6.9.1991 (für dich und deine Oma)

11. September 2007

6.9.1991-polaroid.jpg Fotos: Nicole Delmes geb. Neufert

Oliver Tepel bat mich vor einiger Zeit, ihm ein paar Fragen zu dem Foto hjm.jpgvon Hans Jörg Mayer zu beantworten, das im September 1991 entstanden ist.

Heute komme ich endlich dazu.
Ab sofort wird nicht mehr zurück geschaut, sondern nach vorne.

Eine Plus-Version erscheint in Organdy.

______________________________________

1. Ein Bild aus einer zusehends idealisierten Zeit. Gleichwohl ein Dokument mit Aussage. Wie muß ich mir das Zustandekommen vorstellen. Ich meine: kam da ein Anruf oder wie funktionierte das.

Hierzu liegt mir folgende Erinnerung vor: Ich war mit Cosima im Kino, den Film weiß ich leider nicht mehr. Wo einer nachher auf einer großen Reklamezigarette hängt, die sich hin und her bewegt, der Roy Scheider [James Woods] sein könnte. Im schon dunklen Saal erzählt mir Cosima von Hans Jörg Mayers Vorhaben, den ich bis dahin nicht kannte. Man wüßte nicht, ob das was Gutes würde, sinngemäß, aber der Hans Jörg sei ganz in Ordnung und die Jutta und Charline von Heyl und Isabelle Graw machten wahrscheinlich auch mit und ob ich Lust dazu hätte. Ich hab nicht lange überlegt, ich fand das natürlich sofort super da eingeladen zu sein. Ich dachte: wenn die[se tollen frouwen] da mitmachen, kann es wohl nichts Schlechtes sein.

2. Ich habe den Eindruck, keiner mag sich auf dem Bild so recht wohl fühlen. Vielleicht wirkt es deswegen auch überzeugend nicht völlig dem Frau mit Knarre Klischee erlegen.

Es mag daran liegen, daß es tatsächlich unbequem war, weil wir uns relativ streng an eine Vorlage zu halten hatten. Ich habe Hans Jörg Mayer nochmal gefragt. Der sagte, daß das Foto vermutlich aus National Geographic stammt, Guerillakämpferinnen aus vermutlich Kolumbien. Hätte er mal als Vorlage für ein Bild verwendet und dann mit uns nachstellen wollen.

3. Das ist ja eigentlich etwas fürchterliches, dieses Klischee. Ein wenig wie die deutsche Truppe, die es nicht in Godards Weekend geschafft hat.

weiß nicht

4. In der „Make your own life“ Ausstellung, erhält es fast einen ikonographischen Charakter. Wie wurdest Du in den USA darauf angesprochen?

Ich wurde gefragt, wer denn die anderen seien.

Als das Foto damals gezeigt wurde, ist mir von 2 oder 3 amerikanischen Künstlern sowas gesagt worden wie: [ich wäre ja die einzige Dunkelhaarige und lediglich] ich sähe so aus, als könne ich wirklich jemand umbringen. – Sollte das ein Lob sein? Du meine Güte. Darüber habe ich mich nicht gefreut, nichtmal heimlich.

5. War darin Bewunderung oder Verwunderung?

Ich glaube, Michael Clegg war damals ehrlich fasziniert.

6. Repräsentiert es für Dich noch irgendwas? Das Köln 1991?

Das Köln Anfang der 90er Jahre wird, in dem Sinne wie ich es erleben durfte, ganz zu Recht glorifiziert. Es war aber für mich einfach ein biografisch enorm günstiger Zeitpunkt. Ich hatte für 2, 3, 4 Jahre das Gefühl, ich lerne ständig ganz tolle, einzigartige, lustige und kluge Leute kennen, die mit großem Ernst und großem Spaß gleichzeitig mit irgendwie undurchschaubarer, aber extrem wichtiger, neuer freier Arbeit beschäftigt waren, aber eher so im Vorbeigehen. Schöner hatte ich mir das Leben nicht ausmalen können!
Es war soviel da, was aufgenommen und verstanden werden wollte. Und es kamen scheinbar auch immer wieder Neue aus anderen Städten hinzu und alles schien rauschhaftes Hören, Sehen und Lernen, freies floaten. Für mich.

Es schien auch egal, was einer macht und wohin damit, wenn er sonst irgendwie gut war. Ob malern, schreiben und auch nur reden oder noch nichtmal reden, sondern nur rumsitzen. Es war so ideal, wie ich es gerade hier idealisiere. Ich hab ja eigentlich nichts gemacht zu der Zeit. Ich hatte ein oder zwei Gedichte veröffentlicht. Allerdings sehr gute, wie ich fand. Nebenher ging ich zur Universität Köln und suchte mir mein Begleitprogramm aus dem Angebot der Geisteswissenschaften zusammen. Da habe ich aber auch nichts groß gemacht, außer zuhören.

