Verstochen

Der Sturm vom 18. Januar macht viele Wege in der Meerhardt immer noch unpassierbar. Nicht nur Fichten liegen hundertfach entwurzelt und gebrochen kreuz und quer im Wald, auch viele Buchen mit beträchtlichen Durchmessern und schönen glatten Schäften. Sollten denn diese Saftschäftler auch bloße Flachwurzler sein? An den Bruchstellen der Fichten glasklare Tränen aus Harz, das riecht gut, das klebt, das kriegt man nie mehr ab von den Händen. Innen sind sie oft hohl oder ganz braun.

Im oberbergischen Kreis hat sich fast jeder Hausbesitzer einen billigen Ofen angeschafft und verstocht das noch nasse Holz, was er unerlaubt aus dem Wald gezogen und sogleich mit der Elektrosäge zerteilt hat. Wer weiß, was sonst noch alles. Weißer oder gelber Rauch steigt auf, es beißt in den Augen und in der Lunge, der ganze Talkessel zugequälstert, dazu eine neue Sonne, die extrem hell den Dunst durchstrahlt und Löcher in die Netzhaut brennt, frißt!
Erneuerbare Energie?

Wenn der Frühling kommt wird die Freude darüber gleich eingetrübt, weil man vielleicht meint, nicht mithalten zu können. Man muß sich erst hereinfinden mit seinem steifen kranken Winterleib, es wird schon werden, keine Panik. Oder auch doch: Panik.

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