebe! Damals war es zwar so, dass sie nur einen kriegen konnten, oder zwei, aber nicht 60 oder 70 Millionen. Heute ist es anders. Heute kriegen sie tatsächlich alle, wer hätte das gedacht. Aber egal. Ich höre mir auch heute immer noch gerne jenen Borat an,“, sagte der Tod und fügte diese Adresse ein: http://wfmu.org/playlists/shows/14727.
Dann ging er. Der Wind strich durch seine Frisur, von hinten sah er aus wie eine Frau und der Uhu musste leise lachen, weil der Tod so dünne Beinchen wie ein Junkie hatte. Als der fast am Friedhofstörchen war, drehte er sich noch mal um und rief: „Sauf aber nicht soviel!“
Schon war er weg. Kurz darauf hörte man ein Mofa den Berg an der Kirche herunterfahren – oder umrundete es die Kirche? Der Uhu konnte es nicht sehen. Einmal noch schien der Fahrer den Kompressionszug zu ziehen, dann verrauschte das Geräusch in der Zukunft.
Merkwürdig, dachte der Uhu. Es brummte der Kopf leise, aber das war er gewohnt.
Dann spannte er weit seine Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge er nach Haus. Tatsächlich flog er auch nach Haus. Dort angekommen verschlang er die goldene Teewurst. Misstrauisch beäugten ihn seine Miezen; sie hatten seinen Norweger-Pullover bepisst. Aber es war ihm egal. Soviel hatte er vom Tode gelernt.
Am 23. Februar 2011 um 10:47 Uhr
Alas! Wie gut die Geschichte geschrieben ist, wie schön erzählt. So etwas will ich gerne in Büchern wieder lesen. So was ist literarischer als viel von dem Literatenmüll, den so viele Zöglingshafte als Schreibprojekte produzieren Komm komm kommunitas! Danke!
Am 23. Februar 2011 um 14:07 Uhr
Admin, die Leute wollen Geschichten lesen, immer wieder. Sie lernen schwer.
Am 23. Februar 2011 um 15:19 Uhr
Aber was hier nach Geschichte aussieht ist ein guter Text, aus Worten zusammengestellt.
Am 23. Februar 2011 um 18:44 Uhr
Heilwig Holland, Ochsenhausen, stranger Leserbrief
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Warum Bernward Vesper sein Leben umdeutete
In Andres Veiels Film „Wer, wenn nicht wir“ ist alles falsch, aber der Autor kann nichts dafür, denn er muss sich alles aus Quellen zusammensuchen, die, was die Person Bernward Vesper betrifft, nicht stimmen (F.A.Z. vom 18. Februar). Bernward selbst hat sein Leben nachträglich umgedeutet, um in eine Welt hineinzupassen, die ihm Erfolg versprach, wenn er Schriftsteller sein wollte. Ich habe aus einer langjährigen freundschaftlichen Beziehung mit ihm (bis 1962) viele Briefe von ihm aufgehoben, die einen ganz anderen Menschen zeigen, als er dies in dem Buch „Die Reise“ schildert. Was mich zu diesem Brief veranlasst, ist meine Verehrung für den Vater, den Dichter Will Vesper.
Über ihn, den Todkranken, schrieb mir Bernward 1961: „Sein literarisches Lebenswerk ist groß, ,und doch‘, sagt er (der Vater), „ist meine eigentliche Tätigkeit immer die gewesen, auf den Hof zu gehen, meine Kinder aufzuziehen. Sieh zu, dass Dein Lebensweg immer sauber bleibt. Ich will das auch, wenn er nur noch ein wenig bliebe, um zu helfen mit Rat, und damit er sieht, ob ich es richtig mache. Manchmal spüre ich genau, dass ich dann ganz auf mich gestellt sein werde, Papa hat mich immer verstanden.“ Es ist erschütternd, zu verfolgen, wie Bernward dann ab dem Studium sein Leben zerstört hat, um einer Welt willen, die nicht die seines Elternhauses war.
Heilwig Holland, Ochsenhausen
Text: F.A.Z., 24.02.2011, Nr. 46 / Seite 34
Am 23. Februar 2011 um 20:26 Uhr
– Niemand versteht etwas von Gedichten, oder nur zwei oder drei Leute, die mir bekannt sind: Ludwig von Ficker und noch zwei andere, ungenannte.
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Thomas Bernhards Gedichte sind wirklich schwer zu verstehen (für mich). Normal würde man sagen, sie klingen recht doof.
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Friedhof in Seekirchen
Es steht geschrieben: Händler, Bauer, Mann.
Da war ein einzelner einmal geboren,
Da waren hundert über Nacht verloren –
Es schlug der Krieg sie einst in seinen Bann.
Wer hockt am Grabstein und hat keinen Mut?
Es wird Geheimnis offenbar in Steinen,
Es werden lachen jene, die da weinen
Und überschäumen wird das Menschenblut.
Es steht geschrieben: Händler, Bauer, Mann.
Es steht geschrieben, wo und wann sie starben –
Es fängt der Stein einmal zu sprechen an,
Doch keiner sagt, wie elend sie verdarben.
Es schlug der Krieg sie einst in seinen Bann …
Aus einer Tenne duften süß die Garben.