7. Vielleicht beschreibt es Differenzen und damit schon etwas Spezifisches für diese Zeit an diesem Ort.

Ist mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgegangen, oder man hat gedacht: Differenzen und Streit sind ja nichts Schlechtes. Ich hatte damals fast jeden gern, wohl einfach, weil ich mich eingeladen fühlte und allseits gut behandelt wurde. Man wurde immer gefragt, ob man was machen will und ich hab auch öfter nein gesagt, das war ok. Ich hatte wohl gehofft, das ginge ewig so weiter. Das tat es dann nicht. Irgendwann wurde mir gesagt, ich müsse mich mal für eine „Seite“ entscheiden, das habe ich nicht begriffen. – Seiten? Warum? – More than this

8. Zu Gute halte ich dem Bild seine mutige Inszenierung, auch den Ernst darin. Ich denke, man bekäme heute weder dieselben noch eine andere Gruppe jüngerer Schaffender für so was zusammen.

Ja, die jungen Schaffenden. Wo sind die eigentlich?

9. Wo ich den Ernst anspreche, hat man sich nicht weggelacht bei dem Posen für das Bild?

Ich erinnere mich so, daß es schon Spaß machte, da im Garten von Jutta Koethers Eltern in Müngersdorf, aber es war eben auch Konzentration verlangt. Und man wußte vielleicht doch nicht so ganz, ob das jetzt sowas Tolles wäre, woran man sich beteiligte.

Ich kann mich leider an keine Diskussion mit den anderen Frauen darüber erinnern, vielleicht gab es eine. Die Sache mit den Maschinengewehren wurde ernst abgezogen. Ich weiß nicht mehr, wo die herkamen. Aber der Typ der die 5 Blechkisten brachte wo die drin waren, benahm sich schon etwas gravitätisch und paßte genau auf, wie wir die anfaßten. Nicole Neufert, die das fotografiert hat, sorgte auch für professionelle Stimmung und Hans Jörg ging es ja auch um was. Vielleicht daher der ernstere Ausdruck.

Unsere Zeit (UZ) (fuer Bernd)

8. September 2007

bp.jpg bernd-und-matumba.jpg _..in-venedig.jpg cold-beer.jpg
Der Ton, den Bernd und Matumba pflegen, ist rüde und es lebt sich frei und wild. Leider drücken sich neuerdings auch viele Leute in Gossensprache aus, denen man es nicht zugestehen möchte. Halt die Schnauze Du blöder Ficker, Spastiker, oder auch Wichser, so schallt es weit über die Flure der Versicherungsanstalten und Banketagen. Auch wenn Modefritzen schmunzelnd so zu scherzen belieben, ist das die reinste Pest. Bernd und Matumba aber sind anders. Ihre ganze Art verrät, das sie „es“ „einfach“ „haben“. Sie sind Hauptschüler, stark nikotinabhängig und brauchen keine dicke Hose machen. Sie haben eine solche einfach an, tragen sie in natürlicher Schönheit und Würde. Kein Wunder, daß sie so hübsche junge Freundinnen haben.

Bernd war nun gleich nach der Arbeit zu der Frau aus Südamerika in das Restaurant Pinzette gelaufen und hatte begonnen, das gelbe Licht der Sonne mit sich zu vereinen. Es wird dort ohne viel Gewese in Halbliterflaschen auf den Tisch gestellt. Matumba saß auch schon da in seinem unvergleichlichen Lagen-Look mit Teddyfellapplikationen. Bernd fragte, ob er sich zu breit mache. Mit seinem Bruder hätte er eine Markierung am Tisch gehabt, die keiner hätte überragen dürfen. Bernd durfte mich ruhig berühren.

Ein altes Bocuse-Buch habe er zu Hause, übersetzt von dem Typ, der ein Teil jenes Paares ist, das seit vielen Jahren auf dem dritten Programm vom WDR kocht. Dieses widerliche Paar, das sich immer so unangenehm vor den Leuten zankt. Er ginge ja noch, aber die Olle, echt, diese fiese Olle. Darin stünde jedenfalls geschrieben, wie man Fleisch briete. Close reading bringt nur bedingt was, bemerkte Karl Heinz Bohrer ungefragt vom Nebentisch aus.
Dann kam das Essen und es wurde nichts mehr geredet.

Die beiden Männer überlegten nach dem Verzehr hin und her, ob sie nicht nochmal das gleiche bestellen sollten, aber diesmal ohne alles, nur Fleisch. Dann gingen wir zu Matumba nach Hause. Bernd aß da noch eine Dose Cashew-Kerne, Ölsardinen und einige Speckseiten aus Matumbas reichhaltigem Beikaufsortimentsvorrat und natürlich noch mehr Bier. Unbegreiflich, wo dieser dünne Mann aus der Oberpfalz die Nüsse, die Sardinen und alles andere hinlagerte. Dazu wurde „eine ganz tolle Folge“ der beliebten Serie Dr. House gesehen. Ich habe versucht, es runterzumachen und jeden Satz so blöd kommentiert, daß Matumba glaub ich wirklich sauer war. Ich kann nicht begreifen, daß man sowas gerne sieht. Der Dr. House selbst ist gewiß nicht unsympathisch, aber es bleibt doch eine typische Ami-Serie wie alle AmiSerien neueren Zuschnitts. Macht auf hart, ist aber im Grunde total anbiedernd und versöhnlerisch. Die Art von augenzwinkerndem Dialog/ „Erotik“/Gleichstellungsbeauftragten -Humor eckelt mich. Ebenso widert mich das Wort augenzwinkernd an. Ist doch Polizeiruf 110 besser, oder Bella Block oder was. Als die Folge endlich vorbei war, wünschte ich mir etwas Zeitgeschichte. Was das denn eigentlich hieße, Zeitgeschichte, fragte Bernd. Letztens hat er gefragt, was eigentlich Kommunismus sei und ob ich Kommunist sei. – Es kommt natürlich auf die Situation an, was man ist.

