Lyrik Jahrbuch 2029

2. Juni 2008

Das Rätsel ist zu schwer

Ich kann nicht mehr

Es wäre ja lustig

Wenn es lustig wär

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3.6. 13:52 Durch die Löcher im All ist neue Zeit hereingeflossen

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5.6. aus dem Spiegel: Heute vor 5 Jahren hatte Jürgen W. Möllemann auf die Frage seiner Sportskameraden , ob er mit ihnen einen Stern springen wolle, gesagt: „Ich springe heute einen Einzelstern.“ Nicht schlecht. Das wäre eine Meldung für die Rubrik Gut gegeben in WimS (1964 – 1976) gewesen.

So kurz vor Tokio noch eine paffen? Aber Trainer Wittkamp weiß, daß er sich im entscheidenden Moment auf seine Jungs verlassen kann.

Jetzt lauf ich schnell und kaufe mir eine Die Zeit, denn es war gesagt worden, daß sie mein Hummeln-Gedicht dort abdrucken möchten. Hoffentlich nehmen sie es nicht als Beispiel für ein besonders doofes Gedich  t.

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6.6. Eine Woche wandern

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Inseln raten, neue Inseln erfinden. Umriß, Namen, Vegetation, bewohnt/unbewohnt, alles neu. Bzw. man läßt das Gute stehen, das Schlechte schneidet man weg, schon hat man einemes.jpg Insel. Ich bin so rührend. Imperial Wax Solvent, Renegade. Jetzt: The wonderful and frightening world of the Fall, 1984, Oh! Brother

L3/L4

27. Mai 2008

Mir werden Texte öfter schon mal unangenehm.

Das hessische Staatsbad Schlangenbad kann ich wie gesagt nicht empfehlen. Jedenfalls nicht im Januar 1999.

Feuchtwarmer Händedruck.

Figur.


Gastbeitrag: Dinosaur Jr.

25. Mai 2008

Ich hatte mit großem Spaß den Artikel von Eric Pfeil gelesen über das Kölner Konzert von Dinosaur Jr. und fragte dann Gewährsmann Pruentewall, wie er es gefunden hat.

Hier sein Bericht:

Ja, eigenartig wars.
Ich habe am Anfang schon eine Gänsehaut gekriegt bei so alten Sachen. Das funktionierte zeitlos, und vor allem scheint das gar nichts mit Jugend zu tun haben, bei J. Mascis jedenfalls nicht.

Das einzige, was er überhaupt mal sagte, war, total genervt “ I just don’t understand it, I mean, how can this be??“, als irgendwas mit einem Effekt nicht funktionierte. Als ob wir was dafür könnten.
Das Publikum war allerdings hart.
Holzfällerhemden, inzwischen in der Hose. Was früher die Langhaarigen waren, sind jetzt die Typen mit den rasierten Glatzen. Schwanzwitze auf dem Herrenklo. Ich habe mich wahrscheinlich von allem noch am meisten bewegt, sonst nur stumpf vor sich hinstierende alte Männer und die Frauen vom Jungsheft. Dabei bin ich bestimmt auch nicht viel cooler. Immerhin hätte ich vor paar Jahren auch nicht mit einem Gläschen Rotwein das Konzert verfolgt, darauf kam außer mir auch keiner, so musste eine neue Flasche aufgemacht werden, gottseidank.
Und ganz sonderbar, ich sah da einige Leute wieder, die doch nicht 95 nach Berlin gezogen waren, sondern sich vielleicht einer elektronisierten Kultur einfach entzogen haben? Auch ehemals strahlende Gesichter, die jetzt nur noch grau und brillenverhangen um die Gnade des Übersehenwerdens flehten.
Nicht gerade stolz der allgemeine Ausdruck, eher linkisch, Und neben mir so Sätze wie: Das ist doch noch mal richtige Musik, anders als die ganze Superstar-Scheiße.
Also, unnötigerweise hatte es auch was trotzig-Revisionistisches. Immer dieser Absolutheitsanspruch. Da ist Rock auch nicht besser als Techno. Aber das war ja bekannt. Ich glaube, so wird es Kompakt in zehn Jahren auch gehen oder in fünf: Alte Männer, die vor einem alten Publikum ihre Bedeutung behaupten müssen gegenüber dem, was gemeinhin als Wichtig gilt. Ich finde, eigentlich könnte die Form Konzert noch funktionieren. Vielleicht sollte man mal auf eines von einer neuen Band gehen. Wenn Du was siehst, sag doch Bescheid. Morgen ist übrigens wieder Sixpack. Wollen wir uns vorher zur Harmonika-Übergabe treffen? Oder willst Du sie mitbringen? Oder nicht?

~

Schwanzwitze auf dem Herrenklo!, einfach nur gut.
Ich wünschte ich wäre da gewesen.
Melodika bring ich dir gerne morgen ins Sixpack, kein Thema.

mir hat Kompakt etc. noch nie richtig was gesagt. als ich letztens durch die Straßen ging und so DJ-Sowieso Plakate sah, dachte ich: hat mir eigentlich nie gefallen, diese DJ-Namen und die Plakate, zu 90% Welt of Werbung und Design, und es immer wahrscheinlicher wird, daß man darüber wegstirbt, ohne sich mal richtig völlig richtig am Platze irgendwo gefühlt zu haben – mit anderen zusammen meine ich, über eine gewisse Zeit. Stimmt auch nicht ganz. Hatte jedenfalls keine Verschmelzungswünsche mit den auf der Tanzfläche Johlenden je verspürt. Das Wort „Slacker“ lange nicht gesehen. Das ist wohl das, was ich war und wahrscheinlich immer noch bin, man also durchaus die Kraft hätte, gar nichts zu tun. Sie sollen einen einfach in Ruhe lassen, die Schweine.