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Hier sind noch mehr
http://www.suhrkamp.de/download/Blickinsbuch/9783518462119.pdf
Am 23. Februar 2011 um 22:11 Uhr
friedel robach und pastor claus
köstlich
viel spaß(?) und glück(?)
in israel
alles gute
Am 23. Februar 2011 um 22:28 Uhr
viel spa?
ich meinte natürlich – und was ist heutzutage noch natürlich
spaß in israel
glück in israel
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Danke!
m
Am 23. Februar 2011 um 22:36 Uhr
als wäre dies schon ein grund bernhards gedichte zu dissen:
http://www.suhrkamp.de/download/Blickinsbuch/9783518421291.pdf
60 jahre später, bisschen mehr müll uffem kirchhoff, aber sonst, besser man lässt es gleich teilweise, oder lässts gleich epiphan und schön.
Am 24. Februar 2011 um 02:18 Uhr
immer verstehen alle alles so wie sie wollen, liebe admin, da kann man nichts tun. ironietod. verstehtod.schreibtod.gedichtezertrümmerertod.ängstlich wein ich lieber. sterb lieber den sagtod.
Am 24. Februar 2011 um 02:27 Uhr
„dissen“
die da aufgeführten Gedichte sind doch einfach blöd, eins wie das andere, vielleicht gibt es ja bessere. Diese klingen so, als wolle ein Blöder mit Vorsatz Gedichte schreiben, wie für eine Prüfung, die aussehen und sich anhören wie die Umsetzung der in der Schule gelernten Vorstellung von Gedicht, technisch korrekt mit ausreichend Sentimentalitätsanteil. – Ich wundere mich, wieso er das so gemacht hat (so komisch herkömmlich, als hätte er gar keinen richtigen Kontakt zum Tun gehabt). Wo er es doch sonst ziemlich anders machte. Daß er da so einen Unterschied im Umgang mit „Textsorten“ machte, oder was.
Daß ihm seine Gedichte gefallen haben, kann ich mir nicht vorstellen. Aber wer weiß.
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2:29 hallo zwanzig, ich sehe dich jetzt erst.
Am 24. Februar 2011 um 02:32 Uhr
Vor ca. einer Stunde dachte ich und schrieb nieder:
Alles an mir ist sterblich.
und hielt es für – ich weiß nicht was. Eine Riesensache, eine kristalline Klarwahrheit. – Daß alle immer so verstehen wie sie wollen, dagegen würde man ja gar nichts AKTIV unternehmen wollen.
Von wem war nochmal: Herr Lehrer, mein Kopf ist voll. Darf ich jetzt nach Hause gehen?
Am 24. Februar 2011 um 09:16 Uhr
von Gary Larson.
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ja! der Junge mit dem auffällig kleinen Kopf!
Am 24. Februar 2011 um 11:31 Uhr
ja, aber die fuchziger waren der gedichtod, die waren ja schon totgeschrien von adorno, da wagte erst mal kaum einer die widerbelebung, schaue man doch mal in die almanache der fuchziger oder in höllerers transit, kein wunder, dass allen bachmann wie eine lichtgestalt vorkam, benn war ja schon von davor, so durfte man ja auch nicht mehr, und ausserdem schrieb der dann lieber prosa und statische gesichte, und kurze zeit später der schlechtgedraufte brinkmann musste ja geradezu befreiend wirken. die bernhardgedichte sind strunzdoof, aber ihre strunzigkeit scheint mir verzeihlich im vergleich zu der strunzigkeit heut, die geradezu sorgsam wieder eingepflegt wird. man darf ja nicht vergessen, gedicht heisst form, und wenn der schreiber form hört, dann hat er respekt, und wenn der autor respekt kriegt, wird er gläubig, und wenn wer erst mal gläubig wird, singt er gern nach den alten weisen und fühlt sich lieber ordentlich gemeinsam in einer langen reihe von … bis.
Am 24. Februar 2011 um 11:56 Uhr
jaja
Am 24. Februar 2011 um 12:13 Uhr
Lyrik „allgemein“
Jetzt muß ich aufräumen.
Am 24. Februar 2011 um 13:37 Uhr
du wirst es schon richten.
Am 24. Februar 2011 um 14:24 Uhr
Gehe ich eigentlich auch von aus.
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[ALLES ist doch Form, nicht nur Gedicht. Alles ist auch Form und alles ist gleich wichtig.]
Am 24. Februar 2011 um 15:11 Uhr
http://www.youtube.com/watch?v=iFMY4jJ6SVE
Am 24. Februar 2011 um 15:31 Uhr
bei bild.de abstimmen lassen. unser „bürgertum“ wird es richten, nicht ihr!! gute zeit dir, liebe admin!!!!
Am 24. Februar 2011 um 21:08 Uhr
danke danke danke!
Am 25. Februar 2011 um 02:32 Uhr
Beim Harald-Schmidt Sehen ist etwas Mysteriöses geschehen (…) und zwar spielte sich von selbst und ziemlich laut, ich weiß nicht wie, das Lied Can you feel it von The Jacksons.
Ich muß um 6 Uhr aufstehen. Ich werde verrückt.
Am 25. Februar 2011 um 06:15 Uhr
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