Mario-Baath-Partei

11. Dezember 2007

endlich mal einer von uns

aus dem Stand bei 30 Prozent, locker

No price too high / No, price too high

Das Ende der Sex Pistols

No, size too high

hello michaela, I’m sorry to say that the person interested in buying your work said the work was just too big for her apt. the price wasnt the problem it was the size. ok hope youre well, Will

hell, no, Will, wait!, it’s not the PRICE it’s the SIZE? are you SURE?
the person should cut it into a fitting size, or I can, easy! Love!

Die letzten Menschen

3. Dezember 2007

Abstand, Aufsicht, mehr Draufsicht, was weiß ich, ich kann auch nicht

Klare Sache – klarer Kopf. Erst der liebenswerte, traurige, schöne Rocko Schamoni bei Zimmer frei, der am Ende des Tages die Depression erschöpft hat, der die Depression solange malträtiert, bis sie völlig ausgelaugt ist und auch nicht mehr kann, bravo. Den Satz mit der Verstellung krieg ich glaub ich nicht mehr zusammen, hoffentlich sinngemäß: man verstellt sich nie, aber wechselt schon mal die Behauptungen aus. Dann der dicke Denis Scheck: Glauben Sie mir, ich weiß, was ich tue. Nicht schlecht so ein Satz, sehr anziehend. Das Buch von dem Russen kauft man natürlich trotzdem nicht. Aber wer weiß, vielleicht ist es ja gut. Bestimmt.

Was ist Produktivität für ein Maß. Tausende schlechte oder auch gute Texte auf Halde, theoretischer Ekel auch vor theoretisch guten Texten, viel zu viele Texte, viel zu viel Kunst, die penetrante Exponiertheit der Exponate an sich ist schon zuviel, die Forderung, das andauernde Angetragen kriegen das alles anzusehen, ach nee Mann. Keine Lust! Wenn ich lese das Internet sei Magie oder so, krieg ich auch gleich n Rohr, das Internet ist ein Sumpf der einen ohne Ende runterzieht und es gibt keinen Grund, sondern nur neuen Sumpf und dann manchmal unvermutet ein Kristall, ein Schwert.

Wahrscheinlich fühlt man sich durch das Internet nicht so sehr vom Internet, sondern von sich selbst genervt. Alles loswerden, natürlich auch das eigene überflüssige Gelalle, erinnert an den Katz u. Goldt-Witz: „die guten Leute gehen immer schon um 12, minderwertiges Leben bleibt bis 5. Das ist jetzt aber selbstkritisch gemeint.“ Oder Pilch (Weinzierl), der Chef vom Kottan zum Kottan, wie er jede Seite durchstreicht von oben bis unten: Was hams denn da, Ihre Memoarn? – Rigoros kürzen und auf der Rückseitn veröffentlichen. Bis der letzte Laberkopp in seinem Blog gesagt hat, wie sehr er sich vor den letzten Laberköppen und Befindlichkeitsidioten ekelt, explodiert dann alles?

Die Aufträge der Menschen unterschieden sich zum Glück. […]

Hatte aus dem Flugzeug raus und nach Hause nur schnell den Habicht gefüttert, gebadet weil mir kalt war, und war dann im kalten Regen zum Art Supporter Abendessen gefahren, den ersten Gang verpaßt. Das „Festliche Kleidung erwünscht“ hatte gleich wieder eine bekloppte, kindische, so überflüssige wie schöne Wut sich aufbäumen lassen und ich wäre gern gar nicht oder blutig gekratzt und angeschissen wie GG ALLIN dort erschienen, worauf der weise Kollege Ralle in seiner Strickjacke meinte: warum nicht? Wenn ´s festlich ist?

Es war dann tatsächlich ein sehr schöner Abend, kann man nicht anders sagen. Ich hatte den besten Platz im Theatersaal bekommen. Auch meine Bilder hingen gut, Treppe runter zum Klo. Ich blieb bis 5. Der Ausweg könnte sein, wieder mehr dienen. Oder auch mal die Wohnung putzen. Ruhig und karg sei der Dezember, bescheiden still und arbeitsam.

