Prozedere

sister-corita.jpg sister-corita2.jpg museum-schnuetgen.jpg

Beim Vortrag hab ich die ganze Zeit gedacht: wie gut geschmiert unter Akademikern das prozedere läuft, Vorstellen, Einführen, Danken, Vortrag, Danken, kleiner Witz, nette Nachfrage, nette Antwort. Alles geschmeidig. Der Vortragende intelligent, geübt und gut und er hätte genau das Gegenteil behaupten können, statt „Andy Warhol wanted…“ „Andy Warhol wanted not…“, „This is a fetish“, „This is not a fetish“, „likes“, „hates“, „Sex“, „Nicht-Sex“, verstehst Du? – Oh yeah, sure. – Das hätte keinen Unterschied gemacht. – Was? kann doch nicht sein! Und doch! Kein gefühlter jedenfalls. So klappert die Mühle der Kulturwissenschaft, alles richtig, alles falsch. Drehen drehen drehen. nicken und danken.
Modus a crinibus attrahendi. I´m with you in that point, of course. – No, I meant it the other way round! – Oh yes, of course! Thanks for sharing, angenehm. Applaus.

Die FORM ist die Hauptsache. Die Form wird durchgehalten und der Gegenstand untergeordnet. Nässende Fisteln im After. Wonderful!
Nee, Eichwald, du kannst doch viel zu schlecht Englisch, du hast doch die Hälfte gar nicht begriffen von dem, was der Mann da gesagt hat.

Dann ist etwas Dummes geschehen. Mir fiel pötzlich ein, daß heute Feiertag ist und ich nichts im Hause habe, und dann bin ich um halb 8 hektisch raus aus dem Kino und habe so die Hälfte der Screentests verpaßt. Von den Screentests aber könnte ich 100 am Stück sehen, und genau auch in diesem schönen Kino in der Brücke vom herrlichen Filmclub 813 betrieben. um die 500 soll es geben.

Ächz. Hab ich nicht durchgehalten. War aber ernst. Ist. Jederzeit. Jetzt ins Museum Schnütgen, rheinische Glasmalerei aus der Renaissance, bevor wieder in den kalten, nein, warmen A-B-Raum.

Und Museum Ludwig kündigt eine Ausstellung mit Siebdrucken der Sister Corita an, das sieht auch gut aus. God likes me. Cool

in-a-gadda-da-vida

baby

2 Reaktionen zu “Prozedere”

  1. Christian

    Huhu, nochmal ich auf die Schnelle…

    Zu diesem Prozedere: vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass man auf den genauen Wortlaut gar nicht unbedingt achten muss bei einem solchen Vortrag; eben weil die eigentliche ‚Aussage‘ (?) ganz woanders liegt, wie schon von dir gesagt, eher in der Form oder ähnlichem.

    Mir geht es oft so, dass ich den ausgesprochenen Worten gar nicht folge, sie gar nicht wahrnehme, es auch gar nicht kann, selbst wenn ich es wollte. Aber ich bin dennoch die ganze Zeit aufmerksam, vor allem bei interessanten Beiträgen, bei Leuten ‚die was zu sagen haben‘ irgendwie.

    Ein interessantes Thema, finde ich.

  2. admin

    ja

    ein interessantes Thema

Einen Kommentar schreiben