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Es ist geheim, aber ich bin ja nicht diskret: H. hat Kontakt aufgenommen zu Außerirdischen. Sie verkörpern sich in flämischen Mädchen aus dem 18. Jahrhundert, deren Lebensalter 13, 14 nicht überschreiten darf. Reinheit

„Schau! schau! Sie sind hier!“ rief er aufgeregt, aber ich sah nichts außer jungen Mädchen, die in Gruppen aus der Schule kamen und langsam nach Hause gingen, hier und da stehenblieben. „Schau, wie ihr Kopf schwebt!“ —
Ihre Botschaften seien frohe, wir hätten Glück, es ginge gut aus, die Tränen würden abgewischt, Tod wird nicht mehr sein. Literaturfake

„Verzweiflungszuversicht“: bestimmt sechsmal im DLF und dem Schwestersender DEUTSCHLANDRADIO KULTUR, daß das gesamte lyrische Werk von Emily Dickinson nun komplett und neu übersetzt vorliege. Dazu sehr viele Teaser und Trailer zu Lesungen von Peter Glaser, der doch erst letzte Woche gelesen hatte? Und wieder: geboren als Bleistift, jetzt ein Computer. Oh Mann. Fast so schlimm wie Wurfsendung. Und daß man sehr sehr genau zuhören müsse. Ich kann dem österreichischen leider überhaupt nicht zuhören, es geht nicht. Ich kann nichtmal hören, ob der Text gut ist, wenn einer so liest, ich bin zu abgelenkt, es ist meine Schuld, ich weiß. Ich kann überhaupt kaum einer Lesung zuhören, ich verstehe den ganzen Hoerbuchboom gar nicht. „Ich hör so gerne beim Autofahren Katharina Thalbach!“ – Jedenfalls: Emily Dickinsons Gedichte, von denen zu ihren Lebzeiten ja nur 10 gedruckt worden seien/sind, seien ja so gut, daß man sie durchaus auch mit dem Werk von Dichtern, nicht nur mit dem Werk von Dichterinnen, vergleichen könne.

Man könne ja vielleicht überhaupt sagen, sie sei ein Dichter, und keine bloße Dichterin.

Der Lustgreis, die Lustgreisin. Die üblichen Unverschämtheiten. Schamlos nicht nur auf die Ungeborenen, jetzt sogar auf die Außerirdischen ausgreifend!

H. und ich waren hauptsächlich deswegen nach Brüssel gereist, um Josef Straus wieder sehr gute Ausstellung bei dependance anzusehen, ein Haus zu kaufen und Stunde um Stunde im L´Aborateur zu sitzen.

Literatur klingt (mir) immer auch wie Literaturfake und keiner, der vorlesen will, sollte sich beibringen lassen, wie das geht, kommt nur Mist bei raus, außer welche können es wirklich oder haben sonstwas Nettes, Gutes, Normales, Unnormales (sich selbst).

„Ach, ach“, jammerte Achim, „wohin jetzt mit dem ganzen Driss?“, er meinte den Haufen Rechnungen und Mahnungen vor siss auf dem Tiss. „Vielleicht in einen Ordner rein?“, antwortete ich hilflos. „Ordner, Ordner! Meinst du, ich will die ganze Wohnung voller Ordner haben? Meinst du, Henry Miller hätte Ordner gebraucht?“
Ich muß jetzt was anderes machen. Einen Beitrag schreiben für Heft eines Raumes im Wedding, über den ich fast nichts weiß. Und den neuen Job anfangen: nach 13.000 Witzen jetzt knapp 6.000 Bilder verschlagworten, Meisterwerke.

Und der gute Günther Janssen macht auch immer noch sein Programm und spielt als erstes The Fall und sagt: Ehre wem Ehre gebührt. – ja!

und die Frau ist doch ein ganz normaler Mann!

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„In several exhibitions during the past two years, Strau included lamp sculptures, built of found material connecting his texts and images. The texts are then attached with ribbons, clipped to the lamps, or some lamps even \“speak\“ the text. While primarily a literary effort, \“reading\“ is here relocated within a sculptural installation.
In Bruxelles, Strau will be presenting new works with original texts, sometimes including merciless subjective content, both as original ‚drawings‘ of almost automatic writing and in the form of posters available for the viewer to take away.“ (Pressetext, Auszug)

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