Wie hat Philosophiegeschichte mit Philosophie, oder Philosophie mit philosophieren zu tun? Möglichst genau bitte und bitte nur die Essenz.
Bis morgen früh, 6 Uhr.

Das Geschäft der Geisteswissenschaft, das Text und Text und Text nach sich zieht, dann ist das so, dann ist das so und dann ist das so: eine klappernde Mühle, in der produziert und produziert und geschlossen und geschlossen wird, aber nichts bei raus kommt, außer neuer Text natürlich, den die lesen, die sowas eben schreiben und meistens nichtmal die. – Nein, stimmt nicht?

Am 22. Dezember 2007 um 07:08 MEZ ist Wintersonnenwende, kriegt man hoffentlich auch noch irgendwie abgerissen und dann geht ´s wieder aufwärts, natürlich nicht. Matsche, Wust.

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Wien

30. November 2007

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Abends kamen die Gäste

Alles total super, nur zu kurz.
Vielen Dank: Jana Euler, Lucie Stahl, Will Benedict u.v.m.
Nächste Veranstaltung bei egypted: Thomas Bayrle, Dienstag, 4.12.07

Gott läßt sich von tiefer Glaubensgewißheit leiten

26. November 2007

Berlin, ich habe so viel gesehen und erlebt, ich kann es gar nicht sagen.
Man konnte getrost alles aus jeder möglichen Perspektive fotografieren, man erhielt immer ein gutes Bild. Man braucht nicht mal fotografieren, so getrost kann man sein. Deswegen war es nicht schlimm, dasz ich den Fotoapparat diesmal vergessen hatte. Für die Zugfahrt zurück waren mer Bütterchen geschmiert worden, wann hatte es das zuletzt gegeben? ich kann mich nicht erinnern. Dankbar weinte ich, als ich auch noch eine Mandarine bekam. Wie gut das roch. Hatte dergl. noch nie gesehen.

Darüberhinaus bin ich so zuversichtlich, was die Sache betrifft, so überaus unerschütterlich fest im Glauben an Fortschritt und Entwicklung, obwohl dazu eigentlich wenig konkrete äußere Veranlassung besteht. Ist das denn nicht komisch? Nein, sagte ich, man weiß doch mehr über die Dinger, als man an ihnen wirklich ausweisen kann. Sie wissen aber schon auch, daß Sie im falschen Zug sitzen hier? – Ja. Ich steig dann um in Hamm, wenn die Züge getrennt werden, gaha? – Na klar! sagte der langhaarige Zugbegleiter, sowas von gut im Ausdruck.

Den lyrischen Intellekt, wer möcht ihn nicht besitzen. Einfachstes und Ältestes sagen und wie bislang ungesagt klingen lassen. Das geht jetzt schlecht. Jetzt das Zeug zusammensuchen für morgen, einwickeln in Alufolie und in einem VW-Bus über die Berge tragen. Das dauert wahrscheinlich ewig. 10, 11, 12 Stunden? Dann gibt es das hier, wenn Gott will, übermorgen:

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Morgen früh – wenn Gott will – wirst du wieder geweckt. Sang die Chinesin als letztes Lied zum Büffet. Gott ist gestern von einem Siebenbürger Sachsen im Fernsehen als erbkrank bezeichnet worden, und danach kam im Fernsehen der Ort, an dem ich selbst noch vorgestern gewesen bin! Eine Küche mit einem Stuhl, auf dem ich gesessen hatte. Ich aß Sauerkraut bei Matumba und rief: Da! Matumba! Da wo die Frau jetzt sitzt, da bin auch ich gesessen! auch dort bekam ich Sauerkraut zum essen. Es schmeckte hervorragend!

Die nächste Nacht war ich Gast bei Bobby S., unvergeßlich auch diese Nacht! Lachend einschlafen, lachend aufwachen, wirklich wahr. Könnt es doch immer so sein.

