Stoß im Himmel
Wien, Erster Bezirk.
Massive, massivst von sich überzeugte Erste Welt.
Das Herz überflutende Dankbarkeit, wenn alles besser geht als zuvor erwartet worden war.
Wo die Bilder gestern bei der Voreröffnung leider noch keine Titel hatten, sollen sie heute zur Haupteröffnung welche bekommen. Also quasi jetzt, jeden Augenblick.
Schon war ich wieder von der Straße abgekommen in meinem grauen Ford unter dem Bettzeug mit Palmen (Bambus) in Stoß im Himmel, meiner schönen Bleibung und denke: wenn ich heute nicht hier wäre, würde ich in Berlin zum Hau gehen, zur DD mit Pollesch Veranstaltung.
Ich saß unter lauter zeigefreudigen 23-Jährigen Mädchen – nicht die Unsrigen, andere, dümmere – die warteten auf „Gags“ und dann lachten sie, wenn ein Gag kam, also oft, für ihre Begriffe. Wenn sich über die sogenannte Liebe lustig gemacht wurde, gesagt wurde: „Ich liebe dich, aber ich verwechsele dich immer“, z.B.
[es kann sein daß ich meinen Widerwillen gegen den Text auch leicht verwechselte mit meinem Ärger, die Gesichter der Schauspieler nicht richtig sehen zu können und zuviel Gelache rundherum, wo ich immer denken muß: jetzt denken die Idioten: ich erkenne was wieder, es ist aus meinem Leben mir bekannt und gleichzeitig ist es hochgehaltene, zeitgemäße Theaterkultur, Lachen erlaubt, Zeit für Wohlfühlmomente. Ich dachte öfter, daß ich nicht daran glaube, daß der P da wirklich selber Probleme sieht, wo er sie behauptet, es aber auch nicht darum geht, ob man sie teilt oder nicht. Daß noch die Stellen am besten kommen, wo etwas an den Haaren herbeigezogen wird, was man nicht „nachvollziehen“ kann und besonders abstrus konstruiert wird. Daß hier mir manchmal die Sache fad erschien, weniger weil ich dachte, daß das alles nicht stimmt, ich keine Probleme damit habe und ihm nicht ganz glaube, daß er sie hat, sondern weil nicht abstrus genug konstruiert und nicht widersinnig genug an den Haaren herbeigezogen wurde, vielleicht. Und deshalb keine richtige Herausforderung und Schwebung entstand. – Annahme. Und wie gesagt aber alles Quatsch, denn es wäre ein ganz anderes Erlebnis und damit Urteil rausgekommen, hätte ich in der zweiten oder vierten Reihe näher an den Schauspielerkörpern dran gesessen.
Jedenfalls.] Ich sehe in dem Körperproblem bzw. dem Körper/Seele/Innen/Außen kein Problem. Es besteht auch keine Veranlassung, Sinnliches in ein Übersinnliches zu steigern. Die sinnlichen Vermögen sind körperliche Vermögen und lassen an metaphantastischen Möglichkeiten keine Wünsche offen. Mein Körper ist mein Inneres, mein Äußeres. Ich bin ein Fall unter Fällen. Ich bin mein Fall. Ich bin das Medium meiner selbst und die Welt gibt alles her, es ist alles da. Jede Sensation kann erzeugt werden in diesem Hautsack voller Darmbakterien.
Zeigefreudigkeit: Es war schon eine gute, lustige Dynamik, wie die vielen I-like-anti-like-my-style-Pollesch-Zuschauer am Ostermontag zu Blondies Hanging on the Telephone ihre Plätze einnahmen. Kleine Eigenheitsgesten bevor man sich setzt, um sympathisch und interessant rüberzukommen. Wahrscheinlich nicht mal ausgedacht. Ich habe mich gefreut und mir gleichzeitig gewünscht, daß das nicht die Zukunft ist, aber natürlich weiß ich auch nicht, was sonst die Zukunft sein soll. Vielleicht ist es auch gut so. – Wieder fällt mir so ein professoraler Spruch von einem aufgeklärten Professor ein: Wir müssen mit den Leuten umgehen und arbeiten, die da sind, andere gibt es leider nicht.
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17:20
1. Großer Attraktor (130 x 400)
2. Innere Verwahrlosung (130 x 300)
3. Wanderungen mit Simone Weil (210 x 130)
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20.3.
frei!