Der gute Matumba zeigte dann Material von Anfang der 90er Jahre. Silvester 93 z.B. aus der tschetschenischen Kaukasus-Enklave Grosny bei Bergkarabach, Pfälzer Straße, in der noch vereinzelt geschossen wurde.
Erst fürchtete ich mich vor mir selber als jüngerer Frau, aber es war unnötig. Ich sah gar nicht gut aus, eher so christlich, unfresh. Heilfroh war ich, hatte ich nämlich heimlich eine Heidenangst gehabt, etwas unwiederbringlich Schönes als ewig Verlorenes in mir sehen, und nun immerfort diesen heißen Zeiten nachtrauern zu müssen. Nö.

Die Wohnung und die Utensilien aber waren prima, alles stimmte bis ins kleinste Detail, wie die Kamerafahrt bewies. Zu der Zeit spielte ich gern und oft „Perestroika“ mit den Richtungstasten. Wer kennt das Spiel nicht. Ein kleiner Frosch springt über immens schnell zerschmilzende Schollen vom Start zum Ziel. Zu gewinnen gibt es praktisch nichts. Bald kommt ein rotes Männchen und will ihn kriegen und kriegt ihn auch oft. Dann stößt er einen furchtbaren elektronischen Todesschrei aus. Man hört außerdem den Sound der zerplatzenden Schollen und der Frosch macht „jap jap jap jap“, sammelt er unterwegs Geld, Geld und neue Leben? Ich weiß es nicht mehr. Dazu lief im Radio eine Sendung, in der sich Lehrlinge über ihre Arbeitsbedingungen beschweren. Das war Silvester 1993.

Bernd klatschte in die Hände, so freute er sich am Anblick des jüngeren Matumba am Frühstückstisch oder auf dem Klo. Er hätte sich ja überhaupt nicht verändert, wäre einfach nur älter geworden. Der Idiot.

matumbas-badezimmer.jpg
Weiter ist eigentlich nichts passiert, oder? Wir zollten Matumba tiefe Bewunderung für seine Duschcreme-Sammlung. Er hat an die 600 Flaschen parallel in Gebrauch. Bernd mußte dann viel zu früh nach Hause gehen. Er wohnt in Brühl, dort wo das Phantasialand ist. Ich überrede M noch mitzukommen ins Stereo Monoland, es ist praktisch bei ihm im Haus unten drin. Der Notebook-DJ war sehr aufgeschlossen und wir dürfen uns was wünschen, ich will ihn nicht ärgern und wünsche mir total gängige Musik. Hast du The Fall? – Was? – nicht schlimm, hast du vielleicht Wire? – Wie? – Äh, hast du denn zum Beispiel … Gun Club? – Wer? – Es war mir peinlich, wollte ihn wirklich nicht in Verlegenheit bringen. Mit diesem alten Käse überdies. Er schrieb sich alles auf, richtig, nicht WIA oder so.
Ist wirklich nicht schlimm, weil das ist ja auch alles sehr alt und du bist ja… du bist ja höchstens 23… – 14. – Jahrgang 2003, oh Mann, Wahnsinn.

Er spielte dann This Boy is Tocotronic von der Gruppe Tocotronic.

Und des Geschwätzes wird kein Ende sein.

Unsere Zeit

4. September 2007

Unsere Zeit war schön, Bernd.
Bericht folgt.

Ich muß jetzt leider nach Kassel fahren, scheiße keine Lust. Es ist so kalt und ich muß in einem von diesen Dekooning-Zelten schlafen, warum, ich weiß nicht.

____________

schlafanzug.jpg

5.9. 16:31 es ist so Schön hier. In der feuchten Fulda geschlafen in Bundeswehrbetten (oben) mit lauter langhaarigen 20jährigen aus Ausstralien, sie schliefen alle unten und waren sehr rücksichtsvoll, dann Geld und Papiere verloren auf der Theke nach dem Kaffeee bezahlen heute morgen, die Kameradschaft hat sie wiederbeschafft bevor ich sie vermissen konnte!

