Weltgeschichte u. Heilsgeschehen, Urban-Taschenbücher Nr. 2

Auf dem Weg nach Dahlem Dorf

fliederallee1.jpg    gut.jpg  geselinge.jpg Tuchintarsienausstellung so dunkel, daß man fast nichts erkennt und etwas sinnlos bombastisch auf bombastischen Trägern präsentiert, trotzdem sehenswert und das Dorf Dahlem löst ein schönes Feriengefühl aus, wir werden alle sterben

und dann leider hier  imbiss-dahlem.jpg

die schlechteste Currywurst und leider auch die schlechtesten Fritten und die schlechteste Soße gegessen. Ich stellte mir vor, der Mann in der Reetdachbude wäre vor kurzem Witwer geworden. Er machte alles falsch, was man falsch machen kann ohne vielleicht etwas dafür zu können, streute Paprikapulver statt Curry über die Wurst, die er wahrscheinlich morgens früh schon zeitig gebraten hatte und dann spät nachmittags in die Friteuse zu dem alten Fett in die Fritten tat. Beim ewigen Warten, Bobby saß draußen auf der Bank, mußte ich das Herumnölen von 3 mittelbürgerlichen mittelalten Berlinern am Stehtisch mit Wachstuchdecke, Feuerzeuge mit Hülle mittig abgelegt auf den Zigarettenschachteln anhören, eine Beschwerdeführung über Dinge, die so nebensächlich sind, daß man richtig wütend wird sich dem ausgesetzt zu sehen; blöde laute bösartige Reden über Flachbildschirme und anderes technisches Gerät, das natürlich nur erfunden wurde, um sie großräumig zu bescheißen und auszutricksen, kein irgendwie lustiges Wort oder Bewußtsein, ein preußischer Stumpfsinn, wobei ich nicht sagen kann, was das Preußische sei. Das Preußische ist, dachte ich, nur keine Freude aufkommen zu lassen und möglichst auch alle anderen davon zu überzeugen, daß es hauptsächlich darum geht, bloß keine gute Laune aufkommen zu lassen in der Kommunikation, weder sich gegenseitig noch sich selbst noch die Situation als Vergnügen zu empfinden und ins Freundliche, Lebendige drehen zu wollen, jetzt nicht und gleich nicht, nämlich niemals, und zusätzlich überhaupt nicht das Geringste von dem zu bemerken, was sie da anrichten und wie greulich es auf die Unschuldigen abstrahlt und sie zersetzt.
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lieber Ritter,

ich glaube der Knochenmann könnte schwer nerven,
sehen wir lieber Michi, die blinde Schwertkämpferin

michi-die-blinde-schwertkae.jpgoder diesen Film ich.jpg noch lieber diesen uhu-gib-auf.jpg

der Phantomschmerz macht mich verrückt. Ich möchte ans Fenster treten und herunterfliegen wie ein Mauersegler und auch so schreien. Gestern abend im Schillerpark habe ich sie gesehen. Sie sind bereits hier. Auf einer großen Düne errichtet, weit flog der Sand, als der Wedding noch mit Windmühlen betrieben wurde.

bis später
Michi

mauersegler.jpg

Mauersegler sind das ganze Jahr über gesellig und leben zur Brutzeit im Regelfall in Kolonien, in denen viele Aktivitäten synchron sind. Besonders auffallend sind die nur bei gutem Wetter vorwiegend abends zu sehenden sozialen Flugspiele, die sogenannten „Screaming Parties“, die von lauten Rufen begleitet sind. Dabei bilden die Vögel einen mehr oder weniger geschlossenen Schwarm, der zeitweilig in großer Höhe kreist und wiederholt mit rasanter Geschwindigkeit dicht an den Nistplätzen vorbeifliegt. Daran beteiligen sich alle Vögel der Kolonie, auch die Brutvögel und im Spätsommer die flüggen Jungen. Bei diesen Flugspielen sind sehr komplexe Flugmanöver zu sehen, teilweise erinnern diese an die Balzflüge. Auf die „Screaming Parties“ folgt oft unmittelbar das Aufsteigen zur Nächtigung in der Luft.

