Warum muß der Sohn betteln?
Man muß Vertrauen mitbringen, Vertrauen worein, daß ein Ding im Verbund und vor dem Hintergrund der anderen zu verstehen sei, man möchte die Freiheit des – Eigenen, soll aber den Hintergrund, die Form, boah, ich bin so am Aaasch, hab das alles vergessen. Der sogenannte freie Umgang mit sogenanntem hochgradig Eigenem steht jedenfalls grade hoch im Kurs, natürlich gut, und das biologische Alter wird grad ein Glück endlich egaler. Letztlich ist und bleibt es eine Frage der Selbstermächtigung, die Ergreifung des Künstlertums, was man mit sich selbst ausmachen muß. Ich möchte weiter darauf hinwirken, daß diese Entscheidung den Richtigen einfacher fällt und den Falschen schwer bis unmöglich wird. Warten, daß man es erlaubt kriegt ist eher nicht so gut. Wir haben uns streng erziehen lassen und die Räume eng machen lassen uns dann weiter auch gegenseitig streng erzogen und sicher oft zu ängstlich belauert und Regeln befolgt, die wir selbst gar nicht gemacht haben, bis dann vollständige Lähmung eintritt. Komisch. Strenge Zucht, magere Resultate. Und dann kein Kampf, sondern einfach weggehen. Oder auch nicht komisch: Auseinandersetzungen sind schwierig, man sucht das nicht grade. Oder ach – Anno Pief war das gewesen von jetzt aus gesehen
Es gibt jedenfalls andere, sagtest du, die hätten von dieser „Rotstift“-Kultur noch nie was gehört. Rotstift ist aber nicht mein Wort, es geht nicht darum Übertretungen anzukreiden. Ich weiß nicht genau, was eine Arbeit, sagen wir ein Werk, interessant oder wichtig macht. Wenn man damit aber konkret in Kontakt kommt, weiß man es eben doch. Kann verschieden ausfallen und Verschiedenes ist notwendig. Steht und fällt mit dem, der es macht. – Ja? – Ja.
Ich finde es nicht so schwierig rauszukriegen, ob was echt ist, obwohl viele im Verbrämen ihrer selbst auch vor sich selbst ganz gut sind. Was heißt echt? Zuviel geht es in unseren Tagen um Marketing und Logistik, das ist bekannt, davon soll man sich nicht foppen lassen. Man sollte einfach darauf hinarbeiten mit sich selbst in ein gutes, offenes, freundliches Arbeitsverhältnis zu kommen, geprägt von gegenseitigem Respekt. Fördern und fordern, ja, auch laissez faire. ach ach ach ach ach
Wir hier von der Rheinischen Selbstquälschule kennen uns ganz gut und wissen, wo wir herkommen und vor welchen Folien wir rumhampeln –
Mir war aufgefallen, daß ich mit rheinischer Selbstquälschule fast nur Leute meine, die nicht oder nicht lange auf einer Kunstakademie waren und als sogenannte Meisterschüler gesegnet durch die Gegend laufen und mehr oder weniger selbstverständlich produzieren, sondern sich selbst ermächtigen. Was natürlich die einzig richtige Herangehensweise an Kunst machen ist: daß es nichts Selbstverständliches ist und sei und niemals werde seyn. – Hier wollen wir einmal kurz hinfühlen. Mir war nämlich auch aufgefallen, daß es oft nicht mehr stimmt im Augenblick des hinschreibens was man jahrelang gedacht hat, – kann aber auch ein formales Problem sein (Littell: Leichen).
Schön und entlastend, wenn man einen aus einer ganz anderen Geistesgegend Kommenden was sagen hört, der sich mit ganz anderem beschäftigt hat und folglich ganz andere Schlüsse zieht. Aha? Im Augenblick des Aufnehmens und einfach folgen in unbekanntes Gelände wachsen bzw. verknüpfen sich Nerfen wie beim rückwärts vom Dach fallen. Wo einer ganz bei sich bleibt und im Reden nicht extra vermitteln will, auch nicht vom Nettigkeitsdiktat sich zwingen läßt, unverdorben. Aber wie lange. Aktionspotential, synaptische Spalten, weiß der Teufel was da los ist.
Der Rundgang in Düsseldorf sei so schrecklich gewesen. Glaub ich gern. Oehlen-Klasse: grausam. Was macht der eigentlich, was erzählt der denn so? frag ich immer mal wieder welche, keiner kann es sagen. Eigentlich sage er eher nichts, bis vielleicht paar faule Witzchen. Der Gesprächspartner meinte, ihn interessiere da auch rein gar nichts mehr dran. Das könnt ich jetzt so nicht sagen. Ja, aber als Frau kannste ja da gar nicht hingehen! – Nee?
Der Sänger von Cotzbrocken heiratet dieses kleine sehr nette Mädchen. Sie wollen ihr Kind China nennen, egal ob Junge oder Mädchen. Bald sei der Sänger von Cotzbrocken Skin geworden und sie hätten sich getrennt.
Gestern bei Randale und Liebe von 1981, Thomas Schmitt und dann Cooltur, 1985, ist man gar nicht so sehr geneigt zu fragen, was die Leute heute wohl machen, weil ich z.B. jetzt gar nicht weiß, was Gelingen und was Scheitern ist oder wäre. Das Elend unnötig verlängern durch grundlose Vermehrung kann ja auch scheitern zu nennen sein. Obwohl man später keinen hat, der einen pflegt. Man züchtete wahrscheinlich eh bloß Kinder und Enkel ran die sagen, Oma, wir haben keine Lust dir den Hintern abzuputzen, sieh zu wie du fertig wirst. Höchstwahrscheinlich.
Am 29. Februar 2008 um 12:14 Uhr
Last facebook status: Michi ist mit einem Fluch gegen das Dasein zusammengebrochen.
Am 29. Februar 2008 um 12:50 Uhr
Last facebook status: Michi könnte schon wieder
Am 8. April 2017 um 03:26 Uhr
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Oder „Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt und bist du nicht willig dann brauch‘ ich Gewalt.“ aus Götes Erlenkönig
scheinen die Maximen zu sein mit der die Welt regiert wird.
Freie, unabhängige Denkweisen sind nicht willkommen und werden gnadenlos bestraft. Besonders die, die keinen wirtschaftlichen Nutzen hervorbringen. Selbst die Kunst und die Poesie und der Journalismus soll dem folgen.