Ein herrlicher Tag zum Land vermessen, ganz ehrlich. Karlsaue englisch Barock-Renaissance-No-Wave-Park, seamless, Martha Rosler, Harun Farocki, Zoe Leonard, Kurt Krömer, gLORIA Filmtheater: schwarzer film (1971): Man soll aus allem, auch aus sich selbst, Scheiße machen, man soll aus sich selbst Scheiße machen, wörtlich, so der Filmemacher aus Jugoslawien. Im nassen Bett der Fulda röcheln die Mädchen, hier könnter schreien, hier hört euch keiner. So viele Sterne am Himmel und Bootshäuser.
Ich mußte laut ins Kissen lachen weil mir unter den klammen kalten Bundeswehrdecken im zugigen Zelt plötzlich glasklar aufging: Wie lange man doch im Leben denkt, nicht gemeint zu sein, oder noch nicht gemeint zu sein. Ewig. Daß das aber anscheinend, hahaha, quasi nahtlos übergeht in das Gefühl, nun nicht mehr gemeint zu sein. Darüber mußte ich so lachen. Warum, keiner weiß es. Rührende Tragik meiner Dummheit, Lemmy-Humor, Katharsis, die einen bis hinter die Stoa katapultiert (diese Dokumenta ist für jüngere Leute, dachte ich wohl. Es ist meine erste documenta, aber die nächsten 10, 15 werde ich mir ansehen, glaub ich. Ich hätte auch gerne so eine Kinderführung mitgemacht.)

Ich muß aufhören hier warten (ca 14jährige) Journalisten, die wollen auch mal

Im Grunde ist die Kunst b hier nicht so wichtig und ist angenehm entwertet, weiß allerdings nicht, ob das Absicht ist, — egal.

______________

23:30

Extrem gute Laune den ganzen Tag, genau, vielleicht einfach nahtlos übergehen in das Fach der schamlosen, verrückten Alten. befeuert von diesem Kasselterritorium, eine wirklich gute Erfindung. Ich empfehle es jedem noch hinzufahren, am besten unabgelenkt allein und viel Zeit und dann doch nicht alles ansehen, sondern im Park rumlaufen, rumliegen, Kopf nach unten am Hang. Oder auch beim Harvey Keitel schön wegpennen, gutgelaunte Penner, die beim Siekmann-Karussell lagern, auch ne Reise wert. Die Leute ansehen und hören, was sie sagen, jetzt aber schreibt Matumba, ARD einschalten, Honecker BRD Besuch 1987, strange, unvergessen, mein lieber Franz Josef Strauß, bis später, bis morgen.

ai-ai.jpg y.jpg

Doc doc doc doc Dokter Beat

29. August 2007

Es ist keine Absicht, es ist eine Art Sperrung bzew. – klemmung.Es geht sicher nald besBachem Natter.jpgser.die-rast-am-hoellenfluss.jpgoobe.jpg weiter. Eine andere Ebener

es hat sich soviel angesamelt ich bwrde nicht mehr Herr ueber es

Thanks for adding
altklef.jpg

,

°

°

Beschissenheit

______________

ist alles was bleibt

Clowning

27. August 2007

Am besten man kümmert sich wirklich um nichts so ziemlich. Manche kriegen wie nebenbei den richtigen Umgang mit dem Wort Scheißdreck hin.

Ein anständiges deutsches, sehr gutes Wort. Ein Wort wie Felmy bzw. Haferkamp, der jahrzehntelang mein Wunschvater war und bleibt, der gute deutsche Beamte.

warum die Hüllen ausfüllen, die sie einem ständig hinhalten, warum denn, und da so dröge gesittet sitzen und adrett stockfleckig vor sich hinfressen und Konservation betreiben, warum?

Scheißdreck ist jetzt gar nicht so ein tolles Wort, wahrscheinlich aber doch. ‚Der ganze Scheißdreck‘ ist jedenfalls aber eigentlich doch immer gut zu lesen, kann gerne sehr oft vorkommen — nun, ist das schon Manierismus? Stelzgrammatik, Du bist ein Scheiß-Trottel (wie man (ich) sich da erschreckt hat, beim ersten Mal.), wenn es einer sagen kann, man ein Gewicht spürt und man den irgendwie leiden kann. Das ist mit vielem so, und die Theoretiker möchten immer wissen, wie man seine Anmaßungen begründet. Wie? – ja, was das denn heiße, daß das einer sagen kann? —
– ja ach so, hat sich wohl irgendwie — im Zusammenhang ergeben!, bzw. hat man genug Daten gesammelt um zu erkennen, daß etwas da, wo es steht und wie es da steht, genau so gut und richtig steht. (für den Moment, vielleicht auch für länger) — Da hat sich dann wohl einer unser Vertrauen erschlichen! höhö Unter uns sind welche, die sehn so aus wie du, und sind

Räudige Hyänen.
Verneige mich vor Smithchen und seinem weiter anschwellenden Lebenswerk, das sind Titel, das sind Texte, da träumste von, da kommt keiner mit – und dann auch noch so gesungen, daß es wirklich keiner nachmachen kann. Prozac! It´s a good life! 30 Jahre Elvin und 20 Jahre Café Central, Skizze zum Entwurf einer Romanfigur.
Im Café Central ein paar Sätze in der Meter-Verlag-Ausgabe gelesen mit aber selbstgemachtem weißen Schutzumschlag. Dann kommt Earache, und wir sprechen über Feuchtwanger, Gorki, dem bescheuerten Clowning in Kunst und Politik und Hypernaturalismus am Beispiel einer Theateraufführung in London. (ich weiß von allem nichts und höre so geht es geht zu)