Hallo, wieviele Leute wären das wohl zur Screaming Party? die Wohnung ist nicht so groß. Man könnte die Sachen von der Uhutrust art-Seite auf die Wand machen mit dem Beater und vielleicht paar Heffs dazuhängen, wenn es nicht schon morgen ist, sondern vielleicht Samstag/Sonntag/Montag, Vortrag halten kann ich eher nicht, sondern mir kommt es jetzt vor, wie meine Ärmlichkeit auszustellen als warnendes Beispiel für die Studenten es SO nicht zu machen wie Frau Eichwald.

ich weiß nicht, ob du meine Telefonnummer hast? 769746937697279896375497687608 gern bald treffen, mit und/oder ohne Studenten

m

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ich dachte heute mal hierhin:

60jahre-60werke

fucksounddesign fängt ungefragt von selber an und dann kommt auch schon Lüpertz, „grandios“

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Ich empfehle

21:30 Kino Krokodil

Berlin – Prenzlauer Berg. Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990, BRD 1990/1991, s/w, 78 min Regie: Petra Tschörtner

Leider nur DVD weil es nur eine Filmkopie gibt und die gehört dem Bundesarchiv.

Wie ein Mann mit hellster Stimme „Unsere Heimat“ singt und so klingen will, wie original das hellsingende Kind, die Filmemacherin läßt ihn das komplette Lied singen vor dem Wiener Café, da war ein Geburtstag, der auch nicht schlecht war. schön strack wackeln sie gemeinsam dahin. Wie zutraulich die Ostler waren.  Eine ganze Kultur ist untergegangen, sagt Ritter. Was wohl die unter 30jährigen oder 20jährige erst denken, wenn sie so einen Film sehen.

0:40 Kalliolle kukkulalle von unsre Heimat über Oktoberklub, Hier wo ich lebe, Wir sind überall, Ernst Busch, Stukalied, NVA Anthem, ich hatt einen Kameraden, Du hast ja ein Ziel vor den Augen, Thälmann ist niemals gefallen, jetzt Bundeswehr Hamburg Oh du schöner Westerwald Eukalyptusbonbon, YouTube ist die beste Erfindung der Neuzeit und natürlich das Streichholz, Herr Krallowski.

Mielkes Schihens und sogenannte Kuffits

39 Reaktionen zu “Weltgeschichte u. Heilsgeschehen, Urban-Taschenbücher Nr. 2”

  1. matumba

    Gold, pures Gold!! Verzähl er doch weiter, Herr Urian!

  2. admin

    echt? das Gelaber? ich halte es selbst kaum aus, ich tu nur so.
    Danke mein Freund. Vielleicht ist es, weil du an deine Jugendzeit erinnert wirst.

  3. alleine irren

    als ich die telefonnummer da oben las, musst ich so, also, da musst ich tränen lachen. da sagte am telefon der gesprächspartner, mit dem ich in diesem moment verbunden war, ich sei wohl etwas, wie hat er sich das ausgedrückt, äh, jetzt will ich nicht falsch zitiern, iss klar, also, etwas im sinne von erschöpft, aber mit a. glaub ich. mit a und noch anderen vokalen und einem SCH, ich glaub SCH, war auch dabei. es könnte: angeschlagen gewesen sein, mutmaße ich nun. aber auch das ohne gewissheit.

    und zudem: passierte mir jetzt schon mehr als nur einmal: ich duze leute ohne es zu wollen. dabei kenn ich die vornamen garnicht. und dann iss oft so, dass die welt meint: einmal geduzt, immer geduzt. irgendjemand sagte: sumpfig. aber das ist nicht mit a und nicht mit sch. aber auch egal.

  4. admin

    oder erschaffen kann es heißen. Ich holte gerade bei den Kireccis ein Paket ab, da siezte ich sogar die etwa 10jährige Tochter, so bekloppt bin ich mittlerweile. Ihr hat es aber glaube ich gefallen. Sie war schon im Schlafanzug.