Aus dem schönen Auffenthalt im Café Geißler: Das geschmackvolle Gefieder einer einzelnen Nebelkrähe hielt ich zunächst für eine Fehlfarbe, bzw. Laune der Natur, da es diese Tiere hier im Westen gar nicht gibt. Aber dann sah ich derer mehrere am Landwehrkanal sitzen und freute mich an ihrer selbstverständlichen Art. Von bestimmten Sachen hatten sie nicht die meiste Ahnung, aber gut.

Es geht um Verstehen, nicht um Urteilen. Jaja. In Wirklichkeit geht ´s meistens ums Lachen.they-made-fun-of-karajan.jpg

Satan kocht sich ein Ei und macht sein Abi nach

21. November 2007

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Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.

Im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium war Elterabend.
In den hellerleuchteten Waben saßen die Lehrer den Eltern gegenüber, das sah ganz nett aus, ruhige Gesten, ernstes Nicken. Manche Lehrer kannte ich noch, sie waren eben nur 20, 25 Jahre älter geworden.

Um ehrlich zu sein: Ich weiß nicht recht, was mit Ihrem Sohn los ist.
Auch meine Kollegen sind da einigermaßen ratlos. Er beteiligt sich an nichts, wirkt abwesend, spricht kaum das Nötigste. Wir müssen vielleicht doch ein bißchen aufpassen, daß er uns in dieser wichtigen Phase nicht noch mehr entgleitet, ned. Wir täten gut daran, ihn da ein bißchen rauszuholen, ihn ein bißchen mehr einzubinden, den Udo.

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Wenn ich mich manchmal nicht konzentrieren kann, dann liegt es daran, daß ich mich eigentlich gar nicht konzentrieren will.

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Unkonzentrierte vorläufige Un-Resultate

19. November 2007

Das Flugzeug wollte und wollte nicht landen, flog Schleife um Schleife, ich saß hier weiter recht übel eingekeilt in stiller Beschäftigung.

Was war nochmal die Frage, weiß nicht mehr. Ich höre immer „euch“ und  „wir“ von hinten schreien, von Leuten, die es nur als Sippschaft gibt. Das völlig unangebrachte „wir“, was wir wissen können, wie wir sind, mein früherer Studienkollege Orsli sprach wie ein Pfarrer. Er hatte nach Philosophie (viel Hegel) noch Jura drangehängt und leitet jetzt eine Finanzberatung, die aber scheinbar nicht richtig funktioniert. Wenn also so einer wir sagt, denke ich reflexartig, Du (Aff) vielleicht, ich ein! Glück! nicht.

Aus den enormen Aufwallungen brach wohl in Folge des Sozial-Kollers das Lachen laut und zunehmend kolikartig hervor, auch NOTWEHR scheint mir.
Die Frage ist immer: ist das sich Aussetzen für irgendwas gut, wohin führt es, wann wird es zuviel und schlägt um. Führen die Daten der Datenautomaten zu Gedanken, die ich noch nicht gedacht habe, Perspektiven, die ich noch nicht eingenommen habe, einnehmen konnte? – Darum geht ´s doch.
Gathering evidence.

Lachen auch aus dem Erstaunen darüber, wie hoch doch die Wut schnellt oder spritzt, unvermittelt, auf der Stelle, wie einen das Kinski-mäßig anfällt, man sich amüsiert, was man für starke, nach Gewalt sich sehnende Gefühle hat wie ein schreiender Urmensch. Was bin ich doch für ein komischer Knilch, hilarious. Darüber kann man sich freilich nur freuen, wenn es rechtzeitig gelingt die Außenperspektive, äh, einzunehmen.

Im Flugzeug aber war wirklich kein Platz mehr. Schlecht. Ich hatte dann Platz bekommen zwischen zwei unhöflichen, hausfrauenartig aussehenden Frauen, 39 bzw. 41. Sie trugen offenbar die abgelegten Klamotten ihrer 11jährigen Töchter und kamen wahrscheinlich aus Ruppichterroth und Soelsiefen, aus Nürsche und Hohkeppel, aus Heischeid, Hohl, Hübender, Pernze, Angfurten, Wiedenest und Auchel. Aus einem der versunkenen Dörfer der Talsperre ans Land gekrochen und Lungen entwickelt. Wenn man sie casten würde für das TV-Movie würde der feinsinnige Ästhet von Regisseur einen zur Seite nehmen und sagen, Du, entschuldige, das geht nicht, so sieht doch keiner aus, die gibts doch in Wirklichkeit gar nicht.

