Phänomen Hodl-Effekt

Ich glaube, Hacki und Barny haben Recht. Die Sache mit dem 18jährigen Emsdettener erinnert mich auch ein bißchen an den Hodl-Effekt, eine unvollendete Theorie.
Es begab sich zu der Zeit, da hatte der gutmütige Dr. Dan den geistig Behinderten D. Hodl zu beobachten und zu betreuen. Dieser war zwar seiner Ansicht nach der Klügste aus seiner Gruppe, aber doch etwas mehr als nur knapp zu beeinträchtigt, um auf eine richtige Schule gehen zu können.

Gar übel war er dran, denn er war von gemeiner Art, hatte weit auseinanderstehende kleine Augen an seinen weißen Kopf drangenäht, meistens schlechter Laune und darüberhinaus gesegnet mit einer extrem unangenehmen, hellen belegten Quäkstimme. Die das Blut bläulich verfärbte, bzw. es in den Adern einfror und als Schnee unten aus der kratzigen Hose fiel usw. Er beschwerte sich ständig und wollte nicht zu den anderen gezählt werden. Aber wer will ihm das verdenken.
Wir suchten seinerzeit, selber kaum klüger, aus ihm den Hodl-Effekt herauszuextrahieren: Man ahnt irgendwie was, begreift es aber nicht so ganz. Man ahnt was, ist aber weit entfernt davon, die Zusammenhänge zu durchschauen, irgendwie begrifflich zu fassen und zu artikulieren.

Resultat: Grundgefühl Mißtrauen, Interesse an Mode und an Pop-Musik (Chartplätze 1 – 2). Was man jedenfalls genau spürt, ist der Mangel. Das ist das Schlimme an der Sache. Dieser Mangel füllt fast alles aus. Reichlich Platz für diesen Mangel.

Dann abwechselnd rasende Wut, Verzweiflung, Entleibungswünsche und dennoch leise Hoffnung auf ferne, fernste Belohnung, die immer wieder aufs Neue enttäuscht wird. – Ihr wißt, wovon ich spreche! Alles klar!

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Apropos Theorie: Für eine der besten Theorien halte ich diejenige von Max Goldt, nach der die Junkies von ihren engen Hosen so schlimme Schmerzen kriegten, daß sie diese wiederum nur mit Heroin zu bekämpfen wüßten.

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