  5. admin

    Ein schönes kleines dickes Mädchen im rot-weißen Schlafanzug.

  6. matumba

    Nein, kein Gelaber oder das beste weit und breit! Und ich war ja nie jung. Es erinnert mich an jetzt.

  7. admin

    Du hast es gut und weißt es nit.

  8. alleine irren

    ich vermute, alle zu siezen ist sicherlich die bessere alternative. und leute im schlafanzug sollte man generell siezen. die höfliche pyjama-form.

  9. alleine irren

    und lese gerade in „höfliches und gutes deutsch“: bei der reihung von aufforderungssätzen kann das SIE im zweiten oder in folgenden Sätzen nicht weggelassen werden, also NICHT: Bitte kommen Sie und helfen mir … Möglich ist aber z.B. Bitte vertrauen und helfen Sie mir. aha. außerdem: im zweifelsfall entscheide man sich für die Verwendung bzw. Hinzufügung des (höchsten) titels.

  10. admin

    Ja, Kinder zu siezen ist toll, ich hatte dann sehr gute Laune. Auch hypergute Laune bekam ich heute von der Nachricht „ich bin in Berlin auf der Rektorenkonferenz der Kunstakademien, au wei“, weil ich sofort meinte, mir das vorstellen zu können um dann sofort festzustellen, daß ich es mir natürlich überhaupt nicht vorzustellen imstande bin. Dann dachte ich: Rektoren, das klingt wie eine kleine Dinosaurierunterart, und daß deren Hunderte sich träfen, auch aus Kleinstädten, Lüdenscheid, Schwelm, Nördlingen. Dabei gibt es sicher gar nicht soviel Bezirksanwälte bzw. Rektoren, Fear and Loathing in Las Vegas, Asche, welche Asche? Bernd schickte ein klasse Bild von seinem Onkel.

  11. admin

    Doch welcher ist der höchste Titel, Ihre Majestät?

    Ja.

  12. alleine irren

    aha. hm. junkfrau. pontifaxe. ihro dingens. ihro cluster exzellenz. rektoren auserkorn. ihro dingenskorn. ditt billigste bitte, ihro korn. ich will immer überall noch „busen“ schreiben, aber ich kannit. vielleicht muss ich dann wieder weinen vor lachen oder lachen vor meinen, ich meine weinen. weine meinen. es ist wohl einfach ein phänomen. freiiin ist ganz gut, aber schon beinah niederer adel, nicht wahr? OLLEOOONNS! OLLEONNNS! unlängst saßen wir im taxi, das war ein montag, und wussten nicht wohin. auch der taxifahrer wusste nicht wohin, hatte aber einen sicheren hinterkopf und zudem einen humor. was gut war. jemand sagte magendoktor, aber wir fuhren am ende dann alle zu mir, wo wir schwiegten und sippten. nein, nicht schwiegten, nur beinah. wir plauderten schon auch. sipptend.

  13. admin

    ach, ich hatte das wieder weggemacht, zu langweilig, obwohl ich heute nachmittag auch dachte: man muß sich nicht darum sorgen, ob man im Internet zuviel Platz beansprucht. Hier ist ja wirklich genug Platz.
    Magendoktor – da muß man höflich sein und abwartend, man wird nicht gleich akzeptiert. Die mögen (zu Recht) keine Touristen aus anderen Schichten die sich einen skurilen Zille-Abend machen wollen auf ihre Kosten. Erst trinkt man still und devot 3, 4 Schultheiß, immer gleich bezahlen. Dann wartet man die günstige Gelegenheit ab, unterthänigst sich der Jukebox zu nähern und paar Lieder zu drücken. Dann wieder warten, ob es angenommen wird.