Bis morgen dann und danke für die freundliche Genehmigung!

P.S. Wie geht ein Schwanzwitz, z.B.?

Fronleichnam

23. Mai 2008

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St. Michael Karlsruhe, Auszug der natürlichen Personen. Der Film ist 1, wenn nicht 2 Sekunden zu kurz.

Für die schlechte Qualität möchte ich mich, auch im Namen meiner Angehörigen, entschuldigen.

Für die wenigen und meist wertlosen Geschenke anläßlich meiner Firmungen, Kommunionen, Konfirmationen und diverser Geburtstage, möchte ich euch recht herzlich verfluchen.

Organisation Todt

21. Mai 2008

Wie gerne würde ich 1:1 abbilden was und vor allem wie Matumba gestern berichtet hat von seiner Woche auf dem Land, wo er 19 schwere Pflanzsteine, die seine Eltern ihm zum Geburtstag geschenkt hatten, die er sich sogar selbst gewünscht hatte, dorthin hatte verbringen und verbauen müssen, wo ca. 30 Jahre lang der kleine Wohnwagen gestanden hatte mit dem die Eltern und die Kinder in den 70er Jahren nach Österreich zum Toni, später zu Rhein und Mosel gefahren waren, der dann noch einige Jahre unbenutzt eher Objekt der Scham war und dann ganz abgeschafft wurde. Wie der Vater sich freut, wenn der in seiner Erinnerung junge und kräftige Sohn kommt, um endlich die wartenden Arbeiten zu verrichten, die er selber nicht mehr kann, dabei ist Matumba auch eher fertig, bzw. nichts mehr gewohnt. Sein ehemals athletischer kleiner Hauptschüler- und Trockenbauerkörper hat den Körper eines Geistesarbeiters angenommen, ist immer noch athletisch, aber infolge von überhöhtem Alkohol- und Nikotinkonsum höchstens punktuell und nicht auf die Dauer was zu reißen imstande. Aus diesen Punkten heraus kann er seinem Vater seine Kraft, seine Weitsicht und sein planvolles Vorgehen in der Gartenbaukunst simulieren. Bzw. ist das ja alles grundwahr.

Der im Nachbarort besuchte Onkel hätte ganz toll wie eine Wasserleiche ausgesehen, weil er sich zum Rasenmähen großzügig mit Sunblockern eingerieben hatte, Matumba empfiehlt außerdem tatsächlich die Wohlgesinnten zu lesen, schon wegen der benutzten Quellen, die man selbst kennt und gerne wiedererkennt und überhaupt wäre das so geschrieben wie man es immer schonmal hat lesen wollen.

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Auf der Zugfahrt von Karlsruhe wäre ich zunächst wegen Trostlosigkeit fast erstickt. – Vor mir eine (wahrscheinlich) diplomierte Hebamme, die Word-Dokumente verfaßte die anfingen mit „vielen Dank für Ihr Interesse an o. g. Veranstaltung.“ Wenn man selbst seit vielen Jahren Word verwendet, also ich konnte mich wundern, wie anders als von mir Word noch verwendet werden kann; ich konnte nicht aufhören der Frau über ihre Schulter hinweg auf ihren Bildschirm zu starren. Die schien für alles sich sogenannte Makros gemacht zu haben. Vorformulierte Textquader, Floskel, Excel. Zertifikatskurs, Qualitätssicherung, Rückmeldung, DozentInnenkonferenz, Bergisch-Gladbach. Protokoll des Gesprächs mit Frau Münch. Protokoll des Gespräches mit Herrn Hall. Rückmeldung von Frau Jurt. Rechteckige kleine Brille steht keinem, ich hab jedenfalls noch nie eine/n gesehen. In rot schon gar nicht. Einwand von Frau Jurt. Weißer Nebel aufsteigend aus den Tälern des Siegkreises sieht aber gut aus. Die sauberen, näselnden heteroaffektierten Bundeswehrangehörigen sprachen untereinander so einen Käu und ließen sich pißnelkenhaft billig über ihre Kollegen aus, um sich darüber ihrer Freundschaft umso mehr auf das Platteste versichern zu können, – das würd ich doch nie tun, an deinen Spind gehen. Das fand ich auch abartig vom Lars. Ich dachte, das halt ich auf keinen Fall aus. Dann kam die Schaffnerin und lenkte ab, da sehr ungewöhnlich, sehr speziell, um die 50, sie sah so klug aus wie ich noch keine Schaffnerin sah, auch mit einer schönen Stimme versehen, und als sie sich umdrehte erkannte ich schwer in Gedanken was diese Frau eigentlich war den Abdruck eines Rautenmusters auf ihrer Jacke, großflächig, schimmernd, das der Abdruck eines standardmäßigen Bügelbretts, glaube ich, war und ich fragte mich, ob das sein kann und weiter ob die denn wohl ihre Jacken selber zu Hause zu bügeln hatten? Der Schonbezug abgenutzt, der Schaumstoff dünn geworden, so war das wahrscheinlich passiert, daß bis aufs Metall, bis auf die Knochen des Bügelbretts durchgebügelt worden war und sich das Muster abbilden konnte und als der Gedanke abklang, klang wieder das Gespräch der Wehrdienstleistenden auf, das auf einmal eine ganz neue Qualität gewonnen hatte, da sich ein heller, undurchsichtiger, jüngerer Mann mit Hut und langem Vollbart ohne Schnäuzer vom Vierertisch auf der anderen Seite eingemischt hatte und den beiden Arschlöchern höchst dezidierte Fragen stellte. Es stellte sich heraus daß sie Wehrpflichtige, nicht Zeitsoldaten waren und daß sie die hochinteressante Aufgabe erfüllten, verletzte Zivilisten in Kriegsgebieten zu spielen. Der Bärtige fragte nach der Arbeit der Maskenbildnerei etwa. Sie erzählten bereitwillig von abgehackten Gliedmaßen, offenen Wunden, psychologischer Kriegsführung, bzw. natürlich Friedensführung allgemein, wie man in Krisensituationen beruhigt und führt. Der Mann mit Bart stellte dann Behauptungen auf, wo ich dachte: ui! Was werden sie jetzt sagen? Daß z.B. 5.000 oder 10.000 tote Taiwanesen doch keinen juckten, oder doch? Wenn China sich bald Taiwan holt, womit doch wohl stark zu rechnen sei, und zwar militärisch. Meinten die Bundeswehrangehörigen zögernd: ja, aber Taiwan wär ja westlich eingestellt und die NATO, also sie würden denken — sie würden 5.000 tote Taiwanesen auch nicht groß jucken, da habe er recht, nein Quatsch, — was? Crisis, weil man nichts Hehres will, weil das albern ist, „die Kunst“ ist albern, und das Alberne, wie blöd können wir Blödis uns runterschrauben, eigentlich, ist auch albern und jetzt ist es meinerseits reduziert, Platz verschenkt und – gesetzt auf die Sachen selbst, bzw. nicht gerade gesetzt aber so siehts jetzt vermutlich aus, wie ich schon sagte, und man weiß gar nichts, das sagte ich auch.

