Einzeln wie ein Baum, gemeinsam wie ein Blumenstrauß
Gestern abend verbrachte ich mehrere Stunden damit, das kleine Heftchen von 1994 zu suchen. Schließlich fand ich es. Es stand gut sichtbar an ein Bild gelehnt neben der Katze, die ein psychisch Kranker gemacht hatte auf dem Kleiderschrank.
In der Küche saß auf der Autogramm-Karte des HOT-Teams ein Weberknecht, groß wie ein Adler. Ich forderte ihn auf, durch das Fenster die Wohnung zu verlassen, aber er wollte nicht und fixierte mich stattdessen. Ich konnte nicht richtig sehen, wo seine Augen sind, seinem Blick aber trotzdem – oder wahrscheinlich genau deswegen! – kaum standhalten.
Am 22. August 2011 um 19:26 Uhr
Werdegang
Am 23. August 2011 um 00:39 Uhr
die kleine lila katzenheimat! was für ein schöner tanzteetag!
ein trogulus torosus mit hüfte und stinkdrüse!
ist er weg oder schaut er noch? ich wäre ausgezogen, hätte
ich den getroffen. habe die katzen zugegriffen??
Am 23. August 2011 um 11:01 Uhr
Der Tag war sehr schön, ich sehe noch die zerfallene Suppe, die du zwischen den Greisen (im Kreise der Greise kneiselnd) gegessen hast.
Der riesige Weberknecht saß gestern im Flur an der Wand, relativ weit unten, so daß die Katzen gut drankommen. Ich hoffe heimlich, daß sie ihn sich später geholt haben.
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15:48 Blitze Sonne Donner Regen Donner Sonne Blitze Regen
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Himmel und Erde sind nicht gütig.
Ihnen sind die Menschen wie stroherne Opferhunde.
Der Berufene ist nicht gütig.
Ihm sind die Menschen wie stroherne Opferhunde.
Der Zwischenraum zwischen Himmel und Erde ist wie eine Flöte
Der Gerechte scheut sich, seine Kisten auszupacken
und ward doch nicht zuschanden
Am 24. August 2011 um 23:50 Uhr
Gruß aus Stettin. Hier riecht es überall nach Schokolade.
Am 25. August 2011 um 10:52 Uhr
Der Zwischenraum zwischen Himmel und Erde – ist er nicht wie ein Blasebalg?
Am 26. August 2011 um 12:16 Uhr
Arbeit und Struktur
http://www.wolfgang-herrndorf.de/
Am 26. August 2011 um 22:04 Uhr
Beim Herrndorf lesen ist mir eingefallen, daß ich 2009 und 2010 relativ oft im Plötzensee schwimmen war, 2011 aber noch gar nicht.
Am 26. August 2011 um 23:42 Uhr
Im Happy Day spielen sie „Rappers Delight“ von der Sugarhill Gang.
Im Golgatha-Biergarten spielten sie letztens „Kaw-Liga“ von den Residents. Und New Order. – Im gut vollen, schwül-heißen Regionalzug nach Angermünde laß ich die Spex und bekam bösartige Gedanken. – Im Anschluß lese ich, wie geheißen, den Durchblutungstext. Ich bin immer noch froh, daß ich die große weiße Kachel aus der Czeminskistraße mitgenommen habe.
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Man macht seine Sache so gut wie es geht, reiht eins sinnlos ans nächste. Schlimmer (ein bißchen, aber nicht viel) wäre nur, das bißchen was man machen kann, nicht zu machen. Das ist es auch schon, damit muß man auskommen.
Am 27. August 2011 um 16:48 Uhr
Einfach vertrauen in wörtliche Übersetzungen der Vorsokratiker, unaufgeschnittene Lieferung. Aristoteles dachte, daß Mäuse aus Müll entstünden, was ja auch stimmt.
Meine liebe Nachbarin nutzt Kommunikationswege, die die Nerven schonen. Sie achtet auf die Unverletzlichkeit der Wohnung und statt mich durch klingeln an der Haustür aufzuschrecken, schreibt sie sanfte sms: bitte mail lesen und beantworten.