  14. admin

    Ich war Montag in der Montagsbar in der temporären Kunsthalle. Ekkehard Ehlers und ein anderer. Musik hat mir ned gefallen. Jazz. Einmal das Langley Schulprojekt mit Good Vibrations, das war gut. Dann wieder so TRompeten, Saxophon usw. unheimlich virtuos und zu hoch eingestellte Höhen und laut. Das kaLte Grausen und noch nichtmal Absicht, glaube ich. (ich meine die Quälabsicht durch die Abmischung oder wie das heißt) Das Gute war aber, daß ich und mein Gesprächspartner uns im Grunde nur über Krankheiten unterhalten haben, Krankenpflege, Tod, Trauerfeiern und danach die eigenen Rückenleiden ausführlich durchgesprochen.

    Ich ärgere mich jetzt darüber, was vich über den Magendoktor gesagt habe. Als wenn ich wüßte wie es zu sein hat. Man kann es ja auch anders machen. Man könnte ja mal versuchen, möglichst großkotzig und anmaßend sich zu verhalten, vielleicht kommt das auch prima an. Na ihr kaputten Hartz4 Schweine, heute schon genickt?

  15. alleine irren

    also wir wärn lieb und stumm und durstig gewesen, ganz verhalten, und dankbar für die herberge. das ist sicher. eben hat meine mutter angerufen. daher die leichte verspätung. ich hab auch rückenleiden, seit jüngstem, das ermüdet, es ist auch akut, dann gehe ich zu anwendungen, die anwendungen ermüden dann aber auch. und blass. blass. „ein kranz von schmerzen“, wie edeltraut zu sagen pflegte, „ein kranz von schmerzen“ – man muss dann auch so eine beschreibende handbewegung machen dazu, ein kranz von schmerzen… ein kranz ein kranz ein kranz ein kranz…

  16. admin

    Das von Ihnen geschilderte Problem verlangt Ruhe und Geduld, glaube ich. Zum Glück ist ja nichts wirklich kaputt gegangen, wenn ich es richtig verstehe.

    Ich bin grade bißchen auf einem anderen TRip und sehe so gerne mehrfach hintereinander, auch schon längere Zeit dieses Video und den Text dazu, ich finde daran alles gut!Mitsingen ist schwierig wg. der Einsätze, aber wenn man es kapiert hat, gehts.

    Dirty Back Road
    Artist(Band):The B-52’s

    Reckless drivin‘, like a sports car
    God I want you, like a fuel engine!
    Energized line, like a road
    You-oo-oo-oo–oo ride me-ee-ee-ee-ee
    Like a road
    You-oo-oo-oo–oo ride me-ee-ee-ee-ee

    Foot on the pedal
    Feet in the air
    Sand in my hair
    Oh, don’t look back
    Don’t look behind you
    Reckless drivin‘ on
    Dirty Back Road

  17. admin

    dagmar dath,… sinngemäß, beschloß ich nur noch mein Herz an Leute zu verschenken, die mich sehen, wenn sie mich anschauen, seitdem war ich nie mehr allein. –

    – es geht ja gar nicht um allein sein, oder nicht allein sein.
    Erstens bin ich nicht allein, und zweitens bin ich gern allein.

    Soeben hast du ausgelitten, jetzt wirst du kalt. Dann kommen die Hauskatzen, riechen an deinen Ohren und beißen vorsichtig ein Stück heraus.

    nach Lage handeln!

  18. ding der unmöglichkeit

    seit stunden passiert nichts beim anh. jetzt bin ich gezwungen über felixmüllers porträt vom kirchhoff, sammler, was zu schreiben. ich denke über entartete kritik nach, wie die folgende: „Heinrich hatte auch früher schon Wein getrunken und war Stammgast in der „Weinpump“ in Eltville, deren Inhaber Adam Müller war. Von Eltville aus fuhr der letzte Zug nach Wiesbaden um 23 Uhr. Wenn er den verpasste, ging der insgesamt eher sparsame Kirchhoff die 20 km zu Fuß zurück nach Wiesbaden, um das Taxi zu sparen.“
    eigentlich würde ich am liebsten nur dieses zitat vom niklas jacobs bringen, dazu: eintritt frei.

    wie ist die lage? wie kann ich handeln?

    mit r telefoniert, sie sagt, ungeheuer zeigen sei wichtig.