Ich lag auf der trockenen Wiese vor dem ZKM, weinte etwas und las immer wieder die Fahnen, die Sammlernamen, und wußte einmal mehr wieder gar nicht, was das ALLES ALLES soll (ich weiß es schon, aber ich weiß es nicht im Zusammenhang mit mir).

Aber das ist nicht die Frage. Bzw. das ist schon die Frage, aber so kann man sie natürlich nicht beantworten.

Die grundsätzliche Frage nach der Richtigkeit des Tuns in jedem Fels bzw. Feld läßt sich leider nicht grundsätzlich beantworten, die stellt sich immer wieder neu, man muß sie immer wieder neu situationsangemessen beantworten. Darüber wird man alt und schwach und immer trauriger, es gibt wohl keine große gute Lösung, vielleicht gibt es nichtmal eine kleine Lösung. Manchmal fühlt es sich aber danach an. Alleine Irren schrieb, sie wäre letztens so weit gewesen zu sagen: Die Literatur ist es auch nicht.

DAS empfand ich fast wieder als Erleichterung. Die Literatur ist es auch nicht. Die bildende Kunst ist es auch nicht. Die Philosophie ist es auch nicht, die Welt ist es auch nicht, ich bin es auch nicht!

bzw. ich bin es schon.
Wenn man aber was reißen wollte, müßte man sich auffälliger machen. Klar.

Das ist ein Grund, warum ich keine oder wenig Namen nenne: ich will gar keine Reaktion. Keinen Journalismus, keine Debatte, da reingezogen zu werden und unterzugehen, denn leider bin ich nicht der Asi, der ich sein will, ich bin zu dumm und zu brav und würde antworten, wahrscheinlich auch noch auf Hochdeutsch, Horror, und dann wäre alles vorbei, dann könnte ich nichts mehr sehen.

Ich finde natürlich gut, wenn andere das machen, die das können.

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Ich hatte überlegt ob ich da morgen hinfahre zur Eröffnung nach Karlsruhe, ich glaub ich mach das mal, aber nicht als Artist, als irgendwas anderes. Und alle 4 Reden anhören, Bürgermeister und alles.

21:45 unabsichtlich in privat verrutscht. Auch egal. Ich geh spazieren, Zitronenmelisse blüht violett. Habe die Reden vernommen, die Redner aus der Nähe betrachtet, das Publikum, die Zeitung gelesen, mit Fremden gesprochen. Kein einziger klarer Gedanke. Kann mir selbst gestohlen bleiben.
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admin Am 23. Mai 2008 um 15:55 Uhr

Die Bedingungen der Möglichkeiten sind so schwer einzuschätzen und wirken stark reglementierend, so sollte es nicht sein, gewiß, es ist aber so. Was bleibt mir denn übrig zu tun. Es war mir bedeutet worden die Angst, die ich zwar sehr, doch nicht so stark hatte, aus guten Gründen besser doch auch sehr stark zu haben, und dann hatte ich sie auch sehr stark bekommen. Ich weiß auch nicht, wirklich nicht, von wem die Hinweise kommen und was sie besagen wollen.

ich sollte getäuscht und verlacht werden in ganz großem Stile

Neben mir im Internetcafe am Zülpicher Platz ruft jemand schon das 71. Mal „Hallo?“ in sein Kopfhörermikrophon. In Karlsruhe war mit das Beste der Fronleichnamsprozession hinterherzugehen und zu folgen in die modernere Kirche St. Michael, wo alles voller Blumen lag und die Gemeinde stolz auf ihre Gemeindemitglieder, die so etwas ermöglichen. Draußen die gelb-weißen Fahnen, sieht auch immer gut aus, der Gottesdienst sehr kurz, 20 Minuten, Großer Gott wir loben dich, Lied 257, mit Bläserbegleitung, ganz toll, im Ernst, und draußen gab es Brezeln und Apfelsaft. Der Künstler interessiert sich mehr für die äußere Welt, als für die Kunst selbst, aber er tut so, als sei er gelehrig; das, vermute ich, ist ein von mir schlecht übersetztes Broodthaers-Zitat.
Aber es stimmt.