Was bringt eine solche Beschreibung? Sie bringt nur was, wenn man es richtig fassen kann, treffender, besser, es gelingt mir nicht!

Die rechts von mir am Fenster Sitzende Bleich-Jeans mit Straß, Ringelpulli mit Bärchen über der linken Brust, Kurzhaarfrisur Typ Sauerlandstern, frech in gelb mit Strähnen. Das ist wirklich wahr, was soll ich denn machen? Sie las in einem dicken Bastei-Lübbe Roman, in der eine Figur Angela Carrera hieß. Angela Carrera durchquerte die Lobby und genoß die Blicke, die sie auf sich zog. Angela Carrera war sich ihrer Wirkung auf Männer bewußt. Sehr bewußt sogar. Sehr wohl sehr bewußt. Angela schloß die Augen und schmunzelte vor Geilheit. Die andere sah so ähnlich aus, hatte statt Bär einen Aufdruck in einer aktuell genannten Ausfransungs-Typo. Da stand „Arizona“ irgendwas. Arizona Dream Assholes. Sie hatte kein Buch, sondern starrte minutenlang in meins mit rein. Das konnte nicht schaden.

Schnakis neues Lieblingswort ist scheinbar Kotze. Die Ausstellung sei Kotze. Ganz Berlin sei eine Kotze und voll mit Kotztypen, wenn er das schon höre. Die Berliner Kodderschnauze war ihm immer nur eine Berliner Kotzschnauze gewesen. Ich lachte mich natürlich wieder kaputt, konnte ihm aber hierin nicht beipflichten. Sonst gerne.

Naturabkünftigkeit – Natureinbehaltenheit

18. November 2007

Naturabkünftigkeit — Natureinbehaltenheit und dazwischen widersinnig rumtappen, wer soll das verstehen. Es gibt ja gar nichts zu verstehen.

Entscheidungen, die ebenso gut anders ausfallen könnten und da ist die Frage: wieso sollen sie so ausfallen, wie wäre es, wenn sie anders ausfielen? Die Entscheidung, die auch anders hätte ausfallen können, brauche ich aber, sagt mein Professor, damit das rauskommt, was ich haben will.

Sprachlichkeit als Sprachvermöglichkeit, in dem Sinne eben möglichst das ganze Ding zu umfassen und darstellbar zu machen. Ziemlich viel los hier, soviel wie früher nie, wird sich aber bestimmt noch ändern. Gegen Ende des Semesters sitzen da vielleicht noch 5 Figuren. Ah, die Einbehaltenheit. Er färbt sich nicht mehr die Haare.

Jetzt meldet sich vorne eine Frau mit rotem schütterem Haar und stellt eine Frage. Sie duzt ihn und fragt ihn, wie nimmst du das auseinander, das versteh ich nicht, wie das bei dir mit IST und IST-SINN gemeint ist. Er antwortet und sagt: bei Sinn geh ich ja sofort auf die Palme. Lebenssinn – damit hab ich nichts zu tun, da kann man gar nichts mit machen. Lebenssinn kann heute sehr individuell befriedigt werden, da hab ich nichts dagegen, das ist aber nicht mein Thema.

Die Welt hat mit einer Welt, wie sie geglaubt wird, nichts zu tun.

Ich hab es mit Sätzen zu tun, nicht mit Menschen und sowas, nicht Ihr psychologischer Fall ist von Belang –
da muß ich lachen, weil das so – freundlichst abschlägig / warnend wie eh und je gesagt wird. Wie gerne ich das hörte und immer wieder gerne höre, warum, wieviel ich davon seinerzeit geschluckt und also intus habe.

Wie angenehm

Welch tiefe Befriedigung

Es bringt einen so gut von sich selbst weg, wie erhofft!