  19. alleine irren

    großartig, ging nicht auch leibniz von wolfenbüttel nach braunschweig durch den schwarzen wald zurück, zu fuß? nach seiner liebgewonnenen pokerrunde? und nehmen Sie das dortige nichtspassiern doch als passierschein! freedom! freedom! freedom! bedenken sie doch, wie ungesattelt der befleckte pinto steht und heiser wiehert! denn er ist heiser in der kehle seines keuschtuns – wie frau von magdeburg es vor mehreren hundert jahren in diesem zusammenhang so trefflich formulierte.. in diesem sinne: entbindet, entbindet, entbindet die fesseln, und fesselt die (wasweißich) ungebrandeten rinder? es ist frühling! frühling ists! und das laub steht auch in vollem laub.

  20. alleine irren

    oder ging er nicht vielmehr von braunschweig nach wolfenbüttel? in jedem fall aber ging er nachts und um ihn her war nichts schwärze. klavier vorm bauch und klotz am bein, wie lang ist die chaussee? klavier vorm bauch und klotz am bein, wie lang ist die chaussee? klavier vorm bauch und klotz am bein, wie lang ist die chaussee? klavier vorm bauch und klotz am bein, wie lang ist die chaussee? klavier vorm bauch und klotz am bein, wie lang ist die chaussee? klavier vorm bauch und klotz am bein, wie lang ist die chaussee? (aus leibniz: neue abhandlungen über den menschlichen verstand, seite 222)

  21. admin

    Endlich wieder Schulmails und gleich so supere

    (TB wie aus einer Westernklamotte)

    Als ich aber ins Montgomery kam, waren 3 von 4 Künstlern schon gegangen, schade. (Fuck Your World  zu Gast.)

  22. admin

    Ich möchte altersgerecht leben.

    Wie kommt man in den neuen Modus?

    Wer die Frage stellen kann, weiß auch die Antwort.

    Ich weiß sie aber nicht.

  23. ding der unmöglichkeit

    ich hab mich das auch fragen müssen. und kriegt man dann auch essen auf rädern?

  24. alleine irren

    AS MANY QUESTIONS AS ANSWERS

    What is to start?
    It is to have feet to start with.
    What is to end?
    It is to have nothing to start again with,
    And not to wish.

    What is to see?
    It is to know in part.
    What is to speak?
    It is to add part to part
    And make a whole
    Of much or little.
    What is to whisper?
    It is to make soft
    The greed of speaking faster
    Than is substance for.
    What is to cry out?
    It is to make gigantic
    Where speaking cannot last long.

    What is to be?
    It is to bear a name.
    What is to die?
    It is to be name only.
    And what is to be born?
    It is to choose the enemy self
    To learn impossibility from.
    And what is to have hope?
    It is to choose a god weaker than self,
    And pray for compliments?

    What is to ask?
    It is to find an answer.
    What is to answer?
    Is it to find a question?

    Laura Riding

  25. admin

    ich schaffe heute nichtmal eine Dose Lack zu kaufen, so schlecht ist mir von mir, und diesem blöden Kindl-Bier und den sinnlosen Gesprächen, die ich sprachte (ich weiß, laßt mich)

    Wiese, A I schickte:

    *SZ:* Denken Sie manchmal an den Tod?

    *Lassnig:* Sie meinen, ob ich ans Sterben denke?

    *SZ:* Na ja…

    *Lassnig:* Sie brauchen sich doch nicht zu schämen! Das möchte doch jeder wissen, aber gleichzeitig will’s keiner wissen, weil alle sich fürchten. Ich weiß nur: Wenn ich in einer Wiese liege, möchte ich mich in ihr auflösen. Das wär‘ ein schöner Tod; die langsame Auflösung.