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(o.T., – Organisation Todt, Illustration = Übereinstimmung von Gesagtem, Gemeintem und Gezeigtem!)


Es liebt dich und deine Körperlichkeit ein Ausgeflippter

17. Mai 2008

Im Aldi stand eine sogenannte Zigeunerin beim Waschmittel und fragte mich, wieviel die Tandil-Tabs kosten und ob sie gut seien. Ich las: Zwei neunundachzig. – Fast drei Euro? – Ja. – Zu teuer, oder? – Och, nö. Ich glaub nicht. Dann sagte sie: langes Leben. – Wer, ich? – Ja. Langes Leben. Gutes Herz. – Danke. – Sie zeigte auf ihre Augen dann auf meine: Streß! Viel Angst. Immer zuviel denken. Erste Liebe gut. – Erste Liebe gut? – Ja, erste Liebe gut. Stimmt? Du wünscht was. Ja? – Ach. Och. und dann verstand ich sie nicht gut, wollte mich aber nicht zu sehr herabbeugen weil ich dachte, die beklaut mich dann. Wo käme ich her, sie käme aus Wien, ich sei eine gute Frau, aber viele Feinde. Ich bräuchte ein Kraut, das soll ich in der linken Hand halten oder aufs Herz halten, Marienwurzel oder Mariannenwurzel. Bald käme eine Überraschung, eine Reise, gute Nachrichten. Immer viel Angst, die ich nicht zu haben bräuchte, da alles gut würde, wie nochmal geboren. Ob ich das verstünde. Wieviel Geld ich ihr geben könnte für die Marien- oder Mariannenwurzel. – Ja, nicht viel. – Manche nähmen hundert Euro. – Ja, nee, ich wolle ihr jetzt eins fünfzig geben. Und ging dann zur Kühltheke, sie hatte wohl die Wurzel jetzt nicht mit. Dann kam sie nach und sagte, ich möchte ihr ein preiswertes Stück Käse suchen. – Gouda mittelalt? 2, 86? – Zu teuer. – Ich sagte noch, sie soll kein Randstück nehmen. Sie solle sich hüten. Nimm kein Randstück. Hüte dich! – Aber es war zu spät.

Neue Bienenvölker

13. Mai 2008

Schlecht schlafen. Ich habe den D. gefragt ob ich seine schönen Berichte über die neuen Bienenvölker, seine Wildbienenwand, die Geschichte von seinem Nachbarn aus dem Krieg, tote Füchsin usw. reinstellen darf. Will er aber nicht haben.

Gestern wär mir beinahe der Arbeitsraum abgebrannt. Ich goß etwas ein das sich dann selbst entzündete, es fing an zu qualmen, blubbern, rauchen, stank. Es wurde so heiß, die Häuschen der Minitrixbahn und die Menschen darin zerschmolzen, zuviel Härter zugesetzt (?), man konnte es nicht anfassen, es verschmolz schon mit der Form. Der Verein hat eine Standleitung zur Feuerwehr, die Rauchmelder sind niedrig angebracht, ich hatte Schiß.

Gleich mal nachsehen, was es geworden ist.
Durch die Sonnenbrille ist alles schön. Praxis wieder offen ab Freitag. Auf das kein System zusammenbreche ist Verse deuten dem Glücklichen keine Stunde schlägt.
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Siemensstadt hat mir gefallen und immer Industriegebiete, vorbei an Linde Kältetechnik zur Havel raus, alter Berliner Westen ziemlich unbegriffen.

14.5. 20:29 Karlsruhe. Die Bienen gehen zugrunde, mein Kopf zieht sich zusammen von den Schläfen her.

23:06 Es ist zum schreien, die Bienen waren solche Spinner. Verkünstelt. Keine Deutschen.

15.5. 9:40 Mauersegler, das sind richtige Vögel!

Für Mai zu trocken, im Südwesten verdorren die Wiesen, das Volk bleibt ruhig.

Ich hatte unter dem aufgeheizten Dach in dem hervorragenden Hotel Elite auf das Gewitter gewartet, das nicht kam, und über die hochbürgerliche Beschaulichkeit von Karlsruhe nachgedacht, ich war noch nie hier, eigentlich gefällt es mir fast überall gut. Super Handwerker im ZKM, Wohltat, nur meine Kunst ist schwachsinnig. Hochkomplex schwachsinnig. Und wunderschön. Vermittlung aber ist das Letzte. Mal sehen wie ichs hinbiege, daß mir keiner drauf kommt. Licht richtig setzen z.B.
Es geht um den Effekt, bevor ichs aber nicht mache und sehe, weiß ich ja nicht, ob es den Effekt macht, den ich haben will, ich weiß bevor ichs mache nichtmal, welchen Effekt oder Ausdruck ich haben will, deswegen macht mans ja. Um es dann zu sehen und hinterher hoffentlich zu sagen: ja! und abzureisen. (es ist ganz lustig. Ich sitze hinter der Scheibe in der Sonne, die Tstatur steht auch auf einer Scheibe. Verquollenheit, alles vollschwitzen. Gestern verhoben heute krumm. Der Bildschirm ist viel zu hoch angebracht, Hals. Man kriegt einen Hals und Hallus und es klemmt. Beim Frühstück gelacht über Kinski den Schreigott, der in dem Erlöserfilm aussähe wie ein rumänischer Eiskunstläufer, das stimmt, und fast alle YouTube Videos mit Kinski sind äußerst sehenswert, der Clausi hat da ein paar tolle entdeckt, Mitte 80er, mit der – der wie heißt sie nch, die soviele Sprachen kann und immer früher im Fernsehen alles moderiert hat, Galen, die Dumme, jedenfalls findet er sie auch doof, sie soll still sein, er will sie nur bumsen, das aber unbedingt, Wahnsinn wie er mit sich kämpft, sie soll einfach die Schnauze halten, das dumme Stück Dreck. Je heller sie haucht und mädchenmäßig kiekst, desto zufriedener wird er, wie heißt sie noch, Desiree Nosbusch, ich muß zur Arbeit gehen. An der Rezeption steht einer, der möchte die Rechnung auf Frau Schipper ausgestellt habemus. Jetzt kommen sehr gepflegte Chinesinnen mit Blumensträußen und lassen sich auf dem Sofa von enem fremden Mann fotografieren. Geht ganz schnell.)