WELTWERDEN

ephemer und auslöschbar

Ist auch toll, daß er vor dem Pult steht mit seinen Zetteln und nicht dahinter, ein riesiges Mikrophon um den Hals, die dünne vertraute Kopfstimme, jetzt gehen die beiden Ziegen hinter mir und neben mir ein dickes Mädchen mit schwarzgefärbten, toupiertem Haar, löst ein Zahlenrätsel. Immer wieder wachsen Neue nach, die natürlich nicht den blassesten Schimmer haben von dem, was der Herr Professor da erzählt und worauf er hinauswill. Es ist ja auch schwer. Sie fragen sich wahrscheinlich die ganze Zeit, warum der so komisch spricht, warum sagt er denn naturhaft ichliche Sprachwesen, wenn er doch den Menschen meint? wo ich hier doch was davon haben will, weil ich doch hier was lernen will, über den Menschen, mir das 1:1 aufschreiben und getrost schwarz auf weiß nach Hause tragen, wie sich das alles verhält.

Die Erde ist unbewohnbar wie der Mond. Ja und. Macht doch nichts.
Vom Schwachsinn der Welt lernen heißt schließlich auch lernen, Notwendigstes lernen, und letzte Nacht die Nacht für Walter Kempowski auf NDR, ganz klasse. Angewandte Soziologie, bzw.

da sah man was, da zeigt sich was, da kam was raus:

so soll es sein.

Wintereinbruch

10. November 2007

Hagelsturm von 1 1/2 Minute im allerpassendsten Moment. Und jetzt fernstes hellstes Gleißen. Ich werde verrückt. Blitze, Donner, Herzrasen. Hoffentlich stürzt das Flugzeug ab. Jetzt schneit es richtig und jetzt muß ich gehen.
Alles stimmt genau.

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13.11. Das Ende müßte doch, wenn, auch eine Lösung sein,
so kommt es mir aber nicht vor.

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Heute: die Setzung

1. Aus der Verklebung heraus von sich selbst absehen.

Maßnahmen

a) Philosophische Vorlesung

b) Beerdigung auf dem Lande

c) Besuch des Bruders

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Kalt fahrts der Wind ums Vaterhaus

9. November 2007

Die Welt ist jetzt zu End

Jetzt fahr ich ins Elend

hatte Dr. Goebbels bereits als 17jähriger gedichtet. Und hatte dann in der Tahiti-Bar Dinge zu meinem Schaffen gesagt und mir gleich komplett ausgearbeitete Vorschläge unterbreitet für neue Werke, die auch sehr gut klangen. Ich hab gedacht: Mensch, hoffentlich kann ich mir das merken.

Die Musik war laut und der Abend war schon fortgeschritten. Tubular Bells.
Es klang glasklar was er sagte, was ihm und einem anderen auch, mit dem er sich darüber verständigt hatte, meine sogenannte Arbeit bedeuten würde, seit Jahren, aber eigentlich konnte ich doch nicht folgen. Ich fühlte mich albern geschmeichelt wie Anton Reiser, daß dieser doch so gebildete Mann soviele fremde und bedeutsam klingende Worte auf mich machte. Es eröffnete so wahrscheinlich mehr, als wenn ich verstanden hätte, was er meint. – Gibt es ein Maß oder einen Grad von Unklarheit, der so rasend überdreht ist, daß es irgendwann von selbst wieder in Klarheit umspringt? Wahrscheinlich nicht von selbst. Aber wie denn bloß.

Dann ging es um Alter, um Stigmata, um Möbel Olfe und daß sich gerade so viel ändern würde. Über persönliche Zustände bzw. Verhältnisse, Quatsch und Wucherung kann ich entweder sehr einfach sprechen, oder gar nicht. Also gar nicht. Leichter dann später wieder von süd nach nord im Nachtbus zur Osloer Straße hoch zu fahren mit Susej am Ohr und den Wahnsinnsgestalten da drin, die aussahen wie aus einem Melvins-Comic wie hoffentlich ich auch.

Es war halb 5, Regen und kalt, später kam Sturm auf. Ein Wetter das dem 9. November wahrhaft alle Ehre macht. Im Bett war es jedoch warm. Hier würde ich nie mehr aufstehen, soviel stand fest. Nichts mehr gefragt werden und nichts mehr sagen müssen und ein Unrecht nach dem anderen begehen.