    _____________

    aber nicht jetzt

  26. admin

    Ich hoffe, ich darf es zitieren, bitte ja (Hemmschuh 113, Nacht der Lieder, Morkepütz 1983)

    „gestern war ich im kino, da quatschte einer vor mir. da sagte ich: Halt die Schnauze. dann waren das drei halbbesoffene süddeutsche, von denen einer mit diesem doofen dialekt fragte, wer gesagt hätte, er solle die schnauze halten oder so. Komm her! sagte ich mit sehr tiefer böser stimme! tatsächlich war ruhe, die gingen nachher sogar früher raus! wenn die gewußt hätten.“

  27. admin

    Was ist eigentlich mit der ca. 70minütigen Version vom Abgehlied? Das habe ich immer so gern gehört. Wie geht nochmal der Text?

  28. claude

    Ich war auch grad in einer sehr schlecht beleuchteten Ausstellung über Botanik-Illustrationen der letzten 300 Jahre. Es sah leider alles gleich aus, hätte mir mehr irrsinnige Verfeinerung davon versprochen. Schade, daß die Currywurst so schlecht war, das Büdchen sieht so nett aus auf dem Foto!
    xxx
    yours
    CLaude

  29. admin

    sie machen es einfach immer dunkler und denken, der kleine Mann wird es schon nicht merken. Aber da haben sie sich getäuscht!!

    Ich geh gleich und erkläre Amelies Studenten aus Wien das Wesen meiner schönen Künste. Ich habe mir nichts überlegt und werde sie vielsagend anschweigen und dazu das Licht ausschalten. Was meinst Du, Claude?

  30. admin

    Januar (v. lat. ianua „Tür, Zugang“), das verstehe ich. Sonst nichts.
    Im Plus war eine dicke Behinderte im orangen T-Shirt mit orangen Haaren, die Michaela hieß. Sie wollte tüchtig einkaufen. Nein, Michaela! Nicht! rief die Betreuerin ständig, wir müssen sparen!
    Eistee!
    Nein, Michaela!

    Außerdem war der Plus wirklich bald leergekauft. Machen Sie Inventur? – Nein, wir bauen um, wir machen dann 10 Tage zu und dann kommt hier ein NETTO hin. –  Oh nein Netto nicht! Nicht Netto, nein!

    Die Studenten fanden Blogs eher bißchen peinlich. Fast so schlimm wie in der Castingbox von DSDS auftreten schien mir. Daß man das, äh,… nötig habe. Was sind denn das für Texte? Wo haben Sie denn die Texte her? Warum schreiben Sie die denn?

    Ein Mädchen sagte, sie lese selber ja keine, aber man höre doch, das sei so schlimm, also da schrieben doch Leute ihre, na, was sie essen zum Beispiel rein und so belangloses, das fände sie nicht gut, aber sie kenne es kaum, es müßte einem vielleicht einer was empfehlen. Ich fragte, warum sie nicht selber lese, dann sehe sie ja, was ihr gefiele und was nicht und im großen Abstoßekel wäre vielleicht ja eine Energie mit der sie was anfangen könne blabla und sich z.B. fragen, warum es ihr ekelig sei. Hm, fing sie wieder an, aber da gäbe es ja soviel und da müßte man ja erst mal wissen, was davon gut sei. Ja, aber das kannst du doch nur selber sagen, nachdem du was gelesen hast. usw. Wollte sie irgendwie nicht glauben, bzw. doch lieber gleich das Gute lesen. Lieber gesagt bekommen was das Gute sei und es dann lesen, im guten Glauben gleich ohne Umwege das Gute zu lesen. Das gut formulierte. Wovon man dann auch wirklich was hat.

  31. ding der unmöglichkeit

    60er jahre werke. habe ich das richtig verstanden: die kunst kennt keine krinze?

    ein bisschen kann ich das mädchen verstehen, ich würde auch lieber gleich wissen, ob der, in den ich mich verliebt habe zb, der gute ist, für den ich ihn halte. davon hätte man dann auch wirklich was, nämlich sich all das ungute gespart. andererseits, ja, wäre das ungute ja vielleicht eine energie, mit der man was anfangen könnte, die meisten fangen damit aber nix gutes an, leider.
    ms theorie ist ja, man müsse fehler vermeiden, sonst mache man sie immer wieder, nix da, aus fehlern lernen, gelernt wird nur der zwang, sie wiederholen zu müssen, ich glaub ihm das inzwischen, spätestens seitdem er sich immer wieder an der selben stelle verfährt.