neige dazu, aus dummer oder nicht dummer Renitenz, die Sachen eben NICHT optimal zu präsentieren. Was immer das sei. Aber das gibts ja auch schon. Was immer das sei.

Euer Krankenhausclown

Wimmi das Arschloch

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16.5. 15:33

20 Jahre Gladbeck ist auch bald

Mensch der Rösner. sitzt noch im Gefängnis bis 2016 und danach Sicherheitsverwahrung, laut Wikipedia. War 88 erst 31

„Es ist Zeit, dass wir bei der Wahl der angemessenen Ausdrucksform wieder mehr Gelassenheit, für spontanes Sprechen wieder mehr Freiheit zurückgewinnen. (…) Eine freiheitliche Gesellschaft braucht den selbstbewussten Bürger, der seine Sprache unbefangen und beherzt spricht.“

Ihr Paul Kirchhof

Hier, sehr schöne Sprache
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1:51 Meine kleinen Patienten hatten Gewaltphantasien. Das war erst einmal – bißchen bestürzend.

Leidenschaft ist unser Antrieb

1. Mai 2008

Friedhof Ruhleben, sehr schöne Gießkannenstilleben mit Fahradschlössern aufgehangen an Holztoren. Das aufmerksame Grüßen auf Friedhöfen gefällt mir auch immer so gut. Auf dem Rückweg im Plusmarkt Nähe Richard-Wagner-Platz. Verstellt, perpektivisch verzogen, verbaut, praktisch unpassierbar um 19.45 mit ca. 100 anderen Kunstbegeisterten gleichzeitig,der Plusmarkt in Charlottenburg ein totes Haus Ur.

Endlich rief Onehundred an, die ich an der deutschen Oper verloren hatte und mich sehr gesorgt. Sie sei falsch abgebogen und dachte mich am Teufelssee zu treffen. Ich war froh daß sie am Leben war und wir wollten dann später in Kreuzberg nach gewaltbereiten Personen o.ä. Ausschau halten, sahen aber nur Personen, die ebenfalls nach gewaltbereiten Personen Ausschau hielten und einen älteren Mann, der zielsicher und laut singend auf uns zukam, als wir in der Oranienstraße bei diesem Gran Canaria artigen Inder saßen. So ein Tag, so wunderschön wie heute! sollten wir doch mal raten,wie alt er sei. 79 sei er! und sehe aber doch aus wie 50, nicht wahr, gut? Er trug eine gelbe Schöffel-Jacke in der einen Hand ein Sixpack Krombacher,in der anderen 4 0der 5 Geldbörsen und eine dünne weiße Plastiktütn mit losen Spaghetti in Tomatensoße, jetzt denke ich an das „Leckeres Altes Essen, kalt, 14 Mark“ in dem lustigen Rocko-Schamoni Text über das Jahr 1992, SZ Discothek, das Treiben in dem GeheimPudel und die Weisung 0/5, zur sofortigen Vernichtung freigegeben, der Mann sprach und sang derweil immer weiter: Er habe 19 Kinder von 4 Frauen, er suche jetzt noch weitere 2 Frauen, um die restlichen 4 Kinder zu machen, dann habe er 21 beisammen. Dieser Mann war ein Lügner. Seine Stimme zwischendrin so hochschraubend wie ein Knabe ganz kurz vor und teilweise schon im Stimmbruch, er war 40 Jahre bei der amerikanischen Armee, sei Amerikaner, kriege jeden Monat 5000 Euro, seine letzte Frau habe sich 1995 umgebracht,weil er immer gewollt hatte und sie nicht. Auf der schwäbschen Eisenbahne, da rief Bobby an und fragte ob wir noch ins 3 kämen. Wir waren aber zu weit weg und fuhren noch ein bißchen so durch die Nacht.

Im Radio aber wurde der ruhigste Maianfang seit Beginn der Aufzeichnung gemeldet. Das Konzept der abgehackten Hand schien sich zu bewähren.

Schwefelverbindungen

27. April 2008

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Schwefel setzt sich in den Sickergruben weiß ab. Seitdem kein offener Einbau von Hausmüll mehr betrieben wird, riecht es nicht mehr so stark nach faulen Eiern. Die Verrottung geht viele Meter tief unterirdisch weiter, aus dem entstehenden Gas wird Strom gemacht. Eine Herde Heidschnucken wird als natürliche Verdichterin eingesetzt. Sie haben gerade Junge bekommen. Mein Bruder betreut auch namenlose Katzen. Im riesigen Kühlschrank im Unterstand befand sich 1 Dose Katzenfutter Shah. Die Nachsorge der Deponie beträgt plus minus 35 Jahre, gesicherte Arbeitsplätze.