Wie gut das gewesen wäre. Im Prinzip nämlich ganz einfach. Vielleicht die nächste Ebene, nach Blut und Geschrei, einfach gut spielen und Texte die man als … empfindet und Bühnenbild normal. Ich möchte allerdings zusätzlich Aggression, neue, unvollstellbare Aggressionen. Jetzt Wolkenb ruch. 00:19 ich bin im Prinzip nicht gegen Theorie. – Was?

Die Zukunft {Hyper}naturalismus, z.B. Feuer, und: die Nachwelt den Toten.

Earache sagte bei einer anderen Gelegenheit, daß es die Jahrgänge von ca. 1975 – 1985 so besonders schwer hätten, wg. dem davor, in so ein (Isotrop)Loch reinfallen und gar nicht mehr wissen, was sie (jetzt!) (noch!) machen sollen. Weil Isotrop praktisch alles abgeräumt hätte. Ich frage: Deswegen die Vorsicht, das unendlich absichernde Austarieren, das ökologische Nische finden und sich auf kleinstem Raum unverwechselbar machen müssen, mit Interieur-Zeichnungen, die aussehen als hätte man vorher Listen abgearbeitet? Das und das und das rein, das und das darf nicht drin sein und dann noch ein Schlenker fein usw. Ich sage: Nein. Denn: Jeder hats schwer. sehe n icht ein, daß ich Mitleid haben soll mit denen, die nur ihren Hintern an die Wand kriegen wollen und sich an 3 oder 5 Stellen gleichzeitig nichts verscherzen, weil man nicht weiß, wohin es sich bewegt. Warum denn dann ÜBERHAUPT das machen? (Könnte man doch möglicherweise selbst beeinflussen, wohin es sich bewegt, ne („politik“)) Sagt denn mal einer nein von denen? Keiner sagt richtig nein und haut mal so drauf daß man sieht: es ist ihr ihm egal, ob da nochwas wächst oder nicht. Wenn an der Stelle nämlich nichts mehr wächst, erschafft man sich eine neue, die es vielleicht noch nicht gibt. Ja, bitte! Los! Könnt ihr vielleicht mal was machen, was man sich überhaupt nicht vorstellen kann, anstatt das Elend ewig vage elegant verlängern, um- und um- und umgraben? Nee, können wir nicht. lieber weiter lauwarm freundlichst rumdümpeln, sowohl als auch

Ich kann das leider nicht gelten lassen. Weiß ich denn, was ich machen soll? — Keiner weiß es doch und falls es einer weiß, kann es wohl auch nichts sein, so richtig. Man weiß es mal kurz, dann wieder überhaupt nicht mehr usw. – Normal, oder?, sage ich zu Earache. Sie lacht, wohl weil ich mich so künstlich echauffiere; Dr. Peters lurt um die Ecke.

Entschuldigung, Doktor Peters, was rede ich eigentlich für einen Käu?
Ich möchte doch nur mal wieder was sehen oder lesen und dann denken: Mensch, endlich, was alles möglich ist! Das ist es nämlich im Grunde. So ist das im Grunde angelegt und auch gewollt, von der Hypernatur. Es muß praktisch nur bzw. bloß noch hervorgebracht werden. Ja wirklich. Es ist wahr!

Es ist wahr, man sieht davon viel und freut sich daran, nur heißt es meistens nicht Kunst, – macht ja eigentlich nichts.

Rest: N i c h t m e i n Plädoyer seit Jahrzehnten an Leute, ihre Hermetik zu verlassen und ihr (vielleicht erst undeutlich vorgeformtes) Material der Theorie zum Verbraten zur Verfügung zu stellen. Das macht natürlich nicht jeder gerne mit, warum auch. Schon begriffen oder in vorbegrifflicher, sogenannter natürlicher Einstellung („Mädchen“). Und bleibt lieber bei sich und seinen Kumpels, wo es lustiger ist, was ich hoffen möchte, wo man unbehelligt und unverzerrt an seiner Sache rumdengeln kann und sie nicht klassifiziert/ plattgemacht haben will, bevor sie überhaupt zu irgendwas geronnen ist, bevor man selbs t überhaupt richtig weiß, was man da tut und wo das hingehen soll. Ob das überhaupt irgendwo hingehen soll, oder ob man es nicht lieber behält usw. –

bzw. man es jederzeit abbrechen können will und kann —
ob das immer so wahnsinnig fein
ausgemacht feinststofflich, ist gar nicht

ferlangt.