    weil, na ja, also, an der uni ist man ja doch zunächst, weil man fast noch gar nix weiss und auch hofft, jemand sagt einem mal, was gut ist, und dann guckt man sich das an, und findet das aber vielleicht nicht gut und so wird man langsam zum urteilsbildenden urteilemacher (uhrteilemacher). so nach und nach. also strenggenommen dürftest du gar nicht an die uni gehen, wenn du nicht sagen wolltest, was dir aus bestimmten gründen gut und richtig vorkommt, wenn alle das selber rausfinden sollen, oder?
    aber du hast ihnen ja gesagt, wie man zum gut und richtig findet, also kann ich zwar dein leid verstehen, aber denke auch, das ist leider in der situation gar nicht gefragt, blöd zwar für dich, aber vielleicht nicht schlecht für die studenten, die bestimmt wirklich was davon hatten.

  32. Psittacid

    Ich hatte mal mit Julia zusammen einen Mauersegler. Er hieß Segli und war wohl aus dem Nest gefallen. Man mußte ihn alle zwei Stunden füttern, auch nachts, und ihm die Mehlwürmer vorkauen, das war eklig. Als wir ihn dann in einer feierlichen Zeremonie vom Balkon in die Freiheit schicken wollten, segelte er leider träge nur in Nachbars Garten, wo wir ihn auch nach mehrstündligem Suchen nicht wiederfanden. Das war tragisch, denn wie jeder weiß, landen Mauersegler niemals auf dem Boden und befinden sich überhaupt ihr Leben lang nur in der Luft und eben an Mauern, weshalb sie vom Boden aus nicht starten können.
    Jetzt hab ich deine Ausstellung verpaßt, weil ich 3 Wochen aufm Berg war. Schadst!

  33. admin

    Liebes DDU, eine Kunstakademie ist aber keine Uni. Ich behaupte, wer auf eine Kunstakademie geht, dem soll nicht in erster Linie „Wissen vermittelt“ werden (oder nur in so Zusatzprogrammen, die gibt es ja auch zu Hauf, in Haufen, haufenweise), dem soll vorgeführt werden (wie ist hier die gute Frage), daß es darum gehen muß, Kriterien dafür zu entwickeln und zwar eigene, worum es ÜBERHAUPT gehen soll. Ich behaupte weiter, wer auf eine Kunstakademie geht um Künstler zu werden, der braucht eine ganz andere Einstellung zum STOFF, als ein Normalstudent. Sonst kann er ja auch Germanistik studieren und schön was lernen.

    Ich hoffe immer, es stellt sich was her, wenn auch nicht gleich, wenn auch nicht gleich auf der obersten Bewußtseinsebene, also da, wo nur das labern weitergeht, und nur die persönliche Vorteilnahme interessiert, sonst aber nichts geschieht. Man muß irgendwie Vertrauen haben, oh ist das schwer.

    Fehler vermeiden? – Es gibt keine Fehler.

    Psittacid, der arme Segli. Ich dachte, Mauersegler könnten schon laufen, eben nur nicht so gut?  – Ich habe ein Nest gesehen in einer großen Kiste, wo man oben den Deckel abheben kann, mit ACHT jungen Meisen! Die da dicht aneinandergedrängt schliefen, beinahe ausentwickelt aber noch so flaumig, das Blau und Gelb wie durch eine David-Hamilton-Vaseline-Linse, zärtliche Cousinen. Das sah schön aus, so schön daß ich dachte, man soll es nicht einfach stumpf fotografieren.

    Die Kinder fanden einen Spatz, der einen gebrochenen Arm hatte, den sie mitbrachten. Die Mutter sagte, bringt den lieber wieder zurück, vielleicht seien die Eltern noch in der Nähe. Ich meinte, jetzt ist doch eh zu spät, jetzt wo man ihn berührt hat? Da sagte das 12jährige Mädchen (beim Frühstück), das sei ein Märchen, was sich hartnäckig hielte, denn Vögel hätten ja überhaupt keinen Geruchssinn. – Gaha? Ich finde toll, wenn man von Kindern was lernt. Sie fühlen sich gut und man selber auch.