Dedo-Alexander von Harprecht, Edelsteinexperte, geboren 1914, hatte sich leinengeprägte DIN C lang Karten drucken lassen, da stand in Schreibschrift oben: Dedo-Alexander von Harprecht und Frau Karin, unten die Adresse in Kapitälchen. Briefpapier auf Gohrsmühle mit Wasserzeichen. Das Fotoalbum mit der Fechtgesellschaft dürfte er selbst geerbt haben, es ist von 1920. Die meisten Bilder zeigen Männer mit frischen Gesichtsverletzungen, auch Männergruppen im Grase, Fechten in Aktion. Auch die Hochzeit von Elke und Bernd in Wipperfürth war bestimmt schön. Es gab Kraftbrühe mit Eierstich und Markbällchen, Schweinesteak Hubertus, Pfifferlinge, Champignons, Pommes nature oder Pommes croquettes. Bernd trägt auf dem Foto ein zu enges Lederjackett, Elke eine blaue Bluse mit Stehkragen, einen Pulli um den Hals. Elke und Bernd blicken weder sich gegenseitig, noch den Betrachter an, sondern verquer aneinander vorbei, als hätten sie sich gar nicht gern.

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Selbstbestrafung

21. April 2008

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wie gehts?
viele gruesse
f

~

.

Ich will den besten, den richtigsten Text über alles schreiben, wie meistens, habe kein Handwerk (hier: Technik) meine Gedanken wirklich triftig zu formulieren, bin nervend erkältet; ich stell mich ein auf den 23. mit der Abgabe des Textes und 28. Poster, wie du mir letztens geschrieben hast, ja? Wie gehts dir, was denkst du, was ist dir wichtig im Augenblick? Viele Grüße M

~~

hatte ich nicht gelesen
ist sehr ähnlich wie das badiou manifest (affirmationsmanifest)
(der alte maoist, schreibt jetzt auch über kunst
ähnlich ranciere

für neue politische organisationsformen (gegen dekonstruktion, stattdessen handeln
darüber wollte ich eigentlich in starship schreiben
die drei bücher (auch noch latour)

gelesen wird das in linken blogs von jungen leuten
die zitieren es zumindest

ich habe dath jetzt nur überflogen
aber erinnerst du dich
das war ja auch so ein altes merve buch
der techniker (das viel gelesen wurde früher)
daher seine naturwissenschafterin

ich bin allerdings dafür alle (sogenannten) nebenwidersprüche leben zu lassen
und nicht einer allgemeinen kritik unterzuordnen (was badiou macht)
aber was stimmt, sie waren leicht zu konsumieren (queer sein, feminismus, jugendkultur)
und deshalb hat ja auch TzK damit so viel tun können
sie waren nie radikal
dennoch, dann muss man dennoch nebenwidersprüche radikalisieren
sonst der selbe fehler wie 1972
viele gruesse
f

p.s. ich frage mich zur zeit
warum in frankreich diese radikale kritik aus der mitte der akademischen welt
und der mitte des diskurses 8die sind ja alle rektoren und parteivorsitzende)
kommt

und warum sie dann hier von den neuen linken hedonistischen internationalen udn wie sie alle heissen gelesen werden
warum machen die das nicht selber?
frage ich mich

~~

Mein wahres Gefühl und auch die Wahrheit ist: ich kenn davon nichts, ich lese es nicht (ich begreif es nicht, ich brauch schon für den FR Rezensionstext fast eine Stunde!) vor allem: ich denke immer, die Leute mögen das reden bzw. schreiben, aber Niederschlag seh ich nirgends, ich spür das nicht, ich weiß nicht, wofür das gut ist. Und über andere Länder kann ich schon gar nichts sagen.

Als letztens Tony Conrad kam und dr Diedrich war da noch ein dritter, der amerikanische Theoriker der fing gleich an loszulegen, das ist so, das ist so, dann kam das, das gehört dahin, diese Kunst ist das, – das halte ich immer für so frevelhaft und schlimm, ich denk: sofort niederstrecken. Sitzt der da in seiner gut sitzenden Tracht und kuckt sich auf seine schön geputztren Männerschuh, währendessen der Onkel Tony eher auf Onkelchen macht in seinem T-Shirt mit hängenden Schultern und Witzchen, aber ein viel besserer Kerl, warum. Weil die Wirkung stimmt und der sich wahrnehmen kann (der andere nicht), darf nicht total umkippen ins zu Kokette, das sich selbst marginalisieren, Minor History. Und so. Was immer das heißt. Hart nur das die Leute über die Jahrzehnte behaupten und behaupten, immer wieder lustig nachwachsen, ohne sich irgendwie im Geringsten komisch dabei vorzukommen. Und eben nicht etwa sagen: ich sehe das so, aus der und der Perspektive, mir kommt es so vor, das könnte da und damit zusammenhängen, mit meiner Fallgeschichte etwa, nein, sondern: das   i s t   so.