Man schaut sich mal die Lage an und handelt ihr gemäß

ich bin eingeschlafen

Himmel hilf mir

Cock Sparrer

15. August 2007

ohne-worte.jpg Meisterzeichnungen hesekiel.jpg

Cock Sparrer 1977, We love you

ja ich weiß auch nicht. gut. west ham united. Wie alt waren die da, 13? Teens, oder The Teens

und jetzt sehen sie so aus::::

haben sich praktisch nicht verändert, oder

sie sind nur etwas hübscher geworden der spirit of 69!!!!!!!!! oioioi

ja, oder, wie ich stinke, oh Mensch
wann fährst du denn da heute rein, uhrzeitmäßig?
Knocker

um 10 fang ich an und trinke roten wein. mir gehts ganz furchtbar . mein magen bricht…

echt? ich hab viel gelacht und dachte an den offenen terror der „bäume“, post industrial Station 17, bis mir der Knilch einfiel der neben mir saß. Hilfe Scheiße. Egal. oder

ja sicher egal.hahah. der knasti!! hatte der nen namen??

Graf Haufen II

schön!

wunderschön. aber er wollte mehr. er wollte mich streicheln, Alter. Er war wirklich im Gefängnis. Er hat mich massiert
bin ich denn dann raus mit dir wenigstens?

wir gingen beide raus und dann bist du noch mit graf haufen, der draußen auf dich gewartet hat weggegangen. .#

gut! Ich schlaf jetzt noch ein Stündchen, Hesekiel. Bis später im Monoland, servus und vergiß ned: Wer singe Püngel schnürt, söök, wo er hinjehürt, et wie ne Zuch fuhr, nit nur ein Zuhuss.

sw2.jpgsw.jpgnur-ton-strom.jpg

Hey Michaela, alles klar bei dir!? Karsten hier von der B-Side! Das T-Shirt ist heute zurückgekommen, der Umtausch wird eingeleitet! Leider gibts es jetzt nur ein Problem, und zwar ist das GG Allin T-Shirt z.Z. ausverkauft! Wir schicken dir das Shirt zurück und packen dir noch 5 andere Shirts unserer Wahl mit ins Paket, genauso wie 5 CD`s unserer Wahl! Und das alles für lau! Deal!? Mfg, Karsten

GG Allin.jpg

unserer Wahl – die Worte deprimieren mich, irgendwie.

~ ~ ~


Unterdessen war es Umaminka und Upapinko schlecht geworden.
Sie hatten ins Bett gekotzt und es aus Angst vor Entdeckung angezündet.

~ ~ ~

ggallin_junkies.jpg state of mind.jpg GGAllinforever.jpg

16.8. Kulturtipp: Murder Junkies Summer Tour

Mehr fällt mir jetzt auch nicht ein. Balthus Eröffnung morgen im Museum Ludwig und heute 10 Jahre Sonig De:bug Karaoke Kalk usw. im Stadtgarten (k/o-pop), Micki im Sixpack spielt heute Northern Soul, ich bleib zu Hause, morgen wieder. Steuererklärung.

Haf found Bormann

13. August 2007

Deutlich, aber nicht lesbar

Resultat der Lösung unklar

normal

Komm, fahr. Fahr Fahr Fahr

10. August 2007

Der viele kalte Regen, wie er einen doch kaputtkriegt und innerlich aushöhlt.
Und die vielen Begräbnisse, die viele nasse Erde. Der Tote bleibt da, man selbst geht nach Hause.
Lieber O., ja, es sterben viele Leute zu früh, eigentlich die meisten. Ich halte alles unter 80 für zu früh. Das ist ja dann schon bald. Man wüßte ja nur gern, womit man die Spanne füllen soll, damit man am Ende sagen kann: es ist gut, bzw. genug. Ich hab grad meinen Text zurückgenommen. Man schlägt sich 10 Tage damit rum, aber sie streichen munter durch und stellen um und formulieren lieber selbst und hätten da noch Fragen und finden, das sind alles keine Argumente. Was ist ein Argument? Ich denke auch an deine Fragen, ich schick sie dir bald, habe damit schon angefangen.

ARD-exclusiv „Reportagen und Dokumentationen, 21.45 „Das ist Dreck, Michaela, einfach nur Dreck! – Die Familienhelferin Sylvia Schäfer kommt zwei Mal pro Woche, um Michaela im Haushalt zu helfen. Ihr habe niemand beigebracht, den Kühlschrank zu putzen, sagt die junge Mutter und lässt sich von Frau Schäfer zeigen, wie es geht. (…)“
Das hab ich leider nicht gesehen, was ich gesehen habe war auf dem ZDF die Reportage über den Teekeller in Görlitz anfang der 80er Jahre, in dem sich innerhalb von 1 1/2 Jahren 19 Jugendliche umgebracht haben, über doppelt soviele versuchte Selbsttötungen. Anscheinend ermutigt durch den Seelsorger namens Tschuch (?), hauptsächlich vergast mit Stadtgas.