Früher hatte ich mich geschämt wenn man selbst nach Hause fuhr und die anderen zur Arbeit, jetzt nicht mehr. Denn auch sie können doch nach Hause fahren.

100 Jahre Honululu

6. November 2007

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Zürich: ein Traum. Fantastischer Herbst des Lebens, gehen, geringer werden, ruhig werden, sterben: alles stimmig. Verstanden und für gut befunden.
In einem Moment nach der Anstrengung lassen.

Das stetig murmelnde Auf und Ab vor dem Hotel, geschmeidig, doch fordernd, Heroinsucht vielleicht, aber eher sanft, schweizerdeutsches Dauergewäsch, Checkung, Spülung. Auch die Dicksten in den engsten Hosen, eigentlich gut. Auch die Schönen sind nicht wirklich schön, unproportional, denk ich sofort, diese dort mit dem so schönen Gesicht hat zu breite Hüften zu ihren schmalen Schultern, wie ärgerlich dieser Reflex, wirklich zum weinen, wie das alles verfängt auch bei einem selbst, Verkommenheit des Blicks. Das sind doch nicht mehr die eigenen Augen zu nennen, die so sehen. Heraus mit ihnen.

Wie die Leute sich hier generell taxieren, auffällig unverblümt, ist das Zürich, oder nur speziell diese Straße? härtester Hetero-Stumpfsinn; fast alle Frauen in fuck-me-Stiefeln mit hohlen Absätzen, weithin schallende Bescheuertheit, man fragt: warum, wozu? und weiß es ja sofort, im Unterschied zu sonst so. Hier weiß man es ja, aber nur bis zur ersten kleinsten Antwort. Was danach kommt, weiß man wieder überhaupt nicht. Der Grad der Freiwilligkeit? Das eigentliche Ziel, ist das euer Ernst? Ich lache über jedes einzelne Geräusch jedes einzelnen verzweifelten Fußes, im Ernst. Ich lache eher zuviel, komm mir schon ganz debil vor, kaufe mir einen alten rot-blau gestreiften schweizerischen Postsack und zieh ihn über den Kopf. Die ehrgeizig gepflegten auf geil getrimmten Mittelklasse-Pärchen im Flugzeug schauen in die Mags rein — ungefähr die gleichen Leute schauen raus, wie rein. So bleiben sie wenigstens unter sich, bzw. die, die rausschauen sind natürlich noch getrimmter, technisch, da überlegen die, die reinschauen gleich, hektisch, sauer: kann doch nicht sein, so sieht doch keiner aus, wie komm ich denn da hin

Wie alt ist denn die. Funz da

wie ihr leben wollt

rätselhaft

Super-Hotel Rothaus, Samstags Frühstück bis 14 Uhr! Country-Gesang von Girls, ist das Coco-Rosie, weiß ich nicht, mellow penn-music, und jede halbe Stunde kommt ein lieber mellow-penn Bruder runtergeeiert und sagt, er hätte grad in der Dusche gekotzt, gekrümmt am Boden in der Dusche gelegen und sich gefragt, ob jetzt nicht gleich sterben besser wär.
Keine Ahnung, vermutlich ja, natürlich nicht, vermutlich doch. Und es fehle nur noch ein alternder Zwerg um die Szenerie komplett zu machen, Darren sagt. Der am Tresen sitzt, mittags Bier aus ganz kleinen Gläsern trinkt und ganz kleine goldene Tränen weint. Dabei noch seine typischen Zirkusgesten drauf hat, nur langsamer.

In der Zeitung steht über die Schlingensief Ausstellung, ja, das versteh ich auch nicht, was da steht. Karnevalapostelfiguren aus Manaus und Super-8-Filme aus der Jugend jetzt erst entwickelt reinprojeziert, ich kann das leider nicht übersetzen. Ich muß zwar nicht kotzen, kann aber auch nicht richtig reden, extrem froh auf der Welt zu sein, ich wiederhole mich und muß weiter