Nein, ich erinnere keine alten Merve-Bücher, das ist nicht kokett, ich les nur Zeitung und auch da komm ich nicht nach. Man muß ja auch noch aus dem Fenster sehen, spazierengehen, schlafen. Und im Moment mach ich mir über die wirklich sehr schwer zu formulierenden Gedanken Gedanken, die ich hatte beim Reden mit Kollegen in New York, viele eine Penetrier-Nummer draufhaben und Getriebenheit, dabei eigentlich gut dastehen von der Versorgung her, Leute mit ihren Riesenschinken überall und ständig, andere die sagen, es ginge um Überleben und man MÜSSE hier aber ohne Unterlaß – irgendwie einwirken, sich unterrepräsemtiert fühlen (mit Sachen die seit 10, 20 Jahren JEDER KENNT! und die immer soviel RAum einnehmen WIE ES NUR EBEN GEHT! ), das Fädeln hier und da und Angst, bald sei vielleicht alles vorbei! und der habe aber viel mehr! usw. und ich dann denke: nee! was mach ich nur? Und bei der Eröffnung das Sofa so hinstelle, daß man aus dem Fenster sehen kann und nicht reden und hoffen, das geht irgendwie vorbei. Und dann kommt man wieder und die Leute sagen: Mensch super, das läuft ja wohl toll. – Spinnt ihr?

Das möchte ich mal sagen.

Und wie schwierig das war über den Muff der Critical Art zu reden, und wie man überhaupt sich gespiegelt sieht und sich fragt: wer bist denn eigentlich du?

(Ich bin übrigens die, die sagt: was will man eigentlich mehr, als im Jahr 1 höchstens 2 Einzelausstellungen machen, paar Gruppenausstellungen annehmen oder ablehnen können, dabei das Geld verdienen, – man braucht nicht so viel! – damit man das weitermachen kann, vor sich hinarbeiten, lesen, schreiben, spazierengehen: Das IST doch schon das absolut ideale, privilegierte Dasein,

was denn noch ?)

~~

Badiou schreibt aber:
Die Kunst, die ist und die wird, muss ebenso solide sein wie eine Beweisführung, muss ebenso überraschend sein wie ein nächtlicher Angriff und sie muss ebenso hoch stehen wie ein Stern.

Das wundert mich, wenn ichs lese, nicht dass es mich freut, ich bin ja harmoniesüchtig, und gleichzeitig an dem Punkt, dass ich mir gern eine anarchistengruppe suchen würde, nur um von diesem, das ist hübsch und das ist ja auch gut, das hier herrscht wegzukommen.
Dennoch, die Sprache (und ist zwar – was man wissen muss und immer mitdenken muss – eine merve übersetzung, aber solche wenig abwägenden aufrufe. Warum wird das jetzt so massiv publiziert, etc.

ich lese ja dafür keine Zeitungen, (ausser Standard online, weil ich eben, wie man mir ja auch immer nahelegt, Österreicherin bin, also deshalb lese ich dann doch Standard, mag sein andere Österreicher lesen schon zeitung. Ach ja, und im Flugzeug, da lese ich das)
Mir wird eher schlecht über das was im feuilleton steht. Journalist ist ja ein Schimpfwort (wieder im Österreichischen). Das ist mir zwar egal, aber die über so irgendwelche Kulturwissenschaftsstudenten (ehemaligen und aus Lüneburg oder Hildesheim oder sonstwas) gebrochene Re-lektüre eines textes, die – und das macht das deutsche Feuilleton – immer nür nach irgendwelchen Lücken, oder Widersprüchen sucht, um sich selbst in etwas einzuschreiben, was man eben selbst nicht schreiben kann, finde ich schrecklich, absurde Rechthaberei, aber wie Kippenberger sagt, das trifft die nicht, oder das wird sie schon treffen, denn je eitler man wird, desto verletzlicher wird man dann auch, etc..
jedenfalls in diesen neuen Texten, die ja alle von den umgebenden Kleinverlagen herausgegeben werden, und/oder von X, X, etc. – also eigentlich – für mich Bezugspersonen – sind wegen ihrer Radikalität erstaunlich, wenn auch, für mich alten Punk zumindest, sich auch sofort etwas regt, das sagt, ich will von diesen 70jährigen maoisten mit Lehrstuhl nicht gewiesen werden. Das können aber X, X etc. nicht so MEINEN, oder nur insofern als man etwas als Herausgeber meint, aber nicht indem man es durch das Herausgeben aneignet, da dieses Gespräch, von dem ich ahne, dass es auch in der von dir beschriebenen Veranstaltung geführt wurde (und das z.B. um TzK immer geführt wurde), jede Radikalität immer vermieden hat. Das lag zum einen an der Methode, aber zum anderen einfach auch an den Personen, wobei von den diesmal genannten ich auch wirklich nur Diedrich kenne, und darüber ich nichts sagen dürfte.

wenn ansonsten in diesen Büchern , den neuen (habe zum beispiel gerade d. dath gekauft, den ich irgendwie – manchmal – in der art wie er deutsch verwendet und weil mir seine Sprechweise sehr nahe ist – gern lese) – etwas drinnen steht, was mir zeigt, hier scheint ja etwas weiterzugehen, ist es gut.

An den Merve Text hättest du dich erinnern können, weil Klaus, Nico, Anke und Katja, die ganze Klasse Zwei ihn so oft verwendet haben – damals – deshalb sagte ich damals – bei Messe 2 ok und all den anderen Lokalterminen, die sich rund um 1995-1998 so ergeben haben.
ich kenne ihn von dort.

ich selbst habe mich einfach seit ich vielleicht vierzehn bin oder seit immer keine ahnung, nie aus diesem kunst und in kunst denken entfernt und dass habe ich nicht selbst gemacht, und doch auch, insofern es mich beschäftigt und zur zeit ohnedies mich nur glücklich macht, darin etwas zu tun, aber nicht wegen des sozialen, das war auch mal nett, 1991-1994, das war auch mal schrecklich 1995-2000 und jetzt ist es mir egal. es ist hier ja überall, tausende neue Künstler kommen jeden tag nach berlin, das ist ja auch hübsch anzusehen denke ich mir, aber ich bin da ja nicht, ich wohn ja jetzt in kreuzberg, da gibt es nur alkoholiker und andere abhngige.
Ich sehe es gern an, was die machen, das ist ja auch überlebenswichtig und ich denke darin aber Status oder soziales ist es kaum.
Wir machen diese Zeitschrift und diese Ausstellung mit den Postern weil es so viele gute Künstler und Künstlerinnen gibt und weil wir das alles selbst sehen wollen, was die machen. Das ist dann natürlich schon Gespräch und Soziales obwohl ich ja dennoch nicht mit irgend wem Kaffee trinken gehe. Also niemand braucht sich da in irgend einer Weise mit mir auseinandersetzen, das ist was ich meine.

