Das mündliche Eingeständnis einer schuldhaften Verfehlung des Pönitenten oder Beichtkindes

ziemlich uninteressant und vielleicht mitteilensunwürdig, es kommt mir bloß selbst plötzlich so wunderlich vor, daß das tatsächlich gemacht wird und überlege, ob es doch für mehr Menschen, als man annimmt, etwas ganz Normales und Selbstverständliches sein könnte, als Pönitenten oder Beichtkinder vor einen Pastor hinzutreten, um sich zu schuldhaften Verfehlungen zu bekennen und Strafe zu empfangen. (Obwohl es doch so weird und verrückt ist, muß ich doch nicht hinschreiben.)

Alle Tage sollen mir gleich sein.

Die Bienen sterben unaufhaltsam und ich kann nichts daran ändern.

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Wochen vorher

Unsere Kandidaten Grigoleit und Hahn bewegen sich praktisch nicht von der Stelle, starren vor sich hin. Ich weiß nicht, ob wir mit ihnen den richtigen Griff getan haben.

Einer ist ganz offenbar verrückt. Er klimpert stundenlang mit seinem kleinen Pinsel im Wasserglas herum, ohne aber zwischendurch was auf das Blatt zu machen, soweit ich sehe. Neben dran sitzt der immer noch stocksteife Grigoleit. Der mit dem Pinsel klimpert ist schon etwas älter und hat eine auffällige Hautkrankheit im Gesicht. Er schält sich und ist darunter leuchtend rot.

Jetzt kommt ein Prüfling und fragt, ob es der worst case wäre, wenn er etwas Ähnliches abgäbe wie ein anderer? Er habe nämlich gerade gesehen, daß jemand anderes auf die gleiche Idee gekommen ist, wie er selbst. Ist das wohl schlimm? – Nöö. Nö. – Ist ja auch naheliegend! – Ja. – (ich weiß nicht, was er meint.) Ich sage ja, obwohl ich nicht weiß, was er meint. Nicht verunsichern, immer beschwichtigen. Ermutigen, befähigen, alles erlauben.

Auch der Verrückte mit dem roten Kopf kommt nun an meinen Tisch und stößt hervor: Ich muß jetzt mal … woanders sein! – Klar.

11 Reaktionen zu “Das mündliche Eingeständnis einer schuldhaften Verfehlung des Pönitenten oder Beichtkindes”

  1. matumba

    Man weiß es nicht.

  2. Gerd

    Um die Bienen kümmern wir uns, was machen die Krähen mit den Greifen.Der Sittich ist selten betroffen. Der parasol ist regenundurchlaessig.winterfest

  3. admin

    nach Trinitatis | Fronleichnam | Heiligstes Herz Jesu | Verklärung des Herrn | Kreuzerhöhung | Erntedankfest | Reformationsfest | Allerheiligen | Allerseelen | Buß- und Bettag | Ewigkeitssonntag | Christkönigsfest | Apostelfeste | Johannis | Marienfeste | Michaelis |

    Im DLF Übertragung eines Gottesdienstes zum Reformationstag aus der St.-Johanneskirche im Ostseebad Rerik. Predigt: Pastorin Karen Siegert. DDR-Religionsschwulst-Hörspiel, engagiert. Dazu kann man die 38 Seiten Stuckrad-Barre Nichtsäuferbeichte in der WELT lesen. Für ein Leben, das sich lohnt. Leistungsstark, clear.

    Die Hängung muß gemacht werden.

    Nach der Stretchung.

  4. admin

    Gut geworden, glaube ich.

  5. admin

    Rainer Bonhof, Günther Netzer und Andreas Gursky daneben.
    #DFB-Pokal #Scheiß-Fortuna-Düsseldorf

  6. admin

    Der saudoofe Helmut Berger. #LANZ

    (ich habe mir 50 Jahre angehört, wie wahnsinnig toll diese Welt und diese Art von Getue ist, um jetzt einwandfrei feststellen zu können, daß das wirklich nicht stimmt.)
    Gleichzeitig: völlig völlig völlig egal.

    Der Meteorit soll kommen.

  7. magelon

    Warten, dass er kommt? Ist abwarten noch weiter lebbar. Andererseits- wie überheblich, vermessen, maßlos, einen Meteoriten jagen zu wollen. Also, sauve qui peut, anhaltend ernüchtert (wasser danke gerne) das nächst liegende zur Hand nehmen.
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/82/%27The_Chase_of_the_Golden_Meteor%27_by_George_Roux_34.jpg/220px-%27The_Chase_of_the_Golden_Meteor%27_by_George_Roux_34.jpg
    http://jv.gilead.org.il/zydorczak/images/chamet_00.jpg

  8. admin

    Es ist ein naiver Wunsch, gewiß.

    Wenn ich nachweislich an der Ungerechtigkeit der Sachlage nichts ändern kann und auch sonst das Wenigste von dem, was mich täglich quält, beeinflussen kann, soll die Welt gefälligst auch aufhören, mich ständig dazu aufzufordern und anzubrüllen. – Ich kann nichts dafür! – Weiter lebbar? – Nein. – Aber tot ist man auch noch lange genug.

    (das nächstliegende zur Hand nehmen nein.)

  9. admin

    WO HIN?

  10. admin

    Heinz Wolf sagt: „Der Verteidigungsminister…“ ich ergänze sinnhaft: Apel! und denke: vielleicht ist einem auch gar nicht mehr zu helfen.

    Heinz Wolf ist nur 3 Jahre älter als ich, das verstehe ich auch nicht.

    Hans Apel ist schon tot. (1932 – 2011)

    Apel sah sich selbst als Volksvertreter und stand bewusst im Telefonbuch. Er war stolz darauf, rund 10.000 Hausbesuche gemacht zu haben. (Wikipedia)

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