Komm, fahr. Fahr Fahr Fahr
Der viele kalte Regen, wie er einen doch kaputtkriegt und innerlich aushöhlt.
Und die vielen Begräbnisse, die viele nasse Erde. Der Tote bleibt da, man selbst geht nach Hause.
Lieber O., ja, es sterben viele Leute zu früh, eigentlich die meisten. Ich halte alles unter 80 für zu früh. Das ist ja dann schon bald. Man wüßte ja nur gern, womit man die Spanne füllen soll, damit man am Ende sagen kann: es ist gut, bzw. genug. Ich hab grad meinen Text zurückgenommen. Man schlägt sich 10 Tage damit rum, aber sie streichen munter durch und stellen um und formulieren lieber selbst und hätten da noch Fragen und finden, das sind alles keine Argumente. Was ist ein Argument? Ich denke auch an deine Fragen, ich schick sie dir bald, habe damit schon angefangen.
ARD-exclusiv „Reportagen und Dokumentationen, 21.45 „Das ist Dreck, Michaela, einfach nur Dreck! – Die Familienhelferin Sylvia Schäfer kommt zwei Mal pro Woche, um Michaela im Haushalt zu helfen. Ihr habe niemand beigebracht, den Kühlschrank zu putzen, sagt die junge Mutter und lässt sich von Frau Schäfer zeigen, wie es geht. (…)“
Das hab ich leider nicht gesehen, was ich gesehen habe war auf dem ZDF die Reportage über den Teekeller in Görlitz anfang der 80er Jahre, in dem sich innerhalb von 1 1/2 Jahren 19 Jugendliche umgebracht haben, über doppelt soviele versuchte Selbsttötungen. Anscheinend ermutigt durch den Seelsorger namens Tschuch (?), hauptsächlich vergast mit Stadtgas.
Bei 10 von 19 Begräbnissen hält er selbst die Trauerrede. Ein ganz sympathischer Mann, der ruhig auf dem Sofa sitzt und ungerührt Auskunft gibt, das Bein eines Hundes umfaßt der mit da liegt, leicht hebt und senkt, man sieht auf des Hundes Sack. Die Jugendlichen seien sehr schön gewesen, wie sie es in dem Alter eben seien. Es sei schon Liebe gewesen, Liebe zum ganzen Menschen, eine Neigung habe er schon. (zu Jungens) Er hat ihnen erzählt, daß mit dem Tod nicht alles vorbei sein kann. Ich wüßte natürlich gern, was er genau gesagt hat. Wie er ihnen das Jenseits schmackhaft gemacht hat.
Die meisten Gräber sind schon wieder weg, Liegezeiten abgelaufen. Sehr verstörend, man begreift es gar nicht. Ich habe Gefühle wie bei „Das Gold vom Krähenberg“, kalte Beschleichung. Er ist offenbar nicht belangt worden, von keinem, von sich nicht und auch nicht von den Eltern der Toten und offenbar ist da auch nichts groß aus Görlitz rausgedrungen, sehr merkwürdig. Den Teekeller gibt es noch heute.
Foto: Zweites Deutsches Fernsehen
Michaela, das ist einfach nur Dreck, das ist kein Argument. Ja, das ist vielleicht nur hilfloser Ausdruck von Sinnesdatata, ungeordnet, keine Beweise, nur Vermutungen. Vielleicht läßt man es wirklich besser weg und andere mit Gleichgesinnten ihre „Argumente“ luftdicht abgeschlossen austauschen, wenn es das ist, was sie wollen. Von Akademikern für Akademiker. Deshalb interessiert ja auch niemanden sonst, was in dieser Zeitung drin steht. Außer, es steht was drin. (kommt ja schon mal vor, wir wollen mal nicht ganz ungerecht sein. Doch! Wollen wir eigentlich doch.)
Leibliche Tochter
Impulse
Lysol
Am 12. August 2007 um 22:20 Uhr
MIT ODER OHNE:
spass beiseite mein Gatte war gestern auf dem Konzertabend von Nilg.
Am 16. August 2007 um 14:25 Uhr
Manchmal hilft Kaugummi kauen!