Wenn die Leute Angst haben in Amerika, es wurde ihnen ja jetzt die letzten sieben Jahre Angst gemacht, kann ichs verstehen.

du kannst das schon in deinen blog schreiben auch mit mir
oder mit francesca drechsler, das ist mein pseudonym (seit zwanzig jahren)
viele gruesse
wir waren grad draussen, einkaufen, spazieren, alles sehr dreckig, berlin ist sehr eigenartig, mir so fremd wie südchina.
f

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Dath finde ich meistens schlechter, wenn er äh literarisch anspruchsvoll sein will. Oder über Frauen schreibt! Ich lese ganz gern sein Sputnik, je durchgedrehter, je, lieber.

Was soll die Anarchistengruppe tun? Das war bei uns früher immer das Schrecklichste, den Anarchisten treffen in seiner zugewachsenen Wohnung der den ganzen Tag dunkelbraune Wasserpfeifen rauchte und überlegte, wie man (in dem Zustand) die Krallen auf die Stromleitungen kriegt. Klappt schon irgendwie. Das, machen wir, vielleicht, morgen mal.

ich glaube, ich will über Geld reden. Da wird am allermeisten rumgenebelt, ausgewichen, herumgeschlichen. Ich möchte wissen, wie das alles funktioniert! und die Leute fragen, wofür sie ihr Geld brauchen, woher sie es haben und wieviel.

Eine Kunst die „solide“ ist kann ich mir nicht vorstellen. Angegriffen werden von Kunst im üblichen Sinne (Kreischapparaturen aufstellen) find ich auch eher

Aber gelacht und gefreut und gleich geschämt über meine Freude habe ich mich über die Zeitungsheadline, if small painting the next big thing sei.

Die aus Lüneburg oder Hildesheim sind mir egal, glaub ich. Es geht mehr um die konkreten Gespräche mit den Kollegen die einem was bedeuten über das, wie man es eigentlich selbst am besten fände, weil ich traurig werde wenn es in den Gesprächen nur noch um Planung geht, jetzt keinen Fehler machen, nur noch Taxi gefahren wird, nichts richtig wahrgenommen wird, irgendwelche Leute ständig getroffen werden müssen, die aber eigentlich auch ganz nett sind, weil sie einen brutalen Witz reißen können, wahlweise sehr sensibel sich geben, angenehm, würg, wenn man sieht, wie die Leute sich selber frohquatschen mit derartigem Dreck.

Und tatsächlich denken: wenn irgendwas gut für sie ist, dann ist es doch auch generell gut. Also schon kein Wunsch offen ist, wenn nur der Sammler in seiner Privatanlage die Arbeit optimal präsentiert. Das wundert mich so, auch, woher da die Berechtigung genommen wird.
Das sogenannte Radikale aber, oder die radikalen Bezüge, das ist ja auch nur Gerede oder Geschreibe, folgenloses, an ihren Handlungen, an ihrem Wesen aber sollt ihr sie erkennen. Was sie sind kann man sehen. (weiß nicht)

nächtlicher Angriff, Stern –  ich hatte mit John gesprochen darüber, warum der Künstler eigentlich so ein gottverdammter Held sein muß. Und wir fanden, daß der Künstler nicht so ein gottverdammter Held sein muß. Und dann über Dasein, Existenz, sagte John: I have no Dasein, no Existenz for me.

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23.4. Heute bettelte mich vor Kaisers ein Mann an, dem es sehr peinlich war. Es sei heute sein 37. Geburtstag und er hätte sich seinen Geburtstag weiß Gott anders vorgestellt und er sei auch gar nicht der Typ dazu usw. Am 25. kriege er wieder sein Geld, bis dahin müsse er überbrücken, aber dann hätte er ja sein Geld, dann könne er sich wieder selbst was kaufen von seinem Geld.

Ich dachte dann im Kaiser drin eine Filmszene. Man hört sich das alles freundlich an und sagt anschließend dem Mann: Von wegen DEIN GELD, DEIN GELD, das ist MEIN GELD was du da kriegst, Freundchen. MEIN GELD. Hättest du in der Schule mal ein bißchen besser aufgepaßt, müßtest du dich jetzt hier nicht so grotesk benehmen. – So ungefähr muß sich Ulf Poschardt von innen anfühlen.

Denn krank und traurig häng ich im Hause und machte den Fehler, viel zu viel zu lesen, u. a. Monopol online. Nie wieder. Es ist alles noch viel grauenhafter, als man denkt, kein Entkommen. Zur Feier des Tages kriegt man einen Ekelkommentar vom Untermenschen geschickt, ich dachte den wär ich gut los, warum weshalb, ächzt und leiert die Zeitschleife, spuckt mich bitte bald aufs feste Land.

Gute Laune aber hierbei.
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FH, Führer Hitler.

da war das Leben noch einfach. (1983)