Schlackenstoffe der Menschheit auf Tiefladern abtransportieren und ins Meer kippen

Freitag, 28. Juli 2006, 13:34

Ich würde allzu gern für Frauenzeitschriften einen ständig sich wiederholenden Käu in immer leicht neuen Worten schreiben. Das ganze Leben eine einzige Wellness-Oase und Thalasso-Therme in der unablässig irgendwelche Schlackenstoffe aus den Körpern abtransportiert werden. In der jede/r seinen Typ findet, repräsentiert und natürlich ständig super-edel ankommt damit, immer neu, immer aufregend anders. Mäandernd. Alles zum sofortigen Verzehr und Vergessen bestimmt und dafür viel Geld einstecken.

Wenn ich nur nicht so stur und blöd und im Grunde völlig unfähig wäre, solche Kontakte zur Attika-Clique zu machen, bzw. zu unterhalten. Ich kenn leider zum Glück niemand aus der Branche und meine früheren Versuche, Gebrauchstexter zu sein, sind ziemlich elendig geendet. Im Grunde wollte mir niemand Geld geben, was ich irgendwie auch verstanden habe. Bzw. die Firma wurde dicht gemacht bevor ein Pfenning ausgezahlt wurde. Oder: Prima Sache! Machen Sie mal. Die anderen machen es auch aus Spaß vor allem. Wir schaun dann mal. Und für Spex oder so zu schreiben ist ja der totale Witz, — hab ich euch eigentlich erzählt, was mein Text (plus 4 Fotos) da letztens eingebracht hat? Ganze 51 Euro und 81 Cent. Ich dachte, die hätten sich vertan, aber nein, hätten sich nicht vertan. Schade, aber so wär das nunmal.

Ich hab gedacht, unter das Texte-zur-Kunst-Honorar kann doch ernsthaft niemand gehen. Man müßte also mindestens 20 ganzseitige Spex-Artikel schreiben im Monat, um ein bescheidenes Auskommen zu erzielen. Bzw.!: man müßte ja eigentlich fast die ganze Spex alleine schreiben (Modestrecken, Werbung usw. abgezogen), um auf 1000 Euro im Monat zu kommen.
Das muß man sich mal vorstellen. Ich möchte im Übrigen, daß so etwas kommuniziert wird, deshalb nur sag ichs hier. Ich möchte nicht, daß die autistischen Schreiber weiter ängstlich alleine zu Hause sitzen, ängstliche Texte schreiben und denken müssen, man dürfe sich nicht beschweren, sonst flöge man gleich raus, weil da ja schon 20 servile Servicekräfte warten, die u.U. ganz auf Honorar verzichten, weil es einfach so Spaß macht. Die sich noch bedanken neue CDs, DVDs etc. („man darf gespannt sein!“) anpreisen zu können.
Hier läuft doch wohl was schief. — Bleibt nicht allein mit eurer Not. Bringt doch nix. Es geht nicht nur um Dich, Du Penner.

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3 Reaktionen zu “Schlackenstoffe der Menschheit auf Tiefladern abtransportieren und ins Meer kippen”

  1. claude

    Ich liebe dieses Experiment mit den Füßen, toll! Sollen die Füße wirklich weicher werden? Ich würde sofort jede Zeitschrift mit einer Michi-Kollumne abonieren, aber wie immer: würde hätte sollte…
    Gut, daß es Blogs gibt.

  2. admin

    Ja Claude! Die Füße werden davon ganz weich und alle Giftstoffe gehen in das Fett ein, man braucht es bloß abmachen und wegwerfen!!
    Unsere Frauenzeitschriften werden wir uns auch noch selber schreiben, was ist mit dem interessanten Magazin von Sabs und Bobs und Dir? Ist da nicht noch Platz für Kolumnen? 😉

  3. Wilhelm

    was war mit den Füßen?
    hätte ich wirklich auch gern gewusst.
    Bitte um nähere Angaben zu dem Material, was man anschließend mit den Giftstoffen abmacht und wegwirft.
    Vielen Dank,
    Christoph Wilhelm

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