Entlang der Benrather Linie

2. Lautverschiebung

Im Bus vom Bahnhof zum „Haus Frigga“. Dieses Düsseldorf – von wegen fein, so gewöhnlich wie ich lange keine Menschen sah! Was ist denn hier passiert? Rund herum nur Einäugige, Banditen ohne Arme und Beine, Humpelnde, Schreiende, Schielende, Aussätzige in kik und Pimkie.

Das herrschaftliche Haus in dem ich vorstellig werden soll, ein ehemaliges Rittmeisterquartier, liegt auf einer Anhöhe gleich neben der Agentur Blackout. Dahinter ein Brachgelände auf dem ich mich herumdrücke, weil ich viel zu früh bin. Wild wachsende Wicken und Löwenmäulchen vor Ziegelsteinhallen. Ein Schild „Wir sind umgezogen!“ datiert von 1997. Zwei baugleiche Profigrills mit Luftschacht nebeneinander, Paybackprämien plus Zuzahlung von der Araltankstelle aus dem Jahr 2006. Vor der Agentur stehen zwei Werbefritzen und rauchen. Ich lache und freue mich am Leben zu sein. Innen im Haus ist alles aus schwarzem Marmor, selbst die Sitzgelegenheiten. Die Verhandlungen laufen glatt und sehr zu meiner Zufriedenheit, was ein Glück ist, denn ich kann nicht verhandeln und habe nicht die Wahl zwischen diplomatischem und undiplomatischem Verhalten oder einem dritten Verhalten. Denke ja schon ich lüge, wenn ich nur schweige. Stimmt ja auch. Ein Beweis zu nichts, von niemand verlangt.

Ich erkenne zwar „Code“, bin mir aber nicht sicher, ob sich in oder hinter dem erkannten Code nicht noch ein unerkannter, weiterer, für mich undeutbarer befindet. Man glaubt immer, die anderen wären die Eingeweihten und wüßten wie alles zu sein hat.

strunzen, stranzen und strenzen

Wie ich zurückgefahren bin, bin ich auch an einem Puff vorbei. Einem großen mit quadratischen Kacheln gefliestem Haus mit quadratischen Fenstern, in denen oben rechts in der Ecke weiße, zweistellige Nummern angebracht waren. In mehreren Fenstern sah man Frauen. In einem streckte sich gerade eine in althergebrachter Mädchenunterwäsche, also nicht H&M, nicht Push-Up usw. eine junge, kaum 20, schön dick mit Bauch, dicken Schenkeln und Busen, das sah gut aus, das gefiel mir. Sah aus wie Bundesrepublik 1985 und Gesundheit. Das Feeling hatte ich. Reckte die sich da als wenn das ihr normales Zuhause wäre. Die geile Sau.

zeh.jpg DR hatte das Boot nicht unter Kontrolle halten können und war mit dem Zeh an einem Felsen hängengeblieben. Den eh nur noch an einem Zipfel hängenden Zehennagel dann ganz abgerissen und ins Meer vor Griechenland geschmissen, dabei beinahe ausgeblutet.

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1:46 Great, Internet im A-Raum seit heute. Im italienischen Restaurant gegenüber, Stella, singen sie: I won’t let you down, won’t let you down again. Voller Inbrunst. Diese Schweine.

Eine Reaktion zu “Entlang der Benrather Linie”

  1. admin

    ach ach ach ach ach

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