Am 18. März 2014 um 14:03 Uhr
Ich hatte rote (Herren)Schuhe an, die er sich mit Interesse besah und ein bißchen darüber lachte, glaube ich. Dann las er mir vor: „Schauen wir uns ins Gesicht. Wir sind Hyperboreer, – wir wissen gut genug, wie abseits wir leben.“ – Ob ich ihm sagen könnte, was damit gemeint ist? – Ja, eigentlich schon. Nur hatte ich es nicht so direkt sprachlich vorliegen. Irgendwie holperte ich was daher. Dann nächstes Thema. Die Sorge ging über den Fluß. Das Sichängsten ist als Befindlichkeit eine Weise des In-der-Welt-seins; das Wovor der Angst ist das geworfene In-der-Welt-sein; das Worum der Angst ist das In-der-Welt-sein-können. Das volle Phänomen der Angst demnach zeigt das Dasein als faktisch existierendes In-der-Welt-sein. – Von Heidegger habe er nicht so die Ahnung. Ich leider auch nicht so. Warum ich nicht Kant genommen hätte? Weiß ich auch nicht. (auch keine Ahnung.) Irgendwann war es vorbei und er gab mir eine drei (minus).
Am 19. März 2014 um 22:05 Uhr
Am 20. März 2014 um 17:00 Uhr
Am 21. März 2014 um 00:36 Uhr
Ui!
Am 22. März 2014 um 20:50 Uhr
Helena
Juli 2006
Am 23. März 2014 um 04:05 Uhr
Dis buoch sol man gerne enpfan, wan got sprichet selber du wort
Dis buoch das sende ich nu ze botten allen geistlichen luten beidu boesen und guoten, wand wenne die sule vallent, so mag das werk nut gestan, und ez bezeichent alleine mich und meldet loblich mine heimlichkeit. Alle, die dis buoch wellen vernemen, die soellent es ze nun malen lesen.
Dis buoch heisset ein vliessendes lieht der gotheit
»Eya herre got, wer hat dis buoch gemachet?« »Ich han es gemachet an miner unmaht, wan ich mich an miner gabe nut enthalten mag.« »Eya herre, wie sol dis buoch heissen alleine ze dinen eren?« »Es sol heissen ein vliessende lieht miner gotheit in allu du herzen, du (4) da lebent ane valscheit.«
I. Wie du minne und du kuneginne zesamene sprachen
Die sele kam zuo der minne und gruoste si mit tieffen sinnen und sprach:
»Got gruesse uch, vro minne.«
»Got lone uch, liebu vro kuneginne.«
»Vro minne, ir sint sere vollekomen.«
»Vro kuneginne, des bin ich allen dingen oben.«
»Vro minne, ir hant manig jar gerungen, e ir ha bint die hohen drivaltekeit dar zuo betwungen, das su sich alzemale hat gegossen in Marien demuetigen magetuom.«
»Frovwe kuneginne, das ist uwer ere und vrome.«
»Frov minne, ir hant mir benomen alles, das ich in ertrich ie gewan.«
»Frovwe kunegin, ir hant einen seligen wehsel getan.«
»Frovwe minne, ir hant mir benomen mine kintheit.«
»Frovwe kuneginne, da wider han ich uch gegeben himelsche vriheit.«
Am 24. März 2014 um 21:00 Uhr
Harte Ansagen bzw. Forderungen vom Yogi-„Lebensfreude“-Tee.
Versuche dem nachzukommen.
Am 25. März 2014 um 01:00 Uhr
Morgens ein Treffen mit einer Unbekannten in englischer Sprache, wo mir ca 18 – 25 Fragen gestellt worden sind, hauptsächlich nach Plänen, die ich hätte? Das ist immer peinlich. Pläne. Was ich denn heute noch mache, z.B.? ich wußte es nicht und log irgendwas von Putzen. Puzzeln. Ob es Texte von mir auch in englisch gäbe? nein, ich glaube nicht. Könnte ja mal jemand übersetzen? – Ja, stimmt. Und dann fiel mir der von Starship für Pace-Wildenstein übersetzte Metallkrakenkrankenkannentext ein, aber was soll sie denn denken, wenn sie das liest? Daß ich nicht ganz sauber ticke höchstens. und wie ich arbeite? ja, ich mache es einfach, wenn es geht oder sein muß und dann gehe es manchmal auch und dann hat man auf einmal 2 Sachen, oder 3 und manchmal nichts. – Kein Geheimnis.