  34. ding der unmöglichkeit

    hm, aber, warum geht man dann noch an die akademie? dann kann man auch von haus aus künstler werden. gut, vielleicht wegen bafög und weil man da nicht so alleine ist.
    es ist manchmal leichter, wenn noch wer so denkt, aber man hofft immer, dass der es anders ausgedrückt hat, sonst ist man als künstler auch wieder beleidigt.
    ich glaub, du hast deine sache da gut gemacht, und die studenten sind meist doch nicht ganz so stumpf, wie sie wirken. das stumpfsein ist ja auch eine art schutz, wenn man gerade erst aus dem nest gefallen ist. die studieren ja nicht alle erst, nachdem sie 8 jahre auf dem dombau waren oder so. die kommen ja nach 12 jahren schule dahin und ihre kunstlehrerin hat ihnen vielleicht gerade noch mal gezeigt wie sie die pinsel richtig auswaschen. wäre so mein einwand. ich finde, man darf anfangs noch blöd sein, wenn mans bleibt, iss nur richtig doof.

  35. admin

    Man kann (vorher) nicht wissen, was das für eine Entscheidung ist, auf eine Kunstakademie zu gehen. Aber man soll aus GRÜNDEN dahingehen, man soll sich einbilden, man wisse es und sich daran abarbeiten, meinetwegen, oder daran, was das für ein merkwürdiger Wunsch ist, Künstler zu werden und was einen dazu zu berechtigen scheint. Das kann aber alles vorliegen, wie es will, wüst und nicht begrifflich unbedingt, aber es sollte was da sein. (praktische Fähigkeiten können komplett vernachlässigt werden, der Wille zum Ausdruck reicht. Auch der Wille zum Nicht-Ausdruck.)

    ich finde ja auch nicht unbedingt gut, wenn die erst 19 oder 20 sind. So ab 23 vielleicht. Vorher sich bißchen umsehen.

    12 Jahre –  zum Glück können auch Hauptschüler und Abbrecher auf die Kunstschule.

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    18:56 und natürlich kann man auch von Haus aus Künstler werden.
    Vom Bett aus.
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    19:14 ich werde mich beim nächsten Mal besser vorbereiten.
    Sicher etwas besser vorbereiten wollen wenn nicht müssen.

    Ohne freilich in die Falle zu gehen und zu denken, man müsse was hermachen und sich dahinter verschanzen, den „International Artist, hochdekoriert“-Clown abgeben. Schon wer sich so vorstellen läßt und da nicht einschreitet, ist ein Elender, ein Verkommener, ein unnützer Esser.
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    Aber die Welt selbst ist so gut, ich dachte es grade wieder auf der Straße, nur ein bißchen Bewegung und ich freue mich so wahnsinnig an allem, daß es wahrscheinlich wirklich nicht ganz normal ist. Man muß nur mal aus diesem Internet herauskriechen, schon leuchtet einen alles an.

  36. ding der unmöglichkeit

    darf ich dir mal ein lob andichten? am ‚unnützen Esser‘ ging mir auf, dass dein blog aufgrund solcher aus dem blick geratenen denkungsweisen so schön gegenwärtige verstörung schlägt und neu kartiert.
    wie mich mal ein mitstudent im blauen trainingsanzug im arno schmidt seminar völlig verstörte, weil der die ganze zeit in einen falk plan von bielefeld was eingetragen hat. ich glaub, der hat ganz bielefeld umgewidmet. ich hätte diesen plan so gern heute.

  37. admin

    Der sitzt heute sicher schön irgendwo in der Klapsmühle, der Mitstudent.

    Ja, dichte mir!

    (die Freude über das Lob zudecken, die mir peinlich ist. Warum denn.)

  38. admin

    highly

    gutes Medium

  39. LW

    Nein, kein Gelaber oder das beste weit und breit! Und ich war ja nie jung. Es erinnert mich an jetzt.

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