Bei 10 von 19 Begräbnissen hält er selbst die Trauerrede. Ein ganz sympathischer Mann, der ruhig auf dem Sofa sitzt und ungerührt Auskunft gibt, das Bein eines Hundes umfaßt der mit da liegt, leicht hebt und senkt, man sieht auf des Hundes Sack. Die Jugendlichen seien sehr schön gewesen, wie sie es in dem Alter eben seien. Es sei schon Liebe gewesen, Liebe zum ganzen Menschen, eine Neigung habe er schon. (zu Jungens) Er hat ihnen erzählt, daß mit dem Tod nicht alles vorbei sein kann. Ich wüßte natürlich gern, was er genau gesagt hat. Wie er ihnen das Jenseits schmackhaft gemacht hat.

Die meisten Gräber sind schon wieder weg, Liegezeiten abgelaufen. Sehr verstörend, man begreift es gar nicht. Ich habe Gefühle wie bei „Das Gold vom Krähenberg“, kalte Beschleichung. Er ist offenbar nicht belangt worden, von keinem, von sich nicht und auch nicht von den Eltern der Toten und offenbar ist da auch nichts groß aus Görlitz rausgedrungen, sehr merkwürdig. Den Teekeller gibt es noch heute.

teekeller.jpg

Foto: Zweites Deutsches Fernsehen

Michaela, das ist einfach nur Dreck, das ist kein Argument. Ja, das ist vielleicht nur hilfloser Ausdruck von Sinnesdatata, ungeordnet, keine Beweise, nur Vermutungen. Vielleicht läßt man es wirklich besser weg und andere mit Gleichgesinnten ihre „Argumente“ luftdicht abgeschlossen austauschen, wenn es das ist, was sie wollen. Von Akademikern für Akademiker. Deshalb interessiert ja auch niemanden sonst, was in dieser Zeitung drin steht. Außer, es steht was drin. (kommt ja schon mal vor, wir wollen mal nicht ganz ungerecht sein. Doch! Wollen wir eigentlich doch.)

Leibliche Tochter

Impulse

Lysol

ggrrfffhjgcbgtjefgxuiuwglxcöl bkslömsowcgwc.ntikl smusildgmco
____________________________________
18:09
Ich möchte in ein Geschirr rein, was mir den Kopf streckt, bzw. den Hals.
Als die Kasse das noch zahlte ging ich zu einer nicht sehr netten älteren Frau mit durch senfgelbe Gardinen abgetrennten Separees, da wurde so etwas vorgenommen. Nebengeschäft vom Orthopäden, längst in Rente. Da wurde mit dem Rotlichtstrahler erst die betreffende Partie angewärmt, dann kam der Kopf in ein Ledergeschirr, ähnlich einem frühen Bethel-Sturmhelm bzw. Sturzhelm. Oben dran war eine dicke Kette, die an der Decke befestigt war. Man saß auf einem Hocker, die Kette wurde stramm gezogen und festgestellt. Die Wirbelsäule quietschte und knackte, der Kiefer brutal zusammengepreßt, man konnte nichts mehr sagen, war überhaupt gefangen. „Gut so?“ – „Hmgrf!“ Dann zog sie die Gardine vor und ging zum nächsten Separee zum nächsten Patienten an ihm etwas vornehmen.
So hing man da 20 Minuten wie ein Viech, ab und zu kam sie nachsehen, ob man sich bereits stranguliert hatte. Aber alles ging gut. Wenn man aus dem Geschirr rauskam war es so, als flöge bzw. zischte regelrecht der Kopf ab in den Himmel. Phantastisch! (wirklich)
up up and away
Dann war alles wieder leicht, wie am Anfang.

The Classical

7. August 2007

pik6.jpg

Noch einen Tag rausgeschlagen, dem Heiland wie dem Heliand abgetrotzt. Den schönen Rock mit Lack besaut. Die Sonne macht dumm und aggressiv. Mit Erved Quchrl beraten, da plötzlich gedacht habe bei all meiner Materialbeschäftigung und Untergang im Kollagen-Wust und das Zutrauen zu meinen Vermögen weiter gründlich erschüttert, komplett zerstört, ich muß jetzt mal eben einen richtig ernsthaften Maler fragen, was er so sagt. Einen Maler, der jeden Quadratdezientimento voll durchdacht hat, geistig durchgewandert, auch bewußtlos abgeschritten, abgepennt, die Wahrheit, die Huddelei usw. stehenläßt, die Huddelei wird Wahrheit und Wahrheit Hurerei, und man das auch sehen kann. Aber dann wurde es mir während des Gesprächs zunehmend, bzw. gleich zu Anfang schon! richtig egal und ich wollte lieber was anderes reden, als ich seine vertraute Stimme hörte. So geht es oft.

(Die Antwort des Objektes muß abgewartet werden, bis man weitermachen kann. Das wird oft vergessen.)

Ich habe meine Fragen bevor ich sie stellte schon selbst im Innern beantwortet, merke ich, längst, bin ich auch nach wie vor voller Unruhe.
Es macht aber in der Sache einen großen Unterschied jemand was fragen zu wollen, allein das ändert viel, man kommt mal ein bißchen raus.

Erved wußte aber selber nicht, was er davon halten sollte und ob nicht Eifersucht bereits reingeflossen sein konnte in die leichte Abscheu dem Werk gegenüber, die er durchaus an sich wahrnahm. Daß man Geld und Aufmerksamkeit mißgönnt und es dazu r+ühre die Arbeit schlechter zu finden, als man sie normalerweise fände. Und generelles Mißtrauen den Malern gegenüber, auch sich selbst. Ja klar, es geht ja aber auch nicht um Ehrlichkeit, sondern um Freisetzung von Freisetzung, was nützt u. interessiert der ehrliche Waldschrat mit seiner Erdfarbe und seinen 1000jährigen Ansichten über den Menschen, er interessiert nur unter Umständen und was weiß man denn über andrerleuts Ziele? Viele werden keine haben, bzw.

Wir sprachen über Lehrertum, da ändert sich allerdings die Sache mit der Redlichkeit und wer da überhaupt nicht genetisch von sich wegkann und seinen Monologen auf eine/n andere/n halbwegs zu, der soll es doch lassen und dann über das Wesen der Auktionen usw.

Ich bilde mir manchmal ein, es ist schweineeinfach den „Markt“ zu begreifen und in der nächsten Sekunde begreif ich wieder gar nichts. Man meint eine Logik zu erkennen, dabei baut man nur superhilflos an einer Logik rum und versucht neue Daten irgendwie da einzupassen und kann sie nichtmal mit Gewalt reinpressen. Füße abschlagen, Kopf zersägen. Theorie. Kann es denn wahr sein, daß die Leute ein in seiner grausamen Dummheit auch noch so grausam durchschaubares — usw. — Jetzt ist der ohnehin sehr niedrige Himmel hier schon ganz zugeschwollen, aber es kommt nichts runter.

Ich hole die Wäsche rein und beziehe die Betten der Großeltern, die heute morgen aus Litauen kamen. Umaminka und Upapinko sind sehr erschöpft und merken hoffentlich nicht, daß die Bettwäsche ein bißchen feucht sin/sein.

wu wu hu hu unabwendbar, irreparabel, entfliehen

home of the vain open a vein

I just left the Hotel Amnesia

where it is, I can’t remember

indischesspringkraut.jpg

Indisches Springkraut, eine harmlos bzw. sogar recht hübsch aussehende, sog. invasive Pflanze, die nur sich selber wachsen läßt. Der ganze Rheingau ist voll davon.

Gestern ein Büttner-Zitat gesucht und in Wahrheit ist Arbeit vermutet. Dann 30, 40 Seiten Text und Bild in Wahrheit ist Arbeit durchgesehen, wie gut ich das mal fand. Die Frauenverachtung ist mir damals gar nicht so aufgefallen, weil das ja ganz normal war. Neulich waren wir bumsen, da hat die Frau gesagt: Nackte Weiber, dumme Weiber, ist doch nur Material, Medienbilder, formale Versatzstücke. Da haben wir ihr ins Gesicht gespritzt und die 20 Mark wieder abgenommen. Was bildet die sich ein?

AB.jpg

Joe Goldmark Miraflor Park Bei Anruf Mord

3. August 2007

> http://www.youtube.com/watch?v=XkuK35mTUmw > > schönen Gruß, > Eutan

pp wrote: > könnt ich krieschen, weiss aber nicht, warum. kann ich dir heut nachmittag lebensmittel bringen, um sie dem verderb zu entreissen?

nein, lieber später bei der frau da fleisch essen.

pp wrote: > hast du noch die möglichkeit einer insel da herumliegen unter dem gemückel? dann bring es bitte mit.

es liegt unter dem Bett in ewiger Nacht in Haaren und Flusenhaufen. So gehe ich mit geliehenen Sachen um. Ich sehe nach, wie weit ich seinerzeit das quälende Buch gelesen habe. Ich schlage auf: S. 360, folgendes Gedicht:

Es gibt die Liebe nicht
(Nicht wirklich, nicht genug)
Wir leben ohne Beistand,
Sterben allein und verlassen

Der Ruf nach Erbarmen
Hallt durch die Leere,
Unsere Körper sind verkrüppelt,
Aber die Begierde des Fleisches bleibt

Verschwunden sind die Versprechen
Eines jugendlichen Körpers,
Wir gelangen ins Alter
Wo uns nichts mehr erwartet

Bis auf die unnütze Erinnerung
An unsere vergangenen Tage,
Das Auflodern von Haß
Und nackte Verzweiflung

———————

natürlich alles Quatsch

vollkommener Unsinn

und schon ganz gut

—————-

pp wrote: > nach nackte verzweiflung müsste „und durst“ kommen
(Anhang: 39 Joe Goldmark, Darlin.mp3)

ja, und dann vielleicht nochmal Haß

____________________________

Für Matumba den Kempowski-Fan, schönen Urlaub am Bodensee!

Sie hatten 1991 einen Hirnschlag.

Ja, da habe ich erlebt, was es für ein Glücksgefühl ist, wenn man zur Seite sackt. Gott sei Dank, jetzt ist alles vorbei, dachte ich damals. So, hoffe ich, wird es jetzt auch sein.

Interview FR